Bei der TV-Sendung "Mein Lokal, Dein Lokal" mitzumachen, sei für Mario Matic, Geschäftsführer des Restaurants "Adria", eine "besondere Erfahrung für's Leben", erzählt er im Gespräch mit dieser Redaktion. Kabel Eins habe ihn aufgrund seines guten Rufs und der positiven Googlebewertungen eingeladen. Bei dieser Gelegenheit möchte der 57-Jährige sein Restaurant und die kroatische Küche vorstellen.
Der gebürtige Kroate ist der letzte Kandidat aus der Würzburger Runde, der den goldenen Teller und 3.000 Euro Preisgeld gewinnen will. Anhand eines Drei-Gänge-Menüs bewerten die anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer sein Restaurant. Eine Besonderheit der aktuellen Folgen ist, dass nun auch Fernsehkoch Mike Süsser für jedes Restauranterlebnis der Woche seine Punkte vergibt.
Dann entscheidet sich, wer die Würzburger Woche gewinnt: Andreas Bundschuh aus dem "Flockenwerk" in Ochsenfurt, Giorgia Cannizzaro aus dem "Gambero Rosso" in Eibelstadt, Steven Tripoli aus dem "Weinhaus Ewig Leben" in Randersacker, Hassan Arjmand aus dem "Luisengarten" oder Mario Matic aus dem "Adria" in Würzburg. Aktuell liegt Cannizzaro mit 33 Punkten auf dem ersten Platz.
Gegenüber der Kritik seiner Konkurrenz zeigte sich Matic immun
Matic, der 1987 nach Deutschland kam, bietet nicht nur authentische kroatische Küche an, sondern auch balkanische, mediterrane und italienische Spezialitäten. Beim Kochen sei er ein Perfektionist und immer mit Gefühl und Liebe dabei. Bei der gemeinsamen Zubereitung von Cevapcici bezeichnete ihn Süsser freundlich als "alten Küchenbullen", der alles im Blick und Griff hätte.
Von der Balkanplatte zeigte sich der Fernsehkoch sehr angetan und bezeichnete das "Adria" als eine "tolle Überraschung". Matic war optimistisch, auch seine Konkurrenz überzeugen zu können: "Denen zeige ich heute das beste Restaurant in Würzburg". Doch aller Anfang war schwer, denn an den Vorspeisen hatten alle etwas zu bemängeln. Darüber zeigte sich Matic zwar enttäuscht, wollte beim Hauptgang aber nachrüsten und von allen jeweils zehn Punkte erzielen.
Die Zeichen standen zunächst gut: Cannizzaro lobte die Lammkoteletts, die sie in ihre Kindheit zurückbrächten. Über Tripolis Kritik am stockenden Ei der Spaghetti Carbonara erhitzten sich die Gemüter jedoch wieder, und Matic riet ihm, die Pasta schneller zu essen. In der Küche machte der gebürtige Kroate seinem Ärger dann richtig Luft: "Ich bin seit 50 Jahren in der Gastronomie, der kann mir nichts erzählen".
Punktabzug wegen persönlichem Verhalten statt schlechtem Essen
Abkühlung brachte das Dessert, mit dem alle glücklich waren. Über das Pita mit Frischkäse ließ Arjmand sogar verlauten: "Ich habe einen Orgasmus in meinem Mund gehabt". Am Ende des Abends vergab dennoch niemand mehr als sieben Punkte. Matic war damit nicht zufrieden: "Wir sind Profis, dafür ist das zu wenig". Süsser riet, die Tipps anzunehmen und nachzujustieren. Mit 28 Punkten landete das "Adria" auf dem letzten Platz.
Daran änderte auch die Bewertung des Fernsehkochs nichts mehr. Er vergab sieben Punkte und erklärte: "Das Essen hätte mehr Punkte bekommen, aber wie du dich am letzten Tag gezeigt hast, nicht". Das "Flockenwerk" hingegen empfand er als "chronisch unterbewertet" und vergab neun Punkte. Das "Gambero Rosso" konnte ihn sogar so sehr überzeugen, dass er sich für die volle Punktzahl entschied. Dem "Weinhaus Ewig Leben" sprach er sieben Punkte zu und den "Luisengarten" belohnte er mit neun. Damit blieb das "Gambero Rosso" unangefochten Platz eins und Cannizzaro nahm den goldenen Teller und das Preisgeld mit nach Hause.
Egal wieviel Punkte vergeben werden, als Gast lasse ich mein Geld dort.
Selbst wenn sein Essen ein Gaumenschmaus wäre würde ich bei solch einen Zeitgenossen niemals hingehen.
Die anderen Konkurrenten waren ok, aber Matic hat, auch wenn man eigentlich nur die Gerichte beurteilen sollte aufgrund seiner Art des Auftretens den letzten Platz verdient.