zurück
Würzburg
Fridays for Future rief: Mehr als tausend Menschen kamen und nahmen am Klimastreik in Würzburg teil
Nach Schätzungen der Veranstalter nahmen in der Spitze bis zu 1500 Menschen an der "Fridays For Future"-Demo teil. Warum sie auf die Straße gingen.
Deutlich mehr als tausend Menschen dem Aufruf der Klimaschutzbewegung 'Fridays For Future' gefolgt und am Freitag als Teil des inzwischen elften globalen Klimastreiks in Würzburg auf die Straße gegangen.
Foto: Ulises Ruiz Diaz | Deutlich mehr als tausend Menschen dem Aufruf der Klimaschutzbewegung "Fridays For Future" gefolgt und am Freitag als Teil des inzwischen elften globalen Klimastreiks in Würzburg auf die Straße gegangen.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:17 Uhr

Dieses Mal dürften sie vorher in der Schule und im Hörsaal gewesen sein: Erst am frühen Freitagnachmittag sind deutlich mehr als tausend Menschen dem Aufruf der Klimaschutzbewegung "Fridays For Future" (FFF) gefolgt und sind als Teil des inzwischen elften globalen Klimastreiks in Würzburg auf die Straße gegangen.

"Wir dürfen einfach keine tierischen Produkte mehr produzieren."
Jannik Rahner - der Umwelt- und Tierschutzorganisation "Watu Earth"

Nach Schätzungen der Polizei waren es 1200, die Veranstalter gingen in der Spitze sogar von bis zu 1500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus, die sich um 13 Uhr am Bahnhofsvorplatz versammelten und dann mit ihren Bannern und Plakaten und lautstarken Sprechchören durch die Innenstadt zogen. Vierstellige Teilnehmenden-Zahlen gab es in Würzburg zuletzt vor Beginn der Corona-Pandemie. Das lag auch daran, dass sich nicht nur zahlreiche weitere Gruppierungen, sondern zunehmend auch ältere Semester an den FFF-Demonstrationen beteiligen.

An den Forderungen hat sich seit dem ersten Schulstreik nicht viel verändert

An den Forderungen hat sich seit dem ersten Schulstreik von Greta Thunberg im Sommer 2018 nicht viel verändert, passende Sprechchöre wie "Grünkohl statt Braunkohle" oder "Kapitalismus raus aus den Köpfen" verteilten die Organisatoren auf einem Info-Blatt an die Teilnehmenden. Durch die Kaiserstraße ging es über die Juliuspromenade durch die Fußgängerzone, und nach einem Abstecher über Eichhorn- und Theaterstraße zur Residenz durch die Neubaustraße und am Main entlang zur Abschlusskundgebung auf den Zellerauer Mainwiesen.

Auch immer mehr auch ältere Semester beteiligen sich an den Fridays for Future-Demonstrationen.
Foto: Ulises Ruiz Diaz | Auch immer mehr auch ältere Semester beteiligen sich an den Fridays for Future-Demonstrationen.

Dort wurde durch zahlreiche Redebeiträge deutlich, wie vielschichtig und komplex die Klimakrise mit ihren Auswirkungen ist – es ging um Wasserverschwendung und Überschwemmungen nach Starkregen-Ereignissen, den Schutz von Bäumen und Wäldern, die Kohlendioxid speichern, und grundsätzlich um die Veränderung des Konsumverhaltens vor allem in den großen Industrienationen.

"Die fundamentalen Prinzipien unseres Zusammenlebens verändern"

"Ein Umstülpen der Gesellschaft wäre erforderlich, um eine echte Nachhaltigkeit zu erreichen, nicht nur eine rein rechnerische Treibhausgasneutralität", sagte ein Sprecher der Gruppe "Psychologists For Future". Um die zunehmende Erderwärmung aufzuhalten, "müssen wir die fundamentalen Prinzipien unseres Zusammenlebens verändern".

