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Würzburg
Kosten-Nutzen-Rechnung: Würzburgs neue Straba 6 ins Hubland macht Sinn und soll Fördermillionen bekommen
Endlich steht es fest: Das 160-Millionen-Euro Projekt Linie 6 bekommt Geld vom Bund. Wann und wie es jetzt mit der Straßenbahn ins Hubland voran geht. 
Das Bild aus der Visualisierung der geplanten Straßenbahnlinie 6 zeigt die Strecke am Zwerchgraben, wo die neue Trasse vom Wittelsbacher Platz einbiegen soll. 
Foto: Screenshot WVV/VUSU-L GmbH | Das Bild aus der Visualisierung der geplanten Straßenbahnlinie 6 zeigt die Strecke am Zwerchgraben, wo die neue Trasse vom Wittelsbacher Platz einbiegen soll. 
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 17.05.2024 02:44 Uhr

Der Nutzen der geplanten Straßenbahnlinie 6 ins Hubland übersteigt ihre Kosten. Das ist das Ergebnis der sogenannten standardisierten Bewertung des 160-Millionen-Euro Projektes. Bernd Karl, Geschäftsführer der WVV-Tochter Würzburger  Straßenbahn GmbH (WSB), bestätigt auf Anfrage der Redaktion: "Bei dem Abgleich des volkswirtschaftlichen Nutzens mit den Kosten des Projekts ist ein Wert deutlich über Eins herausgekommen." Die Rechnung habe ein namhaftes Planungsbüro durchgeführt, das auf derartige Untersuchungen spezialisiert ist.

5,3 Kilometer lange Trasse, 160 Millionen Euro

Die Eins ist die magische Grenze für die Realisierung der Straßenbahn: Wird sie erreicht, ist der Nutzen genauso groß wie es die Kosten sind. Nur dann kann es Fördermittel vom Bund geben. Zwischen 60 und 95 Prozent der Gesamtkosten des Trassenbaus können vom Bund übernommen werden. Dass zusätzlich der Freistaat den Bau der neuen Straßenbahnlinie fördern will, hat vor einem Jahr der Bayerische Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) zugesichert.

Die Baukosten für die 5,3 Kilometer lange neue Trasse von der Juliuspromenade über das Frauenland ins Hubland wurden zuletzt auf rund 160 Millionen Euro geschätzt. 

Kosten-Nutzen-Rechnung: Würzburgs neue Straba 6 ins Hubland macht Sinn und soll Fördermillionen bekommen

Wie die Linie 6 genau bei der Bewertung abgeschnitten hat, darf Karl nicht sagen. "Das Bundesverkehrsministerium wird das mit dem Förderungsbescheid bekannt geben." Allerdings sei die Höhe der Förderung nicht davon abhängig.  

"Noch vor der Sommerpause wollen wir den Antrag auf Förderung beim Bundesverkehrsministerium einreichen", sagt Karl. Mit einem Bescheid rechnet er frühestens bis Ende des Jahres. Dann könne man mit der Ausschreibung der Planungsleistung die konkrete Umsetzung starten. 

Die Zeit bis dahin werden WSB und Stadtverwaltung für die Organisation der Bauabläufe nutzen. "In großen Teile der Strecke, wie zum Beispiel am Hubland, wird das problemlos gehen. In der Innenstadt wird es komplizierter", sagt Karl. Wenn alles gut geht, könnten die Bauarbeiten Anfang 2026 starten - das wären knapp 20 Jahre nach Beginn der Planung.

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Denn geplant wird die Linie ins Hubland schon seit 20o7. Ursprünglich sollte sie zur Landesgartenschau 2018 in Betrieb gehen. Doch Diskussionen über Kosten und Trassenführung sowie zahlreiche Änderungen bei der Planfeststellung und Klagen verzögerten das Projekt.   

