Ein Montag ist wahrlich kein angenehmer Tag. Der Wecker quäkt seine immer gleiche nervtötende Melodie und die Wahrscheinlichkeit, mit dem falschen Fuß aufzustehen, ist am Wochenanfang eh immer am größten.
Zudem war das Wochenende wie immer viel zu kurz, das Weinglas beim Tatort etwas zu voll und überhaupt passt doch wieder mal nichts. Man nickt beim Kauen des pappigen Discounter-Brötchens ein, schnarcht bei der Arbeit und fällt in der Mittagspause zu guter Letzt auch noch in die viel zu überteuerte Pilzpfanne des Italieners um die Ecke. Wie ist dieser Tag noch zu retten? Wahrlich hilft da nur eine Sightseeing-Tour durch die schöne Domstadt. Doch Residenz, Alte Mainbrücke und Festung sind nichts gegen die Kreativität einer Berufsgruppe, die montags häufig Ruhetag hat – unsere Friseure.
Ein schnittiges Sightseeing-Programm
Bei den Geschäftsnamen für ihre Beauty-Tempel scheinen sie nämlich findiger als bei der Auswahl ihrer Klatsch-Magazine im Lesezirkel zu sein. Und eine nähere Betrachtung der Würzburger Läden lohnt sich wahrhaftig an so einem müden Montag. Wer möchte denn nicht gerne ins "Haireinspaziert" hereinspazieren, weil dort die Gespräche über das Wetter und das verschnupfte Kind vielleicht einfacher netter sind? Oder ins "hair3er" in Anlehnung an das Wort "Hair Dryer" (dt. Föhn)? Bei diesem Humor stehen einem schon vor Betreten des Ladens – nicht nur sprichwörtlich – die Haare zu Berge. Besonders findig war auch der Kreativ-Kader des Salons "Friseur rund hair um", nur noch getoppt vom "haar2O". Wer in Chemie aufgepasst hat, weiß, dass dort das Haarewaschen vermutlich zum Service gehört.
- Harter Wettbewerb um Friseure macht den Haarschnitt teurer
Hairlich schöner Humor
Über Kurz oder Lang – übrigens auch der Name eines Würzburger Salons – bringt es aber nichts, über diese Wortspiele hairumzualbern. Wichtig ist, dass die Friseure ihre Arbeit gut machen und der Vorhair-Nachhair-Vergleich passt. Schließlich kriegt der schnittbedürftige Kunde die neue fesche Frise selten "Haar la carte" präsentiert. Und ein gutes Werk des Scherenkünstlers am Hinterkopf, der nicht nur über das Wetter reden kann, zeugt ja auch von einem guten Charact-hair.
Wenn man Glück hat, läuft sogar ein unbeschwertes "Love is in the Hair" im lokalen Privatradio, gepaart mit dem Glockenläuten des Würzburger Doms... pardon, der Würzburger "Cut-edrale". Das dürfte den missglückten Montag immerhin ein wenig hair-licher machen. Und so wird der Abend und vielleicht auch die ganze Woche doch noch "spectacoolhair". Übrigens: Alle Wortspiele existieren als Friseursalon irgendwo in Würzburg oder Deutschland. Echt w-haar!