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Würzburg
Elisabeth Dauthendey: Um die Schriftstellerin und Frauenrechtlerin dreht sich "Würzburg liest ein Buch" 2023
Um Elisabeth Dauthendey geht es bei 'Würzburg liest ein Buch' 2023. Der Sammelband zur Veranstaltungsreihe erscheint noch im Dezember 2022, das Porträtgemälde auf dem Cover befindet sich im Museum Kulturspeicher. 
Foto: Verlag Königshausen & Neumann | Um Elisabeth Dauthendey geht es bei "Würzburg liest ein Buch" 2023. Der Sammelband zur Veranstaltungsreihe erscheint noch im Dezember 2022, das Porträtgemälde auf dem Cover befindet sich im Museum Kulturspeicher. 
Torsten Schleicher
 |  aktualisiert: 17.12.2022 02:48 Uhr

Sie trug einen in Würzburg bekannten Namen und war als Schriftstellerin erfolgreich, dennoch ist Elisabeth Dauthendey (1854 bis 1943), Tochter des bekannten Würzburger Fotografen Carl Albert Dauthendey und Halbbruder des Schriftstellers Max Dauthendey, heute weitgehend vergessen. Das dürfte sich in den nächsten Monaten ändern: Um Elisabeth Dauthendey dreht sich 2023 die neueste Ausgabe der Veranstaltungsreihe "Würzburg liest ein Buch".

Nach Leonhard Frank, Jakob Wassermann, Jehuda Amichai und Max Mohr steht damit zum ersten Mal eine Frau im Mittelpunkt. Dass "Würzburg liest ein Buch" ein weibliches Gesicht bekommt, ist auch deshalb interessant, weil Elisabeth Dauthendey nicht nur als Verfasserin von Romanen, Essays, Novellen, Märchen und Gedichten hervortrat, sondern zugleich eine frühe und engagierte Frauenrechtlerin war. So war sie Mitbegründerin des Frauenbildungsvereins "Frauenheil", der u.a. für die Zulassung von Frauen an den Universitäten kämpfte. Dieser Verein war auch Initiator für die Volkshochschule und das spätere Mozart-Gymnasium.

Elisabeth Dauthendey ging es auch um die Rolle der Frau

Einen Hinweis auf diesen Aspekt gibt auch der Titel des zur Veranstaltungsreihe erschienenen Sammelbandes mit Schriften von Elisabeth Dauthendey: "Das Weib denkt" (312 Seiten, Verlag Königshausen & Neumann). Das Buch ist eine Zusammenstellung von Texten, die aus der Sicht der Herausgeber Dauthendeys vielseitiges Schaffen abbilden. "So zeigen die Essays zur Frauenrolle in der wilhelminischen Gesellschaft, wie sehr die Autorin die Rolle der Frau als unbefriedigend empfand. Ihre erotischen Novellen haben weniger die sexuelle Dimension der Beziehungen zwischen Mann und Frau zum Gegenstand als die Irrungen und Wirrungen der Liebe schlechthin. In ihren Gedichten handelt sie den Garten als Parabel des Lebens ab, die Kunstmärchen bieten wortgewaltige Wertevermittlung", heißt es auf der Website des Vereins.

Die zentrale Veranstaltungswoche von "Würzburg liest ein Buch" ist für die Zeit vom 16. bis 25. Juni 2023 geplant. 

Die öffentliche Präsentation des neuen Buches "Das Weib denkt. Essays, Novellen, Gedichte und Märchen einer frühen Frauenrechtlerin" findet am Donnerstag, 15. Dezember, um 20 Uhr in der Stadtbücherei Würzburg im Falkenhaus statt. Der Eintritt ist frei, Anmeldung per E-Mail unter anmeldung@wuerzburg-liest.de.

 
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  • G. K.
    Falls mit "Irrungen und Wirrungen" die homoerotische Komponente im Leben von Elisabeth Dauthendey (und auch vom Stiefbruder Max, aber das wird ja auch immer noch unter dem Deckel gehalten) gemeint ist - ich denke, wir sind nicht mehr im Mittelalter und man darf das Wort lesbisch oder schwul aussprechen bzw. schreiben ohne daß die Zeitung dabei in Flammen aufgeht...
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