
In rund 17 Minuten mit der Straßenbahn von der Juliuspromenade bis zur Endhaltestelle "Washington Street" – ab dem Jahr 2027 soll das möglich sein. Das zumindest sieht der aktuelle Zeitplan für die Umsetzung der neuen Straßenbahnlinie von der Innenstadt durch das Frauenland zum neuen Stadtteil am Hubland vor. Klima-Bürgermeister Martin Heilig und ÖPNV-Bereichsleiter Bernd Karl von der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) informierten bei einer gut besuchten Online-Veranstaltung darüber, wie das gelingen soll.
OB Schuchardt zeigt sich zuversichtlich
Ein Meilenstein auf dem Weg zur so genannten "Linie 6", die bei ihrer Inbetriebnahme eine andere Bezeichnung haben wird, war der Planfeststellungsbeschluss der Regierung von Unterfranken Ende des vergangenen Jahres. "Dadurch können wir mit der Realisierung beginnen. Ich bin zuversichtlich, dass wir jetzt vorankommen", sagte Oberbürgermeister Christian Schuchardt in einem kurzen Grußwort zu Beginn der Videokonferenz am späten Freitagnachmittag, an der über 90 interessierte Bürgerinnen und Bürger teilnahmen.
Für Martin Heilig liegen die Vorteile der Straßenbahn als klimafreundliches, zuverlässiges und bequemes Verkehrsmittel auf der Hand. Sie fährt mit Ökostrom mit Vorrang vor dem Individualverkehr auf eigenen Gleiskörpern und hat eine deutlich höhere Kapazität als jeder Omnibus. "Überall dort, wo Straßenbahnen gebaut werden, gibt es einen Run auf den ÖPNV", betonte der Umwelt-Bürgermeister. Bis zu 25 000 Fahrgäste soll die Frauenland-Hubland-Linie täglich befördern, damit könnten jeden Tag rund 16 000 in der Stadt gefahrene Pkw-Kilometer eingespart werden.
Das Straba-Projekt steht und fällt mit der Finanzierung durch Bund und Freistaat. Das Ziel ist eine "möglichst hohe Förderquote", wie der OB betonte. Heilig rechnet mit einer Förderung von 90 Prozent durch Bund und Freistaat für den Streckenbau und bis zu 80 Prozent für die städtebaulichen Begleitmaßnahmen. "Das genaue Finanzierungsvolumen können wir noch nicht benennen", sagte er auf Nachfrage eines Bürgers. Zuletzt wurden die Kosten für das Gesamtprojekt vor Beginn der Planfeststellung mit rund 120 Millionen Euro beziffert. Mit einer hohen Förderquote "werden wir als Stadt das aber mit Sicherheit stemmen können", so Heilig.
Voraussetzung für eine Förderung ist der Vergleich von Kosten und volkswirtschaftlichem Nutzen des Projekts in einer neuen Runde des so genannten Standardisierten Bewertungsverfahrens. Heilig geht davon aus, dass bei einem positiven Ergebnis der Förderantrag in der zweiten Jahreshälfte 2022 gestellt werden kann. Beim Bund seien entsprechende Fördermittel ab dem Haushaltsjahr 2023 fest eingeplant.
Baubeginn derzeit für erste Jahreshälfte 2024 geplant
Um eine Kostenexplosion wie beim Mainfranken Theater zu vermeiden, setzt Heilig auf zusätzliches Personal im Baureferat und die engmaschige Projektsteuerung in der Lenkungsgruppe mit Stadt, WVV und der Regierung von Unterfranken: "Das ist mir ein großes Anliegen, um die Kosten im Griff zu behalten."

Bernd Karl rechnet damit, dass die Bearbeitung des Förderantrags ein gutes Jahr dauern wird. In dieser Zeit soll weiter an der Detailplanung gearbeitet werden, so dass die europaweite Ausschreibung für den Bau Ende 2023 erfolgen könnte. Der aktuelle Zeitplan sieht einen Baubeginn in der ersten Jahreshälfte 2024 vor, die Bauzeit wird in mehreren Abschnitten nach aktueller Schätzung etwa drei Jahre betragen.

