
Die Stadt Würzburg bekommt knapp 1,3 Millionen Euro vom Bund für ein Bewässerungsprojekt im Ringpark. Die Aufnahme in das Förderprogramm für urbane Projekte zur Anpassung an den Klimawandel wurde Anfang März bekannt. Wir haben nachgefragt: Was soll mit dem Geld gemacht werden? Können alle Bäume im Ringpark gerettet werden?
Warum besteht Handlungsbedarf?
Durch den Klimawandel wird es heißer und trockener. Besonders in Unterfranken. Ohnehin gestresste Stadtbäume bekommen damit den Todesstoß: In den vergangenen Jahren musste das Gartenamt jeweils jährlich zwischen 400 und 600 Bäume in Parks und an Straßen in der Stadt fällen, die abgestorben waren. Rund zehnmal so viele wie in früheren Jahren.
Laut Gartenamtsleiter Helge Grob leiden die Bäume im 34 Hektar großen Ringpark besonders. "Der Untergrund ist felsig und zum Teil mit dem Schutt der abgebrochenen Befestigungsanlagen befüllt", berichtet der Landschaftsarchitekt. Deshalb speichere der Boden wenig Wasser. Schon Jöns Persson Lindahl habe vor 140 Jahren bei der Anlage der Parkanlage Probleme gehabt, "seine neu gepflanzten Bäumchen groß zu bekommen," berichtet Grob.
2020 sind zum Beispiel über 100 alte Bäume im Ringpark abgestorben. Auch dem Dürrejahr 2022 sind große Bäume zum Opfer gefallen. "Wir hatten Glück, dass es im September noch geregnet hat, sonst wäre es richtig schlimm geworden," sagt Klimabürgermeister Martin Heilig. Die genauen Zahlen würden in den nächsten Wochen dem Stadtrat vorgestellt.
Welche Probleme gibt es?
Rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gartenamts verteilen bei Trockenheit mit zehn Tankwagen rund 130 Kubikmeter Wasser pro Tag auf Blumenbeete, Hecken und junge Bäume - das entspricht dem privaten Wasserbedarf von etwa 1000 Menschen. Das Wasser wird aus dem Main gepumpt. Wenn der im Sommer zu warm ist und die Wasserentnahme verboten ist, tanken die Wagen am Hydranten - Trinkwasser.
"Gerade weil wir in der sich verschärfenden Klimaerhitzung mit noch höheren Temperaturen rechnen, werden wir künftig das Grundwasser als Trinkwasser brauchen und nicht damit gießen können", sagt Heilig.
Ein weiteres Problem ist der Zeit- und Arbeitsaufwand: Selbst mit Hilfe externer Firmen, können nicht alle 4500 Bäume im Ringpark gegossen werden.
Was ist die Idee des Gartenamts?
Am Bahnhof gibt es drei Quellen. Nur das Wasser der Quelle A wird als Trinkwasser verwendet. Weil das Wasser der Quellen B und Q seit den 1980er Jahren mit Nitrat und Bakterien belastet sind, werden sie direkt in den Quellbach geleitet. Täglich fließen so zwischen 400.000 und 1,4 Millionen Liter Wasser über den verrohrten Bach Pleichach in den Main.
Die Idee von Gartenamtsleiter Grob: Dieses Wasser zum Gießen nutzen. Dazu soll das Quellwasser durch das unterirdische Bachbett unter der Bismarkstraße bis in den Pleicher Weiher geleitet werden. Dieser wurde im Parkabschnitt zwischen Bahnhof und Friedensbrücke als Löschteich angelegt und wird momentan mit Trinkwasser aufgefüllt. Künftig soll er als Speicher für das Quellwasser dienen. Die Tankwagen des Gartenamts, die in der Innenstadt gießen, würden am Rand des Parks mit diesem Wasser betankt werden.
Wie sollen alte Bäume bewässert werden?
Bislang werden nur junge Bäume in den ersten fünf Jahren ihres Anwachsens gewässert. Entweder über Bewässerungssäcke oder mit Sprühern von Tankwagen. Künftig sollen auch alte Bäume im Park am Röntgenring mit Quellwasser versorgt werden.

"Geplant ist eine Ringleitung, von der aus Wasser in die Baumgruben läuft, wenn sie es benötigen", erklärt Grob. Dort messen Sensoren die Feuchte und melden, wenn Bedarf an Wasser ist. In einem Pilotprojekt der Stadt wird diese Technik seit November an 16 Bäumen im Stadtgebiet ausprobiert. Wo die Leitungen laufen, steht noch nicht fest. "Wir haben die Idee bislang nur grob skizziert und uns damit für die Förderung beworben", sagt Heilig. Die Ausarbeitung sei Teil der Planung.
Teil des vom Bund geförderten Projekts sei außerdem, klimaresistente Baumarten anzupflanzen und den Boden zu verbessern. "Wir gehen im Moment nicht davon aus, dass wir irgendwann alle Bäume im Ringpark automatisch bewässern", sagt Heilig. Aber angesichts der fortschreitenden Klimaerhitzung könne man die Notwendigkeit dazu auch nicht komplett ausschließen.
Wann geht es los?
Ein externes Büro soll im nächsten Jahr alle Details des Bewässerungsprojekts planen. Gebaut werden könnte dann ab 2025. Die Kosten sind mit rund 1,7 Millionen Euro kalkuliert. 1,25 Millionen Euro übernimmt der Bund.
Oder die alten Bäume werden gefällt, weil vielleicht irgendwann mal ein Ast aufs heilige Blechle fallen könnte - so geschenen in der Rotkreuzstrasse, an denverbliebenen Baumstümpfen kann, zumindest ich, nicht erkennen, daß der Baum beispielsweise einen Nasskern hatte. Aber die bösen Baumwurzeln haben ja den Ashpalt auf dem Gehweg angehoben...
Immerhin, die Krähen, die dort ihre Nester hatten müssen jetzt woanders nisten.
Bitte keine metallenen Sitzflächen montieren, wie z.B. mancherorts in der Zellerau zu sehen. Die werden nämlich sonnenbeschienen unbenutzbar heiß.
Ein Armutszeugnis!