Sie werfen Kartoffelbrei und Tomatensuppe auf berühmte Kunstwerke in Museen. Sie kleben ihre Hände mit Sekundenkleber auf Straßen fest und blockieren so den Verkehr: Der Protest einiger Klimaaktivistinnen und -aktivisten, unter anderem von der Gruppe "Letzte Generation", ist radikaler geworden. Vielen Menschen geht das zu weit. Was sagen die Menschen in Unterfranken dazu? Wie weit darf Protest gehen?
1. Katharina Meschko: "Verständnis für den Klimaschutz zu schaffen, gelingt ihnen wahrscheinlich nicht"
"Ich finde es nicht in Ordnung, aber es schafft Aufmerksamkeit und das ist ja deren Ziel. Ich denke, das einzige Ziel kann es sein, Aufmerksamkeit zu kriegen – und das hat funktioniert. Ein Verständnis für den Klimaschutz zu schaffen, gelingt ihnen wahrscheinlich nicht, denn die meisten Leute sind ziemlich empört und sauer. Aber die Aufmerksamkeit ist der erste Schritt. Es muss in der Politik und in den Köpfen der Leute ankommen – und das schaffen diese Prostete."
2. Günther Brand: "Mit solchen Aktionen kommt man nicht weiter"
"Ich halte von diesen ganzen radikalen Aktionen wie Kunstwerke zu beschmieren oder sich irgendwo anzukleben und sich selbst in Gefahr zu bringen, überhaupt nichts. Gegen den Klimawandel muss man etwas tun, aber ich denke, mit solchen Aktionen kommt man nicht weiter. Es gibt Demonstrationen, um auf etwas aufmerksam zu machen. Letzten Endes bewirkt so eine Radikalaktion bei einem Großteil der Bevölkerung das Gegenteil. An Aufmerksamkeit wegen Klimawandel denkt da keiner."
3. Urla Ewender: "Man muss trotzdem andere Dinge respektieren, zum Beispiel Kunst"
"Es ist wichtig, auf dieses Thema aufmerksam zu machen, gerade weil die Debatte schon seit Jahren läuft und trotzdem noch eher wenig passiert ist, obwohl die Dringlichkeit immer klarer wird. Aber alles hat halt auch Grenzen. Ich finde, man muss trotzdem andere Dinge respektieren, zum Beispiel eben Kunst."
4. Manfred Dörrler: "Die radikale Form von Protest finde ich nicht so gut"
"Grundsätzlich finde ich Proteste richtig, weil ganz wichtig ist, dass das Klima geschützt wird. Die radikale Form, mit Ankleben auf den Straßen, finde ich aber nicht so gut. Ich fände es besser, wenn andere Arten von Protesten gemacht werden würden. Zum einen stört mich, dass es gefährlich ist, und zum anderen, dass der Straßenverkehr eingeschränkt ist. Grundsätzlich muss man einfach damit rechnen, dass Rettungsfahrzeuge blockiert werden könnten. Wenn sie vor den Reichstag gehen, in eine abgesperrte Zone, hätte ich nichts dagegen."
5. Amelie Löhlein: "Es gibt andere Wege, um seine Meinung zu sagen und durchzusetzen"
"Ich finde Protestieren an sich richtig und wichtig. Es sollte auch gemacht werden. Bei Fridays for Future und ähnlichen Gruppen ist das gut, aber so radikale Proteste, wie sich zum Beispiel an Asphalt zu kleben, finde ich einfach nicht richtig. Es ist nicht gut für die eigene Gesundheit und ich finde es schwierig, wenn man Straßen versperrt und damit anderen Leuten den Weg auf die Arbeit oder ins Krankenhaus blockiert. Es gibt andere Wege, um seine Meinung zu sagen und durchzusetzen."
