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Würzburg
In den Gartenteich gehören Pflanzen: Das sollten Sie bei der Auswahl beachten
Teichpflanzen sorgen im Gartenteich nicht nur  für schöne Optik,  sondern sie halten das Wasser sauber und frei von Algen und sind die beste Kläranlage.
Vielfalt im Gartenteich ist wichtig, um ein gesundes Ökosystem zu erreichen.
Foto: Getty Images | Vielfalt im Gartenteich ist wichtig, um ein gesundes Ökosystem zu erreichen.
Kirsten Mittelsteiner
Kirsten Mittelsteiner
 |  aktualisiert: 15.07.2024 14:59 Uhr

Nach den Eisheiligen ist Ende Juni die beste Jahreszeit, um Wasserpflanzen in den Teich im Garten einzusetzen. Im Juni ist das Wasser im Gartenteich bereits gut erwärmt, was den  Teichpflanzen das Anwachsen erleichtert. Bereits bestehende Pflanzen müssen nun kontrolliert und gepflegt werden. Jetzt ist es Zeit, exotische Pflanzen, die in der kalten Jahreszeit geschützt aufbewahrt wurden, wieder in den Gartenteich zu setzen. Auch hier müssen zunächst verfaulte und abgestorbene Teile der Pflanzen entfernt werden.

Sechs Tipps, wie Sie bereits bestehende Pflanzen am besten kontrollieren und pflegen:

  • Vorhandene Pflanzkörbe aus dem Teich nehmen.
  • Abgestorbene und verfaulte Teile entfernen.
  • Die entfernten Pflanzenteile als Dünger im Garten verwenden oder kompostieren.
  • Pflanzen zurückschneiden. Das fördert das Wachstum.
  • Zu groß gewordene Pflanzen teilen. Dafür den Wurzelballen mit einem Spaten trennen.
  • Substrat für die Teichpflanzen kontrollieren und eventuell nachfüllen.

Diese Tipps helfen, die für jede Pflanze richtige Wassertiefe zu ermitteln

Für einen Gartenteich ohne Fische sollte das Wasser eine durchschnittliche Tiefe von 60-120 cm haben. Außerdem ist es wichtig, die verschiedenen Zonen im Teich zu ermitteln, denn Wasserpflanzen brauchen für die Bepflanzung unterschiedlich tiefes Wasser. Gemessen wird die Tiefe von der Wasseroberfläche bis zur Oberkante Teicherde. Davon zieht man die Höhe des Pflanzkorbs ab, um die tatsächliche Pflanztiefe für die einzelnen Pflanzen zu ermitteln.

Seerosen fühlen sich in der Tiefwasserzone am wohlsten. Allerdings brauchen sie rund sechs Stunden Sonneneinstrahlung, sonst gehen sie ein.
Foto: Günter Reinwarth | Seerosen fühlen sich in der Tiefwasserzone am wohlsten. Allerdings brauchen sie rund sechs Stunden Sonneneinstrahlung, sonst gehen sie ein.

Im Gartenteich gibt es verschiedene Teichzonen, die sich folgendermaßen unterscheiden

  • Die Tiefwasserzone ab 40 cm Wassertiefe, optimal für viele Arten von Seerosen, Schwimmblatt und Unterwasserpflanzen. Sie ist die entscheidende Zone für die Wasserqualität. In ihr lebende Pflanzen schützen vor der Bildung von Algen, da sie dem Wasser besonders viele Nährstoffe entziehen.
  • Die Flachwasserzone mit 10-40 cm Wassertiefe. Hier gedeihen Sumpfschwertlilie (Iris pseudacorus), Blumenbinse (Butomus umbellatus), Herzblättriges Hechtkraut, Kalmus, Pfeilkraut und Tannenwedel.
  • Die Sumpfzone befindet sich am Teichrand noch innerhalb der Teichfolie und hat Wassertiefen von 0-10 cm. Hier gedeihen Blütenstauden wie die Sumpfdotterblume (Caltha palustris), Scheincalla (Lysichiton), Wiesen-Schwertlilie (Iris Sibirica) und Goldkeule (Orontium aquaticum).
  • Die Uferzone, die keine Berührung mehr mit dem Wasser im Teich hat. Hier gilt es, einen schönen Übergang vom Wasser zum Land zu gestalten und für die Befestigung des Ufers zu sorgen. Hierfür eignen sich eine Reihe an Stauden mit Blüten wie Taglilie, Wiesentraute, Trollblume oder Wiesen-Iris.
Stimmt das ökologische Gleichgewicht im Gartenteich nicht, ist massives Wachstum der Algen die Folge. 
Foto: Getty Images | Stimmt das ökologische Gleichgewicht im Gartenteich nicht, ist massives Wachstum der Algen die Folge. 

Wichtig ist, auf Artenreichtum im Teich zu achten

Die unterschiedlichen Teichzonen bepflanzen Sie mit den verschiedenen Arten von Teichpflanzen.  Je artenreicher die Bepflanzung ist, desto größer ist der ökologische Wert für Insekten und andere Tiere. Wichtig ist, dass nicht mehr als drei Viertel der Wasseroberfläche mit Teichpflanzen bedeckt sind. Das ökologische Gleichgewicht wird bei zuvielen Pflanzen negativ beeinflusst, zu wenige Pflanzen beeinträchtigen die Filterleistung des Wassers. Massives Wachstum von Algen ist in beiden Fällen die Folge.

Diese 5 Tipps sollten Sie unbedingt bei Neupflanzungen beachten:

  • Genügend Pflanzkörbe bereithalten. Sie verhindern, dass sich die Wasserpflanzen im Teich unkontrolliert ausbreiten und erleichtern die Pflege.
  • Pflanzkörbe mit speziellem Teichsubstrat oder Lehm befüllen. Blumenerde ist ungeeignet, da deren Nährstoffe Wachstum der Algen fördert.
  • Kies oder gewaschenen Quarzsand auf das Substrat oder den Lehm geben, damit die Pflanzkörbe nicht aufschwimmen.
  • Speziellen Dünger für den Teich verwenden. Überdüngung verhindern, um das Wachstum der Algen zu minimieren.
  • Abgestorbene Teile der Wasserpflanzen am besten regelmäßig entfernen. Außerdem darauf achten, dass die Bepflanzung im Teich nicht zu dicht wird, um ausreichende Wasserzirkulation zu gewährleisten.

Fazit

Ein Gartenteich macht aus Ihrem Garten ein kleines Paradies. Das abwechslungsreiche Bepflanzen im Teich trägt dazu bei, ein intaktes Ökosystem zu fördern und das Ambiente im Garten durch eine Pracht an Blüten zu steigern. Klassische Hingucker sind Seerosen, aber es gibt eine weit größere Vielfalt an Arten, um den Teich zu bepflanzen. Damit sich der Gartenteich gut in die Umgebung einfügt, sollten Sie auch auf seine Umgebung Wert legen.

 
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