Werden künftig wieder Pavillons auf dem Bahnhofsvorplatz stehen oder rechts und links je eine Doppelreihe Bäume? Über diese Frage soll der Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstagnachmittag beraten und beschließen.
Ursprünglich sollten die Pavillons aus den 1950er Jahren auf beiden Seiten des Bahnhofsvorplatzes bis zum Beginn der Landesgartenschau in diesem Frühjahr am Hubland durch neue ersetzt werden. Weil sich aber herausstellte, dass der Fertigstellungstermin nicht gehalten werden konnte, wurden die Pavillons auf der Ostseite bereits im Sommer 2016 als Übergangslösung durch Grünflächen und große Blumenampeln ersetzt. Im Frühjahr 2017 verschwanden auch die Pavillons der Westseite und wurden ebenfalls durch Rasenflächen ersetzt.
Weil sich nach dem Abriss der Pavillons und der Begrünung auch Stimmen mehrten, die forderten, dass die Planungen für neue Pavillons eingestellt werden sollten, hatte Oberbürgermeister Christian Schuchardt im Mai erklärt, dass darüber schon bald der Stadtrat entscheiden solle. Er selbst wünsche sich eine Lösung, die die größte Akzeptanz finde, so Schuchardt damals im Gespräch mit dieser Redaktion. Auch der damalige Stadtbaurat Christian Baumgart merkte an: „Es gibt sehr gute Argumente für neue Pavillons – aber auch für den freien Platz.“
Über was soll nun der Stadtrat entscheiden? Variante eins ist der Bau der Pavillons, wie es in einem Ideen- und Realisierungswettbewerb im Jahr 2005/2006 vom siegreichen Büro Auer Weber Architekten vorgeschlagen wurde. Überbaut werden dabei rund 1300 Quadrameter der 4300 Quadratmeter Platzfläche. In den Pavillons sind auf etwa 20 Prozent der Flächen eine öffentliche Nutzung wie ein Aufenthaltsraum für die Taxifahrer, öffentliche Toiletten und eine Kindertagesstätte vorgesehen. Der Rest soll zentral über die Deutsche Bahn vermietet werden, dort sind hochwertiger Einzelhandel und Reisebedarf vorgesehen. Auch die sich bislang auf dem Bahnhofsvorplatz befindliche Gastronomie könnte dort unterkommen.
Der Vorteil: Durch die Vermietung würden sich die Baukosten langfristig amortisieren. Nach dem bereits erfolgten Abbruch der alten Pavillons werden für den Bau der neuen Pavillons etwa 3,8 Millionen Euro brutto veranschlagt, hinzu kämen Kosten für Oberflächengestaltung, Fahrradinfrastruktur oder auch die Aufwertung der nahegelegenen Ringparkflächen.
Bei Variante zwei wird der Platz wieder so gestaltet, wie er sich vor dem Jahr 1945 darbot. Auf beiden Seiten des Platzes werden doppelte Baumreihen gepflanzt, die den Vorplatz fassen und zum Ringpark und dem Busbahnhof hin abgrenzen sollen. Zeitgleich zieht der Taxistand auf die andere Seite des Vorplatzes, die Taxen stehen dann in einer Reihe zwischen Platz und Busbahnhof. An die Stelle des jetzigen Taxistandes könnten Abstellflächen für mehrere hundert Fahrräder geschaffen werden.
Neubau mit Nutzung aus den Bereichen Gastronomie und Reisebedarf
Am südlichen Rand des Busbahnhofes zum Röntgenring hin könnte ein Aufenthaltscontainer für den Fahrmeister der WVV und die Taxifahrer entstehen, zusammen mit öffentlichen Toiletten. Am nördlichen Rand wäre ein Neubau mit Nutzung aus den Bereichen Gastronomie und Reisebedarf möglich. Zeitgleich soll der östlich des Bahnhofsvorplatzes gelegene Teil des Ringparks zur Haugerglacisstraße hin durch einen beleuchteten Fußweg aufgewertet werden.
Laut Vorlage der Verwaltung für die Ratssitzung wurden für diese Variante bislang nur erste Kostenschätzungen erstellt. So werden die Kosten für Oberflächengestaltung und Begrünung inklusive der Verlegung der Taxispuren auf rund 4,8 Millionen Euro veranschlagt. Weitere rund 1,5 Millionen Euro sollen die beiden Pavillons am Busbahnhof und ein eventuelles Fahrradparkhaus am jetzigen Taxistand kosten.
Zuschüsse des Freistaates wären möglich
Der Nachteil dieser Lösung: Weil der Pavillon nördlich des Busbahnhofes nur etwa 100 Quadratmeter hätte, wären die Mieteinnahmen deutlich geringer. Allerdings könnte diese Variante laut Verwaltung in einzelnen Abschnitten verwirklicht werden. Auch hält die Verwaltung Zuschüsse des Freistaates dafür für möglich. Wichtig: Beide Varianten lassen sich umsetzen, ohne eine spätere Umlegung der Straßenbahntrasse vom Röntgenring in die Haugerglacisstraße zu behindern.
Allerdings treiben sich zurzeit weniger dieser Leute auf dem Bahnhofsvorplatz herum, obwohl die Bäume in der Mitte ja noch da sind. Vereinzelt sieht man welche auf den Parkbänken, aber eben nicht mehr so viele wie VOR dem Abriss der Pavillons. Denn es sind ja eigentlich gerade die Pavillons gewesen, die diese Leute angelockt haben: Dort konnten sie sich mit Bier eindecken und waren vor/hinter ihnen windgeschützt. Jetzt, wo die Pavillons weg sind, laufen Passanten kreuz und quer vorbei - das macht das Sitzen ungemütlich.
Daher hätte ich einen 3. Vorschlag: Wie wäre es denn, wenn man die Weite der jetzigen Sit. nutzt und auf den bestehenden Grünflächen Blumenbeete anlegt??
Den wirklich einladend sahen diese früher nun auch nicht aus. Und wenn man dadurch auch noch Stellplätze für Fahrräder schaffen kann ist das auch zu begrüßen.