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Würzburg
ÖPNV: So soll die neue Straßenbahnlinie 6 durch Würzburg fahren
Ein neues Video zeigt, wie die Straba-Linie 6 einmal von der Juliuspromenade bis zum Hubland fahren soll. Wovon der Bau der Strecke abhängt und wann die erste Bahn fahren könnte.
Vorerst nur eine Visualisierung: So könnte die Straßenbahn in Würzburg auf der neuen Linie 6 am Zwerchgraben Richtung Hubland fahren. 
Foto: Illustration Screenshot WVV/ViSU-L GmbH | Vorerst nur eine Visualisierung: So könnte die Straßenbahn in Würzburg auf der neuen Linie 6 am Zwerchgraben Richtung Hubland fahren. 
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:39 Uhr

In rund 17 Minuten mit der Straßenbahn von der Juliuspromenade bis zur Endhaltestelle "Washington Street" – ab dem Jahr 2027 soll das möglich sein. Das zumindest sieht der aktuelle Zeitplan für die Umsetzung der neuen Straßenbahnlinie von der Innenstadt durch das Frauenland zum neuen Stadtteil am Hubland vor. Klima-Bürgermeister Martin Heilig und ÖPNV-Bereichsleiter Bernd Karl von der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) informierten bei einer gut besuchten Online-Veranstaltung darüber, wie das gelingen soll.

OB Schuchardt zeigt sich zuversichtlich

Ein Meilenstein auf dem Weg zur so genannten "Linie 6", die bei ihrer Inbetriebnahme eine andere Bezeichnung haben wird, war der Planfeststellungsbeschluss der Regierung von Unterfranken Ende des vergangenen Jahres. "Dadurch können wir mit der Realisierung beginnen. Ich bin zuversichtlich, dass wir jetzt vorankommen", sagte Oberbürgermeister Christian Schuchardt in einem kurzen Grußwort zu Beginn der Videokonferenz am späten Freitagnachmittag, an der über 90 interessierte Bürgerinnen und Bürger teilnahmen.

Für Martin Heilig liegen die Vorteile der Straßenbahn als klimafreundliches, zuverlässiges und bequemes Verkehrsmittel auf der Hand. Sie fährt mit Ökostrom mit Vorrang vor dem Individualverkehr auf eigenen Gleiskörpern und hat eine deutlich höhere Kapazität als jeder Omnibus. "Überall dort, wo Straßenbahnen gebaut werden, gibt es einen Run auf den ÖPNV", betonte der Umwelt-Bürgermeister. Bis zu 25 000 Fahrgäste soll die Frauenland-Hubland-Linie täglich befördern, damit könnten jeden Tag rund 16 000 in der Stadt gefahrene Pkw-Kilometer eingespart werden.

Anzeige für den Anbieter YouTube über den Consent-Anbieter verweigert

Das Straba-Projekt steht und fällt mit der Finanzierung durch Bund und Freistaat. Das Ziel ist eine "möglichst hohe Förderquote", wie der OB betonte. Heilig rechnet mit einer Förderung von 90 Prozent durch Bund und Freistaat für den Streckenbau und bis zu 80 Prozent für die städtebaulichen Begleitmaßnahmen. "Das genaue Finanzierungsvolumen können wir noch nicht benennen", sagte er auf Nachfrage eines Bürgers. Zuletzt wurden die Kosten für das Gesamtprojekt vor Beginn der Planfeststellung mit rund 120 Millionen Euro beziffert. Mit einer hohen Förderquote "werden wir als Stadt das aber mit Sicherheit stemmen können", so Heilig.

Voraussetzung für eine Förderung ist der Vergleich von Kosten und volkswirtschaftlichem Nutzen des Projekts in einer neuen Runde des so genannten Standardisierten Bewertungsverfahrens. Heilig geht davon aus, dass bei einem positiven Ergebnis der Förderantrag in der zweiten Jahreshälfte 2022 gestellt werden kann. Beim Bund seien entsprechende Fördermittel ab dem Haushaltsjahr 2023 fest eingeplant.

Baubeginn derzeit für erste Jahreshälfte 2024 geplant

Um eine Kostenexplosion wie beim Mainfranken Theater zu vermeiden, setzt Heilig auf zusätzliches Personal im Baureferat und die engmaschige Projektsteuerung in der Lenkungsgruppe mit Stadt, WVV und der Regierung von Unterfranken: "Das ist mir ein großes Anliegen, um die Kosten im Griff zu behalten."

Visualisierung der Streckenführung in der Eschenallee am Hubland.
Foto: Illustration Screenshot WVV/ViSU-L GmbH | Visualisierung der Streckenführung in der Eschenallee am Hubland.

Bernd Karl rechnet damit, dass die Bearbeitung des Förderantrags ein gutes Jahr dauern wird. In dieser Zeit soll weiter an der Detailplanung gearbeitet werden, so dass die europaweite Ausschreibung für den Bau Ende 2023 erfolgen könnte. Der aktuelle Zeitplan sieht einen Baubeginn in der ersten Jahreshälfte 2024 vor, die Bauzeit wird in mehreren Abschnitten nach aktueller Schätzung etwa drei Jahre betragen.

