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Würzburg
Faktencheck: Sind drei neue Bäume am Würzburger Rathaus ein "Millionengrab" und "Steuerverschwendung"?
Das Pflanzen neuer Bäume vor dem Rathaus finden manche Bürger und Politiker zu teuer und zu aufwändig. Ein Blick auf Kosten und Nutzen kurz vor der Einweihung.
Bis Donnerstag soll der Platz fertig sein: Für knapp zwei Millionen Euro wurde der Bereich zwischen Alter Mainbrücke und Rathaus-Arkaden umgestaltet. 
Foto: Thomas Obermeier | Bis Donnerstag soll der Platz fertig sein: Für knapp zwei Millionen Euro wurde der Bereich zwischen Alter Mainbrücke und Rathaus-Arkaden umgestaltet. 
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 28.06.2024 02:46 Uhr

"Der Platz ist richtig schön geworden", freut sich Würzburgs Baureferent Benjamin Schneider über die neue Fußgängerfläche zwischen Rathaus-Arkaden und Alter Mainbrücke. Er glaubt, dass das Ergebnis der Umgestaltung auch jene Bürgerinnen und Bürger überzeugt, die die Baumaßnahme in sozialen Medien oder Online-Kommentaren kritisiert hatten. Auch aus der Politik hatte es Kritik gegeben: Stadtrat Volker Omert (Freie Wähler) nennt die Baumpflanzung "Schwachsinn", für CSU-Landtagsabgeordnete Andrea Behr ist diese "Steuermittelverschwendung".   

Warum wurde die Fläche neu gemacht? Und wie verteilen sich die Kosten? Fragen und Antworten:

Was wurde zwischen Rathaus und Alter Mainbrücke gemacht? 

Die Fläche zwischen den Rathaus-Arkaden und dem Aufgang zur Alten Mainbrücke diente bislang als Wartespur für Taxen, zum Parken und dem Abstellen von Fahrrädern. Auf Grundlage des  "Stadtbodenkonzeptes" hat die Bauverwaltung diese Ecke umgestaltet: mit Sitzgelegenheiten, Trinkbrunnen, einer Spiel-Skulptur für Jung und Alt, drei Bäumen und einem Pflanzbeet entlang der Karmelitenstraße. Eingeweiht wird der Platz beim Brückenfest am Donnerstag, 27. Juni.

Ist diese Umgestaltung besonders teuer?

Knapp zwei Millionen Euro hat laut Schneider die Umgestaltung der rund 1400 Quadratmeter gekostet. Laut Baureferat liegen die Baukosten im üblichen Rahmen. 2022 – bei günstigeren Baukosten – war mit 1,7 Millionen Euro kalkuliert worden. Zum Vergleich: Der vor fünf Jahren fertig gestellte rund 2000 Quadratmeter große Rathausplatz in Heidingsfeld hat 2,3 Millionen Euro gekostet.

Wer hat die Umgestaltung gewollt?

Bereits 2014 schlug der ehemalige Oberbürgermeister Jürgen Weber (WL) vor, hier Bäume zu pflanzen. 2021 brachte der Stadtrat die jetzt durchgeführte Umgestaltung einstimmig auf den Weg. Im Februar 2022 bekamen die Stadträtinnen und Stadträte die Pläne für den Platz mit Bäumen und Begrünung zu sehen und stimmten der rund 1,7 Millionen Euro teuren Maßnahme fast einstimmig (nur die Afd war dagegen) zu. 

Der Bereich zwischen Alter Mainbrücke und Rathaus vor der Umgestaltung.
Foto: Thomas Obermeier (Archivfoto) | Der Bereich zwischen Alter Mainbrücke und Rathaus vor der Umgestaltung.

Als zehn Monate später die Planungen abgeschlossen waren und der Bescheid der Regierung von Unterfranken für 1,3 Millionen Euro Fördermittel vorlag, waren CSU und SPD plötzlich dagegen. "Angesichts der Haushaltslage und nötigen anderen Ausgaben wie zum Beispiel der energetischen Sanierung von städtischen Gebäuden sahen wir keine Priorität für diese Platzgestaltung", erklärt CSU-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Roth heute gegenüber der Redaktion die Kehrtwende seiner Fraktion im Dezember 2022.

Die Mehrheit des Stadtrats unterstützte die Pläne der Verwaltung. Als der Bau begann und auf Facebook darüber geschimpft wurde, schrieb Roth in einem Post im März 2023: "Die CSU hat mehrfach gegen diesen Unsinn gestimmt."

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Was wird am neuen Platz kritisiert und von wem?

Kritisiert werden von SPD, CSU und einzelnen Mitgliedern des Stadtrats die Kosten. Vor allem der Aufwand für die Baumpflanzung sei zu groß. "Das ist ein Millionengrab", sagt Stadtrat Volker Omert (Freie Wähler) auf eine aktuelle Anfrage der Redaktion. "Bäume für 1,8 Millionen Euro zu pflanzen ist Schwachsinn." Er fände es besser, Bäume dort ohne speziellen Aufwand zu pflanzen. "Wenn die in zehn Jahren kaputt sind, nimmt man sie halt wieder raus."

So soll der fertige Platz aussehen. Die Visualisierung wurde den Stadträten 2021 vorgelegt, als sie die Planung nahezu einstimmig auf den Weg brachten. 
Foto: Stadt Würzburg | So soll der fertige Platz aussehen. Die Visualisierung wurde den Stadträten 2021 vorgelegt, als sie die Planung nahezu einstimmig auf den Weg brachten. 

Auch CSU-Stadtrat Aaron Schuster hatte 2022 die "horrenden Kosten für drei Bäume" bemängelt. Fraktionschef Roth findet heute zwar, dass der neue Platz optisch gelungen ist, kritisiert aber den Betonverbrauch (siehe weiter unten): "Was durch den Beton an CO2 erzeugt wurde, können die drei Bäume nie mehr aus der Luft holen."

Sogar die CSU-Landtagsabgeordnete Andrea Behr mischt sich in diesem Fall in die Kommunalpolitik ein. Anfang Mai kritisierte sie in einer öffentlichen Rede die Bäume vor dem Rathaus als zu teuer. Auf Anfrage der Redaktion begründet sie das so: Bei der zwei Millionen Euro teuren Maßnahme stimme die "Kosten-Nutzen-Relation" nicht. Behr: "Der finanzielle Aufwand steht in keinem Verhältnis und die CO2-Bilanz stimmt nicht, deshalb ist das eine Verschwendung von Steuergeld." Nach ihrer Information hätte man mit dem Geld die "ganze Stadt mit vertikaler Fassadenbegrünung ausstatten können".

Auf die Frage, wie viel Geld denn die Pflanzung der Bäume gekostet hat, sagt Behr, dass sie das auch gerne wüsste, aber "nicht recherchieren" könne. 200.000 Euro würde der Freistaat nach ihrer Information zu der Baumaßnahme Euro beisteuern.

Was kostet die Pflanzung der Bäume tatsächlich?

Fragt man das Baureferat, erfährt man folgendes: Bäume und Pflanzung machen 300.000 Euro der zwei Millionen Euro teuren Maßnahme aus. Der Freistaat zahlt davon 1,3 Millionen Euro - aus dem bayerischen Städtebauförderungsprogramm und aus dem Corona-Sonderfonds "Innenstädte beleben".

Die 300.000 Euro für drei Platanen und 85 Quadratmeter Grünfläche verteilen sich laut Baureferat gerundet so: 55.000 Euro für Verlegung von Leitungen der Telekom; 30.000 Euro für archäologische Untersuchungen, die von der Denkmalpflege bei tieferen Erdarbeiten vorgeschrieben sind; 100.000 für Erdaushub sowie Zu- und Ableitungen und sonstige Ausstattung der Baumgrube, 100.000 Euro für den Betontrog und 15.000 Euro für Bäume und Pflanzen und deren Pflege.

Der Bau des Betontrogs im November 2023. In diesem wurden inzwischen die Bäume eingepflanzt.
Foto: Daniel Peter (Archivfoto) | Der Bau des Betontrogs im November 2023. In diesem wurden inzwischen die Bäume eingepflanzt.

