zurück
Würzburg
Das Theater Chambinzky in Würzburg zieht in das Bockshorn: Was genau geplant ist und wie das Theater heißen wird
Das Chambinzky muss bis Ende 2026 raus aus seinen bisherigen Räumen. Nach der Sommerpause zieht es dazu in das ehemalige Bockshorn. Der Geschäftsführer erzählt von seinen Plänen.
Theaterchef Csaba Béke muss bis Ende 2026 raus aus den Räumen in der Valentin-Becker-Straße. Doch die Zukunft des Theaters ist gerettet, denn künftig darf es in das ehemalige Bockshorn im Kulturspeicher ziehen. 
Foto: Fabian Gebert | Theaterchef Csaba Béke muss bis Ende 2026 raus aus den Räumen in der Valentin-Becker-Straße. Doch die Zukunft des Theaters ist gerettet, denn künftig darf es in das ehemalige Bockshorn im Kulturspeicher ziehen. 
Sophia Scheder
Sophia Scheder
 |  aktualisiert: 20.03.2024 02:52 Uhr

Seit Donnerstag ist es offiziell, das Theater Chambinzky wird in die Räumlichkeiten der ehemaligen Kabarettbühne Bockshorn im Kulturspeicher ziehen. Konkret heißt das: Die Zukunft des Chambinzky ist gerettet. Denn nach über 40 Jahren muss das Theater Ende 2026 aus der Valentin-Becker-Straße ausziehen. Die Vermieterin, die Akademisch-Musikalische Verbindung, hatte der Kulturstätte den Mietvertrag gekündigt.

Im Gespräch mit der Redaktion zeigt sich Csaba Béke, Geschäftsführer des Theater Chambinzky, glücklich und vor allem erleichtert. "Ich freue mich mega, in erster Linie ist das Theatergeschäft gesichert", sagt er. Was genau plant er nun mit den Räumen im Kulturspeicher?

Theater, Live-Musik und Kabarett soll künftig im "Chambinzky Hafentheater" stattfinden

Der Fokus soll in erster Linie auf dem Theatergeschäft liegen, erklärt Béke. "Chambinzky Hafentheater" wird die neue Bühne heißen, auf der auch ab und an Live-Musik gespielt werden soll. Und auch Kabarett soll dort künftig eine größere Rolle spielen – so ist es bereits im Ursprungskonzept bei der Ausschreibung verankert gewesen. "Das Bockshorn als Kabarettbühne ist jetzt weg. Und wenn sich in Würzburg noch jemand damit auskennt, dann ist es einerseits das Theater Neunerplatz – die haben Erwin Pelzig ja auch seinen Namen verpasst – und andererseits sind das wir", so Béke. Das künstlerische Konzept werde gerade noch rund gemacht, doch Béke rechnet mit einem Kabarettangebot mindestens einmal im Monat. 

Das Theater ist auf Spenden angewiesen

Jedoch ist das Chambinzky nicht nur für Theater oder Livemusik bekannt. Acht Sparten sind aktuell in den Räumen in der Valentin-Becker-Straße Zuhause. So gibt es Improtheater, Lesungen, Märchenerzählungen oder Comedyprogramm. "All diese eigenständigen Gruppierungen brauchen ein neues Zuhause", sagt Béke. Vor allem den Kulturklub mit Kneipe möchte er künftig gerne irgendwo unterbringen. Sollte jemand eine Idee haben oder Räumlichkeiten anbieten, zeigt sich Csaba Béke froh über jeden Hinweis. 

Was dem Theaterleiter zusätzlich noch ein wenig Sorge bereitet, ist die Finanzierung des Hafentheaters. Béke plant beispielsweise eine feste Theaterbestuhlung zu installieren. "Ich hab noch keine Ahnung, wie wir das Ganze als gemeinnützige Organisation durchfinanzieren wollen." Das Theater sei auf Spenden angewiesen und plane nun Kampagnen dazu. "Wir fangen jetzt erst so richtig an mit der Arbeit, da wir ja bis jetzt noch gar nicht wussten, ob wir die Räume bekommen oder nicht."

Ab Öffnung des Hafentheaters wird das KuZu Kellertheater geschlossen

Zunächst wird der Spielbetrieb auf der großen Bühne in der Valentin-Becker-Straße befristet bis Ende 2026 weitergehen können. Nach der Sanierung und Umgestaltung der Räume im ehemaligen Bockshorn ist vorgesehen, ab Herbst dieses Jahres im Alten Hafen mit Theater und einem Barbetrieb zu starten – bis Ende 2026 wird es also zwei Chambinzky-Spielstätten geben.

Eine dritte Theaterproduktion soll deshalb aber nicht ins Leben gerufen werden, macht Béke deutlich. "Wir sind klein. Ab Öffnung des Hafentheaters werden wir das KuZu Kellertheater in der Valentin-Becker-Straße für Theaterproduktionen schließen." Er habe weder das Personal, noch die Struktur, um expansiv eine dritte Produktion zu eröffnen. 

Amphitheater in Randersacker weiterhin in Planung

Und nach 2026? Da hat Béke zumindest für die Theatersparte große Pläne. "Wenn wir die ganze Transformation geschafft haben, dann planen wir das Amphitheater weiterzuverfolgen."  Wie diese Redaktion erstmals im November 2022 berichtete, plant das Chambinzky auf Randersackerer Gemarkung ein Freiluft-Amphitheater mit rund 400 Plätzen. Das ursprünglich geplante Areal in den Mainauen wird es zwar nicht, da das Gelände zwischenzeitlich verkauft wurde. Doch bereits 2023 zeigte sich Béke zuversichtlich, dass ein neues Gelände gefunden werde. "Wir sind weiterhin dran und haben durchweg positives Feedback und die Bereitschaft aus Randersacker signalisiert bekommen", sagt er. 

Sein Ziel ist es, dieses Konzept weiterzuverfolgen, sich künftig jedoch auf eine Theaterbühne ab 2026 zu reduzieren. Er sieht eine Bühne im Wechsel vor: das Amphitheater mit Hauptspielzeit im Sommer, das Hafentheater mit Hauptspielzeit im Winter.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Sophia Scheder
Frank-Markus Barwasser
Theater Chambinzky
Theaterintendanten
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Heribert Mennig
    Kommentar doppelt abgegeben
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Heribert Mennig
    @Herrn Rösch: Ich habe nichts von einer Katastrophe geschrieben. Aber bevor man eine Bewerbung für eine neue Bleibe abgibt, sollte schon klar sein, wie man das finanziell auch umsetzen kann. Das bisherige Betreiberehepaar des Bockshorn Repiscus hatte ganz offenbar ein Konzept, das finanziell auch umsetzbar war. Mir ist jedenfalls nicht bekannt, dass es während der langen Zeit des Bockshorn jemals dazu kam, dass die Betreiber die Miete nicht zahlen konnten. Ich kann mich ja täuschen, werde aber den Verdacht nicht los, dass es im Kulturreferat bzw. im Stadtrat einen gewissen Klüngel gibt. Das zeigt sich m.E. auch bei der Vergabe von Finanzmitteln in anderen Bereichen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Christian Kelle
    Es schreibt sich "CHAMBINZKY" ... ich krieg beim Lesen dieser Dauerfeuerkritiken echt Krämpfe bei Ihrer Schreibweise des Theaters. Jetzt warten Sie doch bitte erst mal ab. Und wie ich Csaba Béke kenne, ist das Ganze sehr wohl durchdacht. Der Betrieb in der Valentin-Becker-Straße war und ist solide finanziert - und das wird sich mit der neuen Spielstätte nicht ändern.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Roland Rösch
    Chambinzky hab ich auch falsch geschrieben Sorry.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Roland Rösch
    Die Stadt hat den Kickers damals für 100 tausend den Rasen bezahlt oder enorme Kosten fürs Stadttheater um nur zwei Posten zu nennen und da sehen sie gleich die komme Katastrophe Herr Mennig . Sollte man nicht froh sein das man wenigstens fürs chambinsky mit seinen kulturellen Veranstaltungsangebot eine geeignete Immobilie gefunden hat und es erstmal weitergehen kann.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Heribert Mennig
    Soso! Die Finanzierung bereitet also noch Sorgen und man ist auf Spenden angewiesen. Lt. Stadt WÜ gab es mehrere Bewerbungen für das Bockshorn. Warum hat man sich denn für das Champinsky entschieden, wenn die nicht einmal wissen, wie sie das finanzieren sollen? Das Ganze hat ein ziemliches "Gschmäckle". Ich denke es wird nicht lange dauern, bis die Champinsy-Crew bei der Stadt um Unterstützung bittet, weil das Konzept nicht durchdacht war und man die Miete gar nicht mehr zahlen kann.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten