Dieses Mal dürften sie vorher in der Schule und im Hörsaal gewesen sein: Erst am frühen Freitagnachmittag sind deutlich mehr als tausend Menschen dem Aufruf der Klimaschutzbewegung "Fridays For Future" (FFF) gefolgt und sind als Teil des inzwischen elften globalen Klimastreiks in Würzburg auf die Straße gegangen.
Nach Schätzungen der Polizei waren es 1200, die Veranstalter gingen in der Spitze sogar von bis zu 1500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus, die sich um 13 Uhr am Bahnhofsvorplatz versammelten und dann mit ihren Bannern und Plakaten und lautstarken Sprechchören durch die Innenstadt zogen. Vierstellige Teilnehmenden-Zahlen gab es in Würzburg zuletzt vor Beginn der Corona-Pandemie. Das lag auch daran, dass sich nicht nur zahlreiche weitere Gruppierungen, sondern zunehmend auch ältere Semester an den FFF-Demonstrationen beteiligen.
An den Forderungen hat sich seit dem ersten Schulstreik nicht viel verändert
An den Forderungen hat sich seit dem ersten Schulstreik von Greta Thunberg im Sommer 2018 nicht viel verändert, passende Sprechchöre wie "Grünkohl statt Braunkohle" oder "Kapitalismus raus aus den Köpfen" verteilten die Organisatoren auf einem Info-Blatt an die Teilnehmenden. Durch die Kaiserstraße ging es über die Juliuspromenade durch die Fußgängerzone, und nach einem Abstecher über Eichhorn- und Theaterstraße zur Residenz durch die Neubaustraße und am Main entlang zur Abschlusskundgebung auf den Zellerauer Mainwiesen.
Dort wurde durch zahlreiche Redebeiträge deutlich, wie vielschichtig und komplex die Klimakrise mit ihren Auswirkungen ist – es ging um Wasserverschwendung und Überschwemmungen nach Starkregen-Ereignissen, den Schutz von Bäumen und Wäldern, die Kohlendioxid speichern, und grundsätzlich um die Veränderung des Konsumverhaltens vor allem in den großen Industrienationen.
"Die fundamentalen Prinzipien unseres Zusammenlebens verändern"
"Ein Umstülpen der Gesellschaft wäre erforderlich, um eine echte Nachhaltigkeit zu erreichen, nicht nur eine rein rechnerische Treibhausgasneutralität", sagte ein Sprecher der Gruppe "Psychologists For Future". Um die zunehmende Erderwärmung aufzuhalten, "müssen wir die fundamentalen Prinzipien unseres Zusammenlebens verändern".
Als einen der wichtigsten Punkten nannte Jannik Rahner von der Umwelt- und Tierschutzorganisation "Watu Earth" die weltweite Lebensmittelproduktion, die vor allem wegen der Nutztierhaltung zur Produktion von Fleisch, Milch und Käse nach seinen Worten für mehr als ein Viertel aller CO2-Emissionen verantwortlich ist.
"Das sollte auch in der Klimaschutzbewegung noch mehr Aufmerksamkeit bekommen", betonte Rahner: "Selbst wenn wir sofort alle fossilen Brennstoffe abschaffen würden, würden alleine die Emissionen aus dem Ernährungssystem sowohl das 1,5 als auch das 2-Grad-Ziel gefährden. Wir dürfen einfach keine tierischen Produkte mehr produzieren."
Nach dem Klimastreik wird es in diesem Herbst weitere Aktionen geben
Nach dem Klimastreik, an den sich in Deutschland am Freitag Menschen in mehr 250 Städten beteiligt haben, wird es in diesem Herbst weitere Aktionen geben: Für den Oktober hat eine Sprecherin der Würzburger Gruppe von "Scientist Rebellion" gemeinsame Aktionen mit den Aktivisten von "Letzte Generation" in Form von gewaltfreiem zivilen Widerstand angekündigt.
Ferien
Keine Zeit
Keine Lust
Keine Motivation
Alles in allem: lächerlich und unglaubwürdig.
Zeitgeäffel für glubschaugen..
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass auch und gerade von der älteren Generation niemand aus seiner Komfortzone raus möchte und groß was verändern will. Und da zähle ich mich durchaus dazu.
Das Wachstum um jeden Preis wird weitergehen, uns wird es noch eine Zeitlang materiell ganz gut gehen, aber irgendwann wird es wahrscheinlich in der Katastrophe enden.
Wenn man (vielleicht teils berechtigt) auf die demonstrierenden Jugendlichen schimpft sollte man auch diesbezüglich zumindest ehrlich zu sich selbst sein. Jeder will weiter in seinem Komfort leben, denn der Mensch ist nunmal zuerst ein Egoist.