Die restlichen 1,7 Millionen Euro verteilen sich so: 750.000 Euro für die Bodenvorbereitung bis zur Asphaltschicht, 750.000 Euro für Anschaffung und Verlegung des Muschelkalks und Bänke, Trinkbrunnen etc., 200.000 Euro Nebenkosten wie zum Beispiel Entsorgung von Asphalt oder technischer Begleitplanung.

Warum ist die Pflanzung von Bäumen in der Innenstadt aufwändig?

"Wenn man in der Innenstadt einen Baum pflanzen will, ist der Aufwand hoch", sagt Baureferent Schneider. "Es genügt nicht, dafür ein zwei mal zwei Meter großes Loch zu graben. Denn oft liegen Leitungen im Boden."  

Um am Rathaus Platz für die Baumgrube zu schaffen, mussten nach der archäologischen Untersuchung erst Leitungen der Telekom aus dem Weg geräumt werden. Dann wurde ein rund 100 Quadratmeter großer und zwei Meter tiefer Trog gegossen und mit Pflanzsubstrat gefüllt. In diesem Trog wurden die drei Platanen gepflanzt.

Der Trog schützt zum einen den darunter liegenden Kanal vor eindringenden Wurzeln, zum anderen funktioniert er als ein Stück Schwammstadt: Aus der Regenrinne vom Dach des Rathauses fließt Regenwasser in den Trog, bewässert die Bäume und versickert über einen Überlauf ins Grundwasser. 

Ist dieser Aufwand neu?

Bereits die Umgestaltung der oberen Juliuspromenade vor 25 Jahren kostete zwei Millionen Mark mehr, weil hier 16 Bäume gepflanzt wurden: Laut Baureferat mussten unter anderem Leitungen verlegt und Betonplatten im Untergrund verlegt werden.

In den vergangenen Wochen wurde das Muschelkalkpflaster verlegt – und am Ende gereinigt. 
Foto: Thomas Obermeier | In den vergangenen Wochen wurde das Muschelkalkpflaster verlegt – und am Ende gereinigt. 

Neu ausprobiert wird am Grafeneckart die Kombination von Betontrog, Wasserspeicher und Versickerung von Regenwasser. "Das könnte ein Modell auch für andere Standorte sein", sagt Baureferent Schneider – auch um sich durch die Bewässerung mit Regenwasser arbeitsaufwändiges Gießen zu sparen. "Wenn man künftig erfolgreich Bäume nachpflanzen will, wird man mit diesem Aufwand rechnen müssen."     

 
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  • Frank Stößel
    Gerade am Vierröhrebrunnen angekommen, stelle ich mit Freude fest, dass sich am neuen "Plätzle bei den drei Platänle" das Brückenfest des Würzburger Elferrats abspielt und dass dieses Eckchen Beim Grafeneckart tatsächlich einen ganz eigenen Platzcharakter aufweist, fast wie ein Hortus conclusus als Abbild des Paradieses auf Erden. Obendrein lese ich gerade in der Print-Ausgabe der Main-Post im Bericht "Neuer Platz mit Bäumen am Rathaus", dass noch ein Name dafür gesucht wird. Ich schlage hiermit vor, diesen Platz nach dem Stadthistoriker Franz Seberich (Dr.h.c. und Ehrenmitglied des Vereins der Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte) zu benennen. Ist das nicht möglich sein, kann man an der Brückenrampe eine Gedenktafel für ihn anbringen. Schulrat a.D. Dr. Franz Seberich hat uns eine detailreiche Geschichte der Alten Mainbrücke und das Stadtmodell Würzburgs hinterlassen. Als nachweislich offener Gegner des Naziregimes hat er das sehr wohl verdient. Danke für jede Unterstützung.
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  • Dietmar Eberth
    Nicht ungeduldig werden und nicht nur an heute und jetzt denken.

