zurück
Würzburg
CSU-Jugend spricht von Diskriminierung beim CSD – Jusos werfen CSU vor, CSD zu missbrauchen und sich als Opfer zu stilisieren
Der Streit geht weiter: Nach Übergriffen auf CSU-Mitglieder beim Christopher Street Day in Würzburg melden sich die Junge Union und der SPD-Nachwuchs zu Wort.
Nach der CSD-Parade soll es bei einem Fest auf den Mainwiesen zu Übergriffen auf CSU-Mitglieder gekommen sein.
Foto: Patty Varasano | Nach der CSD-Parade soll es bei einem Fest auf den Mainwiesen zu Übergriffen auf CSU-Mitglieder gekommen sein.
Benjamin Stahl
 |  aktualisiert: 16.07.2024 02:45 Uhr

Die Würzburger Jusos legen im Streit rund um die Teilnahme der CSU am Würzburger Christopher Street Day (CSD) nach. Der CSU hätte es "klar sein müssen, dass sie aufgrund ihrer queerfeindlichen Politik nicht von allen auf dem CSD willkommen geheißen" werde, so der Würzburger Chef des SPD-Nachwuchses, Markus Mader, in einer Pressemitteilung vom Freitag.

Jusos: keine aggressive Stimmung wahrgenommen

Mehr als eine Woche nach dem CSD hatte die CSU-Landtagsabgeordnete Andrea Behr am Montag einen Flyer des Referats "Queer:feminismus" der Studierendenvertretung an der Julius-Maximilians-Universität als "verstörendes Pamphlet" gegen ihre Partei kritisiert. Außerdem sprach sie von wüsten Beschimpfungen und Übergriffen auf CSU-Mitglieder, die beim CSD an einem CSU-Infostand teilgenommen hatten. 

Angriffe gegen Personen lehnen die Jusos entschieden ab, fügen jedoch hinzu: "Obwohl unser Stand direkt neben dem der CSU platziert war", habe man keine Angriffe oder aggressive Stimmung wahrgenommen. Gegenüber der Redaktion hatte ein CSU-Mitglied vor allem von verbalen Angriffen berichtet. Entsprechende Anzeigen liegen indes nicht vor, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken bestätigte.

Kritik an CSU-Abgeordneter Behr

Beim CSD würden "Errungenschaften, die in Bezug auf queeres Leben, queere Liebe und die Rechte queerer Menschen erreicht wurden, gewürdigt", schreiben die Jusos in ihrer Mitteilung weiter. Die CSU habe "mit Aussagen einzelner Personen, gewissen Entscheidungen der Landesregierung und auch in ihrem Grundsatzprogramm wiederholt gezeigt, dass sie nicht bereit ist, queeres Leben und queere Menschen in allen Formen zu akzeptieren oder zu tolerieren und für mehr Gleichstellung zu kämpfen".

Die CSU-Abgeordnete Behr kritisieren die Jusos: Sie habe "Halbwahrheiten und Angriffe geäußert, um sich als Opfer zu stilisieren und diese Veranstaltung für sich zu missbrauchen". Und sie habe gezeigt, "dass die CSU die Bedeutung des CSD im Kampf gegen strukturelle Diskriminierung nicht versteht".

Junge Union: "nicht haltbare Doppelmoral" beim CSD

Unterstützung bekommt Behr von der eigenen Parteijugend. "Im Gegensatz zu den selbstproklamierten Zielen gegen Diskriminierung und Ausgrenzung zu sein, wurde genau das gegenüber Mitgliedern der CSU und Jungen Union (JU) Würzburg-Stadt praktiziert", heißt es in einer Stellungnahme der JU.

