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Würzburg
Fast alle Parkplätze weg, mehr Platz für Radfahrer und Fußgänger: So könnte sich die Karmelitenstraße in Würzburg verändern
Die Umgestaltung der Karmelitenstraße ist Teil des "Bischofshut"-Konzepts. Doch Grüne wie CSU wollten über einen ersten Entwurf nicht entscheiden – aus sehr unterschiedlichen Gründen.
Künftig weniger Autoblech und dafür mehr Platz für Fahrrad- und Fußgängerverkehr? In der Würzburger Karmelitenstraße könnte sich demnächst einiges ändern. 
Foto: Thomas Obermeier | Künftig weniger Autoblech und dafür mehr Platz für Fahrrad- und Fußgängerverkehr? In der Würzburger Karmelitenstraße könnte sich demnächst einiges ändern. 
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:29 Uhr

Die Umgestaltung des Bereichs zwischen Domstraße, Rathaus, Alter Mainbrücke und Karmelitenstraße ist beschlossene Sache und soll noch in diesem Jahr umgesetzt werden. Jetzt will das städtische Baureferat im nächsten Schritt die gesamte Karmelitenstraße bis zur Juliuspromenade und den Platz mit dem Fischerbrunnen angehen – unter Entfernung der meisten Pkw-Stellplätze. Mit einem ersten Entwurf war der Stadtrats-Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (Puma) am Mittwoch allerdings nicht einverstanden.

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Mit der von Baureferent Benjamin Schneider vorgestellten Planungsidee will die Verwaltung einen Auftrag des Stadtrats umsetzen: Im Januar 2022 hatte das Gremium im Rahmen des Konzepts "Besser leben im Bischofshut" mit klarer Zweidrittel-Mehrheit des gleichnamigen Bündnisses aus verschiedenen Fraktionen unter anderem beschlossen, in der unteren Juliuspromenade und in der Karmelitenstraße die meisten Pkw-Stellplätze verschwinden zu lassen, um Flächen entsiegeln und begrünen zu können.

An der Verkehrsführung in der Würzburger Karmelitenstraße soll sich nichts ändern

Anwohner- und Behindertenstellplätze sollen laut Beschluss erhalten bleiben, und umgesetzt werden soll die Umgestaltung erst, wenn das neue große Parkhaus am Hauptbahnhof eröffnet ist. Weil das noch in diesem Jahr geplant ist und für die Umgestaltung finanzielle Mittel in den städtischen Haushalt 2024 eingestellt werden müssen, war laut Schneider jetzt der richtige Zeitpunkt, um einen ersten Entwurf zu präsentieren.

An der Verkehrsführung soll sich im gesamten Verlauf der Karmelitenstraße nichts ändern. Von den vorhandenen Pkw-Stellplätzen sollen aber auf der westlichen Seite nur zwei Plätze für Carsharing-Fahrzeuge und fünf Behindertenstellplätze übrig bleiben. Dadurch soll mehr Raum für den Radverkehr entstehen, außerdem könnten die Gehsteige auf beiden Seiten deutlich verbreitert werden. Auch Be- und Entladezonen und bis zu zehn neue Bäume sind in dem Entwurf zu erkennen. Der Platz um den Fischerbrunnen ist Teil der Planung und soll ebenfalls aufgewertet werden. Der Brunnen selbst soll dabei an seinen historischen Standort in der Mitte des Platzes zurückkehren.

Der Fischerbrunnen soll an seinen historischen Standort in der Mitte des Platzes zurückkehren.
Foto: Thomas Obermeier | Der Fischerbrunnen soll an seinen historischen Standort in der Mitte des Platzes zurückkehren.

Soweit die erste Idee, die das Baureferat nach einer zustimmenden Kenntnisnahme durch den Puma im nächsten Schritt mit den Anwohnern und Gewerbetreibenden in der Karmelitenstraße besprechen und ein Meinungsbild einholen wollte: "Die Anwohnerbeteiligung ist uns absolut wichtig", betonte Schneider.

