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Pollensaison 2023
Heuschnupfen-Saison: diese Gräser und Pollen fliegen schon jetzt
Bereits ab Mitte März kitzelt es in der Nase: Heuschnupfen plagt schon jetzt Allergiker. Und die Menge an Pollen soll weiter zunehmen. Was kann man dagegen tun?
Marina Kraut
 |  aktualisiert: 11.03.2024 12:43 Uhr

Am 30. Januar dieses Jahres flog die Hasel mehr als sonst üblich zu dieser Jahreszeit. 15 Pollen waren pro Kubikmeter in der Luft. Das hat eine Pollenmessstation in Oberjoch (Kreis Oberallgäu) gemessen. Ein Jahr zuvor? Nichts. Überhaupt keine Hasel in der Luft. Denn damals lag Schnee – und die Messstation damit im Winterschlaf.

Alle diese Informationen kann man online ablesen. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit veröffentlicht, wo Erle, Birke und Roggen in Bayern gerade vermehrt oder überhaupt nicht fliegen. Doch was heißt das denn überhaupt, 15 Pollen pro Kubikmeter?

Pollenflug 2023: Allergiker reagieren unterschiedlich

Diese Frage kann man Dr. Markus Koch stellen. Er ist Chefarzt an der Alpenklinik Santa Maria in Oberjoch und unter anderem Allergologe. Koch betreut auf dem Geländer der Klinik einen der bayernweit nur acht Pollenmonitore. Eine weitere Station der Region steht in Wangen. Der Mediziner sagt: „Nicht jeder Mensch reagiert gleich auf Pollen.“

Die Empfindlichkeit der Allergiker sei sehr unterschiedlich. Heißt: Es gibt keine pauschale Antwort darauf, ob 15 Pollen pro Kubikmeter nun besonders schlimm sind. Was er aber mit Sicherheit sagen kann: „Die Menge der Pollen hat zugenommen.“ Der Leidensdruck für Allergiker ist damit größer geworden.

Das bestätigt auch ein Sprecher des bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Das Amt betreut unter anderem das ePin. Also die Seite, auf denen die Pollenflüge gemeldet werden. „Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass sich der Beginn der Pollensaison für viele Pollenarten in den vergangenen Jahrzehnten immer weiter nach vorne verschoben hat“, teilt das Amt mit.

Warum ist die Pollensaison für Allergiker schlimmer geworden?

Ein Grund dafür ist unter anderem die Klimaerwärmung. Weil der Frühling früher und der Herbst später beginnt, dauert die Pollensaison länger. „Die Ruhepause für Allergiker ist dadurch kürzer geworden“, sagt Koch. Dazu kommt, so der Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, dass die Pflanzen auf Hitze und Trockenheit reagieren. Sie stoßen mehr und aggressivere Pollen aus – zum Nachteil der Allergiker.

Ein weiteres Problem sind die Kreuzallergien. Manche Pflanzen sind sich auf eine bestimmte Art ähnlich. Wenn also Menschen eine Allergie gegen Gräser haben, dann können sie auch auf bestimmte Obstsorten reagieren, erklärt Koch. Es kratzt dann im Hals, wenn man in den Sommermonaten beispielsweise einen Apfel isst. Forscher haben laut Koch herausgefunden, dass importierte Äpfel oftmals weniger verträglich für Allergiker sind.

Etwas zugespitzt formuliert hilft Allergikern in der Pollen-Hochphase vor allem die Flucht. Und zwar in die Höhe. Denn wie zum Beispiel in Oberjoch auf 1200 Metern, „blühen die Pflanzen hier später und kürzer“, sagt Koch. Das sei auch der Vorteil der Alpenklinik. Die Behandlung in der Höhe führe deshalb zu einer schnellen Besserung bei den Betroffenen, sagt Koch.

Pollenvorhersage erleichtert Alltag für Allergiker

Wer im Tal oder der Stadt bleiben will oder schlicht muss, der kann mit den Daten der Pollenmessstationen seinen Alltag besser bewältigen. Und wie funktionieren diese nun? Die Geräte saugen beständig Luft ein, in der Menge ähnlich wie ein Mensch einatmet, sagt Matthias Werchan von der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst, die diese Geräte mit betreut.

Die Pollen landen dann vereinfacht gesagt auf einem Klebestreifen. Dieser liefert die Informationen und wird später ausgewertet. Die gesammelten Daten können dann zusammen mit etwa der Wettervorhersage zeigen, wie sich die Belastung entwickelt, oder auch „in welcher Zeit der Pollenflugsaison“ wir uns gerade befinden, erklärt Werchan.

Welche Mittel helfen gegen Heuschnupfen?

Als Allergiker versprechen viele Hausmittel und Medikamente Linderung. Viele Alltagstipps und Infos zu Arzneien gegen Heuschnupfen finden Sie hier.

 
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