Der WVV-Bereichsleiter Mobilitätsdienstleistungen zeigte in einem neuen Animationsfilm, wie die Straßenbahn künftig fast komplett auf Rasengleisen von der Juliuspromenade bis zur Wendeschleife am Belvedere zwischen dem ehemaligen Landesgartenschau-Gelände und dem Campus Hubland-Nord der Universität fahren soll. Damit einher gehen Veränderungen an bestehenden Buslinien und im städtischen Umfeld, unter anderem ist im Video ein komplett umgestalteter Wittelsbacher Platz mit großen Grünflächen zu sehen.

Für den Bau der Straßenbahn mit ihren Oberleitungen müssen insgesamt 267 Bäume entfernt werden, die laut Karl durch 465 Neupflanzungen ersetzt werden. Für die Begleitmaßnahmen gibt es einen städtebaulichen Wettbewerb, eine Bürgerbeteiligung soll noch in diesem Jahr stattfinden.
in der bisherigen Fgz. überhaupt noch über die Strasse; wenn da die Züge in alle Richtungen durchfahen MÜSSEN ??
Achso..... ich bin ja Radfahrer...... und dann gilt die " Aufpasserei " für mich nicht. Zug um Zug......!!
- Oeggtor zu, Sieboldstr. als Einbahnstraße: muss dann, was die Rottendorferstr. runterkommt, über Fr.-Ebert-Ring/Ottostr./ Neumann-Promenade fahren, um z.B. zum Theater-Parkhaus zu kommen? Sicher 2km Plus.
- Sämtliche Parkplätze am Frauenlandplatz und in der Zu-Rhein-Str. sollen wegfallen? Wo parken die Anwohner? Tegut/ Zeppelinstraße, Kupsch/ Gegenbauerstraße, Norma/ Annastraße - das sind die Einkaufsmöglichkeiten im mittleren Frauenland. Mit der Straba bringt man aber keinen Wocheneinkauf nach Hause!
- nochmal Frauenlandplatz: da führt offenbar eine Straße direkt an der Schule dort vorbei, mitten durch das Pausenareal. Echt jetzt?
- Zwerchgraben/ Trautenauer Straße: kein einziger Parkplatz mehr. Die SchülerInnen der Berufsschule kommen aber nicht überwiegend aus der Innenstadt. Wo ist das P&R-Parkhaus am Hubland, damit die mit der schönen neuen Linie in die Schule kommen?
In welcher Welt leben die Planer???
fahren und die Anwohner ihr Auto nicht auf den Dächern parken können.
Lieber neue E-Busse und mit dem Rest des Geldes neue Stromkabel verlegen, damit die Bürger eine Möglichkeit haben sich eine Wallbox anschließen lassen zu können.
Das ist nämlich in weiten teilen der Stadt gar nicht möglich oder nur sehr begrenzt.
In sechs Jahren? Und noch nicht angefangen? Okaaaay.....
Antwortmöglichkeit "glaube ich erst wenn ich es sehe"...
Also erst mit dem Bus nach Wü, am Studentenhaus umsteigen, dann wieder retour zum Hubland.
- die deutlich höhere Aufnahmekapazität einer Straba gegenüber dem Bus (etwa das 3-fache)?
- durch die separate Fahrspur eine minimierte Stauanfälligkeit?
- der deutlich höhere Fahrkomfort (gleichmäßiges Fahren, ohne Schlaglöcher etc.)?
- die erwiesene massive Steigerung der Fahrgastzahlen überall dort, wo Busse durch Straßenbahnen ersetzt wurden?
Wären für mich alles massiv nachvollziehbare Gründe, oder was meinen Sie?