Entscheidung über Zustimmung im Stadtrat wurde mit großer Mehrheit vertagt

Doch dazu kam es nicht: Auf Antrag von Grünen-Stadtrat Patrick Friedl wurde der Tagesordnungspunkt mit großer Mehrheit vertagt. In der vorgelegten Zeichnung sei nicht erkennbar, "wieviel Fläche entsiegelt und begrünt werden soll", sagte Friedl. Zehn Baumscheiben seien angesichts der immer stärkeren Erhitzung im Innenstadtbereich auch nicht genug.

Die CSU stimmte seinem Vertagungsantrag aus einem anderen Grund gerne zu: "Ich finde es falsch, über die Wegnahme von Stellplätzen in dieser Größenordnung nachzudenken", sagte ihr Fraktionsvorsitzender Wolfgang Roth. Außerdem müssten erst an vielen anderen Stellen im Stadtgebiet Straßen saniert werden, die in einem deutlich schlechteren Zustand seien.

Auch Charlotte Schloßareck (FDP/Bürgerforum) und Josef Hofmann (FW-FWG) verweigerten dem Entwurf die Zustimmung. Ihrer Ansicht nach müssen vor einem Beschluss im Stadtrat erst die betroffenen Bürger und Institutionen wie der Einzelhandelsverband gehört werden: "Sie sollen klar und deutlich ihre Meinung sagen können, das hat zum Beispiel in der Eichhornstraße gut funktioniert", betonte Hofmann: "Wir können nicht einfach fünfzig Stellplätze ausradieren. Die Karmelitenstraße ist für mich eine Lebensader."

 
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  • K. S.
    Es wäre ja auch schön wenn von der Rückermainstrasse eine Luftzirkulation bis zum Main wäre, das käme der Temperatur am Marktplatz zu Gute. Jetzt Parkplätze/Autostellplätze zu nehmen und damit Flächen zu entsiegeln ist ja nur ein Spott. Was soll in einem Untergrund der befestigt ist entsiegelt werden ! Es ist ja auch an der Zeit das die Anlieger befragt werden, bevor wieder ein Bürgerentscheid entsteht. Eigentlich sollte man aus der Geschichte mit der Talavera gelernt haben, denn man braucht nicht alle Jahre ein Verlust mit 75 : 25 Prozent !
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  • J. S.
    @Anonymous-von-T
    > Parkplätze sind nicht schön. Aber sie steigern die Attraktivität der Stadt für die Bürger

    Seltsamerweise macht(e) man in Städten weltweit exakt die gegenteilige(!) Feststellung.

    Der Umsatz von Geschäften stieg nach Wegfall von Parkplätze "vor der Ladentüre" im Mittel um etwa 30%. Selbst in New York. In Innsbruck ist für einige Straßenzüge der Ruf laut geworden die Fußgängerzone auszuweiten. Aus Kreisen des Einzelhandels. Und genau aus dieser Beobachtung heraus.

    Beispiel -- Bedeutung des Fußverkehrs für den Einzelhandel:
    https://noordzuidlijnkennis.net/wp-content/uploads/2014/11/amsterdam_aantrekkelijk_en_bereikbaar_definitief.pdf
    Seite 23

    Wer sich noch abseits der o. g., recherchierbaren, Fakten informieren möchte:

    "Mut zur lebenswerten Stadt"
    https://www.agora-verkehrswende.de/fileadmin/Projekte/2022/Push-und-Pull/83-Faktenblatt_Push-und-Pull.pdf
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  • J. H.
    Ich frage mich zum wiederholten Male, wer denn in Würzburg flaniert , einkauft oder die Gastro nutzt, wenn denn keiner mehr nach Würzburg kommt. Parkplätze immer weniger. Park & Ride Angebote nicht vorhanden. Öffentliche Verkehrsmittel vom Landkreis nach Würzburg sind zum größten Teil für die Katz. Wenn man dann doch mal die öffentlichen nutzt, besorgt man nur Kleinigkeiten. Gastro kann man auch nur tagsüber nutzen, weil man spätabends nicht mehr nach Hause kommt. Aber stimmt ja, die Studenten und Touristen. Aber Studenten haben meistens wenig Geld und die Touristen kommen auch nur im Sommer.
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  • K. K.
    Ha ha ha..........

