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Würzburg
Meinung: CSU-Hass beim CSD in Würzburg - Wer zurecht Toleranz einfordert, der muss auch Toleranz leben
In Würzburg wird die CSU auf dem Christopher Street Day ausgegrenzt. Gegen Diskriminierung zu kämpfen, ist aber keine Einbahnstraße, findet unser Autor.
Bunt, vielfältig und tolerant - das ist der Anspruch des Christopher Street Days (CSD). In Würzburg wurde jedoch die CSU aus den Reihen der CSD-Community ausgegrenzt – nicht zum ersten Mal in Bayern.
Foto: Matthias Bein, dpa | Bunt, vielfältig und tolerant - das ist der Anspruch des Christopher Street Days (CSD). In Würzburg wurde jedoch die CSU aus den Reihen der CSD-Community ausgegrenzt – nicht zum ersten Mal in Bayern.
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 14.07.2024 02:33 Uhr

Der Christopher Street Day (CSD) ist ein Symbol für Toleranz, Vielfalt und Liberalität. Für leben und leben lassen. Oder auch für lieben und lieben lassen. Umso bedauerlicher, das ausgerechnet diese bunten Feste in Bayern zuletzt wiederholt durch Ausgrenzung und Intoleranz auffielen: So wurde in München die CSU vor einigen Wochen von den Organisatoren gleich ganz vom CSD-Umzug ausgeschlossen – bereits zum zweiten Mal, diesmal mit Verweis auf das bayerische Genderverbot in staatlichen Einrichtungen.

Beim Würzburger CSD durfte die CSU zwar teilnehmen, offenbar wurden aber schwule und lesbische CSU-Mitglieder von Teilnehmenden übel beschimpft und die gesamte Partei in einem Flugblatt pauschal als "queerfeindlich" diskreditiert – verfasst von einem "Referat Queer:feminismus", das es auch im CSU-regierten Bayern an der staatlichen Würzburger Uni gibt.

Beim CSD geht es nicht darum, ob man eine Partei wie die CSU mag

Es sei deshalb daran erinnert: Beim CSD geht es nicht darum, ob man eine Partei wie die CSU mag. Es geht auch nicht darum, ob man jede einzelne politische Position teilt. Es geht darum, dass man nicht glaubhaft gegen Diskriminierung kämpfen kann, um dann selbst grundlos zu diskriminieren.

Denn anstatt sich zu freuen, dass es in der CSU einen eigenen Verband "Lesben und Schwule in der Union" gibt oder dass der CSU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Stefinger von vielen CSU-Parteifreunden beglückwünscht wurde, als er seine Beziehung zu einem CDU-Kollegen öffentlich machte, gibt es offenbar blinden Hass gegen die Partei in Teilen der CSD-Community.

Freuen dürften sich darüber vor allem diejenigen politischen Kräfte, die die Gesellschaft ohnehin lieber spalten als zusammenführen möchten – und die von Toleranz überhaupt nichts halten. Die finden sich aber nicht in der CSU – sondern bei den Extremisten ganz links und ganz rechts außen.

 
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  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    Im Juni 1969, bei einer dieser sinnlosen und übergriffigen Razzien in der Stone-Wall Inn Bar in der Christopher Street in New York, als sich die Leute erstmals massiv gegen die Diskriminierung durch Polizei und Staatsmacht zur Wehr setzten, da hätte grad die CSU dieses Vorgehen sicherlich für gut geheißen und der Polizei den Rücken gestärkt.
    Herr Stern, so ganz grundlos, wie Sie schreiben, findet keine Diskriminierung der guten Union statt.
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  • Lutz Saubert
    Wer Toleranz fordert, muss selbst Tolerant sein. CSD steht heute für Ausgrenzung und Selbstdarstellung.
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  • Gerhard Kallert
    Sehr geehrter Herr Wohlfahrt, ein Vorfall vor rund 55 Jahren in den USA kann nicht heute bei uns in Deutschland eine Rechtfertigung für die Diskriminierung einer Gruppe sein. Damals in den USA handelten ganz andere Menschen, die mit der CSU nichts zu tun haben. Selbst die CSU-Politiker von damals sind heute nicht mehr aktiv.
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  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    Ernsthaft:
    Die CSU wurde auf dem CSD in Wü diskriminiert?

    Echt jetzt?

    Und Sie, Herr Kallert, sind offensichtlich nicht bis zum Kern meiner Aussage durchgedrungen; daher gerne noch einmal:
    Seit Jahrzehnten steht diese Partei mit dem C bei sämtlichen Gleichstellungsthemen fett auf der Bremse, die Ehe für Alle wurde bezichtigt, das traditionelle Mann/Frau-Gespann zu beschädigen und sonstiger Unsinn ohne Ende.

    Jetzt kommt genau diese Partei auf die Idee, erstmalig in fünfzig Jahren Ihre Info-Bude auf dem CSD in Wü aufzustellen, und dann zetert man ein paar Wochen später hier öffentlich rum,
    wähnt sich gar als Opfer(!), wegen eines trefflichen Info-Zettels über Unionspolitik und deshalb, weil einige Anwesende diesen Damen und Herren erklärt haben,
    warum man die Politik der Unionen nicht gut findet.

    Um derlei bei kommenden Veranstaltungen zu vermeiden, sollte eine spalterische Orga wie die CS-Union künftig, siehe München, ausgeschlossen werden!

    Bleibt im Bierzelt, CSU-LER*INNEN🌈🍻
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  • Stephan Klübenspies
    Vor der Abschaffung des §175 hat die CSU-Politik auch in Würzburg der Community aufs übelste mitgespielt. Dafür soll Markus erst mal auf Knien um Entschuldigung bitten. Die heutige Queerfreundlichkeit der CSU beruht zu 95% auf parteiwahlstrategischen Gründen.
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  • Hiltrud Erhard
    Das ist ja unterirdisch!
    Das mit den Wahlgeschenken macht doch gerade die SPD oder die Grünen vor!
    Das so eine billige Polemik!
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  • Fabian König
    Also ich habe mir Ihren Kommentar und den, auf den er sich bezieht, mehrmals durchgelesen - aber ich verstehe ihn einfach nicht. Vor allem den zweiten Satz mit den Wahlgeschenken. Was genau wollen Sie eigentlich sagen?
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  • Hiltrud Erhard
    Ganz einfach: im Kommentar von Herrn Klübenspieß spricht er parteiwahlstrstegische Spielchen an.
    Und gerade hier ist die Ampel ganz dick im Geschäft!
    Man macht Gesetze für Minderheiten / Randgruppen und krempelt die Gesellschaft ideologisch um.
    Die Wahlgeschenke betreffen immer Minderheiten um diesen zu "gefallen " um die Stimmen am Rand zu fischen! Vollstes Kalkül! Geht's um die Sache oder um die Rettungsversuche der Ampel?
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  • Andrea Roso
    " Es geht darum, dass man nicht glaubhaft gegen Diskriminierung kämpfen kann, um dann selbst grundlos zu diskriminieren."

    Wer sich etwas damit beschäftigt, wie die CSU in der Vergangenheit mehrheitlich sich zu queeren Themen geäußert und abgestimmt hat, wird schnell merken, dass die Ausgrenzung sicherlich nicht "grundlos" ist (Ehe für alle, Selbstbestimmungsgesetz, geschlechtergerechte Sprache,...).

    Ob diese Ausgrenzung gleichzusetzen ist mit Diskriminierung steht nochmal auf einem ganz anderen Blatt.

    Die Mainpost könnte auch queere Personen wie die Veranstalter des CSDs länger dazu interviewen statt nur eine Seite über mehrere Artikel darzustellen während man der anderen nur ein paar Zeilen gönnt.
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  • Hiltrud Erhard
    Warum soll man Personen, die nun selbst ausgrenzen, zusätzlich noch eine Plattform geben?
    Akzeptanz und Toleranz ist ein Prozess, der nicht verordnet werden kann, sondern den man leben muss.
    Und man muss die gesamte Gesellschaft mitnehmen und nicht Nur einen äußerst geringen Anteil der Menschen in der Gesellschaft eintreten, sondern für alle.

    Offensichtlich versteht man immer noch nicht, dass man sich durch diese intolerante Haltung selbst wieder und vielleicht für manche auch weiter ausgrenzt. Warum darf es umgedreht nicht Menschen geben, die sich für Eine Ehe für alle Einsetzt, das Selbstbestimmungsgesetz für Überflüssig hält oder die Vergewaltigung der deutschen Sprache mit * und : für Käse hält.
    Man darf keinen vergessen, muss aber alle mitnehmen.
    Wird dies nicht umgekehrt auch erwartet?

    Wer Toleranz einfordert, muss selbst auch in der Lage sein, sie zu leben!

    Wer das nicht tut, ist bei dieser Veranstaltung fehl am Platz.
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  • Gregor Ziems
    Vielleicht lässt die Mainpost mal Stimmen von betroffenen aus der Queeren Szene zu Wort kommen, anstatt hier auf das nächste populistische Pferd aufzuspringen.
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  • Hiltrud Erhard
    Liebe Frau Ziems, ich habe nicht den Eindruck, dass die Mainpost hier, die von Ihnen angesprochene Szene nicht zu Wort kommen lässt. Das Gegenteil ist Doktor Fall.
    Aber warum wird mit einem Thema, welches von Toleranz geprägt sein sollte, ein Spiel getrieben?
    Warum ist das eine Populismus und das andere nicht?
    Gesetze zur Selbstbestimmung Oder der Ehe, die kürzlich in Berlin beschlossen, dienen nicht der Gesellschaft, sondern dem populistischen Stimmenfang. Man sollte schon alle Deckmantel chen aufdecken und nicht mit Steinen aus dem Glas auswerfen.
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  • Hiltrud Erhard
    So jedenfalls ist das eine scheinheilige Truppe und scheinheilige Veranstaltung, denen es nicht um Toleranz geht sondern um in eine Mitleidsecke gestellt zu werden und sich als Opfer zu stilisieren!
    Mit solchen Aussagen jedenfalls diskreditiert man sich sekbst und stellt sich selbst in eine Ecke!
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  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    Frau Erhard, diesmal muß ich Ihrem Kommentar voll umgänglich zustimmen.
    Schon dreist, wie sich diese scheinheilige Truppe in die Opferrolle stilisiert..
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