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WÜRZBURG
Straßenbahn-Wendeschleife um das Glacis
Von unserem Redaktionsmitglied Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 07.12.2011 17:00 Uhr

Geplant wird vor dem Würzburger Hauptbahnhof seit 25 Jahren. Schon damals, vor der ersten Landesgartenschau (LGS), wollte man die Straßenbahn und ihre Haltestellen besser anordnen. Doch weder bis zur LGS 1990 noch bis heute ist etwas daraus geworden. Nun soll es zumindest bis zur zweiten Landesgartenschau im Jahr 2018 klappen. Neue Pläne dafür erläuterte Paul Lehmann für die Würzburger Straßenbahn GmbH (WSB) dem Umwelt- und Planungsausschuss.

Zehn Varianten zur Neuanlage der Haltestellen und der Gleisführung hatten die Fachleute im Vorfeld durchgespielt. Acht von ihnen zeigte Betriebsleiter Lehmann nur im Schnelldurchlauf: Sie scheiden aus, weil sie die künftigen Straba-Kapazitäten nicht bewältigen können. Hierfür sind laut WSB vier Einzelhaltestellen notwendig. Und die müssen – mit Blick auf die neue Generation von Straßenbahnwagen – mindestens 45 Meter lang sein.

Sie in einer Viererreihe nebeneinander zu legen, würde den Bahnhofsvorplatz stark beschneiden. Klarer Favorit ist laut Lehmann die „Variante 10“, und im Stadtratsausschuss gab es dafür von allen Seiten Zustimmung. Danach (s. Grafik) würden die barrierefreien Haltestellen vor dem Bahnhof paarweise hintereinander angelegt. Lehmann: „Damit wird am Bahnhofsvorplatz großzügig aufgeräumt. Das ist auch städtebaulich interessant.“ Die Wasserschutzzone werde nicht berührt, die Wege zum Hauptbahnhof seien kurz und die Haltestellen für die Fahrgäste übersichtlich.

Anders als heute würden vom Bahnhof in Richtung Grombühl die Gleise gesplittet: Stadtauswärts soll die Straba eingleisig am Haugerring entlang fahren, stadteinwärts entlang der Haugerglacisstraße bzw. Quellenbach-Parkhaus. Am Übergang zum Berliner Ring könnte die Straßenbahn wenden. Dafür muss ein Gleis durch das Ringpark-Ende gelegt werden. Auch bei einer neuen Wendeschleife vor dem Bahnhof müsste der WSB zufolge das Glacis angeschnitten werden.

Der Vorteil einer neuen Endhaltestelle am Berliner Ring: Die sich unter anderem mit einem Dienstleistungszentrum weiter entwickelnde Schweinfurter Straße wäre besser an den ÖPNV angebunden. Dass die Straßenbahn – statt wie bisher vor dem Bahnhof zu wenden – eine lange Schleife um das Glacis fährt, verursacht höhere Betriebskosten. Diese werden laut Lehmann aufgefangen, weil für die Variante weniger technische Elemente (zum Beispiel Weichen) nötig sind und man mit mehr Fahrgästen aus dem Bereich der Schweinfurter Straße rechnet.

Positives Echo aus den Fraktionen

In allen Fraktionen wurden die Überlegungen positiv aufgenommen. Oberbürgermeister Georg Rosenthal zeigte sich zuversichtlich: „Wir werden eine sehr gute Lösung finden.“ Er regte an, auch zu diesem Thema eine Bürger-Infoveranstaltung vorzubereiten. SPD-Fraktionsvorsitzender Hans Werner Loew appellierte angesichts der langen, unbefriedigenden Vorgeschichte am Bahnhof „an alle“ zur konstruktiven Begleitung. Auch die Grünen unterstützen diese Variante, mahnen gleichwohl zur größtmöglichen Rücksichtnahme auf das Glacis. Karin Miethaner-Vent regte an, das entfallende zweite Gleis am Haugerring durch eine Neuanlage der früheren Baumalle zu ersetzen. Der Radweg, dies erklärte Lehmann auf Nachfrage von Heinrich Jüstel (SPD), soll auf jeden Fall dort verbleiben.

 
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Kommentare
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  • schneiderassa
    Wo bitte bleibt der Bericht über die Trautenauer Straße ? Bei der Sitzung des Planungsausschusses vom 06.12.2011 war unter dem Punkt 18 die Trautenauer Straße vorgesehen. Man bedauerte die erneute Maßnahme der Ausschreibung und nahm wieder die Variante 7 als Vorlage und zusätzlich die Variante 7a - aber dies nur, weil man sich darüber klar war. zahlen muß der Anlieger - die vermeintlich billigere Lösung wird nicht sehr viel günstiger Zwei Aspekte muss man noch sehen die Kostenwerden sicherlich nicht geringer als bei der ersten Ausschreibbung Die Variante 7a wäre für die Stadt wesentlich schlechter, da die Stadt für die nächsten 30 Jahre die Kosten der Unterhaltung aufkommen muss Nicht zu vergessen [b] die doppelten Kosten der Verwaltung und die Schadenersatzansprüche aus der ersten Ausschreibung
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  • Laeufer61
    ...nach 25 Jahren!! Planungen, nun endlich mal zu Potte zu kommen am Hauptbahnhof.
    Zitat von Oberbürgermeister Georg Rosenthal
    „Wir werden eine sehr gute Lösung finden.“
    ..."die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube", na vielleicht hat ja der olle Goethe hier mal nicht ganz recht grinsen
    Die vorgeschlagene Lösung gefällt mir auch ganz gut, bin aber schon gespannt, wie die Arcadenverhinderer darauf reagieren.
    Und ihr Vorschlag @reutjo, den "Bischofshut" betreffend, ist schon fast visionär zwinkern

    MfG
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  • reutjo
    von Straßenbahnwagen – die mindestens 45 Meter lang sein .. werden.

    Da diese Straßenbahnwagen ... " alle bisherigen Linien " UND die neue Linie 6 ",

    allesamt durch die WÜer Innenstadt mit ihrer Fußgängerzone fahren müssen,
    werden doch mindestens 4 pro Geleis (hin und her) ZUSÄTZLICH die Fußgängerzone
    belasten. Egal auf welcher Strassenseite man dort schwer bepackt vom Einkaufen
    in der Innenstadt läuft; es geht immer an einer rollenden 45 Meter langen Wand lang.

    Für WÜer Strassenverhältnisse finde ich das nicht so ideal. Eine Lösung wäre,
    statt schliessen des Oeggtores für den gesamten Individualverkehr mit Auto ...
    den sg. "Bischofshut" als äussere Grenze aufzuziehen.... Innen geht dann nur
    noch Fuss-, Fahrrad-, UND natürlich die Straba grinsen das Wundermittel für WÜ !
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