
Der Nutzen der geplanten Straßenbahnlinie 6 ins Hubland übersteigt ihre Kosten. Das ist das Ergebnis der sogenannten standardisierten Bewertung des 160-Millionen-Euro Projektes. Bernd Karl, Geschäftsführer der WVV-Tochter Würzburger Straßenbahn GmbH (WSB), bestätigt auf Anfrage der Redaktion: "Bei dem Abgleich des volkswirtschaftlichen Nutzens mit den Kosten des Projekts ist ein Wert deutlich über Eins herausgekommen." Die Rechnung habe ein namhaftes Planungsbüro durchgeführt, das auf derartige Untersuchungen spezialisiert ist.
5,3 Kilometer lange Trasse, 160 Millionen Euro
Die Eins ist die magische Grenze für die Realisierung der Straßenbahn: Wird sie erreicht, ist der Nutzen genauso groß wie es die Kosten sind. Nur dann kann es Fördermittel vom Bund geben. Zwischen 60 und 95 Prozent der Gesamtkosten des Trassenbaus können vom Bund übernommen werden. Dass zusätzlich der Freistaat den Bau der neuen Straßenbahnlinie fördern will, hat vor einem Jahr der Bayerische Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) zugesichert.
Die Baukosten für die 5,3 Kilometer lange neue Trasse von der Juliuspromenade über das Frauenland ins Hubland wurden zuletzt auf rund 160 Millionen Euro geschätzt.

Wie die Linie 6 genau bei der Bewertung abgeschnitten hat, darf Karl nicht sagen. "Das Bundesverkehrsministerium wird das mit dem Förderungsbescheid bekannt geben." Allerdings sei die Höhe der Förderung nicht davon abhängig.
"Noch vor der Sommerpause wollen wir den Antrag auf Förderung beim Bundesverkehrsministerium einreichen", sagt Karl. Mit einem Bescheid rechnet er frühestens bis Ende des Jahres. Dann könne man mit der Ausschreibung der Planungsleistung die konkrete Umsetzung starten.
Die Zeit bis dahin werden WSB und Stadtverwaltung für die Organisation der Bauabläufe nutzen. "In großen Teile der Strecke, wie zum Beispiel am Hubland, wird das problemlos gehen. In der Innenstadt wird es komplizierter", sagt Karl. Wenn alles gut geht, könnten die Bauarbeiten Anfang 2026 starten - das wären knapp 20 Jahre nach Beginn der Planung.
Denn geplant wird die Linie ins Hubland schon seit 20o7. Ursprünglich sollte sie zur Landesgartenschau 2018 in Betrieb gehen. Doch Diskussionen über Kosten und Trassenführung sowie zahlreiche Änderungen bei der Planfeststellung und Klagen verzögerten das Projekt.
In Regensburg und Erlangen gibt es Bürgerentscheide zum Bau neuer Straßenbahnlinien
Umstritten ist die Linie 6 inzwischen nicht mehr: Der Würzburger Stadtrat stimmte zuletzt nahezu einstimmig - mit einer Gegenstimme - zu. Das ist in anderen bayerischen Städten nicht so: Sowohl in Regensburg als auch in Erlangen sind neue Straßenbahnlinien zwar schneller als in Würzburg vorangekommen und könnten jetzt gebaut werden. Aber in beiden Kommunen stehen die Projekte auf der Kippe.
In Erlangen lehnt die CSU-Fraktion des Stadtrats laut Süddeutscher Zeitung inzwischen die seit 2016 mit Millionen-Aufwand geplante Stadt-Umland-Bahn zwischen Erlangen, Nürnberg und Herzogenaurach ab. Auch in Regensburg lehnt die CSU die Wiederbelebung der in den 1950er Jahren stillgelegten Straßenbahn ab, an der seit 2018 gearbeitet wird. Am 9. Juni gibt es in beiden Städten Bürgerentscheide zu den Straßenbahnprojekten.
2.) Die 1,8 km in Grombühl sind nicht 1:1 vergleichbar;
3.) Die Strabas werden zu ~ 50% gefördert;
4.) Die neuen GT-F-Strabas sind bereits im Haushalt der Stadt als Langzeit-Investition berücksichtigt.
5.) Das ganze spart Personal und Material sowie Unterhalt aus dem Busbetrieb. Der Busbetrieb ist sogut wie immer deutlich teurer als Straba-Betrieb. (s. VDV Veröffentlichungen) Abschreibungstechnisch so 8 Busse zu 1 Straba, da sie die doppelte Anzahl an Fahrgästen im Ggs. zum Busbetrieb aufnehmen kann und die Straba 3,5-mal so lange hält (25 zu 7 Jahren).
