
Wie es sich gehört, setzten der Kulturdirektor des Bayerischen Rundfunk (BR), Björn Wilhelm, und der Präsident des Fastnachts-Verband Franken, Marco Anderlik, um Punkt 11.11 Uhr im Fastnacht-Museum in Kitzingen ihre Unterschriften unter den Vertrag, der die Zusammenarbeit zwischen Fastnachts-Verband und Bayerischem Rundfunk für weitere vier Jahre besiegelt.
Anderlik betonte auf Nachfrage, dass der Vertrag alle vier fränkischen Fastnachtssendungen umfasse. Also nicht nur den Quotensieger "Fastnacht in Franken" aus Veitshöchheim, sondern auch die Sendungen "Franken Helau", die dieses Jahr aus dem Landkreis Coburg kommt, die "Närrische Weinprobe" im Keller der Würzburger Residenz und die Nachwuchssendung "Fastnacht in Franken - jung und närrisch", die ebenfalls in Veitshöchheim aufgezeichnet wird.
Das letzte Lagerfeuer im TV
Die "Fastnacht in Franken" sei der Gegenbeweis, dass es im Fernsehen keine Lagerfeuer-Sendungen mehr gebe, so Wilhelm, der selbst 2023 erstmalig live in Veitshöchheim dabei war. Nach dieser Sendung richtete mit Michl Müller einer der Fastnacht-Stars im Namen aller Künstlerinnen und Künstler das Wort an die Verantwortlichen des BR mit der Aufforderung: "Spart diese tolle Sendung nicht kaputt." Der BR arbeite kostenbewusst, aber spare nicht an der falschen Stelle, so der Leiter des BR-Franken, Tassilo Forchheimer auf Nachfrage. Björn Wilhelm ergänzte, allein die Tatsache, dass man einen Vertrag über vier Jahre abgeschlossen habe, beweise, wie wichtig dem BR die Zusammenarbeit und die Faschingssendungen seien. Bis 2028 sei deren Fortbestand jetzt garantiert.
Marco Anderlik sieht den großen Erfolg von "Fastnacht in Franken" darin, dass die BR-Redaktion, der Fastnachtsverband und die Produktion gemeinsam an der Sendung und deren Entwicklung arbeiten würden. Wilhelm sprach von einem "Juwel für den Bayerischen Rundfunk", die "Fastnacht in Franken" zeichne aus, dass die Sendung groß und professionell geworden sei, ohne das Echte und Authentische verloren zu haben.
Sehr kurze Session
In diesem Jahr müssen Narren und BR mit einem extrem kurzen Fasching klar kommen. So wird "Franken Helau" bereits am 24. November aufgezeichnet, die närrische Weinprobe wird am 7. Januar im Residenzkeller eingeschenkt (Ausstrahlung am Wochenende drauf) und schon am am 2. Februar geht "Fastnacht in Franken" live auf Sendung.
Dennoch fänden noch Castings und Absprachen statt, so Faschings-Redakteur Rüdiger Baumann. So sei das Casting für die närrische Weinprobe am 20. November und habe mit über 20 so viele Bewerberinnen und Bewerber wie noch nie am Start.

Aber auch bei "Fastnacht in Franken" wird es einige Überraschungen geben, so Baumann und Forchheimer unisono. Allerdings seien die bekanntesten Gesichter wieder dabei. Baumann nannte unter anderen Sebastian Reich, Ines Procter, Heißmann und Rassau, Peter Kuhn und Michl Müller. Auf die Frage, ob auch einmal einer der bekannteren Akteure in diesem Jahr fehlen könnte, antwortete Baumann, dass auch bekannte Akteure einmal pausieren würden. Derzeit sei es aber noch zu früh, "um hier zwei oder drei Namen zu nennen". Auf jeden Fall habe man auch eine Einladung nach Windischeschenbach geschickt. Dort wohnt Norbert Neugirg, der Kommandant des "Altneihauser Feierwehrkapell`n".
Altneihauser Feierwehkapell`n will den Franken Freude einbrocken
Auf direkte Nachfrage dieser Redaktion, ob sich der Fränkische Fasching wieder über die "Altneihauser Feierwehtkapell`n" freuen dürfe, antwortet Norbert Neugirg mit dem ihm eigenen Humor: "Die derzeitigen Aussichten sind in der Tat so schlecht, dass wir wieder damit rechnen, den Franken die Freude, die wir nicht teilen, einbrocken zu müssen." Im Klartext, das Franken-Bashing ist wohl auch 2024 wieder Bestandteil der "Fastnacht in Franken".