6. Elke Rauch: "Protest ist in Ordnung, aber man muss auch darüber nachdenken, was man macht"
"Ich finde den Protest in Ordnung, aber es hat sich in der Zwischenzeit ergeben, dass sich viele Leute auf der Straße festkleben und dadurch eben auch Behinderungen entstehen. Zum Beispiel, dass ein Krankenwagen oder die Polizei nicht durchkommt. Protest ist in Ordnung, aber man muss auch ein bisschen darüber nachdenken, was man macht."
7. Anselm Kirsch: "Kunstwerke zu beschmieren, finde ich nicht so sinnvoll"
"Ich finde es generell schon wichtig, dass man auf den Klimawandel aufmerksam macht. Man müsste sich überlegen, ob die Künstler was dafür können und ob man ihre Bilder wirklich beschmieren soll. Was man machen kann, ist schon mal Straßen zu blockieren. Das ist ein Statement, dass da niemand mehr weiterfährt. Aber Kunstwerke zu beschmieren, finde ich nicht so sinnvoll."
8. Marika Klaus: "Mich stört, dass sie da in den Verkehr eingreifen"
"Das ist richtiger Blödsinn. So etwas heiße ich überhaupt nicht gut. Das können sie auf eine andere Art und Weise machen und sich nicht auf der Straße festkleben. Mich stört, dass sie da in den Verkehr eingreifen. Das muss nicht sein. Das können sie am Straßenrand oder in der Fußgängerzone machen, aber nicht auf der Straße."
9. Michael Bühler: "Ich denke schon, dass die Akzeptanz in der Bevölkerung da ist"
"Durch solche Proteste behindert man vielleicht wichtige Infrastruktur, wie Feuerwehr, Arzt und Rettungssanitäter. Andererseits sind sie auch ein gutes Zeichen, dass etwas passieren muss. Denn es passiert gerade zu wenig und wir schlittern da in einen Bereich rein, wo es halt nicht mehr geht. Da ist Aktivismus sehr wichtig und auch richtig. Man darf es halt nicht übertreiben, denn sonst schlägt die Stimmung in der Bevölkerung um. Ich denke schon, dass die Akzeptanz in der Bevölkerung da ist, weil mittlerweile viele erkennen, dass es notwendig ist, dass was gemacht wird. Es ist natürlich ein sehr aktiver Protest und man behindert auch sehr viele Menschen, die nichts dafür können. Aber man setzt ein Zeichen."
10. Felix Dittmann: "Die Grenze ist für mich bei Sachbeschädigung erreicht"
"Die Aktivisten sind oft junge Menschen, die Angst um ihre Zukunft haben. Um Aufmerksamkeit in den Medien oder in der Politik zu bekommen, finde ich es gut, wenn man so etwas macht. Aber die Protestaktionen sollte schon in einem gewissen Rahmen bleiben. Die Grenze ist für mich bei Sachbeschädigung erreicht. Solange man nichts kaputt macht, nicht aggressiv ist oder Personen gefährdet, finde ich es in Ordnung, wenn man auf ein Thema mit Aktionen aufmerksam machen möchte."
30 Tage Präventivhaft für eine nicht von allen gut geheißene, aber gewaltfreie Aktion muß dann in welchem Verhältnis zur Vernichtung eines großen Teils der Menschheit durch unterlassenen Klimaschutz stehen. Welche Strafe ist da angemessen? Ich bin gespannt auf die Antworten. und bitte kommen Sie mir nicht mit der Todesstrafe. Die ist bei uns abgeschafft und das soll auch so bleiben.
Stau durch zu viele Autos. (Man steht nicht im Stau, man ist der Stau)
Autos die keine Rettungsgasse bilden.
Autos die unnötig groß sind und ein bilden der Rettungsgasse entsprechend erschweren.
Nicht einhalten von Temolimits.
Fehlende Tempolimits.
Fehlende sichere Fahrradinfrastruktur.
Parken auf Radstreifen.
Parken in Zweiter Reihe.
Parken ohne nötigen Sicherheitsabstand zu Kreuzungen, Fußgängerüberwegen oder außreichend Restbreite der Fahrbahn.
