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Würzburg
Pro Pavillons: Es geht ums architektonische Konzept
Bei allem Verständnis für den Wunsch nach mehr Grün: Unser Autor findet, dass die Pavillons für  ein architektonisches schlüssiges Bild nötig sind.
Torsten Schleicher
 |  aktualisiert: 18.11.2018 02:14 Uhr

Viele Würzburger wünschen sich mehr Grün in der Stadt. Das ist verständlich, aber kein Grund, architektonische Konzepte über Bord zu werfen. Als die Stadt nach 1945 wiederaufgebaut wurde, entstand  - ähnlich wie beim Mozartareal - mit Bahnhofsgebäude und Pavillons ein Ensemble, das in sich schlüssig war und zudem ein markantes Beispiel für die Nachkriegsmoderne. 

Die Architektur der 1950er Jahre wird oft unterschätzt, weil sie irgendwie nicht richtig historisch wirkt und weil - wie übrigens zu jeder Zeit - nicht nur Vorzeigbares entstand. Dass der Würzburger Bahnhof samt Vorplatz lange Zeit kein Schmuckstück  war, lag jedoch nicht an der Architektur, sondern an der Vernachlässigung der Bausubstanz. Das Hauptgebäude kann sich inzwischen wieder sehen lassen. Ein Verzicht auf die Pavillons ließe den Bahnhofsvorplatz aber als architektonischen Torso zurück. Für eine Stadt, die nach den Zerstörungen von 1945 mühsam wieder aufgebaut wurde, wäre das eine vertane Chance.

 
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  • schorschmeitropfe
    Das ist aber auch nur die halbe Wahrheit. Der Bahnhof hat, spätestens seit das große Wandbild entfernt wurde, so gut wie keine sichtbare architektonische Verbindung zu den 50er Jahren und schon gar nicht zu den Pavillons. Was auch immer dort nun gebaut werden soll, wird sicher auch keine historisierte Version der 50er Jahre Pavillons. Es wird ein Neubau und damit wieder ein Fremdkörper. Man denke nur an das "Petrini Haus" am unteren Markt. Nur weil dort vor dem Krieg ein Haus stand musste da wieder eines hin. Und was für ein hässlicher Brocken! Am Bahnhof hat man jetzt die Chance, solche Bausünden (es wird ja in jeder Ära nicht nur vorzeigbares gebaut, gell?) zu vermeiden. Möge sich hier die Vernunft durchsetzen und die Pavillons verhindert werden.
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