ÖPNV: So soll die neue Straßenbahnlinie 6 durch Würzburg fahren

Der WVV-Bereichsleiter Mobilitätsdienstleistungen zeigte in einem neuen Animationsfilm, wie die Straßenbahn künftig fast komplett auf Rasengleisen von der Juliuspromenade bis zur Wendeschleife am Belvedere zwischen dem ehemaligen Landesgartenschau-Gelände und dem Campus Hubland-Nord der Universität fahren soll. Damit einher gehen Veränderungen an bestehenden Buslinien und im städtischen Umfeld, unter anderem ist im Video ein komplett umgestalteter Wittelsbacher Platz mit großen Grünflächen zu sehen.

Blick auf die geplante Strecke am Wittelsbacherplatz. 
Foto: Illustration Screenshot WVV/ViSU-L GmbH | Blick auf die geplante Strecke am Wittelsbacherplatz. 

Für den Bau der Straßenbahn mit ihren Oberleitungen müssen insgesamt 267 Bäume entfernt werden, die laut Karl durch 465 Neupflanzungen ersetzt werden. Für die Begleitmaßnahmen gibt es einen städtebaulichen Wettbewerb, eine Bürgerbeteiligung soll noch in diesem Jahr stattfinden.

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  • D. E.
    "Damit einher gehen Veränderungen an bestehenden Buslinien und im städtischen Umfeld, (...) " - und gerade diese wären für viele Betroffene spannender als das Filmchen. Heißt es im Artikel über die Parkplätze in Würzburg, dass mehr als die Hälfte des Geldes aus dem Umland kommt, sehe ich im Filmchen an den für diese Personen wichtigen Stellen keine Busse mehr: Barbarossaplatz/Theaterstr., Mainfrankentheater, Residenz, Ottostr. Gerade die ersten drei sind wichtig für viele, die in der Stadt arbeiten oder einkaufen und eben nicht mit dem Auto in die Stadt wollen. Werden die Linien dann auch weit draußen gebrochen? Oder werden sie am Bischofshut entlang zum Bahnhof geführt? Wie attraktiv ist der ÖPNV dann noch wenn man umsteigen muss und sich die Fahrzeiten groß verlängern? Eine evtl. bessere Taktung wiegt das und das Rumstehen bei schlechtem Wetter kaum auf, oder? Gibt es Berechnungen wie viele dann das Geld für ein ÖPNV-Abo lieber wieder ins Parkhaus stecken? (Heute schon im Bus gehört)
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  • U. K.
    Wenigstens ist die Animation in einem Punkt sehr realistisch; ab Minute 2:30 hat der PKW laut Tacho über 60 km/h in der Ottostraße drauf.
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  • K. K.
    kommt da Frau und Herr Fussgänger

    in der bisherigen Fgz. überhaupt noch über die Strasse; wenn da die Züge in alle Richtungen durchfahen MÜSSEN ??

    Achso..... ich bin ja Radfahrer...... und dann gilt die " Aufpasserei " für mich nicht. Zug um Zug......!!
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  • D. E.
    Was soll der Straba im Film eigentlich umgesetzt werden?
    - Oeggtor zu, Sieboldstr. als Einbahnstraße: muss dann, was die Rottendorferstr. runterkommt, über Fr.-Ebert-Ring/Ottostr./ Neumann-Promenade fahren, um z.B. zum Theater-Parkhaus zu kommen? Sicher 2km Plus.
    - Sämtliche Parkplätze am Frauenlandplatz und in der Zu-Rhein-Str. sollen wegfallen? Wo parken die Anwohner? Tegut/ Zeppelinstraße, Kupsch/ Gegenbauerstraße, Norma/ Annastraße - das sind die Einkaufsmöglichkeiten im mittleren Frauenland. Mit der Straba bringt man aber keinen Wocheneinkauf nach Hause!
    - nochmal Frauenlandplatz: da führt offenbar eine Straße direkt an der Schule dort vorbei, mitten durch das Pausenareal. Echt jetzt?
    - Zwerchgraben/ Trautenauer Straße: kein einziger Parkplatz mehr. Die SchülerInnen der Berufsschule kommen aber nicht überwiegend aus der Innenstadt. Wo ist das P&R-Parkhaus am Hubland, damit die mit der schönen neuen Linie in die Schule kommen?

