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Würzburg
Markus Söder beim Sparkassentag in Würzburg: So legt der bayerische Ministerpräsident privat sein Geld an
Weniger Filialen und weniger neue Kredite zählen die Sparkassen in Bayern. Trotzdem ist Markus Söder nicht nur Kunde, sondern auch "großer Fan" dieser Geldinstitute.
Beim Sparkassentag in Würzburg entlockte Moderatorin Corinna Wohlfeil Ministerpräsident Markus Söder Persönliches.
Foto: Silvia Gralla | Beim Sparkassentag in Würzburg entlockte Moderatorin Corinna Wohlfeil Ministerpräsident Markus Söder Persönliches.
Jonas Keck
 |  aktualisiert: 15.07.2024 12:18 Uhr

Die App der Sparkasse hat der bayerische Ministerpräsident zwar nicht auf seinem Smartphone installiert, ein "großer Fan" des Geldinstituts ist er trotzdem, offenbarte Markus Söder (CSU) beim Bayerischen Sparkassentag am Donnerstag in Würzburg. Er gehe lieber in die Filiale.

In der persönlichen Beratung von Kundinnen und Kunden sehen auch Vertreter der Sparkassen weiterhin die große Stärke des Geldinstituts. "Wir glauben fest daran, dass die Face-to-Face-Beratung Zukunft hat", sagte der Präsident des Sparkassenverbands Bayern, Ulrich Reuter. Chatbots und Suchmaschinen seien nicht in der Lage, ein Beratungsgespräch zu ersetzen.

Die aktuellen Herausforderungen sind vielfältig: geringe Kreditvergaben vor allem bei Baufinanzierungen, Unsicherheit der Kunden durch Inflation und gestiegene Zinsen, Werbung um junge Menschen, Geldautomatensprengungen und Filialschließungen. Die Anzahl der Geschäftsstellen in Bayern hat sich im Jahr 2022 zum Vorjahr um knapp fünf Prozent auf 1781 verringert.

Markus Söder beschreibt seine Anlagestrategie in einem Wort

Sparkassen haben eine regionale Struktur. Träger sind die Kommunen. "Zu den Sparkassen gehört es, dass sie vor Ort erreichbar bleiben und damit die Gebiete der bayerischen Kommunen flächendeckend abdecken. Und es gehört immer mehr zu ihnen, dass sie die Bedarfe der digital-affinen Kunden online und mobil mit Banking-Angeboten unterlegen", sagte Reuter.

Markus Söder geht an den Schalter der Bank oder der Automaten, wenn er Geld abheben will. "Online-Banking macht bei uns meine Frau", erzählte der ehemalige bayerische Finanzminister im Gespräch mit der Moderatorin Corinna Wohlfeil. Wer sich bei Söder zu Hause um die Finanzen kümmere, fragt sie. "Meine Frau natürlich, sie ist Unternehmerin. Ich bin ja nur Politiker", sagte der Ministerpräsident und lächelte breit.

Ein Wort über seine private Anlagestrategie entlockte die Moderatorin dem CSU-Politiker dann doch: "Konservativ, so wie ich halt bin", so Söder. Von spekulativen Geschäften halte er nichts.

Deutlichen Rückgang im Kreditneugeschäft der bayerischen Sparkassen

Der Bayerische Sparkassentag bot Anlass für einen Blick auf die aktuelle Geschäftsentwicklung: "Uns geht es gut, soweit es die Rahmenbedingungen zulassen", bilanzierte Bernd Fröhlich, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Mainfranken in Würzburg.

Nach dem "zins- und geopolitisch geprägten Umbruchsjahr 2022" zeigen die ersten Monate des laufenden Jahres einen deutlichen Rückgang im Kreditneugeschäft, teilten die bayerischen Sparkassen mit. Im Vergleich zum Vorjahr seien die Darlehenszusagen seit Jahresbeginn um fast 45 Prozent zurückgegangen. Dagegen setzte sich dem Geldinstitut zufolge das Wachstum des Wertpapiergeschäfts fort. Vor allem festverzinsliche Wertpapiere seien im laufenden Jahr bislang sehr gefragt gewesen.

Zu den Themen, die die Sparkassen derzeit umtreiben, zählen unter anderem die Vorschläge der Europäischen Union für einen digitalen Euro und zur kompletten Vergemeinschaftung der Europäischen Einlagensicherung (EDIS). Seit Jahren wird in Europa über EDIS gestritten. Sparkassen und Genossenschaftsbanken in Deutschland befürchten, dass mit ihren Geldern Schieflagen von Instituten in anderen Staaten finanziert werden.

Spenden für zwei Projekte in Würzburg

Schecks übergaben Vertreter der Sparkasse und Ministerpräsident Söder am Rande der Veranstaltung. Über Spenden von jeweils 12.500 Euro können sich zwei Projekte aus Würzburg freuen: die Bienenstation der Julius-Maximilians-Universität und die Bahnhofsmission. Und eine Personalie gab es in Würzburg auch: Zum 1. Januar wird Matthias Dießl aus dem Landkreis Fürth neuer Verbandspräsident.

 
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  • S. M.
    Vollkommen überflüssige Äußerungen Söders zu seinem Privatleben. Vertane Zeit. Es gäbe in Bayern so viel zu tun....
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  • K. E.
    Sie sind also der Meinung, man kann sich nicht sowohl beliebig äußern (in einer Demokratie ) als auch die Probleme unseres Landes adressieren? Dann ist es wohl gut, dass Sie nicht in die Politik gegangen sind...
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  • E. K.
    Das war ja klar.

    Alles andere, als ein Freund der Sparkassen zu sein hätte Herrn Söder nicht gut gestanden.

    Sind des doch die Sparkassen, die, wie es weiter unten steht, gerne ihr Füllhorn öffnen und dort spenden, wo "Vater Staat" mal lieber den Geldhahn zudreht.

    Früher, als die Sparkasse noch "um's Eck" war, konnte man verstehen, dass die Menschen dafür hohe Gebühren und kleine Sparzinsen akzeptierten.

    Aber heute, wo die Sparkasse (andernorts so passiert) ihre Filiale schließt und dort einen Geldautomaten mit einem "Alibi-Dächlein" im Freien aufstellt?

    Vielleicht hat Herr Söder ja das auch nur gesagt, um für die Sparkassen (immerhin auch Gelddruckmaschine der Landkreise) zu werben, bevor der letzte Kunde zur Konkurrenz wechselt.
    Man weiß es nicht.
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  • T. F.
    ... das kann ich mir nicht vorstellen, wo er doch höchstpersönlich an den Schalter bzw. Geldautomaten geht 😅
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  • E. W.
    Die Sparkasse erhöht zwar häufig die Gebühren und gibt keine Guthabenzinsen aber man hat mal 30.000, mal 5.000 und immer wieder mal andere Beträge als "Spende" für Herrn Söders Hobby "Fasching" übrig.

    Das sind alles Gelder der Kunden:

    https://www.mainpost.de/regional/kitzingen/30-000-euro-fuer-eine-innovative-idee-art-8534217

    https://www.mainpost.de/archiv/

    Es gäbe wenn man schon spenden wollte sicher vernünftigere Möglichkeiten, das Geld der Anleger auszugeben.

    Für mich war das Grund meine jahrzehntelangen Geschäftsbeziehungen mit diesem Unternehmen aufzulösen und mir ein Institut zu suchen, das weniger fröhlich und freigiebig mit meinem Geld umgeht.
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