Als einen der wichtigsten Punkten nannte Jannik Rahner von der Umwelt- und Tierschutzorganisation "Watu Earth" die weltweite Lebensmittelproduktion, die vor allem wegen der Nutztierhaltung zur Produktion von Fleisch, Milch und Käse nach seinen Worten für mehr als ein Viertel aller CO2-Emissionen verantwortlich ist.

"Das sollte auch in der Klimaschutzbewegung noch mehr Aufmerksamkeit bekommen", betonte Rahner: "Selbst wenn wir sofort alle fossilen Brennstoffe abschaffen würden, würden alleine die Emissionen aus dem Ernährungssystem sowohl das 1,5 als auch das 2-Grad-Ziel gefährden. Wir dürfen einfach keine tierischen Produkte mehr produzieren."

Nach dem Klimastreik wird es in diesem Herbst weitere Aktionen geben

Nach dem Klimastreik, an den sich in Deutschland am Freitag Menschen in mehr 250 Städten beteiligt haben, wird es in diesem Herbst weitere Aktionen geben: Für den Oktober hat eine Sprecherin der Würzburger Gruppe von "Scientist Rebellion" gemeinsame Aktionen mit den Aktivisten von "Letzte Generation" in Form von gewaltfreiem zivilen Widerstand angekündigt.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Patrick Wötzel
Abschlusskundgebungen
CO2-Emissionen
Fridays For Future
Greta Thunberg
Klimakrise
Polizei
Residenz Würzburg
Tierschutzorganisationen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Meinungsvertreter
    Mit der Produktion von tierischen Produkten sind keine Wildtiere (oder Produkte daraus) gemeint.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Meinungsvertreter
    Das ist nicht die Meinung einzelner Protagonisten, sondern wissenschaftlicher Konsens. Schon der Club of Rome hat darauf hingewiesen, dass unser Wertesystem nach grenzenlosen Wachstum nicht funktioniert und hier ein Wandel stattfinden muss. Dieser Wandel wird auch ziemlich sicher stattfinden. Entweder kontrolliert und gesteuert durch die Politik oder unkontrolliert durch Auswirkungen der Klimakatastrophe. Tatsächlich verlieren wird man aber nur bei einer dieser beiden Optionen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Funkenstern
    Was war die letzte Zeit los,
    Ferien
    Keine Zeit
    Keine Lust
    Keine Motivation
    Alles in allem: lächerlich und unglaubwürdig.
    Zeitgeäffel für glubschaugen..
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Meinungsvertreter
    Wer ist denn glaubwürdig und gut genug, um wissenschaftliche Erkenntnisse und unpopuläre Fakten in die breite Masse zu tragen?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Meinungsvertreter
    Sehr gerne. Im Kontext der Klimakatastrophe berufe ich mich - genauso wie FFF - auf den IPCC.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • margarete-leleithner-fife@web.de
    Na dann bin ich mal gespannt, welche Aktionen sich die Aktivisten von der Letzten Generation und Scientist Rebellion im Oktober für Würzburg einfallen lassen!!!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • steve67
    "Ich möchte als Oma nicht mehr auf Klimademos gehen müssen" Dieser Wunsch wird vielleicht bald in Erfüllung gehen, aber anders als es sich das Mädel vorstellt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Kluespies
    Kaum sind die Ferien zu Ende, sind die Schulschwänzer wieder auf der Straße. Erst Urlaub auf den Malediven dann Klima Aktivisten. Die Wohlstands Generation kann doch niemand mehr ernst nehmen. Sie sollten Klimaschutz einmal ein Monat mal vorleben. Ein Monat nur einmal die Woche duschen, ein Monat kein Handy und Telefon, zur Schule nur zu Fuß oder Fahrrad. Das ist zwar nicht so hart wie bei meiner Kindheit (da kam nach der Schule noch Feldarbeit dazu) aber es wäre ein Anfang. Ach so Lieferservice für Pizza und andere Köstlichkeiten fällt dann auch aus.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Meinungsvertreter
    Sie können ja alternativ die Wissenschaft ernst nehmen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Kluespies