    Platanus X hispanica (gewöhnliche Platane)

    "20 bis 30 m hoch, gelegentlich auch höher, Kronendurchmesser 15 bis 25 m, freistehende Exemplare sind im Alter oft breiter als hoch. Die Platanen am Schweriner Schloss haben ein Alter von 142 Jahren und einen Kronendurchmesser von 45 m, Jahreszuwachs in der Höhe 50 cm, in der Breite 40 cm, in den ersten 10 bis 15 Jahren stärker."

    https://online.bruns.de/de-de/artikel/5206/platanus-acerifolia
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  • Frank Stößel
    Vielen Dank, Herr Eberth, für Ihr Platanen Portrait. Zu den Fakten, die man in der Debatte um die drei Schätzchen unbedingt wissen sollte, gehört selbstverständlich die "Botanische Biografie"dieser zwar stummen, aber um so schöneren Lebewesen. Wikipedia u.a. Nachschlagewerke helfen bei entsprechendem Informationsbedarf. Wer den Beweis für deren dankbares Wachstum in Würzburg sehen möchte, wird ihnen in der Stadt immer wieder begegnen. Insofern darf man die Pflanzung dieser noch kleinen Riesen am Franz Seberich Plätzle auch als ein Dankeschön Denkmal an die Platanen und anderen Bäume für die Begrünung und Beatmung der Stadt betrachten.
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  • Fabian König
    "Franz-Seberich-Plätzle" - was soll das? Erstens gehört die Ecke zum Platz "Beim Grafeneckart", zweitens sagt mir der Name überhaupt nichts, und drittens klingt die Benennung, mit Verlaub, bescheuert.
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  • Frank Stößel
    Obwohl Franz Seberich sich sehr verdient gemacht hat um Erforschung und Darstellung der Würzburger Stadtgeschichte https://wuerzburgwiki.de/wiki/Franz_Seberich ist er beinahe aus dem Gedächtnis der Stadt verschwunden. Der Stadthistoriker hat es seit Jahrzehnten verdient, dass man eine Straße, eine Gasse, einen Weg, einen Platz oder eben nur ein Plätzchen, mehr ist die Fläche um die Platanen ja nicht, nach ihm benennt. Für Ihre herabsetzende Attributierung meines - ein wenig ironisch gemeinten - Vorschlags können Sie sich ruhig bei mir entschuldigen, wenn Sie sich über diesen nicht unbedeutenden Würzburger informiert haben. Ob Sie wollen oder nicht, schon heute spricht man im Würzburger Volksmund vom "Platane-Plätzle an der alte Meebrück, beim Vierröhrebrunne und näwem Grafeeckart". Ich finde das passend, auch wenn die Fläche zum Platz Beim Grafeneckart gehört . Ihr Wutbeitrag hat Sie leider daran gehindert, einen besseren Vorschlag zu machen. Das kann ja noch kommen. Get cool boy.....
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  • Fabian König
    Von Wut bin ich weit entfernt. Ich finde es nur ziemlich anmaßend, wenn Sie so tun, als ob Ihr Namensvorschlag bereits angenommen worden wäre und als ob der Name jenes Herrn hier so geläufig wäre wie der von Balthasar Neumann oder Julius Echter. Außerdem können Sie sicher nicht behaupten, dass die Bezeichnung „Platane-Plätzle (…)“ für einen Platz, der gerade erst fertiggestellt wurde, sich bereits im Würzburger Volksmund eingebürgert hätte - nur weil Sie und ein paar andere Leute ihn so nennen.

    Der wirklich arg provinziell und in meinen Augen nach wie vor bescheuert (Sie können auch „lächerlich“ sagen) klingende Begriff „Plätzle“ für ein Eck, das bereits Teil eines benannten Platzes ist, würde völlig aus der Reihe tanzen, da mir nicht bekannt ist, dass es in Wü bereits amtlich so benannte Plätzle, Gässli o. ä. gibt.

