Bäume oder Pavillons, eigentlich keine Frage. Denn die Frage, was den Ringpark besser mit dem jetzt schon grünen Bahnhofsvorplatz verbindet, beantwortet sich eigentlich von selbst. Sicherlich wäre der Bau der Pavillons für die Stadt leichter zu finanzieren, weil diese sich über die Jahre durch die Mieteinnahmen selbst bezahlen. Doch die Entscheidung, die der Stadtrat heute fällt, ist eine, die über die nächsten Jahrzehnte hinausstrahlen wird. Und man muss sich nur selbst fragen, welche Stadt man sympathischer finden würde, wenn man sie nach einer Bahnreise zum ersten Mal gespannt durch ihr Bahnhofsportal betritt. Die, wo man zuerst den Geruch von Fischbrötchen und Pizzazungen wahrnimmt oder die, die sich mit einem großen, grünen Platz, dem sprudelnden Kiliansbrunnen und zwei Reihen großer Bäume auf jeder Seite präsentiert? Der erste Eindruck zählt - und der war ja lange genug nicht gerade der Beste.
Würzburg
Kontra Pavillons: Der erste Eindruck zählt
Bäume statt Pavillons, möchte unser Autor auf dem Bahnhofsvorplatz stehen haben. Das ist zwar teurer, aber so präsentiert sich die Stadt ihren Besuchern besser, meint er.
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Ich bin wahrlich kein rückwärts gewandter Mensch, sondern liberal, zukunftsorientiert und verwahre mich gegen jede Form von Extremismus. Aber ich bin ein ästhetischer und heimatverbundener Mensch, der merkt, dass die Menschen Symbole brauchen, um den inneren Drang nach Identifikation stillen und sich eine Antwort auf die Frage "Woher komme ich? Wohin gehöre ich? Was ist meine Identität?" geben zu können.
Und das äußert sich eben auch in solchen vermeintlichen Kleinigkeiten, der Architektur und des Stadtbildes im Besonderen. Wie sind solche Dinge, wie die Zunahme der Trachtenmode, gerade auch bei jungen Menschen, denn sonst zu erklären?