Kommt er oder kommt er nicht? Bereits rund 2200 und damit ein Drittel der benötigten Unterschriften hat das Bündnis "Verkehrswende jetzt" nach eigenen Angaben für den Bürgerentscheid zum Radverkehr bereits gesammelt. Doch möglicherweise ist das Thema "Radentscheid" schon an diesem Donnerstag vom Tisch: Oberbürgermeister Christian Schuchardt möchte die Forderungen des Bündnisses als Grundsatzbeschluss des Stadtrats übernehmen und damit den möglichen Bürgerentscheid abwenden. Die Frage ist, ob die Stadträte ihm dabei folgen werden.
Schuchardt will mit seinem Vorgehen "ein klares Zeichen setzen, gegen eine Polarisierung und ein Auseinanderdividieren der Bürgerschaft zwischen jung und alt und Radfahrern, Fußgängern und Autofahrern", wie er jüngst erklärte. Und in der Sitzungsvorlage für die Stadträte heißt es: "Die Forderungen des ,Bündnisses Verkehrswende jetzt' entsprechen dabei grundsätzlich den Zielen der Stadt Würzburg im Hinblick auf eine fahrradfreundliche Stadt, so dass diese auch als Grundsatzbeschluss verankert werden können."
Bündnis-Ziele in der Beschlussvorlage
Zu den Forderungen zählen unter anderem mindestens 2,30 Meter breite Radwege an Straßen, auf denen man mehr als Tempo 30 fahren darf, ein lückenloses Netz an Rad-Vorrangrouten beziehunsgweise Radschnellwege zur Verbindung aller Stadtbezirke sowie Abstellanlagen für Fahrräder an wichtigen Orten des öffentlichen Lebens und an ÖPNV-Knotenpunkten.
Diese Forderungen und Ziele stehen jetzt in der Vorlage - ebenso wie die Absicht einen attraktiven und sichern Radverkehr vorrangig zu verfolgen und die entsprechenden Maßnahmen bis 2025 weitestgehend umzusetzen - gegebenenfalls auch zu Lasten des Kfz-Verkehrs. "Die Umsetzung wird natürlich herausfordernd, gerade bei engen Straßenräumen, aber den Worten müssen auch Taten folgen und dafür setze ich mich ein", hat der OB dazu erklärt.
Bündnis "Verkehrswende jetzt" hofft auf einen schnellen Erfolg
Gespannt blickt auch das Bündnis "Verkehrswende jetzt", das das Bürgerbegehren für den Radentscheid erst am 16. September gestartet hatte, auf die Entscheidung der Stadträte. „Wir freuen uns, dass wir das Thema Radverkehr innerhalb dieser kurzen Zeit auf die Tagesordnung im Stadtrat bringen konnten“, erklärt Marie Büchner, Sprecherin des Radentscheids, in einer Pressemitteilung - und hofft auf einen schnellen Erfolg.
Wenn die Stadträte allerdings nicht zustimmen und die nötigen Unterschriften gesammelt werden, kommt es dagegen zum Bürgerentscheid. Bei vergangenen Bürgerbegehren hat die Mehrheit des Stadtrats jeweils einen eigenen Entscheid formuliert und den Bürgern als Alternative zur Abstimmung gestellt. Sowohl die Entscheidung über die Mozartschule als auch über den Faulhaber-Platz haben aber die Bürgerbegehren gewonnen.
Radentscheid-Sprecher Bas Bergervoet erklärt: "Wenn der Stadtrat das Bürgerbegehren übernimmt, dann müssen noch in diesem Jahr Taten folgen." So erwarte man den Ausbau von Radwegen, wie sie das Bündnis in einer Visualisierung für die Friedensbrücke zeigt: Zwei Kfz-Fahrspuren werden in geschützte Radweg umgewandelt.
Jetzt gilt es, die Umsetzung durch die Stadt aufmerksam zu begleiten!
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sich leider täuschen. Der Anteil älterer Menschen nimmt immer mehr zu und die können und wollen nicht mehr Fahrrad fahren. Viele Wege sind diesen Menschen auch zu Fuß , selbst mit Nutzung ÖNV zu lang. Deswegen Radwege ja, aber nicht nur auf Kosten der PKW. Unsere Stadt lebt auch von Besuchern und Bewohnern die mit dem Auto zu uns kommen wollen oder müssen.
Jeder kann aus Bequemlichkeit Auto fahren. Man sollte aber auch dazu stehen und sich nicht kleiner machen als man ist.
Im übrigen bitte erst den Artikel lesen: wo keine breiten und sicheren Radwege möglich sind, soll Tempo 30 eingeführt werden.
Beim Stadtfest wollte mich ein junger Mann unbedingt dazu überreden, das "Bürgerbegehren "zu unterschreiben. Als ich konkret nachfragte bekam ich zur Antwort das hier wären Vorschläge, konkret würde es erst beim Bürgerbegehren und der Abstimmung. Da habe ich jedenfalls dann nicht unterschrieben.
Und Fußwege? Mit der Fußgänger- oder Schuhsteuer? Polizeifinanzierung: Mit der Polizeisteuer? Bundeswehretat: Mit der Militärsteuer? Komisch, kenn ich alles nicht.
Steuereinnahmen sind nicht zweckgebunden. Daher ist es ein Irrglaube, dass die KFZ Infrastruktur von den Autofahrern bezahlt wird, erklärt aber die Arroganz vieler Autofahrer, die Radfahrer offensichtlich für Schmarotzer halten, sollten sich mal welche auf die Straße wagen, weil die ja eh keine Steuern zahlen, ne?
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Diese sogenannten externalisierten Kosten des Autoverkehrs zahlt bislang die Gesellschaft, nicht der Autofahrer.
- weniger Verkehr in der Stadt und dadurch mehr Sicherheit für Radfahrer
- weniger Parkplatzprobleme
- weniger CO2 Ausstoß
Bei diesen absolut überteuerten Fahrpreisen, fährt man doch gerne mit dem Auto in die Stadt. Selbst mit Parkgebühren ist man noch weit billiger, als mit dem ÖPNV.
aber ich fürcht das ist schnell ausgeträumt...
Fahrradfahrer sind teilweise seltsam. Machen einen riesigen Aufstand, wann man ihren breiten Fußweg am Main kurz benutzt, weil sie dann nicht mehr zu zweit oder dritt nebeneinander fahren können. Beim Abbremsen schnaufen einige so sehr, dass ich glaube, dass sie vor einem Zusammenbruch stehen.
Dass aber wenn man flott Rad fährt, es schnell gefährlich wird, wenn auch noch Gegenverkehr herrscht, ode ein paar superschnelle Rennradfahrer von hinten ankommen, dass checken sie nicht. Noch mal für alle: Radwege sind NUR für Radfahrer da, nicht für Fußgänger, nicht für Inliner, nicht für Jogger, nicht für Motorroller. Und Fußwege sind NUR für Fußgänger, Inliner usw.
Auf den wenigen Radwegen in der Stadt, die breit genug und einigermaßen durchgängig sind, da will man dann auch mal ungestört fahren.
Sonst hat auch der KfZ-Lenker einen Grund zum Schimpfen. Tatsächlich gibt es in der Stadt viele Stellen, wo ein Radweg parallel zur Straße verläuft, dieser aber nicht benutzungspflichtig ist (keine blauen Radwegschilder!), weil er zu eng ist oder direkt an parkenden Autos vorbeiführt, bspw. Seinsheimstr.
Aber Rücksichtnahme ist genau das Thema: Als Radfahrer wird man ständig angepöbelt, warum denn auf der Straße fährt oder warum man nicht so nah an den parkenden Autos entlang fährt, damit die Autos wenigstens überholen können. Aber als Radfahrer soll man es erdulden, das einem Fußgänger den Weg auf dem Radweg versperren, diese plötzlich die Richtung ändern usw. Das man da dauernd bremsen muss, und dann wieder beschleunigen, ist im Auto nur ein Pedaldruck, beim Radfahren ist das wesentlich anstrengender und enstpr. nerviger.