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Innenministerkonferenz in Würzburg: Warum Antifa und Flüchtlingsrat demonstrieren und die Polizei jetzt appelliert
Die Innenminister tagen ab Mittwoch in Würzburg, Demonstrationen sind angekündigt. Was von wem geplant ist und warum die Polizei bereits jetzt ermittelt.
Protest in großen Buchstaben: In der Unterführung nahe der Grombühlbrücke wurde ein Graffito gegen die Innenministerkonferenz in Würzburg angebracht.
Foto: Thomas Obermeier | Protest in großen Buchstaben: In der Unterführung nahe der Grombühlbrücke wurde ein Graffito gegen die Innenministerkonferenz in Würzburg angebracht.
Aaron Niemeyer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:40 Uhr

Die Innenministerkonferenz (IMK) in Würzburg ruft Protest auf den Plan. So ist für diesen Mittwoch, 1. Juni, ein Antifa-Demonstrationszug unter dem Motto "Keine Macht den Sicherheitsbehörden!" geplant. Für Donnerstag, 2. Juni, hat der Würzburger Flüchtlingsrat eine Demo unter dem Motto "Bleiberecht und Aufnahme jetzt!" angemeldet. Die Stadt Würzburg rechnet mit Verkehrsbehinderungen, die Polizei spricht von einer "Komplexität des Einsatzes" und hat im Umfeld der Antifa-Demo bereits mit Ermittlungen begonnen.

Die IMK wird sich neben Katastrophenschutz und Digitalisierung auch mit Sicherheitspolitik befassen. "Die Bekämpfung jeglicher Form von Extremismus und verfassungsfeindlichen Tendenzen ist seit jeher ein zentrales Ziel der Innenministerkonferenz", sagt Bayerns Innenminister Joachim Hermann (CSU) in einem Video zur Tagung, in dem er auch "ein steigendes Radikalisierungsniveau der linksextremen Szene" beklagt.

In der linken Szene stößt das auf Kritik. Rund 250 Teilnehmende erwarten die Organisatorinnen und Organisatoren bei der Antifa-Versammlung, für die sie mit einer breit angelegten Kampagne unter dem Titel "NoIMK Würzburg" auf Facebook und Twitter geworben haben.

Würzburger Grünen-Stadtrat hat Antifa-Versammlung angemeldet

Angemeldet wurde die Versammlung, die am Mittwoch um 18 Uhr am Hauptbahnhof beginnen soll, vom Würzburger Grünen-Stadtrat Konstantin Mack sowie vom Szene-Aktivisten Jürgen Hofmann. Beide verweisen sie auf das vor einigen Jahren drastisch verschärfte und nur nach massivem Gegenprotest wieder entschärfte bayerische Polizeiaufgabengesetz, das auch als Mustervorlage für andere Bundesländer diskutiert worden sei. "Die IMK ist eine Plattform für Repressionsmaßnahmen wie das Polizeiaufgabengesetz", sagt Aktivist Hofmann.

Auf lokaler Ebene habe sich der Umgang der Polizei mit linken Versammlungen in den vergangenen Jahren zwar verbessert, so die Organisatoren. Aktuelle Kooperationsgespräche hätten jedoch ergeben, dass die Einsatzleitung am Mittwoch bei ortsfremden Kräften liege. Das, so Mack und Hofmann, erschwere die Kommunikation erfahrungsgemäß und habe in der Vergangenheit ungewollte Eskalation zur Folge gehabt.

"Die formulierte Sorge können wir in dieser pauschalen Form nicht nachvollziehen", heißt es dazu aus dem Polizeipräsidium Unterfranken. Man sehe sich dem Schutz friedlicher Versammlungen verpflichtet: "In diesem Zusammenhang erlauben wir uns den Appell an die potenziellen Versammlungsteilnehmer, von ihrem Recht auf Versammlungs- und Meinungsfreiheit ausschließlich in friedlicher Weise Gebrauch zu machen."

"No IMK"-Graffito in Würzburger Stadtteil Grombühl aufgetaucht

Die polizeiliche Verantwortung liege "aufgrund der Komplexität des Einsatzes" zwar auch bei auswärtigen Kräften, teilt das Präsidium mit. Geführt würde der Einsatz zum Schutz der IMK jedoch durch den unterfränkischen Polizeivizepräsidenten Robert Fuchs. Mit den Verantwortlichen des Gegenprotests habe man bereits Gespräche geführt, weitere seien geplant.

