Kürzlich haben sie in Potsdam ein Gemälde von Monet mit Kartoffelbrei beworfen, im August sich an den Rahmen eines Rubens-Werkes in München geklebt. Die Aktionen von Klimaaktivistinnen und -aktivisten der "Letzten Generation" haben zu teils heftigen Diskussionen geführt. Auch bei den Museen in Unterfranken macht man sich Gedanken, ob die bisherigen Sicherheitsmaßnahmen ausreichen.
Die Museen überarbeiten ihre Sicherheitskonzepte
Natürlich sei man für das Thema Sicherheit neu sensibilisiert, sagt Jörg Meißner, Leiter des Museums für Franken auf der Würzburger Festung. Das Personal sei angewiesen, wachsam zu sein und gegebenenfalls auch Gäste anzusprechen. Aber darüber hinaus könne man derzeit nicht allzu viel machen. "Die Museen sind untereinander im Kontakt, aber noch niemand hat bisher ein allgemeingültiges Konzept entwickelt. Dazu sind die Voraussetzungen in den einzelnen Häusern viel zu unterschiedlich", sagt Meißner.
Auch das Museum Georg Schäfer erarbeitet ein neues Sicherheitskonzept – allerdings bereits seit zwei Jahren, wie der Leiter des Schweinfurter Museums, Wolf Eiermann, erklärt. Einzelne Maßnahmen, wie verstärkte Schulungen oder häufigere Rundgänge, seien bereits vor wenigen Monaten in Kraft getreten. Trotzdem sieht er ein gewisses Risiko gegeben: "Schweinfurt ist nicht Paris", sagt er, "aber das interessiert die Täter nicht. Da geht es um die Aufmerksamkeit, die von den Kunstwerken abhängt."
Sicherheit muss gegen Offenheit abgewogen werden
Beim Thema Sicherheit handele sein Haus entlang der "Trennlinie von Museum und Tresor". Die Absicherung der wertvollen Kunstgegenstände müsste mit der öffentlichen Zugänglichkeit abgewogen werden. "Wir wollen den Besucherinnen und Besuchern immer ein schönes Museumserlebnis bieten, aber bei bestimmten Themen müssen wir auch die Notbremse ziehen", sagt Eiermann.
Dieser Zwiespalt beschäftigt auch das Museum im Kulturspeicher in Würzburg. "Wir wollen, dass das Museum ein offener Ort für Begegnung und Austausch ist und kein Bunker wird", sagt Leiterin Luisa Heese. Die Aktionen der Aktivistinnen und Aktivisten sei für das Haus im Würzburger Alten Hafen Anlass, sich erneut mit den Sicherheitsstrukturen zu befassen. "Wir sind jetzt in der traurigen Situation, dass Kulturschutz gegen Klimaschutz ausgespielt wird", sagt Heese.
Auch für den Leiter des Museums für Franken stelle die mögliche Bedrohung durch Anschläge die Museen vor sehr grundsätzliche Fragestellungen: "Einerseits wollen wir so offen und barrierefrei sein wie irgend möglich, andererseits haben wir jetzt eine sehr schwer einzuschätzende Situation, auf die wir dennoch reagieren müssen", so Meißner.
Die Folgen für Museen sind noch nicht abzusehen
Er kann sich vorstellen, dass die Aktionen der Aktivistinnen und Aktivisten weiterreichende Folgen haben: "Gut möglich, dass Versicherungen die Bedrohungslage neu bewerten, manche Verträge sind ja sehr alt. Und das würde bedeuten, dass die Kosten für die Museen steigen." Ein Effekt, der sich auch beim Leihverkehr von Kunstwerken negativ auswirken würde, wo die Auflagen für Klima und Sicherheit in den letzten Jahren ohnehin schon deutlich schärfer geworden seien.
Für die staatlichen Museen verantwortlich ist das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst. Dort heißt es, dass die Sicherheitskonzepte von den Museen und Sammlungen unter Einbindung der Sicherheitsbehörden und Bauämter erstellt und gegebenenfalls überprüft würden. Für die Protest-Aktionen in Museen hat Bayerns Kunstminister Markus Blume (CSU) kein Verständnis: "Die mutwillige Beschädigung unseres kulturellen Erbes – gleich aus welcher Motivation – ist kein friedlicher Protest, sondern Sachbeschädigung", sagte er.
Soweit mir bislang bekannt ist war da aber jeweils eine Scheibe davor.
Im Sinne einer seriösen Berichterstattung würde ich bitten, diesen Sachverhalt zu hinterfragen und das Ergebnis der Recherche nachzureichen.
VW hat es richtig gemacht!