    In welcher Welt leben die Planer???
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  • J. H.
    In Ihrer eigenen, die können und wollen nicht begreifen, dass durch diese Linie keine 5% weniger Auto
    fahren und die Anwohner ihr Auto nicht auf den Dächern parken können.
    Lieber neue E-Busse und mit dem Rest des Geldes neue Stromkabel verlegen, damit die Bürger eine Möglichkeit haben sich eine Wallbox anschließen lassen zu können.
    Das ist nämlich in weiten teilen der Stadt gar nicht möglich oder nur sehr begrenzt.
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  • M. P.
    Ausgerechnet der Part wo der Teil des Ringparks fällt ist schamhaft ausgelassen. Alle anderen Abschnitte aus mehreren Perspektiven. Abschnitt vom Ringpark: Nichts.
    In sechs Jahren? Und noch nicht angefangen? Okaaaay.....
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  • B. F.
    wie viele Jahrzehnte plant diese Stadt schon die Linie 6??? Unglaublich welches Tempo hier vorgelegt wird......in Allen Richtungen
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  • H. H.
    Hätte einen Vorschlag für den TED -

    Antwortmöglichkeit "glaube ich erst wenn ich es sehe"... grinsen
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  • J. F.
    Wenn man die Straßenbahn schon so weit fahren lässt, dann frage ich mich, warum dann nicht gleich eine Schleife durch Gerbrunn führt. Das sind nur ein hundert Meter mehr, es wären wohnen in Gerbrunn über 7000 Leute. Viele davon arbeiten oder studieren in WÜ, das könnte also doch nur positive Auswirkungen mit sich bringen....
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  • G. A.
    Das ist auch meine Überlegung. Dasselbe Problem gibt es von der Mainseite aus. Randersacker/Gerbrunn ist nicht vollständig mit dem Bus erreichbar.
    Also erst mit dem Bus nach Wü, am Studentenhaus umsteigen, dann wieder retour zum Hubland.
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  • A. H.
    aber nur, wenn die mitzahlen und nicht nur trittbrettfahren.....
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  • A. H.
    hier gehörts hin: aber nur, wenn die mitzahlen und nicht nur trittbrettfahren.....
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  • A. D.
    Na klar oder nach Höchberg.
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  • H. F.
    Die Straßenbahn auf eigener Trasse ist eine Supersache. Die Jahreskarte haben wir nur deswegen, weil wir die Linien 3 und 5 zum Heuchelhof und nach Rottenbauer haben. Bei Busbetrieb im Stau stehend hätten wir die Karte nicht genommen. Die Kosten für den Bau sind aber schon enorm und die Bauzeit bis 2027 ist wohl reine Utopie in dieser Stadt. An die Umsetzung müssten richtige Profis ran, nicht das Baureferat oder die Regierung von Unterfranken.
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  • L. H.
    Falls das tatsächlich Wirklichkeit wird ist es ein Gewinn für die Würzburger Bevölkerung
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  • D. P.
    Wenn man den „Ratschlägen“ der Kommentierenden hier folgen würde, um das vermeintliche Aussterben der Stadt zu verhindern, hätte man Würzburg nach dem Krieg vielleicht einfach besser planiert, zur Parkfläche gemacht und da ein paar Fressbuden und Verkaufsstände aufgestellt, die man mit dem Auto bequem anfahren kann - quasi ein riesiger Kreisverkehr. Und die Stadtbevölkerung hätte man zwangsumgesiedelt, weil die ist ja eh viel zu grün, nur im Weg und fährt Fahrrad. Mein Gott, wäre dieser Würzplatz schön geworden. Nicht.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Ist das Fällen von (vermutlich mehrheitlich ausgewachsenen) 267 Bäumen tatsächlich durch die Nachpflanzung der zahlreichen, doch auf Jahre bis Jahrzehnte hin weitaus laub-ärmeren Jungbäume auszugleichen? Ich fürchte, dies wird in der CO2-Bilanz der Stadt erst mal eine dauerhafte Scharte hinterlassen. Was spricht eigentlich gegen den Einsatz voll elektrifizierter Busse und den Verzicht auf dieses teure Prestigeobjekt Straßenbahn?
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  • I. E.
    ähm - die erwiesenermaßen höhere Reisegeschwindigkeit einer Straßenbahn?
    - die deutlich höhere Aufnahmekapazität einer Straba gegenüber dem Bus (etwa das 3-fache)?
    - durch die separate Fahrspur eine minimierte Stauanfälligkeit?
    - der deutlich höhere Fahrkomfort (gleichmäßiges Fahren, ohne Schlaglöcher etc.)?
    - die erwiesene massive Steigerung der Fahrgastzahlen überall dort, wo Busse durch Straßenbahnen ersetzt wurden?
    Wären für mich alles massiv nachvollziehbare Gründe, oder was meinen Sie?
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  • J. K.
    Interessant zu sehen, dass dann am Mainfranken-Theater und der Residenz, ebenso wie am Südbahnhof für Autos nur noch eine Einbahnstraßenregelung geplant ist. Aber wenn es nach den grünen Ideologen geht, gibt es ja bald gar keine Autos mehr in der Stadt. Dann kann man sich auch die Einbahnstraße sparen und hat mehr Platz für Lastenfahrräder...
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  • T. M.
    Ja so ist das mit den Naturliebhabern. Erst sollen alle die Achse Umweltfreundlichen E-Karren kaufen um dann mit diesen Abgasfreien Vehikeln nicht mehr in die Stadt zu fahren! Braucht’s dann überhaupt noch E-Karren?
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