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Würzburger Wahrheiten
Glosse: Wie WÜREDA den Berliner Ring blockiert
Weil der Radverkehr in aller Munde ist, hat sich dazu auch eine Bewegung gegründet, die jede Woche auf die Straße geht. Doch auch die SUV-Fraktion formiert sich.
Jeden Dienstag-dem-Drahtesel übernehmen die Radfahrer die Kontrolle über den Berliner Ring.
Foto: Thomas Obermeier | Jeden Dienstag-dem-Drahtesel übernehmen die Radfahrer die Kontrolle über den Berliner Ring.
Tim Eisenberger
 |  aktualisiert: 12.09.2022 15:02 Uhr

Das Radfahren ist ja in Würzburg  zur Zeit in aller Munde. Erst am Donnerstag wurde der Radentscheid, quasi per Ratsentscheid verhindert. Wie könnte der Radverkehr in Würzburg in Zukunft aussehen? Eine Vision:

Wenn die Fahrradfahrer in Zukunft bevorzugt behandelt werden, wird sich das zuerst an Würzburgs belebtesten Ecken auswirken. Dann haben die Radfahrer sicherlich auch bald auf der Alten Mainbrücke Vorrang und müssen sich beim Brückenschoppen nicht mehr in die oftmals sehr lange Schlange stellen. Zur bevorzugten Behandlung an der Kasse gibt es für die Radler bald auch ein innovatives Brückenradler.

Nachdem sich die Radler mit ihrem E-Lastenrad durch die Touristen geschlängelt haben, geht es dann Richtung Zellerau. Über die Friedensbrücke, die ja bald möglicherweise statt zwei der vier Auto-, zwei neue Fahrradspuren bekommt, geht es zurück in der Stadt. Dort schließen sie sich den "Würzburger Radfahr-Enthusiasten durch die Altstadt", den sogenannten WÜREDAs, an. Diese starten gerade ihre wöchentliche Dienstag-dem-Drahtesel (DDD)-Kundgebung am Bahnhof.

Die Route der Fahrradfahrer führt dann zum Berliner Ring, wo die DDDs so lange auf dem rot eingefärbten Fahrrad-Schutzstreifen kreiseln, bis kein Autofahrer mehr in oder aus dem Kreisverkehr gelangt. Eine Machtdemonstration, wie sie die Saturdays-for-SUVs wahrlich nicht auf sich sitzen lassen können.

Kurz nachdem die Autofreunde, wie es in Deutschland üblich ist, am Samstagvormittag ihre Prachtkarre durch die Waschanlage gefahren haben, treffen sich die nun glänzenden Boliden auf ihrer persönlichen Demo-Meile. Um den Radfahrern zu zeigen, dass der SUV immer noch der König der Straße ist, fahren die Geländewagen stundenlang am Paradeplatz im Kreis.

Die "Geländewagenfahrer der Würzburger Großsstadt", kurz GEWÜRG, wollen mit ihrer Aktion direkt am Dom betonen, dass sie auch in Zukunft mit ihrem Gefährt bis direkt in die Innenstädte fahren wollen. "Am liebsten würde ich im Wöhrl die Rolltreppe mit meinem Auto hoch", ruft ein entrüsteter GEWÜRG-Aktivist.

Die Situation droht zu eskalieren, weil sich auch die Fußgänger Würzburgs (FUGÄWÜ) formieren. Gerade als WÜREDA, GEWÜRG und die FUGÄWÜ sich am Marktplatz gegenüber stehen, rollt ein Tourist mit Würzburgs erstem E-Scooter vorbei. Die drei Gruppen schließen sich zusammen und verfolgen gemeinsam den ersten Aktivisten von "E-Tretroller tolerieren", kurz E-TROTTEL. Echt wahr.

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Foto: Heike Grigull | Worüber spricht die Stadt? Das stellen Autoren dieser Redaktion wöchentlich in unterhaltsamer Weise zusammen.
 
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Kommentare
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  • mhm
    Ach, die Selbstgerechten!!!!
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  • mpleser333
    "Zur bevorzugten Behandlung an der Kasse, gibt es für die Radler bald auch ein innovatives Brückenradler."
    Hier gehört kein Komma rein! Wie soll ich mit meinen Schülern die MP lesen, wenn da immer wieder solche Fehler auftauchen? Gibt es kein Lektorat mehr?
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