Mit überwältigender Mehrheit ist Christian Schuchardt von der CSU zum Kandidaten für die nächste Kommunalwahl am 15. März 2020 gewählt worden. Bei der Versammlung der Delegierten aus den 14 Würzburger CSU-Ortsverbänden im Burkardushaus erhielt er für eine zweite Amtszeit 59 von 61 Stimmen bei einer Enthaltung und einer Gegenstimme.
"Viele Dank für dieses überwältigende Vertrauen", sagte Schuchardt nach der Wahl hocherfreut. Für seine Ankündigung "Ich habe Ziele bis 2030" bekam er lange stehenden Beifall. Als CSU-Kreisvorsitzende hatte Christine Bötsch Schuchardt als Kandidaten vorgeschlagen. Einen Gegenkandidaten gab es nicht. "Wir sind begeistert von deiner Arbeit, und wir haben zusammen eine gute Politik gemacht", sagte sie und bekam zustimmenden Beifall aus der Versammlung.
Unterstützung von FDP und Bürgerforum
Einhellige Unterstützung für eine Wiederwahl sagten Schuchardt bei der Versammlung auch das Bürgerforum Würzburg und die FDP zu. "Wir freuen uns, einen so fantastischen Oberbürgermeister auch für die nächste Wahl unterstützen zu dürfen", sagte der Vorsitzend des Bürgerforums Wolfgang Weier. Schuchardt habe Würzburg aus dem Stillstand herausgeführt und bewiesen, dass er die Stadt weiterentwickeln will.
"Zusammen mit Schuchardt können wir auch künftig viel für Würzburg erreichen", sagte FDP-Kreisvorsitzender und Bundestagsabgeordneter Andrew Ullmann. "Wichtig ist mir dabei, dass wir Alt und Jung zusammenführen und nicht separat betrachten."
Würzburger Liste mit eigenem Kandidaten
Die Würzburger Liste, die Schuchardt bei seiner ersten Wahl unterstützt hatte, will ihn diesmal nicht nominieren, kündigte ihr Fraktionsvorsitzender Altoberbürgermeister Jürgen Weber an. Eigene Kandidaten ins Rennen schicken die Grünen mit Martin Heilig, die SPD mit Kerstin Westphal und die Linke mit Sebastian Roth. Die Freien Wähler wollen sich erst Anfang November entscheiden, wie sie sich bei der OB-Wahl aufstellen.
Unterstützung hatte Schuchardt auch über eine Video-Botschaft aus München bekommen: Ministerpräsident Markus Söder bezeichnete ihn als "starken, würdigen und auch eleganten Repräsentant der Stadt", der zusammen mit dem Freistaat eine Menge für Würzburg bewegt habe. Das solle auch künftig so bleiben. "Wir Franken halten zusammen, auch wenn er kein Franke ist", witzelte Söder. Schließlich stammt Schuchardt (Jahrgang 1969) aus Frankfurt und ist Mitglied der CDU.
Bilanz der bisherigen Arbeit
Dass Schuchardt ein guter Redner ist, zeigte er in einer langen und frei vorgetragenen Ansprache über seine bisherige Arbeit in der Verwaltung, im Stadtrat und in Aufsichtsräten. Es sei ihm eine Freude und Ehre, dieser wunderschönen Stadt mit seiner gesamten Vielfalt dienen zu dürfen. "Gemeinsam haben wir es geschafft, den Stillstand in Würzburg zu überwinden", sagte er mit leichtem Seitenhieb auf seine Vorgänger.
Als Beispiel nannte er den Grafeneckart, den er veraltet vorgefunden habe und den nun in neuem Weiß erstrahle. "Wir brauchen eine Politik, in der sich alle Menschen wiederfinden", so Schuchardt. Gemeinsam mit der FDP und dem Bürgerforum wolle sich die CSU für die besten Lösungen einsetzen.
Investitionen in Bildung und Kultur
Zu den Erfolgen seiner bisherigen Arbeit in fünfeinhalb Jahren zählt Schuchardt das für Schulen geschnürte Investitionspaket von 300 Millionen Euro zur Sanierung der Würzburger Schulen, die Weiterentwicklung der Mozartschule ("Da machen wir das beste daraus."), die Erweiterung Hochschule für Musik, die Erneuerung des Stadttheaters, die Renovierung des Nautiland-Bandes (über die 20 Jahre "herumdebattiert" worden sei), den Neubau von Wohnungen am Hubland und die Entwicklung von Senioreneinrichtungen, damit Menschen im Alter würdevoll zu leben können. Auch die Flüchtlingskrise habe die Stadt herausragend gemeistert. "Die AfD hat hier nicht Fuß gefasst, darauf bin ich stolz", so Schuchardt.
Ein wichtiges Ziele für die Zukunft sieht Schuchardt darin, die Klimaziele zu erreichen, etwa durch die Halbierung des CO2-Ausstoßes. Der Klimawandel gehe alle an und sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, bei der unterschiedliche Verkehrsteilnehmer nicht gegeneinander ausgespielt werden dürften. Es gebe schließlich auch Menschen, die auf das Auto angewiesen sind. Die Grünen bekamen da von Schuchardt einen Seitenhieb, denn die seien keine Volkspartei, die die Interessen aller im Blick habe.
Hinweis der Redaktion: In einer früheren Version dieses Beitrags war Christian Schuchardt mit folgendem Satz zitiert worden: "Wir brauchen weder Grün noch Braun, wir brauchen eine Politik, in der sich alle Menschen wiederfinden". Dieses Zitat stand jedoch in einem größeren Kontext, in dem auch von weiteren Farben die Rede war. In der verkürzten Wiedergabe ist das Zitat missverständlich. Die Redaktion hat es deshalb aus dem Beitrag entfernt.
"das Fell des Bären " erfreut sich noch bester Gesundheit. Erst nach der Wahl kann es verteilt werden. Überwältigende Mehrheit in Gremien hin oder her.....! * Bürger ent-
scheiden dies.... wenn sie zur Wahl gehen und eine Auswahl haben. Das hat in den letzten 50 Jahren schon manche Überraschung gegeben. Also..... bis zur tatsächlichen
Wahl läuft noch viel Wasser den Mee runter.
Die WL will einen eigenen Kandidaten aufstellen: vielleicht Thomas Ort?
Fehlt noch die Aussage der FWG, die noch nicht weiß, wen sie unterstützt.