Aktiv wurde die Behörden wegen eines Videos, das auf Instagram und Twitter auftauchte. Zu sehen sind darauf vier Vermummte, die zu dröhnenden Rapbeats ein Graffito mit den Slogan "No IMK" sowie Hammer- und Sichelsymbole in die Unterführung nahe der Grombühlbrücke sprühen.

"Im Rahmen einer Strafanzeige wegen Sachbeschädigung wird derzeit durch die Ermittlungsgruppe der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt gegen 'unbekannt' ermittelt", teilt das Präsidium dazu auf Anfrage mit. Über die strafrechtlichen Ermittlungen hinaus betreibe man zudem "grundsätzlich Aufklärung vor geplanten Einsatzlagen". So habe man etwa Hinweise, dass der Antifa-Gegenprotest auch Zulauf von außerhalb haben werde. Aber: "Konkrete Hinweise auf erwartbare Sicherheitsstörungen liegen derzeit nicht vor."

Warum auch der Würzburger Flüchtlingsrat gegen die IMK demonstriert

Weniger brisant, jedoch zahlenmäßig größer dürfte der Gegenprotest des Würzburger Flüchtlingsrats gegen die Innenministerkonferenz am Donnerstag ausfallen. Auch dieser wurde von Grünen-Stadtrat Konstantin Mack angezeigt. "Ich rechne mit etwa 700 Teilnehmenden", sagt Mack. Beginn der Versammlung ist um 16.30 Uhr am Hauptbahnhof.

Der Protest richte sich gegen eine Ungleichbehandlung geflüchteter Menschen durch deutsche Behörden sowie gegen Abschiebungen Geflüchteter, heißt es der Pressemeldung des Flüchtlingsrats. Man sei solidarisch mit Geflüchteten aus der Ukraine. "Die Ungleichbehandlung von Geflüchteten aus der Ukraine und dem Rest der Welt schürt aber massive Konflikte."

Die Stadt Würzburg rechnet insbesondere am Donnerstag mit Verkehrsbehinderungen im Umfeld des Würzburger Congress Centrums (CCW), wo die Innenministerinnen und Innenminister tagen werden. In einer Mitteilung heißt es: "Die Stadt Würzburg bittet die Verkehrsteilnehmer, den betroffenen Bereich großzügig zu umfahren."

 
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  • U4564@gmx-ist-cool.de
    Frage an die Mainpost: wie definieren Sie "Aktivist"? Ist das jemand, der bei irgendwas aktiv wird? Ist ein Rechtsextremer, der aktiv gegen Ausländer hetzt, für Sie auch ein Aktivist?
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  • Albatros
    Ich vermute einmal, dass Sie da jetzt eher keine Antwort bekommen.
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  • U4564@gmx-ist-cool.de
    Keine Antwort ist auch eine Antwort...
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  • matthiasr
    Na dann versuchen wir es nochmal mit einem anderen Kommentar, wenn der erste nicht den Kommentarregeln entspricht, vielleicht lag es ja an dem verlinkten Video mit dem Demoaufruf?

    Es ist em besten Fall drollig,
    doch eher entlarvent, dass die Macher des NoIMK-Videos sich als Symbol für Hammer und Sichel entschieden haben...

    Das ein Grüner Stadtrat das so offen unterstützt sollte die Ablasswähler*innen der Partei aufhorchen lassen...

    ...am Ende brennt der weltrettende E-Volvo oder Tesla aus Gründen des Klassenkampfes dann halt doch...

    Wie es das große Hammer und Sichel-Land mit Demonstrationsrechten, Menschenrechten, Justiz etc. hält, sieht man ja "wunderbar" in der Ukraine...

    Fazit: die geschichtsvergessenen Politikschwurbler vom linken Rand bis zur linken Mitte, stehen den rechten Querschwurblern in Naivität und Irrationalität in nichts nach...

    Armes Deutschland!

