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Würzburg
Wenden die Würzburger Stadträte den Rad-Bürgerentscheid ab?
OB Christian Schuchardt möchte die Ziele von "Verkehrswende jetzt" für besseren Radverkehr schon während des Bürgerbegehrens beschließen lassen. Er hat dafür Gründe.
So soll der Radverkehr nach den Forderungen des Bündnisses 'Verkehrswende jetzt' künftig laufen: auf geschützten Radwegen wie hier am Beispiel Friedensbrücke.
Foto: Visualiserung Bündnis Verkehrswende jetzt, Ronny Lemke | So soll der Radverkehr nach den Forderungen des Bündnisses "Verkehrswende jetzt" künftig laufen: auf geschützten Radwegen wie hier am Beispiel Friedensbrücke.
Holger Welsch
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:00 Uhr

Kommt er oder kommt er nicht? Bereits rund 2200 und damit ein Drittel der benötigten Unterschriften hat das Bündnis "Verkehrswende jetzt" nach eigenen Angaben für den Bürgerentscheid zum Radverkehr bereits gesammelt. Doch möglicherweise ist das Thema "Radentscheid" schon an diesem Donnerstag vom Tisch: Oberbürgermeister Christian Schuchardt möchte die Forderungen des Bündnisses als Grundsatzbeschluss des Stadtrats übernehmen und damit den möglichen Bürgerentscheid abwenden. Die Frage ist, ob die Stadträte ihm dabei folgen werden.    

Schuchardt will mit seinem Vorgehen "ein klares Zeichen setzen, gegen eine Polarisierung und ein Auseinanderdividieren der Bürgerschaft zwischen jung und alt und Radfahrern, Fußgängern und Autofahrern", wie er jüngst erklärte. Und in der Sitzungsvorlage für die Stadträte heißt es: "Die Forderungen des ,Bündnisses Verkehrswende jetzt' entsprechen dabei grundsätzlich den Zielen der Stadt Würzburg im Hinblick auf eine fahrradfreundliche Stadt, so dass diese auch als Grundsatzbeschluss verankert werden können."    

Bündnis-Ziele in der Beschlussvorlage

Zu den Forderungen zählen unter anderem mindestens 2,30 Meter breite Radwege an Straßen, auf denen man mehr als Tempo 30 fahren darf, ein lückenloses Netz an Rad-Vorrangrouten beziehunsgweise Radschnellwege zur Verbindung aller Stadtbezirke sowie Abstellanlagen für Fahrräder an wichtigen Orten des öffentlichen Lebens und an ÖPNV-Knotenpunkten.    

Diese Forderungen und Ziele stehen jetzt in der Vorlage - ebenso wie die Absicht einen attraktiven und sichern Radverkehr vorrangig zu verfolgen und die entsprechenden Maßnahmen bis 2025 weitestgehend umzusetzen - gegebenenfalls auch zu Lasten des Kfz-Verkehrs. "Die Umsetzung wird natürlich herausfordernd, gerade bei engen Straßenräumen, aber den Worten müssen auch Taten folgen und dafür setze ich mich ein", hat der OB dazu erklärt.      

Bündnis "Verkehrswende jetzt" hofft auf einen schnellen Erfolg

Gespannt blickt auch das Bündnis "Verkehrswende jetzt", das das Bürgerbegehren für den Radentscheid erst am 16. September gestartet hatte, auf die Entscheidung der Stadträte. „Wir freuen uns, dass wir das Thema Radverkehr innerhalb dieser kurzen Zeit auf die Tagesordnung im Stadtrat bringen konnten“, erklärt Marie Büchner, Sprecherin des Radentscheids, in einer Pressemitteilung - und hofft auf einen schnellen Erfolg.    

Wenn die Stadträte allerdings nicht zustimmen und die nötigen Unterschriften gesammelt werden, kommt es dagegen zum Bürgerentscheid. Bei vergangenen Bürgerbegehren hat die Mehrheit des Stadtrats jeweils einen eigenen Entscheid formuliert und den Bürgern als Alternative zur Abstimmung gestellt. Sowohl die Entscheidung über die Mozartschule als auch über den Faulhaber-Platz haben aber die Bürgerbegehren gewonnen. 

Radentscheid-Sprecher Bas Bergervoet erklärt: "Wenn der Stadtrat das Bürgerbegehren übernimmt, dann müssen noch in diesem Jahr Taten folgen." So erwarte man den Ausbau von Radwegen, wie sie das Bündnis in einer Visualisierung für die Friedensbrücke zeigt: Zwei Kfz-Fahrspuren werden in geschützte Radweg umgewandelt.      

 
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  • sepele
    Der Radentscheid ist durch den Stadtrat!!!

    Jetzt gilt es, die Umsetzung durch die Stadt aufmerksam zu begleiten!

    🥳🥳🌳🌳🌳🚴🏻‍♂️🚴🏻‍♂️🚴‍♀️🚴‍♀️🚲🚲
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  • j-hollenbach@t-online.de
    Wer sein Auto braucht fährt auch damit, wenn es sein muss auch in die Stadt. Wer glaubt mehr Radwege und mehr ÖNV sorgt für spürbar weniger Verkehr wird
    sich leider täuschen. Der Anteil älterer Menschen nimmt immer mehr zu und die können und wollen nicht mehr Fahrrad fahren. Viele Wege sind diesen Menschen auch zu Fuß , selbst mit Nutzung ÖNV zu lang. Deswegen Radwege ja, aber nicht nur auf Kosten der PKW. Unsere Stadt lebt auch von Besuchern und Bewohnern die mit dem Auto zu uns kommen wollen oder müssen.
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  • sepele
    Das Auto wird vor allem aus Bequemlichkeit genutzt. Das Märchen, dass all die Autofahrer ja quasi alt, gehbehindert und aufs Auto angewiesen sind ist doch sehr abgedroschen.

    Jeder kann aus Bequemlichkeit Auto fahren. Man sollte aber auch dazu stehen und sich nicht kleiner machen als man ist.
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  • Baetz_Johannes@t-online.de
    Hoffentlich kommt die "Verkehrswende jetzt" - nicht irgendwann - sondern sofort, dann auf dem Statdring und der Nordtangente nur noch 30kmh, komplettes LKW-Fahrverbot und auf den restlichen Strassen bzw Wohngebieten eine Ausweisung als verkehrsberuhigte Zonen - - - dann macht Würzburg laut dem Slogen . . . . . vielleicht wieder "Spass" . . . . . oder auch nicht.
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  • mlomark
    Die Forderungen des Verkehrsbündnisses und der Vorstoß des OBs sind sehr gefährlich für den Radverkehr und die gesamte Verkehrssituation in Würzburg. 2,30 m nutzbarer Radweg ist eine Forderung die aufgrund der Richtlinien (Sicherheitsabstand zum Verkehr und zum Fußgänger) nicht umsetzbar sind (Da wäre man dann irgendwo bei über 3 Metern). Eine Wegnahme von Fahrspuren oder die Wegnahme von Stellplätzen reicht dann nicht immer aus um die neu geforderten Radwege einzurichten. Die Folge wäre Einbahnstraßen, das führt zu extremen Verkehrsbelastungen, Staus sind die Folge. Staus führen zu erhöhten Abgasen. Und des weiteren: Würzburg hat in Sachen ÖPNV noch keine ausreichenden Angebote, deshalb fehlen vielen Autofahrern aus dem Umland die Alternative für den Umstieg. D.h. es werden weiterhin so viele Autos in die Stadt strömen, diese Ströme müssen berücksichtigt werden. Man schafft keine Verkehrswende durch die Verschlechterung der Situation für den KFZ.
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  • sepele
    Man schafft eine Verkehrswende nur durch faire und gerechte Verteilung des öffentlichen Raums. Der derzeit fast ausschließlich dem privaten Pkw gewidmet ist. Ein für die Stadt total unsinniges und platzverschwendendes Verkehrsmittel. Diesem muss deshalb notwendigerweise Platz weg genommen werde.

    Im übrigen bitte erst den Artikel lesen: wo keine breiten und sicheren Radwege möglich sind, soll Tempo 30 eingeführt werden.
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  • tommy33
    Sepele... falls Sie kein Auto benötigen oder eines nutzen möchten, ihr Ding. Andere wie ich brauchen es um mobil zu sein , um auf die Arbeit zu kommen, was mit dem Fahrrad oder den öffentlichen in Würzburg nicht adäquat funktioniert. Außerdem sollte jeder der gegen das Auto ist immer bedenken dass 20% unseres Bruttosozialprodukts durch das KFZ erwirtschaftet wird. Ein Gewisser Wohlstand von dem auch Sie wie jeder andere in diesem Land profitiert. Da sollten Sie und die anderen Autohasser immer dran denken. Aber das Ergebnis all dessen was zur Zeit in diesem Land passiert werden wir bis spätestens 2030 erleben. Und wundern sollte sich keiner.
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  • ermahirsch@aol.com
    2200 Unterschriften????

    Beim Stadtfest wollte mich ein junger Mann unbedingt dazu überreden, das "Bürgerbegehren "zu unterschreiben. Als ich konkret nachfragte bekam ich zur Antwort das hier wären Vorschläge, konkret würde es erst beim Bürgerbegehren und der Abstimmung. Da habe ich jedenfalls dann nicht unterschrieben.
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  • mppthi
    Strassen werden mit der KFZ steuer finanziert Radwege ? ???Auto abmelden!Wo soll dasGeld herkommen Also Fahrradsteuer?
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  • holle4es
    Ach so ist das? Straßen werden mit KFZ Steuergeldern gebaut. Soso.
    Und Fußwege? Mit der Fußgänger- oder Schuhsteuer? Polizeifinanzierung: Mit der Polizeisteuer? Bundeswehretat: Mit der Militärsteuer? Komisch, kenn ich alles nicht.
    Steuereinnahmen sind nicht zweckgebunden. Daher ist es ein Irrglaube, dass die KFZ Infrastruktur von den Autofahrern bezahlt wird, erklärt aber die Arroganz vieler Autofahrer, die Radfahrer offensichtlich für Schmarotzer halten, sollten sich mal welche auf die Straße wagen, weil die ja eh keine Steuern zahlen, ne?
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Dass Geld kommt dann von der noch einzuführenden "Luft zum Atmen Steuer" ..
    .
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  • sepele
    Ich kann sie beruhigen, mit den paar Kröten der Pkw-Steuer finanzieren Sie beileibe nicht das Verkehrsnetz in Deutschland. Im Gegenteil, die folgekosten durch den Pkw Verkehr (Unfälle, Lärm, Luftverschmutzung etc), gehen volkswirtschaftlich weit über die Einnahmen hinaus.

