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Retzstadt/Würzburg
Ausflugstipp fürs Fahrrad: Mal märchenhaft, mal sportlich - die Runde von Würzburg nach Retzstadt
42 Kilometer, 450 Höhenmeter, abwechslungsreiches Profil: Diese mittelschwere Radtour ist für Freizeitfahrer ein schöner Halbtagsausflug. Hier sind Tipps zum Trip.
Fahrradtour im Frühling von Würzburg nach Retzbach: Die riesigen Windräder sind charakteristisch für die Steinhöhe zwischen Güntersleben und Retzstadt. 
Foto: Daniel Peter | Fahrradtour im Frühling von Würzburg nach Retzbach: Die riesigen Windräder sind charakteristisch für die Steinhöhe zwischen Güntersleben und Retzstadt. 
Daniel Peter
 |  aktualisiert: 22.05.2023 02:26 Uhr

Die schönste Aussicht auf Würzburg, das verwunschene Dürrbachtal, Windräder und weite Fluren, das malerische Retztal und ein von bunt blühenden Obstbäumen gesäumter Mainradweg: Die Retzstadt-Runde bietet für Radfahrerinnen und Radfahrer ein abwechslungsreiches Profil und - gerade im Frühling - auf wenigen Kilometern sehr viel Sehenswertes.

Gute Aussichten: Kurz vor Retzbach eröffnen sich viele schöne Blicke auf das Maintal und auf Zellingen.
Foto: Daniel Peter | Gute Aussichten: Kurz vor Retzbach eröffnen sich viele schöne Blicke auf das Maintal und auf Zellingen.

1. Wohin geht der Ausflug und was ist das für eine Tour?

Die Tour startet an der Talavera in Würzburg und führt über die Steinburg nach Oberdürrbach. Auf einem märchenhaften Abschnitt durch das Dürrbachtal geht es nach Güntersleben, über Feldwege weiter nach Retzstadt (Lkr. Main-Spessart) und auf dem leicht abschüssigen Radweg nach Retzbach. Über die Radbrücke kommt man nach Zellingen auf den Mainradweg und über Erlabrunn und Margetshöchheim nach Würzburg zurück.

Mit etwa 42 Kilometern und 450 Höhenmetern gilt die Tour als mittelschwer. Sportliche Fahrerinnen und Fahrer brauchen gute zwei Stunden. Perfekte Feierabendrunde. Freizeitfahrer sind mit Pausen etwa einen halben Tag unterwegs.

Verwunschen wie in einem Märchen: Den Waldweg zwischen Oberdürrbach und Güntersleben könnten sich die Gebrüder Grimm ausgedacht haben. Der Belag ist zwar nicht befestigt, aber trotzdem gut zu befahren.
Foto: Daniel Peter | Verwunschen wie in einem Märchen: Den Waldweg zwischen Oberdürrbach und Güntersleben könnten sich die Gebrüder Grimm ausgedacht haben. Der Belag ist zwar nicht befestigt, aber trotzdem gut zu befahren.

2. Wie komme ich da hin und wo parke ich?

Würzburg im Zentrum Mainfrankens ist über die A3 und die A7 von allen Seiten gut zu erreichen. An der Talavera gibt es immer kostenlose Parkplätze - außer zur Volksfestzeit. Vom Hauptbahnhof zur Talavera dauert es mit dem Rad etwa 5 Minuten.

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3 Warum sollte ich dorthin?

Die Tour bietet auf relativ wenigen Kilometern viel Abwechslung. Es geht urban los in der Mainmetropole, wird schnell grün im Dürrbachtal. Die Feldwege zwischen Güntersleben und Retzstadt sind quasi autofrei und bieten eine tolle Aussicht in verschiedene Richtungen. Riesige Windräder säumen den Weg, es huscht auch mal ein Reh über die Straße.

Das Retztal wird von Weinbergen gesäumt und der leicht abschüssige Radweg entlang der Retz fährt sich wunderbar und bietet eine tolle Kulisse. Auf der Zielgeraden geht es auf dem Mainradweg flach und gemütlich zurück nach Würzburg.

