
Zu wenig Parkplätze, die, die es gibt, sind zu weit weg, und Schweinfurter Straße und Berliner Ring können die vielen Autos der Besucher sowieso gar nicht fassen - schon gar nicht während des Berufsverkehrs. So oder so ähnlich lauten zumeist die Argumente von Kritikern der in Würzburg geplanten Multifunktionsarena, die östlich der Grombühlbrücke gebaut werden soll. Sehr oft ist man gar nicht gegen die Arena an sich, nur den Standort hält man eben für ungeeignet.
Fragt man Thomas Oehler, den Geschäftsführer der Arena Würzburg Projektgesellschaft, die die Halle bauen wird, sieht der das mit den Augen der Planer und daher völlig anders. "Würzburg liegt mit der Anzahl der verfügbaren Parkplätze pro Besucher im deutschlandweiten Vergleich sogar im oberen Bereich", weiß Oehler. Natürlich lägen nicht alle direkt nebenan. Aber: "Es gibt Studien, die sagen, dass ein Zuschauer bis zu 1,3 Kilometer Fußweg auf sich nimmt, bei Fußballstadien sind es sogar bis zu zwei Kilometer", berichtet er.
"In Würzburg haben wir im Umkreis von einem Kilometer rund um die neue Arena ein Potenzial von über 3000 Stellplätzen in bereits vorhandenen Parkhäusern und Parkplätzen", fährt er fort. Verkehrsplaner hätten dazu Zählungen durchführen lassen. "Diese Parkgelegenheiten sind zu den Zeiten, wenn der Anreiseverkehr beginnt, zu circa drei Vierteln leer", so Oehler.
Mit rund 100 Veranstaltungen pro Jahr rechnen die Planer, zu jeweils einem Drittel Konzerte, Sport- oder Firmenveranstaltungen, so die Prognose. "Größere Veranstaltungen beginnen unter der Woche zumeist um 20.30 Uhr", weiß Oehler. Das bedeute, die ersten Besucherinnen und Besucher machten sich gegen 19 Uhr auf den Weg. "Das überschneidet sich kaum mit dem Berufsverkehr", sagt der Geschäftsführer.
Die Stadt habe einst ein Verkehrsgutachten für 9000 Besucher erstellen lassen und es habe dem Standort die Tauglichkeit bescheinigt, sagt Oehler. Die nun geplante Arena sei aber inzwischen auf ein maximales Fassungsvermögen von 7000 Besuchern, etwa bei großen Konzerten, reduziert worden. Für dieses Szenario würden Gutachter mit rund 1600 Autos kalkulieren. Bei einem Besuch von 5000 Personen, wie bei einem ausverkauften Basketballspiel, rechne man mit etwa 1200 Autos.
Außerdem gebe es die Möglichkeit, die Anreisewege der Besucherinnen und Besucher zu steuern, argumentiert er. So sei beabsichtigt, die vier der Halle am nächsten liegenden Parkhäuser zu einem Quartier zusammenzufassen. Dies seien das Parkhaus an der Arena selber, das neue Quellenbachparkhaus, das Parkhaus Ringparkcenter und das Parkhaus Schürerstraße. Von den dort insgesamt zur Verfügung stehenden etwa 1800 Parkplätzen bekomme die Arena bei Großveranstaltungen ein Kontingent von rund 1000 Stellplätzen, sagt Oehler.
"Zusammen mit der Eintrittskarte kann man sich online für das entsprechende Parkhaus im Vorfeld einen Stellplatz kaufen und reservieren", erklärt er. Jeder Besucher, der das getan hat, habe somit einen sicheren Parkplatz in unmittelbarer Nähe der Arena und müsse nicht suchen. Diese Reservierungsmöglichkeit sei bereits gang und gäbe, etwa bei dem kürzlich eröffneten SAP Garden in München.
So soll der Parksuchverkehr rund um die Arena gesteuert werden
"Die Parkhäuser sind an das Verkehrsleitsystem der Stadt angebunden, und wenn die Tickets verkauft sind, werden die Häuser am Veranstaltungstag auf den Hinweistafeln als 'nicht verfügbar' angezeigt", erklärt er. Wer kein Parkticket für eines der Häuser vorab gekauft habe, müsse dem Verkehrsleitsystem folgen, das ihn zu freien Parkgelegenheiten weiter außen lotse. "Es gibt also keinen Parksuchverkehr rund um die Arena, sobald es dort keine freien Parkplätze mehr gibt. So etwas spricht sich ganz schnell herum."

Aber warum mit dem Auto kommen, wenn das auch mit dem Öffentlichen Personennahverkehr gut klappt? "Egal, woher man kommt, allein im Umkreis von einem Kilometer rund um die Arena gibt es fast zehn Straßenbahn- und zwei Dutzend Bushaltestellen", hat Oehler gezählt. "Die nächste Strabahaltestelle ist am Berliner Platz, die nächste Bushaltestelle in der Schweinfurter Straße. Der Hauptbahnhof ist gerade einmal acht Gehminuten vom Westeingang auf der Grombühlbrücke entfernt", zählt der Geschäftsführer auf.
Die Veranstaltungstickets gelten auch als Fahrscheine im neuem Nahverkehrsverbund
Alle Veranstaltungstickets sollen, wie jetzt schon in der tectake Arena oder bei den Würzburger Kickers, als Fahrkarten im gesamten Tarifgebiet des neuen Nahverkehr Mainfranken gelten. Der umfasst ab Januar 2025 Stadt und Landkreis Würzburg, Stadt und Landkreis Schweinfurt sowie die Landkreise Kitzingen, Main-Spessart, Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld und Haßberge. "Man kann also entweder ganz mit Bus oder Bahn anreisen, oder aber zum Beispiel in Seligenstadt oder Rottendorf parken und das letzte Stück mit der Bahn zurücklegen", so Oehler. „Und am Busbahnhof in der Nähe des Hauptbahnhofs beginnen und enden sämtliche Linien für die Region und den Landkreis“, so Oehler. Nach Veranstaltungsende soll stellenweise die Taktung bei Bus und Bahn erhöht werden.
"Im Foyer der Arena wird ein großer Bildschirm hängen, der die Abfahrtszeiten der Busse und Bahnen an den nahegelegenen Haltestellen und dem Hauptbahnhof anzeigen wird", kündigt er an. "Da kann man dort noch etwas essen oder trinken und sich dann punktgenau auf den Weg machen", sagt Oehler. "Viele Firmen legen mittlerweile auch großen Wert auf die Nachhaltigkeit ihrer Veranstaltungen. Und da bieten wir eine energieautarke Arena und das Kongress-Ticket für den ÖPNV", sagt Oehler. Denn auch das soll es geben.
Mehrere hundert Fahrradstellplätze und zusätzliche E-Bike-Ladestationen wird es geben
Und wer in Würzburg und der näheren Umgebung wohnt, der könne die erste klimaneutrale Multifunktionsarena Deutschlands auch zu Fuß oder mit dem Rad erreichen, sagt der Geschäftsführer. Denn auch da waren die Planer nicht untätig und werden mit mehreren hundert Fahrradstellplätzen sowie zusätzlichen E-Bike-Ladestationen im Osten und Westen der Arena aufwarten. Drei barrierefreie Eingänge für Menschen mit Handicap werde es außerdem geben.
Thomas Oehler hält den geplanten Standort für Ideal
Neben geplanten Maßnahmen zur Optimierung der Fußwege und Ampelschaltungen habe es auch Berechnungen der Belastung durch den Fußverkehr gegeben, erläutert er. Die seien gemäß der Empfehlungen zum Verkehrs- und Crowdmanagement für Veranstaltungen erfolgt und hätten die Leistungsfähigkeit der Fußverkehrswege bestätigt.
"Betrachtet man die allgemeine Verkehrsentwicklung und Trends, so werden in Zukunft immer mehr Besucherinnen und Besucher mit dem Fahrrad und dem ÖPNV anreisen", sagt er. "Und dafür hat die Würzburger Multifunktionsarena den idealen Standort", ist sich der Geschäftsführer der Projektgesellschaft sicher.
Die 8 Minuten zum Bahnhof..gut lassen wir mal so stehen..
Letzter Zug Richtung Frankfurt um 0.44 Uhr..Da haben sie aber null Chance von Gemünden aus noch in den Sinngrund zu kommen..letzter Zug um 22.15 Uhr..Nicht besser schaut es in in Orte abseits der regulären Strecke aus..
Letzter Zug Richtung Nürnberg 23.44 Uhr..auch da ist es vermutlich nicht anders..
Also muss für mich ein Konzert / Veranstaltung spätestens um 21.15 Uhr enden damit ich noch nachhause in den Sinngrund komme..
Dazu neuer Verkehrsverbund..dort steigen die Preise auch erheblich ab Mitte des Jahres..Derzeit gibt es die Tageskarte noch für 9€ ab Herbst dann 19 €..Gruppe dann 39 €..Da kann ich auch ins Parkhaus und habe nach der Veranstaltung keinen Stress..kein zum Bahnhof rennen und dann feststellen der Zug fällt aus..
Da mit ÖPNV zu argumentieren ist für mich schön Rederei ..
zumindest für mich. Es kommt aber selten vor, dass jemand schneller geht als ich, und wenn das Publikum für die eine oder andere Veranstaltung eher zu den Grauen Panthern zählt...
Diese Einlassung kommt mir vor wie "typisch Dienstwagenperspektive": wir schauen mal auf ### maps, und was da rauskommt, wird auch genauso weitergegeben. OK, muss man "nur noch" wie vorgesehen vom Startpunkt nach WÜ Hbf kommen und nach der Veranstaltung heim (war heute früh ja tw. auch wieder so ein Drama).
Und mag ja sein, dass die Leute tatsächlich soviel Fußweg auf sich nehmen wie die Planer angeben - der größte Teil aber 100 %-ig erst nach vergeblicher Parkplatzsuche im näheren Umfeld.
Das Einzige was den täglichen Stau (vielleicht...) nicht noch weiter verschlimmert, dürfte tatsächlich die zeitliche Verschiebung gegenüber dem Berufsverkehr sein.
Kann man das Dingen nicht (z. B.) auf den A3-Deckel am Heuchelhof bauen?
Anhand der (alten) Grafik ist da nichts zu erkennen ...
Im Übrigen: Bodenständigkeit ist keine Garantie, dass ein(e) OB sein Amt gut ausübt.
Ein unmittelbarer Standortvorteil dürften auch die Hotels in unmittelbarer Nähe sein: Basketball-Publikum oder auch Publikum anderer Veranstaltungen verbindet den Besuch doch öfter mit einem Stadt-Wochenende. Da ist man direkt bei der Halle gut untergebracht und hat zudem kurze Wege in die Innenstadt und zum Bahnhof.
Ich denke, dass die Halle an dieser Stelle tatsächlich ein Standort- und Wirtschaftsfaktor für Würzburg werden kann.
nachgelesen:
Seit 2017 wurden Gespräche über die Planung dieses Protzbaus für Würzburg geführt.
18.11.2024, also 7 Jahre später, letztes Jahr, wurde von einer Planungskostenerhöhung von
500 000 auf 1 000 000 € gesprochen.
Wann kommt dann die Stadt endlich mal in die Gänge, um diese Planung zu verwirklichen?
Kann die Stadt die Gesamtkosten des Baus überhaupt stemmen, oder erleben es unsere Enkel wann dieser unnötige Bau fertig sein wird.
Wie hoch sind dann die Kosten??
Unrealistisches und unvernünftiges Bauprojekt.
wenn die frühre auch schon so kleinkarriert gedacht hätten, wie sähe es da wohl Z.B.!! im Alten Hafen aus? und heute geht da die Post ab....