
Erst vor kurzem sorgte ein Vorgarten in der Arndtstraße im Würzburger Stadtteil Sanderau für viel Ärger: Anwohnerinnen und Anwohner störten sich sehr an einem nun gänzlich asphaltierten Vorgarten in ihrem Stadtteil. "Gerade jetzt ist jedes Stückchen Grünfläche wichtig", meinte eine Anwohnerin beispielsweise mit Blick auf den kleinen und nun ziemlich dunklen Vorgarten. Das sehen offenbar auch andere so: Trotz einiger verschwundener Grünflächen ist die Sanderau noch immer geprägt von blühenden Vorgärten vor den Häusern, wie diese 5 Positivbeispiele zeigen.
1. Bunt und pflegeleicht: Neubergstraße 4

"Natur ist immer wichtig", sagt der Vermieter der Neubergstraße 4, der wie andere Vermieter oder Hauseigentümer in diesem Beitrag nicht mit Namen genannt werden möchte. Besonders die Pusteblumen liebe sein Sohn nämlich sehr. Die Familie kümmere sich selbst gerne um den Garten, also um Gießen, Unkrautentfernung und den Schnitt der Sträucher, gerade einmal fünf bis zehn Stunden Zeit würden dafür benötigt.
Dass der Garten weder viel Zeit noch viel Geld beansprucht, liege aber auch daran, dass er vor ein paar Jahren "pflegeleicht" angelegt worden sei. Inzwischen ist der Wuchs den Vermietern etwas zu wild geworden und soll "aufgeräumter" werden. Weg komme der Garten aber nicht.
2. Büsche, Bäume, Rosen: Theodor-Körner-Straße 4

So manche Pflanzen und Bäume stünden hier schon seit acht Jahren, meint einer der beiden Hauseigentümer in der Theodor-Körner-Straße 4. Ein grüner Vorgarten sei "wesentlich schöner" und "gehört einfach dazu", findet der Hauseigentümer: "Je mehr grün, desto besser."
Den Garten zu verändern, komme den beiden Geschwistern, denen die Theodor-Körner-Straße 4 und 6 gehört, aber nicht in den Sinn. Aufwand mache der Garten nämlich relativ wenig, der Hausmeister beider Häuser kümmere sich "mit Herzblut" auch um die Gärten. "Er hat ein Händchen dafür", berichtet der Hauseigentümer. Auf 15 Stunden pro Monat schätzt er den Zeitaufwand.
3. Gartenpflege als Hobby: Theodor-Körner-Straße 1

Für die Bewohner und Bewohnerinnen ebenso wie die Vermieterin des Hauses ist der Vorgarten überhaupt keine Last, im Gegenteil: "Unsere Mieter sind so glücklich mit dem Garten", verrät die Vermieterin. Sie finde es so toll zu beobachten, wie immer wieder Vögel in den Garten kommen und auch Passantinnen und Passanten neben dem Haus Halt machen und das schöne Grün bewundern.
Für die Mieterinnen und Mieter sei es eine Freude, fast schon ein Hobby, sich um die beiden Gartenstückchen zu kümmern. Besonders stolz ist man an der Körnerstraße 1 auf die Magnolien, die schon seit Bau des Hauses in den 1950er Jahren zum Vorgarten dazu gehören. "Auf gar keinen Fall" möchte die Vermieterin in der kommenden Zeit etwas an dem Garten verändert. Zu wichtig sei es auch, das grüne Flair so beizubehalten, meint sie.
4. Wild gewachsener Garten: Arndtstraße 3

Bäume, blühende Büsche und Wiese: Diesen wild wachsenden Garten hat der Besitzer des Mehrfamilienhauses, Harald Auel, bereits so übernommen. Einen Grund zur Veränderung des Gartens habe er nie gesehen. "Der Garten ist zwar kein Augenschmaus, aber wenigstens grün", scherzt er. Dass dieses kleine Stückchen Natur auch erhalten bleibt, ist dem Vermieter wichtig: "Denn sonst ist ja alles hier befestigt", meint er.
Viel Aufwand bereite der wilde Garten Auel nicht: Circa zweieinhalb Stunden fielen im Monat für die Pflege an. Der Hausmeister des Hauses schneide dann alles etwas nach und zupfe das Unkraut, das sei es auch schon gewesen. Kostenpunkt: circa 150 Euro. Dass der Garten in Zukunft auch so bestehen bleibt, da ist sich Auel ganz sicher.
5. Efeu bis in den ersten Stock: Arndtstraße 7

Viel Grün nicht nur am Boden, sondern auch an der Hauswand: In der Arndtraße 7 wächst der Efeu sogar die Säule hoch und sorgt für viel grünes Flair. Schon immer sei der Garten so gestaltet gewesen – mit Bäumen, Rosensträuchern und anderen Pflanzen, sagt die Vermieterin. Ab und zu komme der Gärtner vorbei und schneide die Hecke, die Kosten liegen dann bei 200 bis 300 Euro. Um die Bewässerung und alles andere kümmert sich die Vermieterin selbst.
Der Zeitaufwand halte sich daher sehr in Grenzen, meint die Vermieterin. Gerade einmal drei bis vier Stunden pro Quartal beanspruche der Garten. Für sie ist klar: Der Garten bleibt. "Ich finde begrünte Straßen sehr viel angenehmer, als wenn dort Beton ist", meint sie. "Und mit der Klimaerwärmung ist es fast ein Gebot, die Städte grüner zu machen."
Auf mindestens einem Bild ist wieder eine Lorbeerkirsche (Kirschlorbeer) zu sehen. Diese Pflanze ist sehr beliebt, weil immer grün. Die Lorbeerkirsche ist aber eine invasive Pflanzenart mit geringem ökologischen Nutzen. Diese Pflanze ist in allen Teilen giftig (Blausäure), was naturgemäß Risiken für Kinder mit sich bringt. Die Samen der Lorbeerkirschen werden von Vögeln verbreitet, deswegen wuchert diese Pflanze mittlerweile auch schon in manchen Wäldern und verdrängt dort einheimische Pflanzen. In der Schweiz ist deshalb der Verkauf von Kirschlorbeer ab Herbst 2024 verboten. (Quelle: Wikipedia)
Wer neu anpflanzt, sollte auf diese aus Asien eingeschleppte Giftpflanze verzichten und lieber auf einheimische Arten wie z.B. Schlehe, Holunder, Haselnuss, Eberesche usw. zurückgreifen.