Es muss nicht sein, dass Fahrradfahrerinnen und -fahrer traurig am Bahngleis stehen und dem abfahrenden Zug hinterher blicken. Wer vor seiner Radtour mit der Bahn ein bisschen plant und ein paar Tipps beachtet, dem könnte Ärger erspart bleiben.
Welche Strecken um Würzburg sind besonders betroffen?
Auf ihrer Website informiert die Deutschen Bahn über stark ausgelastete Strecken - wie die Verbindung von Aschaffenburg über Gemünden und Würzburg nach Bamberg an Wochenenden und an Feiertagen.
Auf der Strecke zwischen Nürnberg und Würzburg tauscht die Bahn zurzeit die Gleise aus. Im Schienenersatzverkehr werden Busse mit Fahrradmitnahme eingesetzt. Durch die verlängerten Reisezeiten mit den Ersatzbussen würden viele auf die Strecke über Bamberg ausweichen, sagt eine Bahnsprecherin.
Zwischen Würzburg und Bamberg haben die Züge des Franken-Thüringen-Express' und der Mainfrankenbahn nur relativ kleine Fahrradabteile, die vor allem in den Sommermonaten sowie am Wochenende stark ausgelastet sind.
Welche alternativen Strecken gibt es?
Um die beliebten Strecken zu vermeiden, schlägt die Bahn alternative Reiserouten vor. Zwischen Frankfurt und Bamberg wird Fahrgästen empfohlen, den Freizeitexpress Frankenland zu nutzen, weil dieser nicht über Würzburg, sondern über Gemünden und Schweinfurt fährt. Auf der Strecke zwischen Nürnberg und Würzburg empfiehlt die Bahn ab Neustadt Aisch auch die S-Bahn-Linie S6.
Gibt es Alternativen zur Bahn?
In Mainfranken gibt es im Zeitraum zwischen Ende April und Anfang Oktober drei Buslinien mit Fahrradanhängern. Der Wein&Wiesensprinter fährt von Marktheidenfeld über Würzburg nach Eisenheim. Von Erlabrunn über Würzburg nach Röttingen verkehrt der Maintalsprinter und zwischen Lohr am Main, Marktheidenfeld und Kreuzwertheim nimmt der Main-Spessartsprinter Fahrräder und Fahrgäste mit.
Die Busse fahren nur an Wochenenden und Feiertagen, Umstiege zwischen den Linien sind möglich. Die Fahrradmitnahme ist kostenlos. Allerdings gibt es auch für die Busse nicht die Möglichkeit, zu reservieren. Auch eine Mitnahme kann nicht garantiert werden.
Welches Ticket ist für die Fahrradmitnahme nötig?
Die Vielzahl an Verkehrsverbünden und deren eigene Regelungen machen es schwer, einen Überblick über das richtige Fahrradticket zu bekommen. In Bayern gibt es eine Fahrrad-Tageskarte für sechs Euro, die in allen Nahverkehrszügen akzeptiert wird. Daneben gibt es auch die Fahrradtageskarte Nahverkehr, die deutschlandweit gilt, jedoch nicht in den Verkehrsverbünden. Im Verkehrsverbund Mainfranken beispielsweise ist für das Fahrrad eine Kinderfahrkarte zu lösen.
Ganz anders ist es in den angrenzenden Bundesländern. In Thüringen ist die Fahrradmitnahme beispielsweise kostenlos, wie auch in einem Großteil von Baden-Württemberg (außer zwischen 6 und 9 Uhr). In Hessen ist die Fahrradmitnahme häufig ebenfalls frei, hängt aber von den einzelnen Verkehrsverbünden ab.
Welche Tipps gibt es für die Fahrradmitnahme im Zug?
Radfahrer und Radfahrerinnen sollten sich im Fahrradabteil absprechen, wer wo aussteigt, empfiehlt die Bahn. Die Räder können so nach den Ausstiegshaltestellen sortiert werden. Wer zuletzt aussteigt, sollte sein Rad in die hintere Reihe stellen. Die Bahn bittet auch darum, das Gepäck vom Rad zu entfernen, um den Platz optimal auszunutzen. Außerdem sollen die Räder stets in entgegengesetzte Richtung aneinander gelehnt werden.
Gruppen ab sechs Personen mit Fahrrad sollten sich anmelden. Eine Garantie für die Mitnahme bestehe trotzdem nicht, so die Bahnsprecherin. Außerdem empfiehlt sie, sich vor der Reise Alternativrouten zu überlegen oder auf andere Tage auszuweichen.