Auf der Stahlbrücke bei Zellingen geht es über den Main. Ein schöner Ort um zu verweilen und die Binnenschiffe zu beobachten. 
Foto: Daniel Peter | Auf der Stahlbrücke bei Zellingen geht es über den Main. Ein schöner Ort um zu verweilen und die Binnenschiffe zu beobachten. 

4. Was gibt es zu sehen und zu erleben?

Schon der erste Anstieg zur Steinburg bietet eine der schönsten Aussichten auf die Domstadt. Kurz verschnaufen und ein Foto machen, dann geht es weiter zum Bismarckturm. Die Wiese lädt ein zur kurzen Rast mit Postkartenpanorama. Dann fahren wir über eine kurvige Allee nach Oberdürrbach.

Gerade im Frühling wirkt der Waldweg in Richtung Güntersleben wie aus dem Märchen: tiefgrün und verwachsen. Majestätisch ragen die Windräder aus den Fluren zwischen Güntersleben und Retztstadt. Der Anstieg zur sogenannten Steinhöhe auf 382 Metern ist steil und fordernd - aber sehr kurz. Zur Not muss man eben ein paar Meter schieben.

Zur Belohnung geht es danach entspannt bergab ins beschauliche Retzstadt. Am Marktplatz stärken wir und im "Retschter Lädchen" mit regionalen Spezialitäten und frischem Kaffee.

Für das Panorama auf Retzstadt muss man den Altenberg erklimmen. Liegt zwar nicht direkt auf der Route. Ist aber den kleinen Umweg wert.
Foto: Daniel Peter | Für das Panorama auf Retzstadt muss man den Altenberg erklimmen. Liegt zwar nicht direkt auf der Route. Ist aber den kleinen Umweg wert.

Für das Retzstadtpanorama müssen wir den Altenberg erklimmen. Mit dem geländegängigen Rad fahren wir schnell mal hoch, das Rennrad lassen wir besser unten stehen und laufen die paar Meter. Kurz vor dem Aufstieg weiden Lamas. Das freut besonders die Kleinen.

Zahlreiche Lamas grasen auf einer Wiese zwischen Retzstadt und Retzbach.
Foto: Daniel Peter | Zahlreiche Lamas grasen auf einer Wiese zwischen Retzstadt und Retzbach.

In Retzbach gibt es immer wieder schöne Aussichten auf dass Maintal. Die Radbrücke über den Main ist schon architektonisch toll. Im Sommer kann man die Tour mit einem Besuch im Zellinger Freibad oder am Badesee in Erlabrunn unterbrechen. Auf dem Mainradweg geht es dann gemütlich zurück in die Domstadt.

5. Wie viel Zeit sollte ich einplanen?

Für sportliche Fahrerinnen und Fahrer sind die 40 Kilometer in zwei Stunden zu schaffen, da braucht es nicht einmal eine Pause. Wer die Tour als Ausflug plant, geht von einem halben Tag aus. Mit einem Besuch im Freibad in Zellingen wird ein schöner Tagestrip daraus.

Verwunschen wie in einem Märchen: Den Waldweg zwischen Oberdürrbach und Güntersleben könnten sich die Gebrüder Grimm ausgedacht haben. Der Belag ist zwar nicht befestigt, aber trotzdem gut zu befahren.
Foto: Daniel Peter | Verwunschen wie in einem Märchen: Den Waldweg zwischen Oberdürrbach und Güntersleben könnten sich die Gebrüder Grimm ausgedacht haben. Der Belag ist zwar nicht befestigt, aber trotzdem gut zu befahren.

6. Was ist die beste Zeit für diesen Trip?

Im Prinzip ist die Tour ganzjährig farbar. Doch gerade im Frühling wirkt die Strecke besonders reizvoll. Die Weinberge beginnen zu grünen, überall blüht es in allen erdenklichen Farben. Und der Weg durch das Dürrbachtal leuchtet im satten Grün des Frühjahrs am eindrucksvollsten.

Der Frühling ist eine sehr gute Jahreszeit für die Tour.
Foto: Daniel Peter | Der Frühling ist eine sehr gute Jahreszeit für die Tour.

Die zahlreichen Badegelegenheiten sprechen auch für den wärmeren Teil des Jahres. Aber auch ein lauer Sommerabend eignet sich perfekt für die Runde: Im warmen Abendlicht Gas geben und zur Belohnung kurz vor Dämmerung nochmal in den Main springen. Zum Beispiel am Skatepark in der Zellerau. Im Sommer ist hier immer was los. Und das Flair ist international.

7. Für wen ist der Ausflug geeignet?

Die Retzstadt-Runde eignet sich für alle Radtypen. Das Stück zwischen Oberdürrbach und Güntersleben ist zwar nicht befestigt, aber trotzdem auch mit dem Rennrad gut fahrbar. Wer das vermeiden will, fährt einfach über Gadheim.

Familien kürzen die Tour ab und fahren nach dem Dürrbachtal über den Mittelpunkt der EU bei Gadheim.
Foto: Daniel Peter | Familien kürzen die Tour ab und fahren nach dem Dürrbachtal über den Mittelpunkt der EU bei Gadheim.

Familien können die Tour so gut abkürzen: Nach dem Dürrbachtal geht es über Gadheim und den Mittelpunkt der EU direkt runter nach Veitshöchheim und über die Brücke nach Margetshöchheim und dann zurück nach Würzburg. Eventuell mit einem kleinen Schlenker zum Badesee in Erlabrunn.

8. Wenn der kleine Hunger kommt: Wo gibt es was zu trinken und zu essen?

Der Dorfladen in Retztstadt ist ein guter Ort, um sich etwa auf der Mitte der Tour mit frischer Energie zu versorgen. Das "Retschter Lädchen" ist ein Gemeinschaftsprojekt der Bürger und bietet regionale Lebensmittel an. Das ist unterstützenswert - und es schmeckt.

Der Meisnerhof in Erlabrunn hat einen schönen Biergarten und einen exzellenten Ruf für fränkische Küche. Genauso wie die Fischerbärbel an der Mainpromenade in Veitshöchheim. Die "Meefischli" sind über die Ortsgrenzen hinaus bekannt. Leckere Wildschwein-Pfefferbeisser gibt es bei der Metzgerei Holz in Margetshöchheim. Und wer erst zum Ende einkehren wil, findet im neu eröffneten Biergarten am Wasserhäusle in der Zellerau sicher einen Platz. Den haben gerade die Macher der Würzburger Kultkneipe "Standard" übernommen.

Mit gegenseitigem Respekt: Ein Schild wirbt im Dürrbachtal für eine friedliche Koexistenz zwischen Radfahrern und landwirtschaftlichen Fahrzeugen.
Foto: Daniel Peter | Mit gegenseitigem Respekt: Ein Schild wirbt im Dürrbachtal für eine friedliche Koexistenz zwischen Radfahrern und landwirtschaftlichen Fahrzeugen.

9. Wenn ich noch Zeit habe und bleiben will – was bietet die Umgebung?

- Würzburg hat kulturell sehr viel zu bieten. Man kann die Tour zum Beispiel mit einem Rundgang durch die Altstadt beschließen, die von der Talavera sehr gut zu Fuß zu erreichen ist. Am Alten Kranen ist immer was los. Und auf dem dort ankernden Kutter gibt es Getränke und Snacks mit Blick auf Festung und Mainbrücke.

Für das Panorama auf Retzstadt muss man den Altenberg erklimmen. Liegt zwar nicht direkt auf der Route. Ist aber den kleinen Umweg wert.
Foto: Daniel Peter | Für das Panorama auf Retzstadt muss man den Altenberg erklimmen. Liegt zwar nicht direkt auf der Route. Ist aber den kleinen Umweg wert.

- Das Zellinger Freibad und der Badesee in Erlabrunn bieten sich im Sommer für einen Zwischenstopp an.

- An der Mainpromenade in Veitshöchheim gibt es einen wunderschönen Spielplatz, eine Minigolfanlage und zahlreiche Lokalitäten zum Einkehren. Der benachbarte Rokokogarten ist einer der schönsten seiner Art und lädt zwischen Statuen, Seen und Heckengebilden zum Lustwandeln ein. 

 
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Kommentare
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  • jutta.fehlbaum@gmx.de
    Hallo
    Wir sind die Tour heute gefahren. Tolle Fahrt.
    Schön wäre es, wenn eine gpx.Datei generell bei den Rad und Wandertouren dabei ist.
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