"Wenn queere Mitglieder mit konservativer Haltung plötzlich ausgegrenzt und angegangen werden, handelt es sich um eine nicht haltbare Doppelmoral, welche die Werte Toleranz und Diskriminierungsfreiheit ins Lächerliche zieht", wird JU-Kreisvorsitzende und Stadträtin Rena Schimmer zitiert.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Benjamin Stahl
CSU Würzburg
Christopher Street Day
Diskriminierung
Instagram-Inhalte
Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Junge Union
Jungsozialisten
Queeres Leben
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Albrecht Schnös
    SPD Nachwuchs in Bayern?
    Existiert so etwas?
    Muß sich um eine Minderheit handeln!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Stephan Klübenspies
    Drum prüfe, wer sich politisch bindet. Natürlich kann man eine konservative Einstellung besitzen. Doch die Gegenwart, und noch viel mehr die vergangenen Jahre und Jahrzehnte haben gezeigt, dass CDU und CSU mit queeren Lebensweisen und queeren Denkansätzen nicht umgehen können und das queere Leben gar nicht verstehen (wollen).
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Lutz Saubert
    Was sind "quere Lebensweisen und Denkansätze"? Sind diese Personen keine normalen Menschen? Was soll das "queren Leben" sein? Wer grenzt wen aus?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Hiltrud Erhard
    Müssen sie das?
    Was ist das für Käse?
    Viele Menschen werden immer ihre Probleme mit irgendwelchen Lebensweisen haben und auch das ist zu tolerieren!
    Da geht es weder um Denkansätze noch um Konservatismus noch um eine Lebensvorgabe, denn das ist seit 80 Jahren vorbei!
    Es wird immer Menschen geben, die das "queere" Leben nicht verstehen (wollen/können/müssen) denn das müssen sie auch nicht! Jeder kann leben wie er will und darf auch eine Meinung haben. Das ist Toleranz und nicht weil da mal was war und einer mal was gesagt hat weil jemanden was nicht gepasst hat!
    Daher geziemt es sich Sachen gar nicht junge Menschen auszugrenzen und zu diffamieren! Das disqualifiziert diese gesamte Szene und den Toleranzgedanken
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    Diese queeren Leute mit konservativer Haltung sollten einfach nicht vergessen, dass Gleichstellung, die Teilnahme am CSD, das fast selbstverständliche Sichtbar -Sein in der Gesellschaft, über viele Jahre hartnäckig erstritten werden mußte, und das oft genug gegen den erbitterten Widerstand von konservativer Seite, da hat sich besonders die CSU stets verbohrt gezeigt.

    Wenn sich CSU und JU nun als gesellschaftlichen Hort der Vielfalt, Akzeptanz und Toleranz hinstellen wollen, kann man das eigentlich nur als Geschichtsverfälschung bewerten.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Hiltrud Erhard
    Ganz einfach: keinen CSD oder sonstige Pseudotolerande Veranstaltungen mehr in Würzburg!
    Toleranz geht anders! Dies Jungen sozialen sollten sich einfach nur schämen!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Dietmar Eberth
    Toleranz?

    https://www.csu.de/common/download/Koalitionsvertrag_2023_Freiheit_und_Stabilitaet.pdf
    "Das Selbstbestimmungsgesetz des Bundes lehnen wir ab"
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Hiltrud Erhard
    Ich lehne das auch ab, denn ein Gesetz für 0,001% der Bevölkerung, der beim Zensus 2022 als divers galt (2228 Menschen weder Mann noch Frau. Von diesen machten zum Stichtag im Mai 2022 insgesamt 1259 Personen keine Angabe, 969 bezeichneten sich als „divers“)
    https://www.berliner-zeitung.de/news/weder-mann-noch-frau-so-viele-menschen-sind-in-deutschland-divers-li.2234289
    Macht man kein Gesetz!
    Das ist von der Ampel Populismus in Reinform um sich anzubiedern.
    Ist die SPD oder die Grüben jetzt die "bessere queer freundliche" Partei? Haben die dann mehr Rechte?
    Einfach miteinander leben, reden, tolerieren! Das wäre die Formel!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Dietmar Eberth
    Den Eintrag "divers" im Perso gibt es erst seit der Entscheidung des Bundesverfassungsgericht im Jahr 2018

    "In Deutschland leben etwa 100.000 Intersexuelle. "
    https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/geschlecht-etwa-100-000-intersexuelle-in-deutschland-15283406.html

    Das dann alle geschätzten 100.000 Intersexuelle zum Bürgeramt laufen und sich für 37 Euro einen neuen Perso ausstellen lassen wäre doch Quatsch. Im Gegensatz zu einer Namensänderung wird der Perso nicht ungültig. Damals bei Änderung der PLZ oder bei der Größe läuft doch auch nicht jeder gleich zum Bürgeramt...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Johannes Metzger
    Toleranz versus hiltrudscher Hammer.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Hiltrud Erhard
    Sind Sie jetzt ein besserer Mensch?

    Sie werden keinen Kommentar von mir finden, bei dem ich ausgrenze!

    Jeder wird korrekt und wie ein Mensch behandelt!
    Man muss nicht alles verstehen und wenn einer kein Mensch sein will... sei es drum! Ich denke auf eine Toilette gehen alle gleichsam!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten