Sie zählt laut Deutscher Bahn zu den acht am stärksten ausgelasteten Strecken in ganz Deutschland, nun ist eine Sanierung der 90 Kilometer langen Trasse zwischen Würzburg und Nürnberg fällig. Seit 26. Mai wird an den Gleisen gearbeitet. Bis Anfang August ist der Abschnitt zwischen Rottendorf (Lkr. Würzburg) und Neustadt/Aisch voll gesperrt, danach folgt das Stück bis Nürnberg.
Gleisarbeiten in zwei Bauabschnitten bis 12.September
Rund 144 Kilometer Gleise, 40 Weichen und rund 230.000 Schwellen werden bis Mitte September ausgetauscht. Die Deutsche Bahn kalkuliert mit Kosten von rund 200 Millionen Euro. Eine logistische und bauliche Herausforderung, das zeigt ein Ortstermin bei Hellmitzheim im Landkreis Kitzingen.
Es rattert und klappert, es dröhnt und staubt: "Heinrich der Starke" schiebt den Schotter zur Seite und legt im Abstand von 60 Zentimetern im Sekundentakt neue Spannbetonschwellen ins Gleisbett, 3000 Stück täglich. Sanft geschieht das, obwohl jede Schwelle 250 Kilo schwer ist.
Allein "Heinrich" selbst, der gewaltige Gleisumbauzug, ist rund 140 Meter lang. Dazu kommt der Zugvorbau, laut Bahnprojektleiter Markus Neubert weitere 500 Meter. Von hier aus werden die neuen Schwellen auf einem Gummiförderband zur Einsatzstelle transportiert und die alten eingesammelt. Faszinierend, wie "Heinrich" auf ein altes Gleis fährt und ein neues hinterlässt.
Parallel zum Schwellentausch hebt er die verbrauchten Stahlschienen an, lagert sie an der Seite und legt mit Hilfe eines Portalkrans die neuen Schienen auf die frischen Schwellen. So geht das zehn Stunden am Tag, die Maschine schafft 180 bis 200 Meter pro Stunde. Pro Arbeitstag plant die Bahn mit einem Fortschritt von 1,8 Kilometern.
"Bisher sind wir voll im Zeitplan", sagt ein zufriedener Projektleiter, "das trockene Wetter hat uns in die Karten gespielt." Zwar wird auch bei Regen gearbeitet. Aber die vorausgehende Schotterbett-Reinigung – ebenfalls mit einer Spezialmaschine – sei effektiver, wenn es trocken ist. Teilweise wird der Schotter komplett ausgetauscht, laut Bahn werden 200.000 Tonnen bewegt.
Aus der Richtung Neustadt/Aisch steuert der Gleistrupp Markt Einersheim im Landkreis Kitzingen an, dieser Tage wird dann noch ein ähnlicher Umbauzug von Rottendorf aus eingesetzt. "Wir arbeiten von beiden Seiten auf die Mitte zu", erklärt Projektleiter Neubert.
Gleisarbeiter – Frauen sind hier die absolute Ausnahme – müssen körperlich einiges wegstecken. Noch ist es nicht Hochsommer, doch am sonnigen Tag steht die Hitze schon im Gleisbett, man schwitzt schon beim Zuschauen. "Unsere Leute sind einiges gewöhnt", sagt Neubert.
14 Mann gehören zum Kern des Gleisumbauzuges, dazu jeweils zehn Leute als Vorhut und Nachhut. Sie lösen Befestigungen an den Schienen, vermessen deren Lage, ziehen Schrauben an. Verschweißt werden die 120 Meter langen Schienenstücke erst am Ende, wenn das Gleisbett wieder komplett mit Schotter "gestopft" ist. Auf der ganzen Strecke, so Neubert, seien mehrere Hundert Arbeiter im Einsatz.
Alle 25 bis 30 Jahre müssten Gleisanlagen erneuert werden, erklärt Fachmann Neubert – je stärker befahren, desto früher. Über 100.000 Lasttonnen gehen jährlich über die Strecke Würzburg-Nürnberg, das ist viel. Schienen, so der Projektleiter, müssten alle 12 bis 15 Jahre ausgetauscht werden. Sie werden in zwölf Meter lange, gut 700 Kilogramm schwere Stücke geschnitten und mit Lastwagen zur Stahlverwertung gefahren. Die alten Betonschwellen könnten zumindest teilweise wiederverwendet werden, sagt Neubert. Sind sie verbraucht, werden sie entsorgt.
Von den beiden Vollsperrungen betroffen sind der Bahn zufolge rund 1,5 Millionen Reisende, Pendlerinnen und Pendler. Projektleiter Neubert hat zwar Verständnis über manche Verärgerung bei Fahrgästen. Aber letztlich kämen ihnen die Gleisarbeiten zugute, weil damit ein zuverlässiger Bahnverkehr für die nächste Zukunft gesichert werde.
Bahnsprecherin: Ersatzverkehr mit Bussen klappt weitgehend reibungslos
Den Ersatzverkehr mit Bussen kostet die Bahn einiges. Die Omnibusverkehr Franken GmbH (OVF) hat dafür eigens 70 neue Fahrzeuge angeschafft – zu erkennen an ihrer Farbe "verkehrspurpur". Die lila Busse sind hochwertig ausgestattet samt digitaler Steuerung, klimatisiert und haben große Gepäckablagen.
Mit diesen Bussen werden die Züge auf den gesperrten Abschnitten ersetzt. Wer von Würzburg nach Nürnberg will, kann bis 6. August erst wieder ab Neustadt/Aisch mit dem Zug weiterfahren. Nach Auskunft einer Bahnsprecherin klappt der Ersatzverkehr bisher gut, auch wenn sich manches noch einspielen müsse. Kapazitätsprobleme gebe es nicht.
Die Bahn hat eine eigene Internetseite mit allen Infos eingerichtet: www.bahn.de/ersatzverkehr
Dies dürfte wohl eher die Tonnage pro Tag sein. Ein ICE3 hat ca. 460 Tonnen, Güterzüge sind auf Hauptstrecken auch gerne mal 2.000 Tonnen schwer, ein Nahverkehrszug BR 440 ca. 150 Tonnen. Bei der dichten Streckenbelegung zwischen Würzburg und Nürnberg sind die 100.000 Lasttonnen schnell erreicht.
zum Glück gibts auf der Strecke ja keine Brücken...
und die Bauern stellen die angrenzenden Flächen ja sowieso
freiwillig zur Verfügung..
sorry
selten so einen Unsinn gelesen..
@Mainkommentar ...sie können sich ja als Bauleiter bewerben
solche Fachkräfte braucht das Land..