Bald ist es wieder so weit: Auch in diesem Jahr findet in Würzburg das alljährliche Christopher Street Day (CSD) Wochenende statt. Vom 28. bis 30. Juni steht alles im Zeichen der Regenbogenfahne. In diesem Jahr hat sich der organisierende Verein "Queer Pride Würzburg" für das Motto "Liebe ist kein Verbrechen" entschieden.
"Damit wollen wir an das diesjährige 30-jährige Jubiläum zur Abschaffung des Paragrafen 175 aus dem Strafgesetzbuch erinnern", sagt Hannah Holden, eine der Vorstände des Veranstalters. Denn: bis 1995 standen sexuelle Handlungen zwischen Männern noch unter Strafe. "Aber auch heute gibt es noch Diskriminierung von queeren Menschen –auch in Deutschland", gibt Holden zu bedenken. Auch deshalb sei das Motto aktueller denn je.
CSD in Würzburg startet mit politischen Forderungen von queeren Menschen
Wer bis 1995 aufgrund seiner Homosexualität verurteilt wurde, hat die Möglichkeit, auch heute noch eine Rehabilitation dafür zu beantragen. Ein entsprechendes Gesetz hatte die Bundesregierung 2017 beschlossen und kürzlich noch einmal die Beantragungsfrist verlängert.
Auch in diesem Jahr startet das CSD-Wochenende wie gewohnt am Freitagnachmittag mit der politischen Eröffnung im Rathaussaal. Dort wird neben dem Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU) auch der diesjährige Schirmherr des CSD, Stadtrat Lysander Laier (Grüne) eine Rede halten. Traditionell werden dort Appelle an die Politik gerichtet und diese aufgefordert, etwas gegen die Missstände und Diskriminierung zu unternehmen, die queere Menschen bis heute in der Gesellschaft erfahren.
So wird unter anderem gefordert, dass der in der bayerischen Landtagswahl versprochene queere Aktionsplan endlich umgesetzt wird. Aber auch auf Bundesebene gäbe es noch viel zu tun. So fordern queere Vereine und Organisation schon länger, dass neben der sexuellen Orientierung auch die sexuelle Identität mit in den Artikel 3 des Grundgesetzes aufgenommen wird.
Queerer Gottesdienst als Abschluss des CSD in Würzburg
Am Samstagmorgen um 12 Uhr startet dann am unteren Markt der große Demozug durch die Würzburger Innenstadt. Auch in diesem Jahr werden laut dem Veranstalter mehrere tausend Menschen erwartet. Die Demoroute führt einmal durch die Innenstadt und endet am Mainufer. Dort beginnt dann das anschließende Straßenfest mit verschiedenen Info-, Essens- und Getränkeständen. Auf der CSD-Bühne werden verschiedene queere Künstlerinnen und Künstler auftreten. Anschließend gibt's im Club Labyrinth die offizielle CSD-Aftershowparty.
Am Sonntag endet das Wochenende dann mit dem queeren Gottesdienst. Dieser beginnt 11.30 Uhr an der Wiese hinter dem Zellertor / Zellerstraße.
aufgrund Ihrer bisherigen Aussagen zum Thema hier scheint es mir sinnvoller zu sein, eine Herde Eichhörnchen nach Suhl zu treiben, als mich noch auf weitere Diskurse mit Ihnen einzulassen.
Parkende Autos sind aber anscheinend wichtiger als das Einstehen für Toleranz, Weltoffenheit und Akzeptanz.
Auf den Mainwiesen ist es zwar auch irgendwie machbar, die Veranstaltung durchzuführen, aber ich habe letztes Jahr viele Aussagen gehört und sehe es auch so, daß man sich da ziemlich an den Rand (der Stadt) abgedrängt fühlt. Hat ja schon ein bisschen was von Ghettoisierung.
Ich lebe gerne in Deutschland wo auch Minderheiten das Recht gegeben wir zu feiern.
Die weiße Altherren -Mehrheitsgesellschaft hatte da noch nie ein Problemchen damit, ihre Präferenzen ungefragt allen anderen aufs Auge zu drücken.
Und wenn nicht immer mal ein paar mutige Menschen dagegen aufbegehrt hatten, dann waren wir wohl immer noch in einer patriarchalischen kolonisierten Feudalwelt unterwegs.
Einer der Gründe, warum CSD auch heute noch dringend gebraucht wird.
Lieber Gruß Martin Dobat