In Regensburg und Erlangen gibt es Bürgerentscheide zum Bau neuer Straßenbahnlinien

Umstritten ist die Linie 6 inzwischen nicht mehr: Der Würzburger Stadtrat stimmte zuletzt nahezu einstimmig - mit einer Gegenstimme - zu. Das ist in anderen bayerischen Städten nicht so: Sowohl in Regensburg als auch in Erlangen sind neue Straßenbahnlinien zwar schneller als in Würzburg vorangekommen und könnten jetzt gebaut werden. Aber in beiden Kommunen stehen die Projekte auf der Kippe.   

In Erlangen lehnt die CSU-Fraktion des Stadtrats laut Süddeutscher Zeitung inzwischen die seit 2016 mit Millionen-Aufwand geplante Stadt-Umland-Bahn zwischen Erlangen, Nürnberg und Herzogenaurach ab. Auch in Regensburg lehnt die CSU die Wiederbelebung der in den 1950er Jahren stillgelegten Straßenbahn ab, an der seit 2018 gearbeitet wird. Am 9. Juni gibt es in beiden Städten Bürgerentscheide zu den Straßenbahnprojekten.    

 
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  • Stefan Wolz
    Erst wurde das Projekt verschlafen und jetzt wird Geld verbrannt. Die 160 Mio werden nicht reichen. Warum baut man nicht eine Anbindung mit E Bussen auf? Für das Geld konnen viele E Busse im 5 Minuten Takt fahren. Zudem wird die Stadt doch immer autofreier und die vorhandenrn Straßen sollten schon noch genutzt werden.
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  • Siegbert Schneider
    Die Linie Hubland wird viel mehr kosten wie man uns weismachen will, 160 Millionen werden nicht reichen. Ein vergleichbares Bauwerk sind die 1,8 km Verlängerung der Linie 5 Grombühl. Auch sind die 20 Straßenbahnen noch zu bezahlen, die nichts mit der Linie Hubland zu tun haben. Weitere 20 Aktstrabas müssen auch noch ausgetauscht werden. Woher soll das Geld dafür kommen? Trotz fehlenden 20 Straßenbahnen wurden die Studenten ins Hubland mit Bussen gebracht und dies trotz erhöhten Bedarf wegen SEV.
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  • Jo Schmitt
    1.) Die 160 Mio werden zu mind. 80% (+x) gefördert;
    2.) Die 1,8 km in Grombühl sind nicht 1:1 vergleichbar;
    3.) Die Strabas werden zu ~ 50% gefördert;
    4.) Die neuen GT-F-Strabas sind bereits im Haushalt der Stadt als Langzeit-Investition berücksichtigt.
    5.) Das ganze spart Personal und Material sowie Unterhalt aus dem Busbetrieb. Der Busbetrieb ist sogut wie immer deutlich teurer als Straba-Betrieb. (s. VDV Veröffentlichungen) Abschreibungstechnisch so 8 Busse zu 1 Straba, da sie die doppelte Anzahl an Fahrgästen im Ggs. zum Busbetrieb aufnehmen kann und die Straba 3,5-mal so lange hält (25 zu 7 Jahren).
    6.) Die Studierenden werden in den Bussen Morgens wie in Sardinenbüchsen an das Hubland gekarrt. Für diesen Zustand möchte ich den Kopf nicht weiter hinhalten wollen.
    7.) Die Straba ist deutlich günstiger als die zukünftig zu beschaffenden Elektrobusse (Gestehung, Nutzzeit, Kosten; EU-Vorgaben beachten!)

    Geld: Ist eingeplant. Ketzerisch: Es ist da!
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  • Siegbert Schneider
    Woher wollen Sie wissen das 80 Prozent Förderung fließt.
    Die Straba Ersatz für Alte Züge werden nicht mit 50 Prozent
    Gefördert.
    Zu 4. Und zu Ihren Angaben, können Sie dies beweisen, wo ist das Festgeschrieben.
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  • Jo Schmitt
    Es gibt festgeschriebene Förderrichtlinien, Herr Schneider ... Die kann man "googeln" wenn man will.
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  • Harry Amend
    Kleiner Fehler in Ihrer Berechnung, die Straba-Verlängerung in Grombühl betragen "nur" 1,3 Km und keine 1,8 km, ansonsten bin ich bei Ihnen dass das Projekt immer teurer wird, auch mit jedem Jahr Verzögerung.
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  • Harry Amend
    Das Würzburg eine Desaster Stadt ist was Bauvorhaben angeht ist nichts neues, man sieht es ja bei der Verlängerung der Straba im Stadtteil Grombühl. Da sollten schon seit Jahren die Züge fahren aber nicht mal hier bekommt die es Stadt fertig 1,3 km zügig zu bauen und macht Jahrzehnte damit herum. Jede Wette, dass in 20 Jahren noch keine einzige Straßenbahn zum Hubland fährt.
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  • Sebastian Büchs
    Die Probleme in Grombühl liegen an der Lage innerhalb des komplexes der Uniklinik. Dort stehen vielfache leitungs-Infrastrukturen dem Bau im Wege, deren Umbau sich immer weiter verzögert hat.

    Verantwortlich dafür ist das staatliche Bauamt des Freistaates Bayern, nicht die Stadt Würzburg
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  • Harry Amend
    Es ist immer wieder belustigend mit welchen Ausreden manche um die Ecke kommen die eigentlich schon immer bekannt gewesen sind.
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  • Jo Schmitt
    Seit 2007? -- Bitte nicht vergessen: (Teile der) Freihaltetrasse(n) gibt es schon seit ... naja .. irgendwas einiges über 50 Jahren. In einer der Ausgaben des Gemeindeblatts von Gerbrunn stand Anfang der 70er Jahre schon 'mal: "Demnächst fährt die Straßenbahn nach Gerbrunn" ...

    Für die Hubland-Linie wünsche ich mir - mindestens - den gleichen Erfolg wie beim Übergang vom Busbetrieb auf die Straßenbahn an den Heuchelhof. Eine deutliche Verbesserung der Anbindung und Zufriedenheit der Fahrgäste die - nach den mir bekannten Informationen - mit grob einem Drittel an Fahrgastzuwachs verbunden war.

    Auch der Bau einer Strabalinie nach Versbach/Lengfeld hat ein sehr deutliches Potential eine solche Sogwirkung zu entfalten. Schauen wir bei den beiden laufenden (Grombühl nicht vergessen!) und der möglicherweise im Raum stehenden (Versbach) Verwirklichung mit Zuversicht in die nähere Zukunft.
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  • Jutta Nöther
    Ja, alles klar, die Strabalinie 6 kommt...
    Das haben sie uns schon in den 80ern erzählt.
    "Der Wolf, der Wolf...!!"
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  • Christiane Schmitt
    2026 wird der Bau erst starten, schon spät. Leider liegt meine Studienzeit schon länger zurück und ich hätte mir eine direktere Verbindung gewünscht. Aber es ging auch so alles und zwar ohne Auto ganz gut. Sollte wieder mal Schneefall herrschen, wird die Bahn überhaupt fahren können? Da kamen manchmal auch keine Busse hoch... Die STUB, Stadtumlandbahn nach Erlangen und Herzogenaurach würde sehr viel Grün vernichten. Das ist hier ja weniger der Fall, aber man muss doch einfach wegkommen vom CO2-Ausstoß und Individualverkehr. Wie oft sind auf der Autobahn um Erlangen herum Stau, Stillstand und schreckliche Unfälle. Wenn man die Nürnberger Straße, auf der die Straßenbahn 4 schon jetzt recht weit aus Nürnberg bis Wegfeld (Nürnberg Nord) fährt, weiter als Verlängerung nutzt, dann müsste für dieses Stück kein Baum fallen. Nicht jede Kritik ist zu verstehen. Es kann kein weiter so geben.
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  • Jo Schmitt
    Siemens hat wohl bereits für den Standort in Erlangen(?) 300 Mio. EUR in die Hand genommen als Zukunftsinvestition mit der Zusage der Bay. Staatsregierung(!) daß die STUB kommt.
    Mann kann sich auch selbst ins Knie schießen wie die CSU in Erlangen ...
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  • Hans-Martin Hoffmann
    Ob das wohl wirklich was wird

    wenn doch die Stadt WÜ erstmal die neue Veranstaltungshalle finanzieren "muss"?
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  • Jochen Freihold
    Würzburg darf sich glücklich schätzen, wenn die neue Straba-Linie 6 endlich zustande kommt. Ganz überwiegend finanziert durch Bund und Freistaat. Auf diese Weise wachsen Hubland-Universität (mit künftig komfortabler Mensa!) und Innenstadt deut6lich enger, ja zukunftsweisend zusammen.

    Wenn man bedenkt, um vergleichsweise vieles teurer notwendige Autobahn-Kilometer heutzutage sind, dann können sich auch Verkehrsminister freuen.
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  • Hiltrud Erhard
    Kleine Korrektur aus Dr. Google. Ein Kilometer Autobahn kostet im Schnitt rund zehn Millionen Euro. Ein Schnäppchen also im Vergleich zur Straba...
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  • Jo Schmitt
    > Ein Kilometer Autobahn kostet im Schnitt rund zehn Millionen Euro

    Gilt das auch für den Autobahnkilometer "in der Stadt"? Was sagt "Dr. Google" dazu? -- Im Übrigen ist es ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen.
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  • Jo Schmitt
    Hab' selbst nochmal "Dr. Google" bemüht.

    Hier entsteht Deutschlands umstrittenste Autobahn
    "[...] Jeder Kilometer dieses Autobahn-Ausbaus kostet eine dreistellige Millionensumme. Die A100 in Berlin [...]"
    https://www.wiwo.de/technologie/wirtschaft-von-oben/wirtschaft-von-oben-121-a100-hier-entsteht-deutschlands-umstrittenste-autobahn/27555878.html

    "Am teuersten sind Stadtautobahnen, bei denen besonderer Lärmschutz zu Buche schlägt. Wie zum Beispiel bei der Verlängerung der A100 in Berlin: Mit mehr als 470 Millionen Euro für 3,2 Kilometer ist sie laut Ministerium das bisher teuerste Stück Autobahn, das in Deutschland entsteht."
    https://www.verkehrsrundschau.de/nachrichten/transport-logistik/hintergrund-was-kostet-ein-kilometer-autobahn-2999089

    Mit anderen Worten: Für den Preis der 3,2 km Stadtautobahn in Berlin könnten wir - auf dem Papier - alle drei wichtigen Straßenbahnprojekte in Würzburg finanzieren.
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  • Hiltrud Erhard
    Gehts hier um umstrittene Autobahnen? oder einen Vergleich?
    Ich habe geschreiben: "Im Schnitt" - und das kann man auch nachlesen.
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  • Jo Schmitt
    Sehr geehrte Frau Erhard,

    Sie verdienen 50.000 EUR und ich nur 1 EUR im Monat. Im Schnitt macht das grob 25.000 EUR für jeden von uns. Wer so rechnet fliegt im Mathe-Abitur bei einer derartigen Fragestellung durch.

    Ein Vergleich von Baukosten einer Straba-Linie **in der Stadt** und der **durchschnittlichen** Baukosten eines Autobahn-Kilometers (im Mittel **über alles**) ist eben auch jener von mir kritisierte "Äpfel und Birnen"-Vergleich. Sie haben auf meine Anmerkung mit Zahlen nur mit einem Allgemeinplatzet reagiert. Wenn, dann sollten Sie der Fairnis halber auch die Baukosten eines Autobahn-Kilometers **in der Stadt** benennen.

    "Die Kosten pro Kilometer können zwischen 6 Millionen und 20 Millionen Euro liegen und sogar bis zu 100 Millionen Euro erreichen, wie das Bundesverkehrsministerium in den vergangenen Jahren auf Fragen antwortete."
    https://www.verkehrsrundschau.de/nachrichten/transport-logistik/hintergrund-was-kostet-ein-kilometer-autobahn-2999089
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