Autofahren mit Kopfhörer im Ohr damit man den Rettungsdienst gar nicht erst hört.
Alkoholkonsum im Straßenverkehr.
Proteste jeglicher Art, außer Klimaproteste.
Und natürlich die vermutlich eigentliche Ursache des tödlichen Unfalls:
Fehlender verpflichtender Abiegeassistent bei LKWs. Jahrelang erfolgreich blockiert. Und nun nur für neue LKW eingeführt.
Aber die Aktionen der sogenannten Aktivisten, Letzte Generation etc., tragen nicht dazu bei, dies zu unterstützen, im Gegenteil - sie bringen die Meinung der Bevölkerung gegen sich auf.
Weder das 9 EURO Ticket, noch 100 Geschwindigkeitsbeschränkung wird durch diese Aktionen durchgesetzt werden, sondern es wird als Nötigung und Erpressung angesehen.
Manchmal frage ich mich, wie gross die Hirnmasse dieser Aktivisten ist.
Abhilfe können wir bei der Wahl nächstes Jahr schaffen.
Ich bin wirklich kein Freund solcher Aktionen, aber ich finde es nicht gut, wenn immer so getan wird, als hätten die Aktivist*innen die Gemälde selbst beschädigt.
Soweit mir bislang bekannt ist war da aber jeweils eine Scheibe davor.
Im Sinne einer seriösen Berichterstattung würde ich bitten, diesen Sachverhalt zu hinterfragen und das Ergebnis der Recherche nachzureichen.
Dazu anfügen möchte ich, dass ich es für infam halte, wenn ein Politiker wie Merz die Klimaaktivisten mit der RAF gleichsetzt .
Für überaus bedenklich halte ich es, Menschen vorauseilend in Haft zu nehmen, schließlich sind wir nicht in China oder im Iran oder sonst einem Unrechtsstaat.
errahmen, was kostet dem Steuerzahler dieser Unfug, die sollen erst selber mal Geld verdienen und nicht nur vom Papa sein Geld leben
Wer Politiker an ihr Versagen in der Klimapolitik erinnert, ist ein Terrorist. Ziviler Ungehorsam ist eine Straftat. Wer in Bayern ein 9,00 € Ticket und Tempolimit auf Autobahnen fordert und dazu ein paar Autos aufhält , wird 30 Tage -ohne Prozess- im "Präventivhaft" genommen. Ist das eines Rechtsstaats würdig?
Dass Dobrindt dabei der Bildzeitung nach plappert und von einer "Klima RAF" spricht - geschenkt! Was Sinnvolles kam von ihm ... naja.
Vielleicht sollte Dobrindt stattdessen mal in die Geschichtsbücher schauen, was die Ziele der RAF waren und mit welchen Mitteln diese verfolgt wurden. Dann merkt er vielleicht selber, was er da verzapft hat.
Es offenbart allerdings die Denkweise der CSU und ihrer Holzkopferten.
Offensichtlich genau die richtige Dosis Information für viele. Bei mehr wird's anstrengend. "Jeden Tag a Löffele voll..." hat man im Kindergarten früher gesagt.
Ziviler Ungehorsam per se ist keine Straftat. Sachbeschädigung aber geht gar nicht. Wie schon gesagt, da halte ich auch nichts davon. Ebenso wenig wie von den anderen Aktionen dieser Leute. Da bin ich kein Fan von.
Mir geht es darum, dass hier Leute, die unbequeme Wahrheiten in Erinnerung bringen und wohl einige Leute schmerzhaft daran erinnern, dass sie den*******nicht hochkriegen (offensichtlich eine ganze Menge), pauschal als Verbrecher hingestellt werden. Schlimmer noch, in Bayern bis zu 30 Tage OHNE VERFAHREN eingesperrt werden können. Womit wir wieder bei der CSU sind, die mit solchen fragwürdigen Diktaturmethoden kein Problem hat.