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Würzburg
Jetzt also doch: Rad-Abstellbügel statt Taxi-Stellplätze am Platz zwischen Rathaus und Alter Mainbrücke in Würzburg
Ursprünglich sollten auf der neu gestalteten Fläche vor dem Rathaus-Südflügel keine Fahrräder mehr stehen. Warum der Taxistand nun doch in der Rückermainstraße bleibt.
Die Umgestaltung des Rathausvorplatzes an der Alten Mainbrücke wird abgeschlossen. Es gibt zukünftig Bäume und wieder Stellplätze für Fahrräder, statt Taxen.
Foto: Thomas Obermeier | Die Umgestaltung des Rathausvorplatzes an der Alten Mainbrücke wird abgeschlossen. Es gibt zukünftig Bäume und wieder Stellplätze für Fahrräder, statt Taxen.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 26.11.2024 02:41 Uhr

Eingeweiht wurde der mit drei Bäumen neu gestaltete Platz zwischen dem unteren Ende der Domstraße, dem Brückenkopf der Alten Mainbrücke und dem Rathaus bereits im Juni. Abgeschlossen wird die Maßnahme jetzt mit einer überraschenden Änderung: Die im unteren Bereich vorgesehenen Taxi-Stellplätze werden auf Wunsch der Taxi Würzburg eG in der Rückermainstraße auf der anderen Seite des Rathauses bleiben, wo sie seit Beginn der Bauarbeiten provisorisch untergebracht sind.

Das Baureferat kann damit seine ursprüngliche Planung doch noch umsetzen und am Übergang von der Karmelitenstraße in den vorläufig "Beim Grafeneckart" genannten Platz an Stelle von drei Taxi-Plätzen einige Fahrrad-Abstellbügel aufstellen. Sie sollen das wilde Abstellen von Rädern auf dem Platz verhindern: "Es ist eine Lösung, die einige Chancen bietet", sagte Baureferent Benjamin Schneider im jüngsten Stadtrats-Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (Puma), der die Planänderung mit großer Mehrheit verabschiedete.

Die Taxifahrer fühlen sich in unmittelbarer Nähe zum unteren Markt gut aufgehoben

Die Würzburger Taxigenossenschaft hatte vor der Umgestaltung des Platzes in Verhandlungen mit der Stadt durchgesetzt, dass mindestens drei der zuvor am Grafeneckart vorhandenen Taxi-Stellplätze in Sichtweite der Domstraße erhalten bleiben. Weitere drei Plätze für Nachrücker waren in der Karmelitenstraße vorgesehen. Die Verlegung in die Rückermainstraße seit Beginn der Umgestaltung hat offensichtlich zu einem Umdenken geführt: Die Taxifahrer fühlen sich in unmittelbarer Nähe zum unteren Markt mit seinen zahlreichen Veranstaltungen gut aufgehoben und wollen dort bleiben.

Nachdem auf dem neuen Platz vor allem an schönen Tagen immer wieder zahlreiche Fahrräder und Pedelecs kreuz und quer abgestellt wurden, will das Baureferat mit einer neuen Beschilderung auf Abstellmöglichkeiten in der näheren Umgebung hinweisen – viel Potenzial gibt es unter anderem noch in der Sterngasse, wo die Abstellanlagen bisher nicht gut genutzt werden.

Änderungen soll es auch bei der Bepflanzung der neuen kleinen Grünfläche geben

Änderungen soll es auch bei der Bepflanzung der neuen kleinen Grünfläche am Beginn der Karmelitenstraße geben. "Diese Fläche wollen wir zusammen mit dem Gartenamt besser und urbaner als bisher gestalten", so Stadtplaner Peter Wiegand. Er erläuterte auf Nachfrage von Grünen-Stadtrat Patrick Friedl noch einmal, dass ein vierter Baum an dieser Stelle wegen des Kanals und vieler Leitungen im Untergrund unverhältnismäßig teuer geworden wäre: "Wir hätten wie für die drei anderen Bäume wieder einen großen Trog bauen müssen. Das war im Kostenrahmen dieses Projekts nicht umsetzbar." Auch ein städtischer Werbe-Leuchtkasten, der an dieser Ecke vorgesehen war, sei wegen der Leitungen im Untergrund nicht möglich.

Weiter aufgewertet wird das Platz im kommenden Frühsommer: Die Bewerbung der Stadt um eine Vaclav-Havel-Bank bei der Dagmar-und-Vaclav-Havel-Stiftung in Tschechien war erfolgreich. Sie wird an dem der Domstraße am nächsten gelegenen Baum aufgestellt und am 23. Mai eingeweiht.

Würzburg wird die erste deutsche Kommune mit einer Vaclav-Havel-Bank sein

Das Kunstobjekt besteht aus einem Tisch, der um den Baum herum platziert wird, und zwei damit fest verbundenen Stühlen, die zum Gespräch einladen. Am Tischrand ist das bekannteste Zitat von Vaclav Havel eingraviert: "Wahrheit und Liebe müssen Lüge und Hass besiegen." Der Dissident, Dichter und Dramatiker wurde Ende 1989 zum tschechischen Präsidenten gewählt, er gilt als europäische Symbolfigur.Das Kunstobjekt gibt es weltweit in mehr als 50 Städten, Würzburg wird die erste deutsche Kommune mit einer Vaclav-Havel-Bank sein.

 
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  • Horst Duwe
    Gute Entscheidung der Taxifahrer und die Vaclav Havel Sitzgelegenheit: Respekt!
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  • Peter Lelowski
    Der Platz ist so "schön" geplant, daß jetzt die Nutzfunktionen nachgerüstet werden müssen: Des Kaisers neue Kleider!
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  • Guenther Rinke
    Fahren die Taxen weiterhin über diesen Platz, obwohl es ein Teil der Fußgängerzone ist?
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  • Frank Stößel
    Wenn der Platz Fußgängerzone ist und bleibt, dann werden dort gelegentlich wohl auch einmal Taxis Gäste mit und ohne Gehbehinderung abholen oder absetzen, wenn sie z.B. ins Rathaus gehen wollen. Immer noch besser, als wenn die Taxis dort auch stehen dürften. Genau darauf hat die Taxigenissenschaft doch dankeswerterweise verzichtet. Es wurde also ein durchaus tragbarer Kompromiss gefunden.
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  • Guenther Rinke
    Seit wann dürfen Taxen die Fußgängerzone befahren? Wo ist das bitte geregelt?
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  • Frank Stößel
    Es ist noch immer Geduld angesagt, bis die Platanen ihre Kronen stark genug entwickelt haben werden, damit sie den zu Recht geforderten Kühlungseffekt ringsherum mit ihrem Blattwerk überhaupt produzieren können. Die "Möblierung" des Platzes sollte nach dem Aufstellen der Fahrradabstellbügel und der
    Vaclac-Havel-Bank sein Ende gefunden haben. Dank der Taxigenissenschaft bleibt die neue Offenheit des Platzes hin zu Mainkaipromenade erhalten. Wenn Kunstwerk Vaclac-Havel-Bank zur Förderung der Demokratie aufgestellt sein wird, bietet sich für den noch namenlosen Platz der Name "Platz der Menschenrechte" oder "Platz der Europäischen Union" oder "Europa-Platz" an. Entsprechend beflaggt wird ja schon am Rathaus bei gegebenem Anlass wie dem Europatag.
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  • Michael Zink
    Wenn aber der Platz selbst (und die Fußgängerzone) etwas grüner wäre und nicht fast nur aus Pflaster bestehen würde, könnte es schon jetzt grüner und angenehmer sein.
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  • Alexander Kuhn
    Ich dachte die Stadt sollte grüner werden, hier sehe ich nicht viel davon. Unglaublich! Bereits in diesem Sommer konnte man es vor Strahlungshitze auf diesem Pflaster kaum aushalten, auch die stählernen Rohrsitzbänke sind weder bei Hitze noch bei Kälte wirklich einladend.
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  • Jo Schmitt
    > Jetzt also doch: Rad-Abstellbügel statt Taxi-Stellplätze am Platz
    > zwischen Rathaus und Alter Mainbrücke in Würzburg

    Ich finde es schade, daß durch die Formulierung der Überschrift bei einigen wieder Wut auf Radfahrer erzeugt wird. Hätte es da nicht eine positivere Formulierung für beide Sachverhalte geben können? Nämlich daß die Taxistände - gewünschtermaßen - in der Rückermainstraße bleiben und dadurch Fahrradstellplätze an der Stelle für den vorgesehenen Taxenstand rücken können?

    Mich würde außerdem viel mehr interessieren wie Taxi-Fahrgäste dazu stehen, ob sie das besser oder weniger gut finden. Bitte recherchieren. Danke!
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  • Michael Riedner
    Hauptsache alles zugepflastert.
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  • Jo Schmitt
    @Redaktion:
    > am Übergang von der Karmelitenstraße in den vorläufig "Am Grafeneckart" genannten Platz

    Nicht "Beim Grafeneckart", auf dessen Namen der Rest außenherum bereits lautet?

    (siehe https://v.bayern.de/6hnFf)

    Grüße!
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  • Ralf Zimmermann
    Danke für den Hinweis, auch in der Pressemitteilung der Stadt zur Eröffnung wird der Platz "Beim Grafeneckart" genannt - wir haben die Stelle entsprechend korrigiert.

    Mit freundlichen Grüßen

    Ralf Zimmermann, Main-Post Digitales Management
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