6.) Die Studierenden werden in den Bussen Morgens wie in Sardinenbüchsen an das Hubland gekarrt. Für diesen Zustand möchte ich den Kopf nicht weiter hinhalten wollen.
7.) Die Straba ist deutlich günstiger als die zukünftig zu beschaffenden Elektrobusse (Gestehung, Nutzzeit, Kosten; EU-Vorgaben beachten!)
Geld: Ist eingeplant. Ketzerisch: Es ist da!
Die Straba Ersatz für Alte Züge werden nicht mit 50 Prozent
Gefördert.
Zu 4. Und zu Ihren Angaben, können Sie dies beweisen, wo ist das Festgeschrieben.
Verantwortlich dafür ist das staatliche Bauamt des Freistaates Bayern, nicht die Stadt Würzburg
Für die Hubland-Linie wünsche ich mir - mindestens - den gleichen Erfolg wie beim Übergang vom Busbetrieb auf die Straßenbahn an den Heuchelhof. Eine deutliche Verbesserung der Anbindung und Zufriedenheit der Fahrgäste die - nach den mir bekannten Informationen - mit grob einem Drittel an Fahrgastzuwachs verbunden war.
Auch der Bau einer Strabalinie nach Versbach/Lengfeld hat ein sehr deutliches Potential eine solche Sogwirkung zu entfalten. Schauen wir bei den beiden laufenden (Grombühl nicht vergessen!) und der möglicherweise im Raum stehenden (Versbach) Verwirklichung mit Zuversicht in die nähere Zukunft.
Das haben sie uns schon in den 80ern erzählt.
"Der Wolf, der Wolf...!!"
Mann kann sich auch selbst ins Knie schießen wie die CSU in Erlangen ...
wenn doch die Stadt WÜ erstmal die neue Veranstaltungshalle finanzieren "muss"?
Wenn man bedenkt, um vergleichsweise vieles teurer notwendige Autobahn-Kilometer heutzutage sind, dann können sich auch Verkehrsminister freuen.
Gilt das auch für den Autobahnkilometer "in der Stadt"? Was sagt "Dr. Google" dazu? -- Im Übrigen ist es ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen.
Hier entsteht Deutschlands umstrittenste Autobahn
"[...] Jeder Kilometer dieses Autobahn-Ausbaus kostet eine dreistellige Millionensumme. Die A100 in Berlin [...]"
https://www.wiwo.de/technologie/wirtschaft-von-oben/wirtschaft-von-oben-121-a100-hier-entsteht-deutschlands-umstrittenste-autobahn/27555878.html
"Am teuersten sind Stadtautobahnen, bei denen besonderer Lärmschutz zu Buche schlägt. Wie zum Beispiel bei der Verlängerung der A100 in Berlin: Mit mehr als 470 Millionen Euro für 3,2 Kilometer ist sie laut Ministerium das bisher teuerste Stück Autobahn, das in Deutschland entsteht."
https://www.verkehrsrundschau.de/nachrichten/transport-logistik/hintergrund-was-kostet-ein-kilometer-autobahn-2999089
Mit anderen Worten: Für den Preis der 3,2 km Stadtautobahn in Berlin könnten wir - auf dem Papier - alle drei wichtigen Straßenbahnprojekte in Würzburg finanzieren.
Ich habe geschreiben: "Im Schnitt" - und das kann man auch nachlesen.
Sie verdienen 50.000 EUR und ich nur 1 EUR im Monat. Im Schnitt macht das grob 25.000 EUR für jeden von uns. Wer so rechnet fliegt im Mathe-Abitur bei einer derartigen Fragestellung durch.
Ein Vergleich von Baukosten einer Straba-Linie **in der Stadt** und der **durchschnittlichen** Baukosten eines Autobahn-Kilometers (im Mittel **über alles**) ist eben auch jener von mir kritisierte "Äpfel und Birnen"-Vergleich. Sie haben auf meine Anmerkung mit Zahlen nur mit einem Allgemeinplatzet reagiert. Wenn, dann sollten Sie der Fairnis halber auch die Baukosten eines Autobahn-Kilometers **in der Stadt** benennen.
"Die Kosten pro Kilometer können zwischen 6 Millionen und 20 Millionen Euro liegen und sogar bis zu 100 Millionen Euro erreichen, wie das Bundesverkehrsministerium in den vergangenen Jahren auf Fragen antwortete."
https://www.verkehrsrundschau.de/nachrichten/transport-logistik/hintergrund-was-kostet-ein-kilometer-autobahn-2999089