    Hoffentlich bleibt es bei der Demo friedlich!
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  • matthiasr
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  • Albatros
    Wenn eine Bundestagsvizepräsidentin Namens Roth hinter Antifa Plakaten herläuft, auf welchen steht "Deutschland verrecke" und ein Bundespräsident eine einst vom VS überprüfte Band "Feine-Sahne-Fischfilet" beklatscht und willkommen heißt, dann weiß man, wie Linksextremismus in diesem Land hofiert wird. Im Armenhaus Berlin steht gefühlt auf jeder dritten Hauswand A.C.A.B. wörtlich „Alle Bullen sind Bastarde". Dies stört keinen Menschen, schon gar keine Politiker, so viel zum Rückhalt für unsere Polizisten. Hat jedoch irgend ein rechter Idiot ein Hakenkreuz auf eine Hauswand gesprüht, verfallen alle Parteien (AfD ausgenommen) in kollektive Schnappatmung, Herr Schuster mahnt zu "wehret den Anfängen" und spontane Demonstrationen und Gedenkgottesdienste tun ihr übriges. Linke Gewalt wird seit vielen Jahren in Deutschland verharmlost, zum Teil politsch motiviert. Wir brauchen in Deutschland weder rechte noch linke Terroristen und Gewalttäter.
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  • Einwohner
    Bitte knallhart gegen diese Extremisten durchgreifen.
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  • Eos123456
    Ein bißchen Geschrei und Rumgekreische, ein wenig Räuber-und-Gendarm-Spielen und ganz viel Hektik und Wichtigtuerei - aber sehr viel Weltbewegendes wird sich nicht ereignen.

    Die Sicherheitskräfte tun ihren Job und die Aktivisten aktivieren vor sich hin - die Welt dreht sich weiter.
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  • Zeeder
    „Das, so Mack und Hofmann, erschwere die Kommunikation erfahrungsgemäß und habe in der Vergangenheit ungewollte Eskalation zur Folge gehabt.“
    Wie kann es bei friedlichen Demonstrationen zu Eskalationen kommen?
    „‚No IMK“‘ sowie Hammer- und Sichelsymbole in die Unterführung nahe der Grombühlbrücke sprühen.“
    Da sind wohl einige in den 80-ern hängengeblieben.
    „ Die Stadt Würzburg bittet die Verkehrsteilnehmer, den betroffenen Bereich großzügig zu umfahren."
    Warum fordert die Mainpost von den Organisatoren der Demonstration keine explizite Abgrenzung von Extremisten und eine Absage an Gewalt gegen Personen und. Sachen? Ging doch bei den zwei Ärzten, die eine Demonstration gegen die Impfpflicht organisiert hatten, auch. Oder schaut man bei linksextremen Staatsgegnern weg. Oder sind das am Ende wahren Verteidiger der Demokratie und die Kämpfer für das Gute? Ich bin irritiert. Bei anderen Demonstrationen war die Stadt auch schon unentspannter.
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  • klafie
    da isses wohl besser, wenn man am mittwoch würzburg meidet, denn überall werden wir es mit unserer polizei zu tun haben, um die sicherheit der minister/innen zu gewähren. ist auch richtig so, denn chaoten laufen ja genug herum!
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  • U4564@gmx-ist-cool.de
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  • U4564@gmx-ist-cool.de
    Hier demonstriert eine kleine, extremistische Minterheit gegen demokratisch gewählte Volksvertreter um der großen Mehrheit ihren Willen aufzuzwingen.
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  • steffen.cyran@freenet.de
    Immer wieder drollig die Wortwahl.

    Auf der einen Seite sind es "Rechtextreme", "Rechtsradikale" oder gleich "Nazis", auf der anderen Seite nennt man sie (sogar Straftäter!) verharmlosend "Szene-Aktivisten"
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  • Jueann10130610
    Woher wissen Sie, dass der Anmelder ein Straftäter ist?
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  • steffen.cyran@freenet.de
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  • steffen.cyran@freenet.de
    Nein, weiß ich nicht, habe ich auch nicht behauptet.

    Was ich mit meinem Post sagen will ist, daß Ultra-Linken und Antifa-Mitglieder gerne als "Aktivisten" verharmlost werden . Egal, ob sie sich von Autobahn-Brücken abseilen, Häuser besetzen, Pflastersteine in Geschäfte werfen, Brandsätze in Polizeistationen etc.
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  • Albatros
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