zurück
Würzburg
Invasive Ziergräser: Unterschätztes Risiko im Garten?
Ziergräser verschönern den Garten, bieten Lebensraum und können den Wasserverbrauch reduzieren. Neben den unbedenklichen Arten gibt es auch invasive Arten.
Blütenstände des Ziergrases Chinaschilf (Miscanthus spp.) im Sonnenlicht.
Foto: Getty Images | Blütenstände des Ziergrases Chinaschilf (Miscanthus spp.) im Sonnenlicht.
Angela Fischer
 |  aktualisiert: 15.07.2024 16:01 Uhr

Ziergräser bringen mit ihrer abwechslungsreichen Optik Struktur und immergrüne Farben in Außenanlagen. Allerdings wachsen die zum Teil gebietsfremden Arten nicht immer harmonisch, wenn sie sich außerhalb des Gartens in der Natur ansiedeln. Um die Ausbreitung weiterer invasiver Arten zu verhindern, ist der Handel mit bestimmten Arten eingeschränkt. Dieser Artikel gibt eine Übersicht über invasive und einheimische Ziergrasarten.

Was sind Ziergräser?

Ziergräser bezeichnet einheimische oder gebietsfremde echte Gräser und grasähnliche Pflanzen, die für ästhetische und ökologische Zwecke angepflanzt werden. Die meisten Arten sind immergrün und können als Bodendecker den Wasserverbrauch im Garten reduzieren. Der Begriff hat keinen botanischen Ursprung und betont den Unterschied der Pflanzen zu Rasen- und Nutzgräsern.

Neophyten sind nicht unbedingt invasiv

In Deutschland sind von 74.000 Pflanzenarten etwa 900 gebietsfremd, auch Neophyten genannt. Diese sind Arten, die in einer Region vorkommen, in der sie ursprünglich nicht heimisch sind. Viele, etwa die Hälfte, wurden als Pflanzen für Gärten eingeführt. Ein Bruchteil der gebietsfremden Arten wird als invasiv und damit schädlich für ein Ökosystem bezeichnet. Ein Teil der invasiven Neophyten sind Ziergrasarten.

Welche Ziergrasarten sind invasiv?

Einige Ziergrasarten, wie das winterharte Chinaschilf (Miscanthus sinensis) oder die Wiesen-Mühlenbergie (Muhlenbergia mexicana), breiten sich in Deutschland aus und stehen auf der Beobachtungsliste für invasive Arten. Vor allem aber ist Südeuropa durch die milderen Winter von folgenden invasiven Neophyten betroffen:

  • Pampasgras (Cortaderia selloana)
  • Japanisches Stelzengras (Microstegium vimineum)
  • Afrikanisches Lampenputzergras (Pennisetum setaceum)

Gegen diese und weitere in Europa, inklusive Deutschland, als potenziell invasiv geltende Arten gibt es strenge Auflagen:

  • Ausdauerndes Veldtgras (Ehrharta calycina)
  • Blaustängelige Besensegge (Andropogon virginicus)
  • Purpur-Pampasgras (Cortaderia jubata)
  • Steppengras (Erharta calycina)
Chinaschilf (Miscanthus sinensis) ist eine invasive Ziergrasart in Europa.
Foto: Getty Images | Chinaschilf (Miscanthus sinensis) ist eine invasive Ziergrasart in Europa.

Welche Ziergrasarten eignen sich für den Garten?

Ziergräser kommen aus verschiedensten Gebieten. Um die Verbreitung von invasiven Gräsern einzuschränken, können Hobbygärtnerinnen und -gärtner auf einheimische Arten zurückgreifen:

  • Berg-Segge (Carex montana): Die Segge bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte
  • Blauschwingel (Festuca glauca): Dieses Gras wächst niedrig (Bodendecker) und bevorzugt Sonne

Gebietsfremde Gräser, die nicht winterhart sind, können sich weniger verbreiten. Bei dem Kauf sollten Pflanzenliebhaberinnen und -liebhaber auf die Art achten. Beliebte Gräser sind:

  • Lampenputzergras (Pennisetum alopecuroides): Das Ziergras bevorzugt sonnige Bereiche im Garten
  • Japanisches Blutgras (Imperata cylindrica): Diese Art ist nicht winterhart und bevorzugt sonnige Standorte
  • Pampasgras (Cortaderia selloana): Das Pampasgras wächst bevorzugt an sonnigen Standorten

Wie pflegt man im Garten wachsende Gräser?

Die meisten Ziergrasarten bevorzugen sonnige bis halbschattige Standorte, einige mögen schattige Plätze im Garten. Sie sind pflegeleicht und benötigen wenig Wasser. Ein gut durchlässiger Boden verhindert Staunässe, die die Gräser nicht mögen. Auch ihr Nährstoffbedarf ist gering, so sollten Hobbygärtnerinnen und -gärtner nur einmal im Jahr Dünger verwenden. Die Pflanzen sind widerstandsfähig gegen Schädlinge und Krankheiten. Gräser, die Bodendecker sind, schützen den Garten zusätzlich vor Austrocknung.

Wann pflanzt man Ziergras im Garten an?

Der Frühling und Herbst eignen sich am besten, um Ziergräser zu pflanzen. In diesen Jahreszeiten haben die Pflanzen genügend Zeit, Wurzeln zu schlagen, bevor extremere Wetterbedingungen eintreten.

Wie oft sollte gegossen werden?

Die Bewässerung der Pflanzen hängt von der Art des Grases, dem Standort, den Bodenbedingungen und den Witterungsverhältnissen ab. In den ersten Wochen, nachdem die Gräser in den Garten gepflanzt wurden, sollten Pflanzenliebhaberinnen und -liebhaber zwei- bis dreimal pro Woche gießen, damit die Pflanzen gut wurzeln können. Danach sollten sie den Boden bei den Pflanzen leicht feucht halten und etwa einmal die Woche gießen.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Angela Fischer
Bewässerung
Botanik
Garten-Ideen
Gärten
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top