Weniger als ein Jahr nach seiner ersten Präsentation ist das Radverkehrs-Projekt mit dem klingenden Namen "Highbike" schon wieder Geschichte. Wie Stadtbaurat Benjamin Schneider in der jüngsten Sitzung des Stadtrats bekannt gab, ist die geplante Radbrücke über die Kreuzung Saalgasse/Mergentheimer Straße/Leistenstraße als Anschluss auf der Westseite der Löwenbrücke am Widerstand der Anwohner gescheitert. In einer Studie soll nun doch die Machbarkeit einer eigenen Fuß- und Radbrücke über den Main untersucht werden.
Radfahrende fühlen sich auf der Löwenbrücke nicht sicher, fast alle benutzen die 1,50 Meter schmalen Gehwege auf beiden Seiten und behindern dadurch Fußgängerinnen und Fußgänger. Im Kommunalwahlkampf 2020 hatten sich die meisten Parteien und Gruppierungen daher für eine eigene Rad- und Fußbrücke auf der Nordseite der Löwenbrücke stark gemacht.
Im vergangenen Sommer kam das städtische Baureferat mit einem eigenen Vorschlag, der ohne das für eine Brücke erforderliche langwierige Planfeststellungsverfahren ausgekommen wäre: Eine bis zu 4,50 Meter hohe Radbrücke über die Kreuzung auf der Westseite der Löwenbrücke mit drei Rampen in die Saalgasse, die Mergentheimer Straße und in die Leistenstraße mit direktem Anschluss an den Radweg Richtung Höchberg.
Wiederstand gegen das Projekt war überall spürbar
"Es macht keinen Sinn, dieses Projekt gegen die Bürgerschaft durchzusetzen", betont der Baureferent ein Jahr später. Zu einer Bürgerinformation im vergangenen September kamen bei 143 eingeladenen Anliegern zwar nur 25 Personen, die sich vor allem wegen der erforderlichen langen Rampe in der unteren Leistenstraße aber einstimmig gegen "Highbike" aussprachen.
Der Widerstand war auch bei einer SPD-Veranstaltung vor Ort zu spüren und kam auch bei anderen Stadträtinnen und Stadträten an: "Wir sind froh, dass diese Hochstraße vom Tisch ist", sagte unter anderem Charlotte Schloßareck von der FDP/Bürgerforum-Fraktion.
Verschiedene Konzepte und Ideen für eine neue Fuß- und Radbrücke im Umfeld der Löwenbrücke hatten Masterstudierende der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt bereits im Sommer 2019 vorgelegt. Sie werden dem Planungsbüro zur Verfügung gestellt werden, das nach einem einstimmigen Beschluss des Stadtrats noch in diesem Jahr mit einer Machbarkeitsstudie beauftragt werden soll.
Die Kosten dafür übernimmt zu 80 Prozent der Freistaat Bayern im Rahmen seiner "Radoffensive Klimaland Bayern". Das Baureferat hatte bereits Ende Februar einen Förderantrag mit dem Titel "Brückenschlag über den Main" beim Verkehrsministerium eingereicht.
Anbauen an der Löwenbrücke?
Im Stadtrat gab es auch noch einen anderen Vorschlag: "Statt über Jahre in irgendwelche Denkprozesse einzusteigen, sollte man einfach an der Löwenbrücke anbauen. Das wäre eine Lösung, die finanzierbar und machbar ist", sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Alexander Kolbow. Das ist laut Stadtbaurat Benjamin Schneider aber aus Gründen der Statik und des Denkmalschutzes problematisch: "Die Brüstung der Brücke kann keine Zugkräfte aufnehmen."
CSU-Mann Adolf Bauer hatte bereits im Frühjahr 2020 vorgeschlagen, den Radverkehr auf die Gehwege der Löwenbrücke zu verlegen und für Fußgängerinnen und Fußgänger auf beiden Seiten der Brücke eine Stahlkonstruktion anzubringen.
Ich schlage eine Autofreie Innenstadt (oder wenigstens ein Tempolimit 30) vor. Dann bleibt automatisch mehr Platz für Radfahrer und Fußgänger und Parkplätze werden zu Grünflächen und Parks! Es ist einfach keine Zeit mehr für lange Diskussionen, jetzt muss gehandelt werden!
sind billiger ! RADFAHRER abstseigen und über die Brücke schieben..... sollte draufstehen.
Hüben und drüben könnten Sie dann weiterfahren ! Wo ist das Problem ?
Aber wir in WÜ erfinden das Rad wieder einmal neu und geben Geld für Gutachten, Machbarkeitsstudien aus. Warum wird in dieser Sache Rücksicht auf die Anwohner genommen? Die wird an anderen Stellen und Plätzen in Würzburg vermieden. Schon komisch.
Wie wäre es denn mit einem Tunnel der dann am Festungsaufzug und in der Leistenstraße endet.
Tatsächlich ein Luxusproblem.
Es ist bereits eine Fahrradbrücke vorhanden.
In wessen Besitz ist diese bestehende Brücke?
Jetzt brauchen wir eine ZWEITE? Ernsthaft?
Warum?
Ich melde bereits Anspruch an für eine Außengastronomie bei der neuen Brücke.
Schoppen und Eis!
Da habe ich meinen Daumen drauf.
Gleiches Recht für alle.
Ihr könnt dann schon Mal die dritte Fahrradbrücke planen.
Andere Richtung: Unter der Bastion durch, an der Ampel über die Leistenstraße, noch 50 Meter Radweg der dann- einfach endet.
Liebe Verkehrsplaner, wenn ihr eine gute Lösung wollt, fragt euch einfach nur: Würdet ihr da eure Kinder fahren lassen?
wieder mal eine Chance vertan, wirklich was für den Fahrradverkehr zu tun und gleichzeitig etwas zu schaffen, was das Publikum bislang nur etwa aus Kopenhagen kennt, während die Zeit weiterläuft, wo man - außer die Leute abzuzocken - einfach dem Trauerspiel nur zuguckt. Wahrscheinlich wird man in WÜ immer noch mit irgendwelchen Fahrradstraßen experimentieren, die eigentlich verkappte Auto- (oder von mir aus Ornithopter-) Stellplätze sind, wenn man anderswo bereits das Beamen eingeführt hat...
So hat die Mainpost was zu berichten, die Abonnenten schreiben a weng Leserbriefe an die "Bischhofshütles" (gelesen bei W.B. und für mega befunden).
Eine Win-Win-Win-Situation. Stadtrat, MainPost, Leser)
Alle sind beschäftigt (oder tun auch nur so).
Passieren tut dann nichts. klar.
Vielleicht fliegen ein paar Fliesen von den Wänden. Oder Architekten steigen aus, egal.
Lieber Bürgerbeteiligung/-Diskussion als Bürgerausschluss?
..."Allen Leuten Recht getan ist eine Kunst die Niemand kann".
Das bewahrheitet sich immer wieder 🤔