    Habe in meinem Kommentar die Wissenschaft nicht angezweifelt! Sondern nur gefordert das die hochgepamperten FFF Hüpfer ein Monat lang die Umwelt schonen sollen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Meinungsvertreter
    Bei Klimaschutz geht es nicht um Umweltschutz. Abgesehen davon, dass man kein Heiliger sein muss, um auf Missstände hinzuweisen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • marki79
    Das ist zum Teil schon richtig. Sicherlich werden die wenigsten der Demonstranten ein Leben führen, dass "klimatechnisch vorbildlich" ist.
    Zur Wahrheit gehört aber auch, dass auch und gerade von der älteren Generation niemand aus seiner Komfortzone raus möchte und groß was verändern will. Und da zähle ich mich durchaus dazu.
    Das Wachstum um jeden Preis wird weitergehen, uns wird es noch eine Zeitlang materiell ganz gut gehen, aber irgendwann wird es wahrscheinlich in der Katastrophe enden.
    Wenn man (vielleicht teils berechtigt) auf die demonstrierenden Jugendlichen schimpft sollte man auch diesbezüglich zumindest ehrlich zu sich selbst sein. Jeder will weiter in seinem Komfort leben, denn der Mensch ist nunmal zuerst ein Egoist.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • helenews@gmx.de
    in Paris kamen zwischen 50 und 100 Schüler zur Demo. Sind die deutschen Schüler motivierter oder wird es ihnen leichter gemacht zu schwänzen?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Meinungsvertreter
    Das ist eine Falschaussage. In Paris waren ca. 15.000 Menschen auf der FFF-Demonstration.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Meinungsvertreter
    Wenn es nur Erwachsene waren, müssten diese FFF-Demonstrationen ja doch einen ernsthaften Grund haben.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Meinungsvertreter
    Bitte bleiben Sie beim Thema des Artikels.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • letsgo101
    Ich finde es auch gut das man an die Umwelt und das Klima denkt. Doch was mich stört sind die pauschalen Forderungen die nicht erkennen lassen was man detalliert tun möchte/muß. Was bis jetzt in Sachen Energiewandel geschehen ist war ein Schuss in den Ofen. Wie kann man z.B. Kraftwerke abschalten ohne ausreichende Alternativen zu haben ? Man sieht ja jetzt was die Maßnahmen der Grünen für Auswirkungen haben. Kleine und mittlere Betriebe können die Energiekosten nicht mehr tragen und gehen in die Insolvenz. Große Betriebe haben es etwas einfacher, weil diese zahlen nur einen Bruchteil der Energiekosten wie ein Normalbürger. Aber gerade die Großbetriebe sind die die am meisten Abgase produzieren und in die Luft ablassen. An diese Großunternehmen traut sich halt niemand heran, warum auch immer. Lieber redet man den Kleinen ein schlechtes Gewissen ein und läßt diese die Kosten für den Energiewandel tragen. Vielleicht ist es auch einmal soweit das die Klimajünger selbst betroffen sind !
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Meinungsvertreter
    Die Lösungen muss die Politik liefern. Und dass das, was geliefert wird, nicht reicht, hat auch schon das Bundesverfassungsgericht festgestellt. Sie verdrehen Ursache und Wirkung.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Meinungsvertreter
    https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2021/bvg21-031.html
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Meinungsvertreter
    „Der Gesetzgeber hätte daher zur Wahrung grundrechtlich gesicherter Freiheit Vorkehrungen treffen müssen, um diese hohen Lasten abzumildern. Zu dem danach gebotenen rechtzeitigen Übergang zu Klimaneutralität reichen die gesetzlichen Maßgaben für die Fortschreibung des Reduktionspfads der Treibhausgasemissionen ab dem Jahr 2031 nicht aus. Der Gesetzgeber ist verpflichtet, die Fortschreibung der Minderungsziele der Treibhausgasemissionen für Zeiträume nach 2030 bis zum 31. Dezember 2022 näher zu regeln.“
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten