Macht das Radfahren in Würzburg Spaß oder ist es Stress? Die Meinungen dazu gehen auseinander. Die Stadt Würzburg jedenfalls möchte Menschen dazu anregen, häufiger aufs Fahrrad umzusteigen. Mit eigenen Fahrbahnen, sogenannten Fahrradstraßen, soll der Radverkehr attraktiver werden.
Im August 2019 hat die Stadt Würzburg in der Büttnerstraße ihre erste Fahrradstraße bekommen. In der Burkarderstraße und in der Peter- und Münzstraße, die sich auf Hauptradachsen befinden, wurden die nächsten Fahrradstraßen eingerichtet. In der Sitzung im März hat der Radverkehrsbeirat zudem mit großer Mehrheit dem Vorschlag des Baureferats zugestimmt, auch die Heinestraße zur Fahrradstraße zu machen.
Beobachtet man den Verkehr in der Münzstraße, kommt es dort häufig zu Auseinandersetzungen zwischen Radfahrenden und Autofahrerinnen und -fahrern. Wer hat Vorfahrt? Darf überholt werden? Die wichtigsten Regeln im Überblick.
Welche Regeln der StVO gelten in Fahrradstraßen?
Fahrradstraßen dienen der Bündelung des Radverkehrs auf bestimmten Routen. Auf Radfahrer muss besondere Rücksicht genommen werden. Sie dürfen weder behindert noch gefährdet werden, teilt die Polizeiinspektion Würzburg-Stadt auf Nachfrage mit. Das Nebeneinanderfahren ist den Radfahrern gestattet. Autos und Motorräder dürfen in Fahrradstraßen parken, falls keine Beschilderung dies verbietet oder einschränkt.
Wer darf auf einer Fahrradstraße fahren?
"Wenn eine Straße mit der Beschilderung 'Fahrradstraße' gekennzeichnet ist, darf diese nur mit Fahrrädern sowie mit Elektrokleinstfahrzeugen befahren werden", sagt Stefan Johannes, Leiter des Sachbereichs Verkehr der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt. Erlaubt seien also herkömmliche Fahrräder, Pedelecs, die mit elektrischer Unterstützung maximal 25 km/h erreichen, und sogenannte E-Scooter. Häufig werden auch Piktogramme auf der Fahrbahn angebracht, besonders in den Zufahrtsbereichen, wie zum Beispiel in der Büttnerstraße. Mit Zusatzzeichen könne allerdings auch dem motorisierten Verkehr, also Krafträdern und Kraftwagen, die Benutzung erlaubt werden. Dies ist in allen Würzburger Fahrradstraßen der Fall.
Welches Tempo ist erlaubt?
Es gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h für alle Fahrzeuge innerhalb einer Fahrradstraße.
Dürfen Autofahrer Radfahrende überholen?
Unter Einhaltung des gesetzlichen Überholabstandes von 1,5 Metern sowie der zulässigen Höchstgeschwindigkeit dürfen Radfahrer überholt werden, so Johannes.
Wie wird eine Fahrradstraße beschildert?
Eine Fahrradstraße selbst ist durch Zeichen 244 der Straßenverkehrsordnung (StVO) gekennzeichnet. Das Schild zeigt ein weißes Rademblem auf blauem Kreis sowie schwarzer Schrift "Fahrradstraße".
Welche Unterschiede gibt es zwischen einer Fahrradstraße und einer Fahrradspur?
Generell werde laut Stefan Johannes zwischen Schutzstreifen für Radfahrer, Radfahrstreifen und Fahrradstraße unterschieden. Der Schutzstreifen sei durch eine gestrichelte Linie gekennzeichnet. Er gelte als Teil der Fahrbahn, darf von Autos aber nur bei Bedarf befahren werden. Beispielsweise dann, wenn das Ausweichen an den Rand der Fahrbahn durch Gegenverkehr nötig wird. Das Parken sei hier verboten, ebenso seit Einführung der StVO-Novelle auch das Halten. Radfahrerinnen und Radfahrer müssten diesen Streifen nicht ausdrücklich benutzen. Allerdings könne sich aus dem Rechtsfahrgebot ergeben, dass Radler den Streifen befahren müssen.
Der Radfahrstreifen werde – anders als der Schutzstreifen – durch eine durchgezogene Linie gekennzeichnet und von der Fahrbahn abgegrenzt. Somit sei er kein Teil der Fahrbahn. Autofahrer dürften deshalb auf dem Radfahrstreifen weder fahren noch halten. Eine Ausnahme sei beispielsweise der Weg zu einem Parkplatz, den man anders als über den Radweg nicht erreichen kann.
Das spezielle an der Fahrradstraße sei die Gestattung des Nebeneinanderfahrens von Radfahrern, der motorisierte Individualverkehr müsse seine Geschwindigkeit gegebenenfalls anpassen und auch unter 30 km/h reduzieren. Radfahrerinnen und Radfahrer "haben generell die Pflicht, einen ausgeschilderten Radweg zu benutzen, insofern sein Beginn und Ende durch Verkehrszeichen gekennzeichnet sind", so Johannes.
In der Münzstraße dürfen die Radfahrenden auch in die entgegengerichtete Richtung fahren. Wie sind hier die Regeln, wenn ein Auto von rechts kommt? Gilt die rechts vor links-Regel oder haben Radfahrende generell Vorfahrt?
Falls die Vorfahrt nicht durch Zeichen geregelt ist, gilt auch in einer Fahrradstraße für alle rechts vor links. Von rechts kommende Fahrzeuge einmündender oder querender Straßen haben somit Vorrang. "Dies gilt für Radfahrer auch, wenn eine Einbahnstraße entgegen der Einbahnrichtung für Radfahrer freigegeben ist. In der Münzstraße finden wir zusätzlich zur Fahrradstraße eine solche Regel vor", sagt Johannes.
Die Karmelitenstraße ist beispielsweise - als nicht Fahrradstraße – ebenso für Radfahrerinnen und Radfahrer entgegen der Einbahnrichtung geöffnet. Hier komme es für Radfahrer ab Rückermainstraße Richtung Alter Kranen zu Gefahrensituationen, da sowohl die Marktgasse, als auch die Bronnbachergasse und der Innere Graben von rechts auf die Karmelitenstraße münden. Die Radfahrer seien hier bei rechts vor links wartepflichtig. "Ortskundige Abbieger aus diesen Nebenstraßen vergewissern sich rechts, erwarten im Bewusstsein der Einbahnstraße jedoch oftmals keinen (Rad-)verkehr von links", weiß Johannes.
Es fehlt jetzt ein ähnlicher Bericht über Fahrzeuge in Fußgängerzonen, auf gehwegen etc.
Liebe Redaktion, muss man die deutsche Sprache so verunstalten? Ist es vielleicht die Angst davor, von Sprach-Extremisten attackiert zu werden?
Es gibt einen großen Unterschied zwischen (grammatikalischem) Genus und Sexus. Wer beides zusammenwirft, hat entweder von der deutschen Sprache keine Ahnung oder ist ideologiebedingt verblendet. Dadurch entstehen solche unsäglichen Konstrukte wie obiges Zitat.
Können wir nicht endlich zur sprachlichen Vernunft zurückkehren?
wenn irgendwann mal ein Gesetz rauskäme, das bei furchtbaren Strafen verbietet, unter Verleugnung der Realität Dinge danach zu benennen, was sich normale Menschen darunter vorstellen würden und nicht danach, was das tatsächlich bedeutet.
Müsste eine solche "Fahrradstraße" nicht viel eher "Autoparkzone, Fahrräder frei" heißen o. ä.?! Bei dieser Mogelpackung sind doch gefährliche Situationen und Unfälle geradezu vorprogrammiert. Ist aber für mich typisch WÜ, denn auch die so genannten Fußgängerzonen sind ja in Wirklichkeit Innenstadtgeschäftsbereiche, wo Fußgänger gut beraten sind, Rücksicht auf alle möglichen Fahrzeuge zu nehmen...
was ist das für ein rumgegendere? Radfahrende...Autofahrende, oder doch Autofahrer und Autofahrerinnen???
liebe Mainpost, ich kann sowas bald nicht mehr lesen, habt ihr keine Kultur? Müsst ihr jeden Unfug mitmachen?
die Redaktion hat sich dafür entschieden diejenigen sichtbarer zu machen, die kein Mann sind.
Freundliche Grüße
Simon Hörnig
Digitales Management
mit Verlaub, ich halte dies für einen hanebüchenen Unsinn.
Wird durch die irrationale Verunstaltung der deutschen Sprache irgend eine geschlechterbedingte Ungleichbehandlung bzw. Benachteiligung verhindert? Dieses Gendern ist nichts anderes als eine Alibihandlung, bei der so getan wird, als ob sich dadurch etwas zum Besseren wendet.
Es muss ein Ende haben mit der Benachteiligung bestimmter Gruppen. Gendern ist hierzu keine Lösung, sondern für uns Deutsche ein unsägliches Ärgernis und für Ausländer eine erneute Gelegenheit, sich über die bescheuerten Deutschen lustig zu machen.
Mit welchem Recht maßt sich diese Minderheit an, das Maß aller Dinge zu sein? Was für eine Arroganz!
Manchem mag die Korrektheit der deutschen Sprache egal zu sein. So was kann man teilweise an Postings erkennen, die vor Fehler strotzen oder bei denen die Satzzeichen wegrationalisiert wurden. Die deutsche Sprache ist aber nicht schlampig. Und das sollte so bleiben.
Sprache hat sich schon immer gewandelt und wird sich auch in Zukunft wandeln.
Ich bin für Gleichberechtigung in sämtlichen Bereichen, das ist überhaupt keine Frage und Nachholbedarf gibt es bei diesem Thema mehr als genug, aber deshalb muss man die deutsche Sprache nicht so verunstaltet. Es ist einfach nur furchtbar, lächerlich und schwer ernst zu nehmen!
Und wo werden z.B. bei "Autofahrerinnen und -fahrern" die diversen Diversen sichtbar?
Kontrolliert wird nie & aufgeklärt vor Ort sowieso nicht.
Dürfen nicht in die sog. Fussgängerzone und ausnahmesweise in die Fahrradstraßen. Pedelecs, die mit elektrischer Unterstützung maximal 25 km/h erreichen schon. Diese Fortbewegungsmittel sollten auch einer Versicherungspflicht unterliegen
und haben m.E. nichts in der Fußgängerzone zu suchen.
Ich erreiche mit einem ganz normalen Fahrrad in der Ebene auch schon 25 km/h. Und jetzt?