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Retzstadt
Erfolgreicher Start für den Dorfladen "Retschter Lädchen": Laut Marktleiter hat das auch mit dem "Retzstadt-Effekt" zu tun
Während andernorts Dorfläden schließen müssen, wird das im November eröffnete Geschäft in Retzstadt gut angenommen. Woran liegt das? Und wie geht es mit Parkplätzen voran?
Der neue Dorfladen in Retzstadt hat im November eröffnet. 
Foto: Corbinian Wildmeister | Der neue Dorfladen in Retzstadt hat im November eröffnet. 
Corbinian Wildmeister
Corbinian Wildmeister
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:44 Uhr

Das "Retschter Lädchen", das im November eröffnet hat, ist das Herzstück der Neuen Mitte Retzstadts. Zur Einweihungsfeier des Dorfladens kam sogar Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Doch wie sieht nach einigen Wochen das erste Zwischenfazit aus? Kommt genug Kundschaft in den Lebensmittelladen?

Marktleiter Peter Feldbauer zeigt sich im Gespräch mit dieser Redaktion euphorisch. Es laufe "extrem gut"; Umsatz und Kundenfrequenz seien "deutlich besser" als erwartet. Man werde jeden Tag aufs Neue "überrannt". Die größte Herausforderung der vergangenen Wochen sei gewesen, jeden Tag den Ansturm zu bewältigen, so Feldbauer. Er spricht von 250 bis 300 Kundinnen und Kunden am Tag. Das seien für einen Dorfladen "unglaublich viele". 

Positive Rückmeldungen von Bürgerinnen und Bürgern

Deshalb sollen auch von März an zwei weitere Teilzeitkräfte eingestellt werden. Den allgemeinen Personalmangel spürt auch Feldbauer: "Es war nicht leicht, die beiden zu finden, aber wir sind froh, dass wir sie haben." Zusammen mit den Reinigungskräften, die abends das Geschäft säubern, beschäftigt der Dorfladen zehn Leute. Gestartet sei man mit sechs Mitarbeitern.

Gegenüber des Dorfladens entstehen aktuell noch sieben Parkplätze. 
Foto: Corbinian Wildmeister | Gegenüber des Dorfladens entstehen aktuell noch sieben Parkplätze. 

Bürgermeister Karl Gerhard bestätigt, dass es viele positive Rückmeldungen von den Bürgerinnen und Bürgern gab. Es sei eine "riesen Lücke" bei der Nahversorgung in Retzstadt geschlossen worden. Darüber hinaus habe sich der Dorfladen mit Café im hinteren Bereich zu eine Treffpunkt im Ort entwickelt. 

Der Marktleiter spricht vom "Retzstadt-Effekt"

Warum das Geschäft des "Retschter Lädchens" brummt, während andere Dorfläden in der Region schließen müssen? Bürgermeister Gerhard ist überzeugt, dass es nicht damit getan ist, dass ein Dorfladen als "Notbehelfslösung" für Seniorinnen und Senioren dient. Es müssten auch deren Kinder und Enkelkinder dort einkaufen. "Sonst hat das keine Zukunft."

In Retztstadt seien von Anfang an auch junge Familien zum Einkaufen im Dorfladen gewesen. Feldbauer spricht vom "Retzstadt-Effekt", auf den man in der Gesellschafterversammlung des Dorfladens gehofft hatte, und der nun eingetreten sei. "Wir sind ein Dorf, das zusammenhält."

Als weitere Faktoren für den bisherigen Erfolg des Geschäfts nennt Feldbauer das Farbkonzept, die Beleuchtung und freundliche Angestellte. "Viele Kunden sagen, man kommt rein und fühlt sich wohl." In einer Pressemitteilung erwähnt das Landratsamt Main-Spessart zudem die regionalen Produkte und die Café-Ecke als Erfolgsfaktoren. Diese Erfahrungen hätten auch andere Dorfläden gemacht. Ende Januar hatte das Regionalmanagement des Landkreises zum Austauschtreffen mit Vertreterinnen und Vertretern anderer Dorfläden nach Retzstadt eingeladen.

Parkplatzsituation ist noch nicht optimal

Eine Werbemaßnahme, die der Dorfladen kürzlich gestartet hat, ist eine Gruppe im Nachrichtendienst WhatsApp: Diese hat bereits rund 200 Mitglieder. "Wir wollen Kunden auf möglichst einfache Art und Weise erreichen." Dort informiere man über neue Artikel im Sortiment und Aktionen wie ein Weißwurstfrühstück an Fasching. Schreiben kann dort nur das "Retschter Lädchen". Feldbauer: "Sonst geht das schnell auf die Nerven, wenn da jeder seinen Senf dazugibt." 

Noch nicht optimal ist die Parksituation vor dem Dorfladen. Das räumt der Bürgermeister ein. Oft müssten die Leute noch auf dem Gehweg parken. Aktuell laufen die Bauarbeiten an den sieben geplanten Parkplätzen gegenüber des Lädchens. Diese seien schon geschottert, müssten aber noch gepflastert werden. Wenn das geschafft sei, entspanne sich die Situation, ist Gerhard überzeugt. "Wichtig ist, dass es vorwärts geht." Feldbauer fügt hinzu, dass die Kundschaft keineswegs nur mit dem Auto kommt. Selbst bei Schnee kämen viele mit dem Fahrrad. 

 
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Kommentare
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  • galaben65
    Ich als fast täglicher Kunde kann alles bestätigen was Herr Feldbauer berichtet.
    Vor allem die freundliche Atmosphäre in dem Geschäft.
    Übrigens im wirklich schönen gemütlichen Kaffee gibt es auch ein Bierchen(oder auch zwei).
    grinsen
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