zurück
Heidingsfeld
Damit Würzburgs Feuerwehr nicht länger als 10 Minuten zum Brandort braucht: Zweite Feuerwache soll kommen
Für die Berufsfeuerwehr gibt es zu einer weiteren Wache im südlichen Stadtgebiet keine Alternative. Der Stadtrat muss am 4. Mai entscheiden, es gibt auch Kritik an den Plänen.
Die Hauptfeuerwache der Berufsfeuerwehr Würzburg in der Hofstallstraße. Nun soll eine zweite Wache im südlichen Stadtgebiet errichtet werden.
Foto: Thomas Obermeier | Die Hauptfeuerwache der Berufsfeuerwehr Würzburg in der Hofstallstraße. Nun soll eine zweite Wache im südlichen Stadtgebiet errichtet werden.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:31 Uhr

Trotz einiger Gegenstimmen aus dem Stadtrat bleibt die Berufsfeuerwehr dabei: Würzburg braucht eine zweite Feuerwache, um künftig die vorgeschriebenen Hilfsfristen in den südlichen Stadtteilen einhalten zu können. Als geeigneten Standort hat die Verwaltung das Areal südlich des Aldi-Markts an der Stuttgarter Straße ausgemacht, das im ersten Schritt planungsrechtlich gesichert werden soll. Der Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (Puma) hat einer entsprechenden Änderung des Bebauungsplans mit großer Mehrheit zugestimmt, am 4. Mai entscheidet der Stadtrat.

Wie berichtet, sollen in Bayern vom Notruf bis zum Eintreffen der Feuerwehr am Brand- oder Unfallort nicht mehr als zehn Minuten vergehen. Von der Hauptfeuerwache in der Hofstallstraße aus ist das nach den Angaben von Harald Rehmann, Leiter des Amtes für Zivil- und Brandschutz, für das Gewerbegebiet am Heuchelhof, für Rottenbauer und für die Autobahn mit dem Tunnel unter dem Katzenberg nicht zu schaffen.

Standort in der Seilerstraße biet nicht genügend Platz 

Eine eigene Feuerwache für die südlichen Stadtteile hält die Berufsfeuerwehr daher für alternativlos, die Suche nach einem geeigneten Standort begann bereits vor acht Jahren. Das rund 10.000 Quadratmeter große Areal an der Stuttgarter Straße, bisher im Bebauungsplan für Gewerbe und Einzelhandel vorgesehen, "ist nahezu optimal, wir sehen keine Alternative", betonte Rehmann in der jüngsten Puma-Sitzung.

Anzeige für den Anbieter Google Maps über den Consent-Anbieter verweigert

Aufgrund eines gemeinsamen Antrags von CSU und SPD hatte das Kommunalreferat zusätzlich den Standort der Freiwilligen Feuerwehr Heidingsfeld in der Seilerstraße unter die Lupe genommen und für ungeeignet befunden. Dort ist laut Rehmann – nicht zuletzt wegen der benachbarten Waltherschule – nicht annähernd genug Platz für all das, was auf dem Grundstück untergebracht werden muss: Stellplätze für mehrere Großfahrzeuge, Werkstätten, Lager für Einsatzmittel, Aufenthaltsräume für die Feuerwehrleute, mehrere Büros und eine für Übungen geeignete Hoffläche. Der ermittelte Flächenbedarf beträgt rund 2700 Quadratmeter.

Hauptfeuerwache zählt zu den kleinsten im Freistaat

Weil die kürzlich generalsanierte Hauptfeuerwache in der Hofstallstraße neben Ingolstadt zu den kleinsten im Freistaat gehört, muss die Berufsfeuerwehr derzeit an drei Standorten im Stadtgebiet zusätzliche Lagerräume mieten. "Ich kenne in ganz Deutschland keine Feuerwehr, die so eine Verteilung ihrer Einsatzmittel hat", betonte Rehmann. Durch die Änderung des Bebauungsplans wird das Grundstück zwischen Stuttgarter Straße und Heigelsbach für die zweite Feuerwehrwache gesichert. Vor dem abschließenden Satzungsbeschluss muss die geänderte Fassung noch für einen Monat öffentlich ausgelegt werden.

Im Puma gab es nur drei Gegenstimmen gegen die B-Plan-Änderung, alle aus unterschiedlichen Gründen. Raimund Binder (ÖDP/WL) sind die von Stadtkämmerer Robert Scheller aktuell auf mindestens 20 Millionen Euro geschätzten Kosten ein zu hoher Preis, um die Hilfsfrist einhalten zu können: "Gesamtgesellschaftlich gesehen ist es ein Wahnsinn, welche Gelder wir hier verplanen. (…) Ich bin der festen Überzeugung, dass wir uns viele Dinge nicht mehr leisten können."

