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Würzburg/Schweinfurt
Seelsorger im Bistum Würzburg mischen sich in Insolvenz von Galeria Karstadt Kaufhof ein
In einem Statement adressieren die Betriebsseelsorger klare Forderungen an Konzernchef René Benko. Zugleich bieten sie Beschäftigten ihre Unterstützung an.
Der Kaufhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof ist insolvent. Mindestens 40 Filialen müssen diesmal wohl schließen. Auch in Würzburg gibt es eine große Filiale.
Foto: Thomas Obermeier | Der Kaufhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof ist insolvent. Mindestens 40 Filialen müssen diesmal wohl schließen. Auch in Würzburg gibt es eine große Filiale.
Christine Jeske
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:20 Uhr

Fünf Betriebsseelsorger im Bistum Würzburg zeigen sich solidarisch mit den unterfränkischen Beschäftigten der Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof, die erneut um ihre Arbeitsplätze bangen. Durch das zweite Insolvenzverfahren innerhalb von nur zwei Jahren laste auf ihnen allen ein ungeheurer Druck der Unsicherheit und der Zukunftsangst, heißt es in einem gemeinsamen Statement.

Benko soll endlich unternehmerische Verantwortung wahrnehmen

"Als Betriebsseelsorger wissen wir um die Zermürbung, die existentiellen Ängste und die Dauerbelastung durch Mehrarbeit", schreiben Peter Hartlaub (zuständig für die Region Schweinfurt), Klaus Köhler (Würzburg), Rudi Reinhard (Haßfurt) sowie Marcus Schuck und Ludwig Stauner  (Aschaffenburg). "Wir stehen in Kontakt mit den Betriebsräten", sagt Marcus Schuck auf Nachfrage. Er betont, dass er und seine Kollegen Betroffenen zur Seite stehen und sich ihnen "in allen Sorgen um den Arbeitsplatz" als Gesprächspartner anbieten.

Die fünf Männer kritisieren das Verhalten von Konzernchef René Benko scharf. Die Betriebsseelsorger fordern ihn auf, endlich seine unternehmerische Verantwortung wahrzunehmen und selbst "massiv in seine Warenhäuser zu investieren, um Beschäftigung auf Zukunft zu sichern".

Zugleich erwarten sie von Benko und der Konzernleitung, Verhandlungen mit den gewerkschaftlichen Tarifpartnern und den Betriebsräten auf Augenhöhe zu führen und ein zukunftsfähiges Sanierungskonzept vorzulegen, das möglichst viele Filialen auf Dauer erhält. Die Arbeit der Beschäftigten und ihr wirtschaftlicher Beitrag für das Unternehmen solle wertgeschätzt werden.

Was Betriebsseelsorger machen

Im Oktober hatte der Konzern Insolvenz angemeldet. Rund ein Drittel der bundesweit 131 Filialen sollen von einer Schließung betroffen sein. Insgesamt sind 17.400 Menschen bei Galeria Karstadt Kaufhof beschäftigt. Tausenden droht eine Entlassung.

Die Betriebsseelsorge im Bistum Würzburg ist eine Einrichtung der katholischen Kirche in Trägerschaft der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB). Betriebsseelsorger gehen laut Marcus Schuck in die Betriebe hinein. Sie beraten und begleiten eigenen Angaben zufolge in Konflikten und schwierigen Situationen, vermitteln Beratungs- und Unterstützungsangebote und solidarisieren sich mit den Beschäftigten im Kampf um gute Arbeitsbedingungen und den Erhalt von Arbeitsplätzen.

 
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  • klafie
    die Überschrift der Main-Post ist wieder mal typisch! Da glaubt man am Anfang des Artikels, dass sich das gesamte Bistum Sorgen macht um den Kaufhof. Dann 2 Zeilen wieder: Betriebsseelsorge. Betriebsseelsorge ist auch wichtig, für die Arbeiter, die nicht wissen, wie
    ihre Zukunft aussieht, ob Verkäufer:innen oder Angestellte sonst welcher Art.
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  • coladeris
    Wenn ich den Gender-Doppelpunkt lese, überlege ich, ob ich nicht auch einen Seelsorger brauche.. Lassen Sie das doch!? Generisches Maskulinum ist eine gültige Regel in der Rechtschreibung also warum verhunzen Sie unsere Sprache so?
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  • Mainkommentar
    Selbst wenn es die Galeria in Würzburg nicht mehr gäbe kommt halt was anderes rein. Entweder ein großer Laden oder halt mehrere. Galeria ist weder von den Artikeln,der Artikelauswahl, dem Style der Filiale, dem Restaurant, noch den Verkäufern/innen so, das man sagen könnte, das man da unbedingt hinmüsste
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