    is doch immer wieder schöa ...... gester bin i mit Bus und Stra-
    ba mit en * 6er-Billet in die Domstr. nach WÜ-Innenstadt
    gfohrn. Hab mer e sündteure " goldene Rolex-Uhr " ums Handgelenk leg lass.Boah der goldene Zeiger hat im Flashe-
    light vielleicht toll geblitzt. Hat sogar mit mir geredet und hat gsocht: "in fünf Minuten is es für sie13 Uhr MESZ !" Da hob i mi aber sputen müssen, um am Rathaus mei Zügle noch zu kriegen.
    .
    Da bin i dann e arme Frau aufgfallen, weil i immer auf die Uhr
    schaut hätt. Ich habs ihr erzählt und sie hat dann gleich gfragt;" ob sie mir beillflich sei könnt?! So ein Glück aber auch.

    Nächste Woch fohr i wieder nei die Stodt und schau mir emal e
    "Breitling-Uhr on. Mal guck, was da da geht? . Ens wess i scho etz: "mei Strabs quietscht scho ums Eck ! Mit en Auto kummt mer einfach nit unter die Leut. Da bist alleee traurig In WÜ geht was.... da brauchst nit nach SW oder KT.
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  • K. K.
    ich erinnere mich an das Hochwasser 1970 ...

    in der Karmelitenstrasse. Das quasi über Nacht kam. Da ham mer mit en Fischerkahn die Main-Post zugestellt bekommen und mit en alten Waschboot der "WÜer Waschweiber um die Wette gerudert. Des war lustig.... aber heut .... machen sie sich
    Sorgen um e paar Autoli. Stellt Euch mal vor... die Tiefgarage
    lefftt voll und e paar Autos vom "Ratsherrn-Stellplatz stehen nur einen Meter tief im Wasser. Da täten Sie sog; "Glück ham mer ghabt, es hätt ja a zum Schiebedach nei leff könn !"

    Also seid zufrieden.....
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  • K. S.
    Tja da ham mer Sorgen. Andere Leute haben Sorgen wegen Öltanks gehabt. Diese waren von den Anwohnern nicht gesichert, das Öl lief in den Keller und auch auf die Strasse. Da waren dann aber sicher einige froh das die Tiefgarage noch nicht die Einfahrt hatte und so die Autos geschont blieben !
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  • W. B.
    Ich will auch so einen schönen Anwohnerparkplatz für 30€/Jahr.
    Steigen dann auch die Mieten für die Wohnung im Grünen?
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Am besten wir machen die gesamte Innenstadt zur Fussgängerzone mit überbreiten Gehsteigen, bequemen Fahrradspuren und Gastronomie , damit die Unmengen Touristen sich am Flair, den Sehenswürdigkeiten und den Lokalen der Stadt erfreuen können. Geschäfte sind unnütz, Online Shopping ist angesagt und Parkplätze für Autos sind überflüssig.
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  • W. H.
    Parkplätze sind nicht schön. Aber sie steigern die Attraktivität der Stadt für die Bürger aus dem Umland und Einheimische mit Auto.
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  • M. Z.
    Das glaube ich speziell bei der Karmelitenstraße nicht. Wie oft gibt es da freie Plätze?
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  • M. F.
    Wenn man sich die Kommentare hier durchliest, kommt man bei manchen zu dem Schluss, dass der aktuelle Zustand, wie die Straße ausgestaltet ist, optimal ist. Viele komfortable Parkplätze in Reichweite der Stadt, von denen aus man bequem einkaufen kann…. Jetzt mal im Ernst…. das kann man doch nicht wirklich so sehen. Enge Parkplätze, an denen man seitlich einparken muss. Fußgänger, die sich an den Gastrotischen vorbeiquetschen, Radfahrer, die sich durch den Gegenverkehr schlängeln müssen. (Legalerweise). Es ist laut und stinkt nach Benzin. Hier wäre so viel Potential da. Würzburg lebt doch auch vom Tourismus. Solch ein Schandfleck mitten in der Stadt. Wo hier doch so schöne Häuser stehen. Auch der Brunnen geht total unter. Nicht alles, was neu ist, muss gleich schlecht sein. Manchmal ist auch das Alte das schlechte. Die alte Eichhornstraße will doch auch keiner zurück.
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  • M. Z.
    Zur Karmelitenstraße : Wie oft findet man da eigentlich einen freien Parkplatz?
    Wenn ich da (nicht oft) durchlaufe, sind eigentlich alle belegt.