    Ich habe bereits an anderer Stelle vorgeschlagen, es aus Gründen der Übersichtlichkeit und des räumlichen Bezugs bei der Bezeichnung „Beim Grafeneckart“ zu belassen.
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  • Frank Stößel
    Haben Sie sich nun zu Franz Seberich kundig gemacht oder nicht? Ihr sprachlicher Ausrutscher bleibt leider im Raum stehen. Das ist Ihre Sache. Ihrer sachbezogenen Kritik kann ich durchaus etwas abgewinnen. Am wichtigsten erscheint mir, der neu gestaltete Teil des Platzes mit den drei Platanen funktioniert mit dem klugen Bewässerungskonzept und wird von den Menschen gut angenommen. Dabei ist es unerheblich,wie er von seinen NutzerInnen - auch ohne Ihre Gestattung -benannt wird, wenn es um ein Treffen an diesem schönen Ort geht. Ich freue mich auf jeden Fall auf die offizielle Eröffnung und Einweihung sehr.
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  • Fabian König
    Leider verstößt der Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Ingmar Dresel
    Zu den genannten Summen kommen sicherlich noch die Kosten für die Umverlegungsarbeiten der Versorger.
    Hier ist bestimmt auch ein mittlerer sechsstelliger Betrag fällig gewesen.
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  • Frank Stößel
    Verehrter Herr Lattke, das Verhältnis von "Versiegelung" zu Grün" ist mit Bäumchen naturgemäß noch nicht in Ihrem Sinne. Sie würden das Verhältnis von dynamischem Grün zur statischen Bodenversiegelung ja begrüßen. Genau das ist der Plan der Stadt. Während das Bodengrau nicht wächst, werden die Platänchen mit Hilfe der BaumpflegerInnen vom Gartenamt so gut behütet, als wären es ihre eigenen Kinder. Und in wenigen Jährchen protzen dort Platanen mit sattem Grün, dessen Schatten man gerade im Sommer sehr gerne aufsuchen wird, vorausgesetzt, die Baumkinder werden nicht von "Hunden und Schoppenfetzern tot gepinkelt", wie Herr Koch
    hofft. Die beste Baumpflege des Gartenamtes für unsere stummen Schützlinge muss allerdings einhergehen mit unser aller Achtsamkeit und der klaren Haltung, Baumpinkeln von Tier & Mensch zu unterlassen. Dann, so glaube ich, wird am "Franz-Seberich-Plätzle" die Platanen-Dreieinigkeit prächtig gedeihen wie deren Verwandte in Alleeformation am grünen Heuchelhof.
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  • Peter Koch
    Hoffentlich werden die jungen Bäume nicht von Schoppenfetzern totgepinkelt.
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  • Frank Stößel
    Jeder neue Baum in der City ist schon jetzt - und in ein paar Jahren erst recht - für uns und die uns Nachfolgenden ein Gewinn mit bester ökologischer Verzinsung. Bäume kontrapunktieren und umrahmen mit ihrem leuchtenden Grün gnädig Stellen urbaner Steinwüsten samt einstiger Bausünden seit dem Wiederaufbau unserer 1945 total zerstörten Stadt. Die drei noch so jungen Platänchen zwischen Rathaus und Mainbrücke mit dem intelligenten Bewässerungskonzept werden sich dank der Akzeptanz in Stadtrat, Verwaltung und Bevölkerung (62,66 %, Main-Post Umfrage) gut entwickeln können. Sie sollten uns wegen ihrer Verschönerungskunst lieb und teuer sein. Eine Baumpflanzung in gepflasterter, getunnelter und verkabelter Straßenumgebung ist oft wegen naturräumlicher und hier stadthistorischer Gegebenheiten eben nicht so leicht und kostengünstig zu realisieren wie in einer offenen Landschaft mit Wald und Lichtungen. Dennoch ist der Aufwand als Pilotprojekt absolut gerechtfertigt. Danke Stadt Würzburg.
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  • Reinhard Opel
    hallo Herr Stößel, man kann ja Alles verteidigen. wieso kann man dann nicht 30 Millionen bei Theater und 100 Millionen bei der Festung sparen. Würzburg würde damit zur "Grünsten Stadt" Europas.
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  • Frank Stößel
    Verehrter Herr Opel,

    wenn wir jetzt über das Sparen von 30 Millionen Euro für den Theaterbau reden wollen, kommt auch Ihre Polemik zu spät. Sie wollen doch auch nicht, dass das Bayerische Staatstheater Würzburg abgerissen wird, um Geld zu sparen oder? Ähnlich verhält es sich bei den drei Platanen zwischen Rathaus und Alter Mainbrücke. Die Stadt als Vertretung der Bürgerschaft hat sie erfreulichetweide gewollt, nun muss auch die materielle und die ideelle Rechnung bezahlt werden. Gerne können Sie und alle diesbezüglichen Kritisieren den die Stadt mit einer großzügigen Spende unterstützen, wie auch beim Barocken Hafenareals. Das wäre doch einmal ein Zeichen von Großmut in all jenen, die das Geld dazu haben.
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  • Reinhard Opel
    ich gehöre zur normal arbeitenden Bevölkerung. viele sind Sprachlos was hier z.b. in Wü passiert. ich bin einer der ganz wenigen die das öffentlich Kritisieren.
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  • Reinhard Opel
    da werden 3-stellige Millionenbeträge zum Fenster hinausgeworfen, und dann wundern sich die alteingesessenen Politiker und Parteien, wieso der Bürger dann bei bei Wahlen zu extremen Parteien wechselt. der Bürger sieht keine andere Möglichkeit mehr.
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  • Fabian König
    Wie kommen Sie eigentlich zu der anmaßenden Behauptung, es würden dreistellige Millionenbeträge "zum Fenster hinausgeworfen"? Haben Sie eigentlich eine Ahnung, wie groß die Festung ist?? Haben Sie eine Ahnung, wie alt und wie historisch bedeutsam sie nicht nur für die Stadt Würzburg, sondern für das gesamte Umland und darüber hinaus ist (das einstige Hochstift Würzburg reichte vom badischen Raum bis weit ins heutige Thüringen hinein, die Fürstbischöfe gehörten zu den wichtigsten Reichsfürsten des Alten Reichs, alleine die Lage von Stadt und Festung in dessen geographischer Mitte hatte eine immense Bedeutung)?

    Sie können nicht ihr Privatbudget mit dem des Freistaats und des Bundes vergleichen. Sie müssen das ins Verhältnis setzen.

    Oder was soll Ihrer Meinung nach mit der Festung geschehen? Verfallen lassen und abreißen? Das kostet sicherlich nichts.
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  • Jens Lattke
    In allererster Linie ist auch diese Baumaßnahme wieder einmal – typisch Würzburg – eine gigantisch vertane Chance. Und das trotz "grünem Bürgermeister" (oder auch gerade deshalb?). Wie kann man – in einer Zeit in der jede Großstadt händeringend nach Möglichkeiten der Begrünung sucht – erneut eine solche Versiegelung mit so wenig Grün realisieren. Nach der Eichhorn- und Spiegelstraße erneut eine Untat!

    Witzig daran ist, dass Kommunen einem Bürger verbieten wollen den Vorgarten als Steingarten anzulegen, selbst aber sorgen sie für vollkommen überhitze Innenstädte durch "Dummplanerei". Vollkommen unverständlich!
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  • Frank Findeiß
    Bitte, kann mal jemand der Frau Behr sagen, dass sie nachdenken soll, bevor sie sich zu ewig haltlosen, polarisierenden und falschen Aussagen hinreißen lässt ("nach ihrer Information hätte man die ganze Stadt für die Kosten mit vertikaler Fassadenbegrünung ausstatten können" -> ich wusste nicht, dass die Frau neben ihrem MdL-Mandat nun auch Sachverständige für Umwelttechnik ist).
    Mir tut es in der demokratischen Seele weh, wenn hier ständig und stets (v.a. aus CSU-Kreisen) Öl ins Feuer gegossen wird - so wird das nichts mit aktivem Zuhören und ehrlichem Austausch von Argumenten und auch nicht mit gutem Konsens: die Trommel "Die Grünen sind schuld / Wehewehe vor der grünen Ideologie" hat noch nie gestimmt & wird auch durch lautes Schreien (Söder/Hermann/Behr) nicht wahrer.
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  • Jens Lattke
    Sie wollen jetzt aber nicht allen ernstes grünes Versagen schönreden? Wir haben in dieser Stadt sogar einen "Klimabürgermeister"! (Der weniger mit Kompetenz als vor allem mit seiner Begeisterung für persönliche Parkprivilegien glänzt.)
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