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Würzburg
Erfolgreiche Frauen: Würzburgerinnen teilen die dümmsten Sprüche
Ob Fußball oder Politik: Viele Frauen haben mit Vorurteilen zu kämpfen. Sieben erfolgreiche Würzburgerinnen teilen die heftigsten Sprüche, mit denen sie konfrontiert wurden.
Sieben Frauen, sieben Erfahrungen: Michelle Skodowski, Sabine Unckell, Pia Beckmann, Hülya Düber, Medina Desic, Judith Jörg, Claudia Sommer (von oben links im Uhrzeigersinn).
Foto: Montage/Daniel Peter, Stefan Wieland, Katrin Heyer, Silvia Gralla | Sieben Frauen, sieben Erfahrungen: Michelle Skodowski, Sabine Unckell, Pia Beckmann, Hülya Düber, Medina Desic, Judith Jörg, Claudia Sommer (von oben links im Uhrzeigersinn).
Julia Back
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:44 Uhr

Aussehen statt Kompetenz, Outfit statt Einsatz, Familienstand statt Lebenslauf – viele Frauen kennen dies. Oftmals werden sie in ihrer Karriere nach anderen Kriterien als Männer bewertet und haben mit Vorurteilen zu kämpfen. Und während beispielsweise Männer sich in der Regel nur selten rechtfertigen müssen, wie sie Job und Familie unter einen Hut bekommen, kennen viele Frauen diese Frage nur zu gut.

Wir haben erfolgreiche Würzburgerinnen gefragt, mit welchen Aussagen sie in ihrer Karriere schon konfrontiert wurden.

Pia Beckmann (57), Oberbürgermeisterin 2002-2008

Die ehemalige Oberbürgermeisterin Pia Beckmann (CSU). 
Foto: Daniel Peter (Archiv) | Die ehemalige Oberbürgermeisterin Pia Beckmann (CSU). 
"Ich hab Sie nicht unterstützt. Eine Mutter soll zu Haus bei ihren Kindern bleiben und nicht so einen Job machen."
Ein Würzburger zu Pia Beckmann nach ihrer Wahl zur Oberbürgermeisterin.

Michelle Skodowski (25), Mitgründerin und COO bei BOTfriends

Michelle Skodowski, Mitgründerin und COO bei BOTfriends.
Foto: Stefan Wieland | Michelle Skodowski, Mitgründerin und COO bei BOTfriends.
"Was willst du denn mit E-Commerce? Studier doch lieber Lehramt oder Medizin. Das hat Hand und Fuß."
Aussage ihres Zahnarztes an Michelle Skodowski.

Prof. Dr. Claudia Sommer (62), Neurologische Klinik, Universitätsklinikum Würzburg

Prof. Dr. Claudia Sommer, Neurologische Klinik, Universitätsklinikum Würzburg.
Foto: Daniel Peter | Prof. Dr. Claudia Sommer, Neurologische Klinik, Universitätsklinikum Würzburg.
"Wie schön, dass es kompetente Frauen wie Sie gibt, die keine Ambitionen haben, in der ersten Reihe zu stehen!"
Ein Vorgesetzter vor einigen Jahren gegenüber Claudia Sommer während einer Diskussion zur Frauenförderung.

Dr. Hülya Düber (42), Sozialreferentin der Stadt Würzburg

Hülya Düber, die Sozialreferentin der Stadt Würzburg, in ihrem Büro im Sozialreferat.
Foto: Daniel Peter (Archiv) | Hülya Düber, die Sozialreferentin der Stadt Würzburg, in ihrem Büro im Sozialreferat.
"Wenn ich vorher gewusst hätte wie Sie aussehen, hätte ich den Termin bei mir Zuhause gemacht!"
Ein Bürger zu Hülya Düber bei einem Gesprächstermin in ihrem Büro.

Sabine Unckell (56), Geschäftsführerin Hotel "Würzburger Hof"

Sabine Unckell, Geschäftsführerin Hotel 'Würzburger Hof'.
Foto: Katrin Heyer | Sabine Unckell, Geschäftsführerin Hotel "Würzburger Hof".
"Sie sind doch bestimmt Köchin, schön dass Sie ihrem Mann im Rebstock helfen."
Ein Würzburger zu Sabine Unckell als sie 1994 mit ihrem damaligen Mann nach Würzburg kam.

Medina Desic (27), Spielerin FC Würzburger Kickers in der 2.Bundesliga und Nationalspielerin Montenegro

Medina Desic in der Flyeralarm Arena in Würzburg.
Foto: Silvia Gralla | Medina Desic in der Flyeralarm Arena in Würzburg.
"Frauen und Fußball? Das passt nicht. Fußball ist was für Männer. Da geht's zur Sache!"
Ein Mann gegenüber Medina Desic zum Thema Frauenfußball.

Judith Jörg (45), Dritte Bürgermeisterin

Bürgermeisterin Judith Jörg (CSU) in ihrem Büro im Rathaus in Würzburg.
Foto: Daniel Peter (Archiv) | Bürgermeisterin Judith Jörg (CSU) in ihrem Büro im Rathaus in Würzburg.
"Sie haben ja drei Kinder, wie können Sie nur eine Vollzeittätigkeit anstreben. Irgendjemand wird der Leidtragende sein und das sind Ihre Kinder."
Eine Würzburgerin an Judith Jörg vor ihrer Wahl zur Dritten Bürgermeisterin. Ihre Kinder waren damals 11, 15 und 20 Jahre alt.
 
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  • Doedi.wue
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  • Einwohner
    Ja, ja. Erfolgreich ist Frau mal wieder nur wenn sie in der Politik oder Wirtschaft Karriere macht. Schöne neue Zeit!
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  • Cymoril
    Den allerdümmsten Spruch habe ich von einer Frau gedrückt bekommen, die damals in der Familienpolitik tätig war.
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  • Arcus
    Wenn Frauen Karriere machen ist das gut. Auch mit Kindern. Dann müssen aber Männer mehr Care-Arbeit leisten und ihr berufliches Engagement zurückschrauben.
    Wenn aber beide meinen einen anspruchsvollen Job ausüben zu müssen, dann sind Kinder tatsächlich nur Statussymbol. Carearbeit ist zu anspruchsvoll, als dass sie dauerhaft im Nebenjob erledigt werden kann.
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  • clubfan2@gmx.de
    und was ist daran verkehrt
    wenn eine Mutter bei ihren Kindern daheim bleibt!
    mir würde niemals in den Sinn kommen
    mein Kind mit drei Monaten in die Krippe zu bringen!
    da sind dann die Kinder eher ein Statussymbol...

    wenn alle Kinder aus dem Haus sind ist das wieder was anderes.

    Dazu müsste sich aber auch in der Arbeitswelt was tun...
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  • daniel.englbauer@churchsol.de
    Ja, in der Arbeitswelt müsste sich dringend etwas tun.
    Und zugleich: wer würde äußern: "Herr Schuchardt, Sie haben einen Einjährigen zu Hause, wie können Sie da so einen zeitintensiven Job wie Oberbürgermeister innehaben wollen? Da leidet doch das Kind!" oder "Herr Unckell, sie können doch bestimmt rechnen und schreiben, schön dass Sie Ihrer Frau bei der Geschäftsführung zuarbeiten."
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  • lanalando
    OB hat doch noch zwei bezahlte Bürgermeister 😂
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  • kerstin.celina@gmx.de
    Das schlimme ist ja, dass die, die solche Sprüche rauslassen, ja tatsächlich glauben, dass das stimmt. Die Sprüche hier haben viele Frauen in ähnlicher Form gehört, mich eingeschlossen. Und es tut einfach gut zu lesen, dass diese Frauen es - beispielhaft für viele - geschafft haben und Wegbereiterinnen dafür sind dass unsere Töchter sich irgendwann solche arroganten Sprüche nicht mehr anhören müssen.
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  • Doedi.wue
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  • kritischerbeobachter
    Unglaublich, was für seltsame Artikel anlässlich des Weltfrauentags erscheinen. Dumme Sprüche sind geschlechtsneutral, wobei die hier zitierten unterirdisch sind. Ich kann aber sagen, dass die dort geäußerten Meinung, dass Frauen sich v.a. um die Kinder zu kümmern hätten, in den 80er Jahren noch eher als akzeptabel gefunden wurden und dass Frauen alle möglichen Hürden in den Weg gelegt wurden.
    Beispiel: In der Gemeinde, in der ich wohne, musste man die Kinder vor 9 Uhr in der Kindergarten bringen und um 11:30 Uhr wieder abholen. Am Nachmittag waren nur sehr wenige Kinder im Kindergarten, denn das sah das (weibliche!) Personal damals gar nicht so gern, dass die Kinder da nicht zu Hause sind. Es gab für sie den stigmatisierenden Begriff "Schlüsselkinder".
    Eines stört mich noch: Warum ist Anita Jörg in dieser Liste?
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  • daniel.englbauer@churchsol.de
    Ganz offensichtlich sind dumme Sprüche *nicht* geschlechtsneutral.
    Formulieren Sie doch mal die Zitate auf einen Mann gemünzt (bis auf den mit dem Fußball vielleicht) und Sie werden das ganz schnell feststellen. Zum Fremdschämen, was so manche ZeitgenossInnen losgelassen haben.
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  • Einwohner
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  • martin-dobat@t-online.de
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  • Doedi.wue
    Nicht nur Männer, auch Frauen sind für solch dumme Aussagen und Sprüche befähigt!
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  • jutta.noether@web.de
    Sie haben es ja gelesen: die emanzipationsfreundlichsten Sprüche kamen von Frauen.
    So lange nicht mal die Frauen selbst über ihr antiquiertes Rollenbild nachdenken, wird das nichts mit der Gleichberechtigung.
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  • jutta.noether@web.de
    Mir fällt gerade auf: ich meinte natürlich die "emanzipationsfeindlichsten Sprüche..." Verd*** Autokorrektur!
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