Josef Hofmann (FW/FWG) forderte vor seiner Zustimmung eine bessere Kooperation der Berufsfeuerwehr mit den ehrenamtlichen Kräften, und Karin Miethaner-Vent (Grüne) kritisierte zum wiederholten Mal die Lage des Grundstücks im Überschwemmungsgebiet des Heigelsbachs: "Der Standort ist suboptimal und das Hochwasserschutzkonzept für Heidingsfeld ist noch nicht einmal fertig."

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Heidingsfeld
Patrick Wötzel
Bebauungspläne
Berufsfeuerwehren
Brandschutz
CSU Würzburg
Feuerwehr Schwanfeld
Josef Hofmann
Karin Miethaner-Vent
Raimund Binder
SPD Würzburg
Stadträte und Gemeinderäte
Standorte
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • asazyma
    Kann man sich noch ungeschickter ausdrücken, oder ist die eigene Meinung mal wieder wichtiger als die Meldung? "Trotz einiger Gegenstimmen aus dem Stadtrat bleibt die Berufsfeuerwehr dabei: Würzburg braucht eine zweite Feuerwache, um künftig die vorgeschriebenen Hilfsfristen in den südlichen Stadtteilen einhalten zu können." - Was interessieren die Feuerwehr die Gegenstimmen einiger Stadträte, wenn es um ein schnelles Eintreffen am Einsatzort geht und eine zweite Wache für notwendig erachtet wird? ÖDP und Grüne kennen nur ihre Meinung, und die hat über allem zu stehen. Manchmal, nein, regelmäßig kann ich nur noch den Kopf schütteln, wenn ich die Mainpost lese.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • svenkoeberlein@gmx.net
    Der Brandschutz ist eine der Pflichtaufgaben der Kommune. Somit ist der Grundschutz hierfür auch von jeder Gemeinde zu erbringen. Daneben gibt es für spezielle Einsätze Sonderfahrzeuge, welche vom Landkreis beschafft und bei ihren Wehren stationiert werden können. Hier ist Würzburg aufgrund des Status kreisfreie Stadt besonders, da hier eben auch solche Spezialfahrzeuge eigenbeschafft werden müssen.
    Schaut man sich die wachsenden Städte an, so muss eben auch der Brandschutz mitwachsen. München, Frankfurt usw bauen stetig weitere hauptamtliche Wachen. Die Vielzahl an Einsätzen auf das Ehrenamt abzudrücken ist schier ein Genickschuss für die Freiwilligen…kein Arbeitgeber macht das auf Dauer mit, wenn seine Angestellten mehrmals täglich (nicht arbeitswöchentlich!) wegen Kleineinsätzen fehlen.
    Und der ILS zu unterstellen, es würde bewusst innerhalb der Stadt die Hilfsfrist ausgespielt (siehe Coladeris) tragt nicht zum friedlichen Miteinander bei!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • TessaKraemer@t-online.de
    Genau das ist es. Der Arbeitgeber bekommt den Verdienstausfall zwar ersetzt. Den Arbeitsausfall muss er aber selbst irgendwie regeln. Die Firmen in der Gegend werden dann ganz schnell niemanden mehr einstellen der bei der Feuerwehr ist.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • reutjo
    " WENN .......

    das angestrebte * WÜ.er Bischofshut-Verkehrskonzept greift; DANN ... sind doch wesentlich weniger Fzge in der Innenstadt als Hemmnisse drinnen . Dann kommen " die Blaulichtfahrer mit Hornsignal auch schneller hinaus in die jeweiligen Grossstadtbereiche rundum. Gas müs-
    sen sie aber geben; um die Vorgaben zu erfüllen.
    Vielleicht könnte man 20 Mio €uro sparen. Oder als Anzahlung für einen Löschhubschrauber zurück legen, weil der Wald ja auch brenn kann. Klimawandel .......
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • guenter-kraft@t-online.de
    Für den Kulturpalast haben ALLE, ob Grüne, Hr. Binder mit seiner ödp und ... zugestimmt und damit ein Paket mit zu erwartenden 200 Mio. € in Auftrag gegeben. Und das für einige wenige Kultur begeisterte. Aber für die dringend nötige, zweite Feuerwache im Süden sind denen die sehr gut angelegten 20 Mio. € zu viel. Den Ehrenamtlichen aber noch weitere Aufgaben zumuten, passt überhaupt nicht, denn diese Damen und Herren erhalten ja für Ihre "Dienste vorbei am Wähler" eine sehr gute Vergütung. Jetzt reichts mit den ständigen Querschlägen!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • June
    Unendlich Geld in die Berufsfeuerwehr, weil wichtig. Wo ist Schluss? In den Randlagen einfach die FF hinzuziehen. Ist auf dem Land auch nicht anders und funktioniert.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • chris.buchholz@gmx.de
    1. Auf dem Land ist das Einsatzaufkommen bei weitem ein anderes.
    2. Warum sollten die Freiwilligen für ein Organisationsverschulden aufkommen?
    3. Wo sollen die Freiwilligen den herkommen? Die Wehren haben jetzt schon Probleme mit der Tagesverfügbarkeit. Sind Sie denn schon dabei?
    4. unendlich Geld in die Feuerwehr? Na klar, so viel wie nötig. Denn im Gegensatz zu einem FREIWILLIGEN Theater ist die Feuerwehr eine PFLICHTaufgabe der Kommune. Da ist das Geld richtig angelegt. Nämlich mit einem Nutzen für alle Bürger!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • TessaKraemer@t-online.de
    Tja nur werden in den Dörfern auch oft mehrere Wehren alarmiert weil die tagsüber gar nicht genug Leute haben. Spezialfahrzeuge hat auch nicht jeder. Und oft genug fährt dann auch die Berufsfeuerwehr mit an oder die müssen die Wache besetzen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Mainheini
    Werr ist denn der Herr Binder? Keine Ahnung, aber davon viel.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • al-holler@t-online.de
    Damit ist er halt wieder mal in der Zeitung........ gewesen😏
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • giacomo
    Die Meinung des Herrn Binder kann ich nicht nachvollziehen. Die Feuerwehr ist extrem wichtig und daher sollte der Gesellschaft diese Investition wichtig sein!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • conmex@aol.com
    Standort unweit, wo wegen einer Haltestelle die Fahrbahn massiv verengt wurde und sich der Verkehr staut?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • d.temming@gmx.de
    Im südlichen Stadtgebiet kann jeder Punkt mit Leichtigkeit innerhalb von 10 Minuten erreicht werden (FF Heidingsfeld, FF Rottenbauer). Selbstverständlich kommt es darauf an, wann man welche Einsatzmittel alarmiert. Und da sitzt die Berufsfeuerwehr mit ihrer Einsatzzentrale am Drücker...Also man könnte die geforderten 10 Minuten locker sprengen, in dem man einfach bestimmte Wehren nicht alarmiert. Entsprechende Gerüchte gibt es schon lange. Am Heuchelhof brennt es, aber Rottenbauer wird nicht alarmiert. Jetzt kann man sich denken, warum...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • chris.buchholz@gmx.de
    Es ist schon etwas dreist die Freiwilligen im Stadtgebiet für die Hilfsfrist einspannen zu wollen. Das Einsatzaufkommen ist hier mit keiner Landgemeinde zu vergleichen und entsprechend hoch.
    Kein Freiwilliger würde sich das lange antun.
    Und abgesehen von Brandmeldeanlagen und Kleineindätzen ist Rottenbauer im Heuchelhof immer dabei.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • letsgo101
    Es sind aber oft die Freiwilligen die der Berufsfeuerwehr die Hilfsfrist erhalten hat. Es ist nur fraglich warum man mit der Wache 2 dann 2 Gerätehäuser in Heidingsfeld unterhalten will . In der Wache 2 werden ja Personal und Geräte benötigt, die ja auch von der Wache 1 kommen könnten. In diesem Fall wird ja in der Wache 1 wieder Platz frei ( für sonstige Fahrzeuge/Einsatzmittel) die anderweitig gelagert sind. Die Wache 2 könnte man ja auch in der Größe anpassen das dort die restlichen Mittel gelagert werden können. Somit wäre ja auch der Platz optimaler aufgeteilt. Aber das muß man von H. Rehmann erst einmal wollen, was momentan nicht so aussieht ! Er will neues Personal und neue Gerätschaften (das sieht man ja an der Wach-Größe die Er sich so vorstellt) hier geht es um viel Kapital !
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • giacomo
    @coladeris: Es gibt einen großen Unterschied zwischen hauptberuflich und ehrenamtlich!! Ich selbst war zwei Jahrzehnte ehrenamtlich in der Wasserrettung tätig und kann das sehr gut beurteilen! Ehrenamtliche Wachen sind meistens nicht ständig besetzt. Die Alarmierung erfolgt hauptsächlich über Notfallpiepser. Dadurch geht schon mal Zeit verloren, weil die Rettungskräfte erst zur Wache fahren müssen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • M.G.112
    Aber trotzdem gilt auch für Freiwillige Feuerwehren die 10 minütige Hilfsfrist
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • chris.buchholz@gmx.de
    Selbstverständlich. Da wird kein Unterschied gemacht.
    Dennoch sollte man diese nicht in einer Großstadt mit entsprechender Einsatzfrequenz für Dinge Opfern für die andere Zuständig sind.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • TessaKraemer@t-online.de
    Bekommt Rottenbauer denn einen ganzen Löschzug zusammen? Tagsüber.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • info@softrie.de
    Ganz schön arrogant, wie hier Politiker gegen die Feuerwehr argumentieren.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten