Nach einer Analyse des örtlichen Verkehrsnetzes in Leinach steht fest: Es sind nahezu durchgängig keine ausreichenden Räume für Fußgängerinnen und Fußgänger vorhanden. Entsprechend einer daraus abgeleiteten Handlungsempfehlung sollte deshalb die Geschwindigkeit des Verkehrs reduziert, oder verkehrsberuhigte Bereiche eingerichtet werden, berichtete Bürgermeister Arno Mager (UBL) in der Sitzung des Gemeinderates. Auf dieser Basis entschied sich der Gemeinderat nun mehrheitlich für die Ausweisung des gesamten Ortsbereiches als Tempo 30-Zone. Davon ausgeschlossen sind in Teilbereichen lediglich die Durchgangsstraßen der Staatsstraße 2310 sowie die Kreisstraße WÜ32.
Anwohner der Straßen Am Mühlberg und der St.-Peter-Straße hatten gegenüber der Verwaltung schon vor einiger Zeit eine Geschwindigkeitsreduzierung beantragt. Eine Entscheidung hierzu sollte nach einem Beschluss des Gemeinderates jedoch erst nach Vorlage der Ergebnisse der Untersuchung getroffen werden.
13:2 für die Tempo-30-Zone
Stellvertretender Bürgermeister Walter Klüpfel (CFW) hielt eine Geschwindigkeitsbeschränkung, wie beantragt, für die Ortsstraßen Am Mühlberg und der St.-Peter-Straße für ausreichend. Aus der Ausweisung von Geschwindigkeitsreduzierung einzelner Ortsstraßen aber folgerten Martin Seelmann (CFW) und Michael Väth (UBL) jedoch mögliche Begehrlichkeiten aus der Bevölkerung für weitere Ortsstraßen. Deshalb plädierten Seelmann und Väth gleich für eine Ausweisung des gesamten Ortsbereiches als Tempo 30-Zone. Gleichwohl sei dies nur bei einer entsprechenden Überwachung sinnvoll, bekundeten beide. Hierfür votierte das Gremium in der Beschlussfassung mehrheitlich bei 13:2 Stimmen. Ab wann die neue Regelung gilt, steht noch nicht fest, da erst die Beschilderung erledigt werden muss.
Keinen Handlungsbedarf erkannte das Gremium hinsichtlich eventueller Maßnahmen zu Energie-Einsparungen beim Stromverbrauch im öffentlichen Bereich. Schon seit dem vergangenen Sommer wird auf die nächtliche Beleuchtung der Kirchen verzichtet, informierte Bürgermeister Arno Mager. Darüber hinaus habe die Gemeinde ihre "Hausaufgaben" gemacht durch Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Licht. Dadurch konnte laut Mager der Verbrauch von 45 KW auf nur noch sieben KW reduziert werden.
Weihnachtsbaum soll nicht immer leuchten
Hinsichtlich einer etwaigen Abschaltung der Straßenbeleuchtung in den Nachtstunden verwies Mager auf die Vorgaben nach dem Bayerischen Straßen- und Wegegesetz (BayStrWG). Dieses halte zur öffentlichen Sicherheit unter anderem zu einer leistungsfähigen Beleuchtung an. "Und noch weniger Verbrauch als schon erfolgt, ist kaum möglich", stellte Mager fest. Gleichzeitig machte der Bürgermeister auf eine entsprechende Anweisung an den Bauhof aufmerksam, der die Beleuchtung des Weihnachtsbaums der Gemeinde zeitlich reduzieren soll.
Bei einem Ortstermin mit dem Gemeinderat hatte Schulleiterin Heike Tschall auf die Notwendigkeit eines weiteren Klassenzimmers der Grundschule mit Beginn des nächsten Schuljahres im September 2023 aufmerksam gemacht. Eine Lösung durch Kooperationsbereitschaft der Mittagsbetreuung scheint nur bedingt einfach und überraschte Bürgermeister und Ratsgremium gleichermaßen.