
Bis ins allerletzte Detail ist die Umgestaltung des kurzen Abschnitts der Karmelitenstraße rund um den Südflügel des Rathauses in einen Fußgängerbereich noch nicht geplant, trotzdem soll es bereits im kommenden Jahr losgehen: Der Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (Puma) des Stadtrats hat am Donnerstag einem Gestaltungsvorschlag des Baureferats einstimmig zugestimmt und die Verwaltung beauftragt, staatliche Fördermittel zu beantragen.
Geht es nach den Plänen von Baureferent Benjamin Schneider, dann erfolgt nach der Ausführungsplanung im Jahr 2022 zumindest noch der erste Spatenstich für die Aufwertung des öffentlichen Raums zwischen Grafeneckart, Alter Mainbrücke und dem Mainkai. In diesem oberen Teil der Karmelitenstraße werden dann zunächst im Untergrund neue Leitungen verlegt, danach bekommt der gesamte Bereich zwischen dem Brückenkopf und den Rathaus-Arcaden eine neue Oberfläche und wird von einer Durchfahrtsstraße zum barrierefreien und begrünten Platz.
Es soll neue Rad-Abstellanlagen geben
Dafür werden nicht nur die Behinderten-Stellplätze auf der Rathaus-Seite in die Rückermainstraße verlegt. Auch der Wartestreifen für derzeit bis zu acht Taxen und die 40 Fahrrad-Abstellbügel am Brückenkopf verschwinden und werden durch drei Bäume, kleine Grünflächen und Sitzgelegenheiten ersetzt.

Neue Rad-Abstellanlagen wird es ganz in der Nähe in der Fahrradstraße Glockengasse/Büttnerstraße geben. Drei der Taxi-Stellplätze werden nach unten direkt vor die Einmündung Mainkai/Karmelitenstraße verlegt, wo sie von der Domstraße aus noch zu sehen sind. Drei zusätzliche Taxi-Nachrückerplätze soll es auf der Westseite der Karmelitenstraße auf Höhe der Fahrradgarage geben. Eine weitere kleine Grünfläche entsteht auf der anderen Straßenseite durch die Verlegung der Motorradstellplätze Richtung Marktgaragen-Einfahrt. Ob dort ein vierter Baum gepflanzt werden kann, hängt unter anderem von den Leitungen im Untergrund ab, wie Schneider im Puma erläuterte.
Die Planungen fanden im Puma breite Zustimmung
Die vier Behinderten-Stellplätze aus der Karmelitenstraße sollen ebenfalls auf die Nordseite der Rückermainstraße oder als Alternative im Bereich des Fischerbrunnens untergebracht werden. Die Planungen fanden im Puma breite Zustimmung. Auch darüber, wie der neue Platz künftig genutzt werden soll, herrschte weitgehend Einigkeit: Außengastronomie sollte dort nicht stattfinden, betonten mehrere Ausschuss-Mitglieder. "Davon gibt es in der Innenstadt genug", betonte ÖDP-Stadtrat Raimund Binder: "Was wir zu wenig haben sind Plätze, wo sich die Menschen einfach mal hinsetzen können."
Nach der Umgestaltung am Grafeneckart soll laut Benjamin Schneider ab 2023 dann die Kreuzung Mainkai/Karmelitenstraße neu geordnet und die Verbindungen für Fußgänger von der Innenstadt zum Mainufer auf beiden Seiten der Alten Mainbrücke deutlich verbessert werden. Die Ausfahrt aus der Karmelitenstraße erfolgt dann nur noch über eine gemeinsame Spur für Rechts- und Linksabbieger in den Mainkai. Dadurch können die Gehsteige und Aufstellbereiche für Fußgänger auf beiden Seiten deutlich verbreitert werden, der Übergang kommt künftig ohne Mittelinsel aus. Außerdem soll der Weg Richtung Mainufer durch Fußgängerampeln über den Mainkai auf beiden Seiten der Einmündung sicherer werden. In diesen bereichen können die Gehsteige ebenfalls verbreitert werden.
Bei den Beratungen im Planungs-, Umwelt- und Mobilitätsausschuß (PUMA) gab es diverse Änderungsanregungen wie den in direkten Nähe, möglichst direkt am Rand zur Karmelitenstraße, zwei Taxistände mit einzuplanen.
Zudem fand man in der Sitzung die Platzierung der Sitzbänke direkt an der Mauer aus verschiedenen Gründen deutlich unglücklich. Dazu wurden in Sprachform diverse Ideen als Alternativen skizziert. Die Verwaltung wurde zuguterletzt daher auch ausdrücklich darum gebeten diese Anmerkungen, Einwände bzw. Änderungsvorschläge zu prüfen und möglichst zeitnah dem PUMA in Form geänderter Pläne und entprechender Bilddarstellungen erneut vorzulegen.