    Diese sogenannten externalisierten Kosten des Autoverkehrs zahlt bislang die Gesellschaft, nicht der Autofahrer.
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  • downhiller
    Kostenloser ÖPNV und schon ist allen geholfen:
    - weniger Verkehr in der Stadt und dadurch mehr Sicherheit für Radfahrer
    - weniger Parkplatzprobleme
    - weniger CO2 Ausstoß

    Bei diesen absolut überteuerten Fahrpreisen, fährt man doch gerne mit dem Auto in die Stadt. Selbst mit Parkgebühren ist man noch weit billiger, als mit dem ÖPNV.
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  • sepele
    Kostenloser Öpnv ist keine Lösung. Wir brauchen besseren Öpnv, und der kostet auch.
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  • hans-martin.hoffmann@t-online.de
    Ich glaub ich träum

    aber ich fürcht das ist schnell ausgeträumt...
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  • info@softrie.de
    Also 2,30 breite Fahrradwege halte ich ein wenig übertrieben. Das wäre ja so als würden Fußgänger eine Petition starten, zu zwei oder zu dritt im Stadtgebiet auf einem Bürgersteig fahren zu dürfen.

    Fahrradfahrer sind teilweise seltsam. Machen einen riesigen Aufstand, wann man ihren breiten Fußweg am Main kurz benutzt, weil sie dann nicht mehr zu zweit oder dritt nebeneinander fahren können. Beim Abbremsen schnaufen einige so sehr, dass ich glaube, dass sie vor einem Zusammenbruch stehen.
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  • sepele
    Was meinen Sie damit, dass sie einen Radweg am Main kurz benutzen?
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  • holle4es
    Das sind die Leute (Fußgänger, wahrscheinlich auf dem weg zum geparkten Auto) die meinen sie können überall rumlaufen, wo keine Autos fahren. Und der Mainradweg in der Sanderau ist ja soo breit, da sollen sich die Radfahrer mal nicht so aufspielen oder gar klingeln, wenn da noch einer läuft.
    Dass aber wenn man flott Rad fährt, es schnell gefährlich wird, wenn auch noch Gegenverkehr herrscht, ode ein paar superschnelle Rennradfahrer von hinten ankommen, dass checken sie nicht. Noch mal für alle: Radwege sind NUR für Radfahrer da, nicht für Fußgänger, nicht für Inliner, nicht für Jogger, nicht für Motorroller. Und Fußwege sind NUR für Fußgänger, Inliner usw.
    Auf den wenigen Radwegen in der Stadt, die breit genug und einigermaßen durchgängig sind, da will man dann auch mal ungestört fahren.
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  • info@softrie.de
    Schlimm solche Leute, die mal kurz auf diesem Radweg laufen. Genauso schlimm, dass Fahrradfahrer den Anstand haben, eine Straße zu benutzen, wenn nebendran ein Fahrrad weg ist. Wie holle4es schon richtig erkannt hat, wir brauchen 10 breite Straßen, damit jede Minderheit das Recht auf seinen eigenen Streifen hat. Also Fußgänger, Inliner, Tretroller, Fahrrad, Auto und Bus! Wer braucht schon gegenseitige Rücksichtnahme!
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  • holle4es
    Wenn ein ordentlicher, benutzungspflichtiger Radweg neben der Straße ist, sollten auch die Radfahrer drauf fahren, da gebe ich Ihnen Recht.
    Sonst hat auch der KfZ-Lenker einen Grund zum Schimpfen. Tatsächlich gibt es in der Stadt viele Stellen, wo ein Radweg parallel zur Straße verläuft, dieser aber nicht benutzungspflichtig ist (keine blauen Radwegschilder!), weil er zu eng ist oder direkt an parkenden Autos vorbeiführt, bspw. Seinsheimstr.
    Aber Rücksichtnahme ist genau das Thema: Als Radfahrer wird man ständig angepöbelt, warum denn auf der Straße fährt oder warum man nicht so nah an den parkenden Autos entlang fährt, damit die Autos wenigstens überholen können. Aber als Radfahrer soll man es erdulden, das einem Fußgänger den Weg auf dem Radweg versperren, diese plötzlich die Richtung ändern usw. Das man da dauernd bremsen muss, und dann wieder beschleunigen, ist im Auto nur ein Pedaldruck, beim Radfahren ist das wesentlich anstrengender und enstpr. nerviger.
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