    Zur Eichhornstraße: So zugepflastert gefällt sie mir aber auch nicht wirklich. Da fehlt Grün. Die Alibibäumchen zählen nicht. Die sind ja sogar so eingepflanzt, daß möglichst kein Grashalm daneben wächst.
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  • M. F.
    Ja und jetzt stellen sie sich vor, man würde die Fehler der Eichhornstraße nicht wiederholen. Die Autos stehen gut vor schlechtem Wetter geschützt im Parkhaus. Die Parkleitanzeige zeigt zuverlässig die freien Stellplätze an und man spart sich das herumgegurke in den engen Straßen. Zusätzlich bekommen wir eine schöne neue Straße, in der man sich gerne aufhält. So ganz verstehe ich wirklich nicht, was an dem Vorschlag von der Stadt so schlecht sein soll. Ich heiße die Umgestaltung sehr willkommen.
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  • M. Z.
    Ich habe doch grundsätzlich nichts gegen die Idee. Wenn man wirklich wartet, bis das Parkhaus fertig ist.
    Ich wollte nur ausdrücken, daß Parkplätze, die fast immer belegt sind, nur unützen Parkplatzsuchverkehr erzeugen. Und daß mir die Eichhornstraße so nicht sonderlich gefällt.
    Ansonsten stört mich nur das mit den Anwohnerparkplätzen. Wer sich eine autofreie Stadt/Straße wünscht, soll selbst sein Auto auch draußen lassen. Oder sich einen privaten Parkplatz suchen. Plätze zum Be-/Entladen soll es ja geben.
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  • M. F.
    Ja, da gehe ich auch mit Ihnen.
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  • F. H.
    Wozu nach Würzburg fahren. Auch die Kleineren Zentren wie Schweinfurt, Kitzingen, Ochsenfurt, Tauberbischofsheim, Wertheim und Marktheidenfeld, diese sind aus jedem Teil des Landkreises gut zu erreichen, haben mittlerweile gute Möglichkeiten einzukaufen oder auch in der Gastronomie. Parken ist in diesen Kleinstädten teilweise kostenlos, aber in jedem Fall deutlich billiger als in Würzburg. Vor allem gibt es dort Parkplätze und kurze Wege!
    Also lieber Landkreis WÜ Bewohner, viel Spaß in den Städten in denen Ihr Willkommen seid!
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  • M. Z.
    Ja, in Schweinfurt muß wegen der tollen Parkplätze ja gerade die Post abgehen.
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  • M. D.
    Wieder ein Grund mehr für uns MSP'ler zum Einkaufen nach Aschaffenburg zufahren.
    Nächste Idee ist wahrscheinlich die Talavera zur Fußgängerzone zumachen.
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  • A. M.
    Machts doch einfach mal! Was für ein Aufstand wegen ein paar Parkplätzen...und der größte Witz ist, dass sich in der betreffenden Straße eine Tiefgarage mit hunderten Parkplätzen befindet... 🤦‍♂️
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  • D. E.
    Von Arnstein nach Aschaffenburg sind es hin und zurück 2-3 Stunden (über 80 km). Und das für einen Parkplatz?
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