Im Kommunalwahlkampf 2020 war das Thema bezahlbares Wohnen ein Großes in der Stadt: In einigen Gebieten der Stadt wie am Herroth sind die Wohnungen so schlecht, dass sie nicht mehr vermietbar sind. Das Bürgerbegehren "Bezahlbar wohnen in Schweinfurt" einigte sich nach der Wahl mit der schwarz-grünen Koalition auf einen Fahrplan bis 2026, um mehrere hundert neue Sozialwohnungen zu bauen.
Ein Teil dieses Versprechens ist der Neubau der größtenteils seit Jahren leer stehenden Mehrfamilienwohnhäuser am Herroth durch die städtische Wohnungsbaugesellschaft SWG. Deren Geschäftsführer Alexander Förster war auch bei der Einigung mit den Vertretern des Bürgerbegehrens beteiligt. Die SWG sorgt mit einem Mix aus der freiwilligen Verlängerung der auslaufenden Bindefrist von bestehenden Sozialwohnungen, der Modernisierung und des Neubaus, wie er zum Beispiel in Bellevue schon vonstattengeht, für bis zu 500 neue Sozialwohnungen.
Ein wichtiger Bestandteil ist die Sanierung des in den 1950er-Jahren gebauten Areals Am Herroth im Stadtteil Bergl. Hier sollen in den nächsten Jahren 184 neue Sozialwohnungen entstehen. Die Sanierung der teils maroden Häuser – zuletzt standen zwei Drittel der 157 Wohnungen leer – wird vorgezogen, war eigentlich erst ab 2026 gedacht. Insgesamt investiert die SWG 78 Millionen Euro im Bereich Sozialwohnungen.
Ein wichtiger Schritt sind die vom Stadtrat nun beschlossenen vorbereitenden Untersuchungen und die Ausweisung eines Sanierungsgebietes in dem Bereich. Betroffen ist nicht nur der Herroth, sondern auch das Areal am Hauptbahnhof. Es umfasst einen Bereich zwischen Gustav-Heusinger-Straße, Stresemannstraße mit Postbetriebsareal, John-F.-Kennedy-Ring bis Einmündung Danzigstraße sowie entlang der Bahnschienen bis zur Franz-Josef-Strauß-Brücke. Das Areal ist 20,5 Hektar groß und hat 108 Grundstücke.
In einem ersten Schritt wird nun der Bestand inklusive aller Mängel erfasst, danach ein städtebaulicher Rahmenplan entwickelt, aus dem sich dann verschiedene Maßnahmen ableiten. Neben dem Neubau der Sozialwohnungen am Herroth geht es auch darum, was konkret am Hauptbahnhof-Vorplatz passieren soll. Diesen zu erneuern und umzugestalten, ist seit Jahren eine Forderung der SPD-Fraktion und mittlerweile auch Teil der Korrespondenzprojekte im Rahmen der Landesgartenschau-Planung 2026.
Am Herroth geht es der Bauverwaltung darum, "dringend benötigten Wohnraum zu reaktivieren und generationenfreundlich zu gestalten". Das Gebiet solle "mit zeitgemäßer und zukunftsorientierter Architektur bedarfsgerecht umfassend umgestaltet und aufgewertet werden." Außerdem will man sich Gedanken machen über Schweinfurts "größten überdachten Platz", wie es mit Hintersinn in der Sitzungsvorlage heißt: Gemeint ist die Franz-Josef-Strauß-Brücke, unter der tagsüber viele Pendler parken.
Da der Hbf viel zu weit weg von der Innenstadt liegt, sollte er wenigstens in sich funktional sein. Das heruntergekommene, provinzielle Empfangsgebäude wurde nach dem Krieg nicht wieder an Stelle der Bahnunterführung errichtet, wie das allg. üblich ist, sondern weiter westlich. So wird nie Leben ins Empfangsgebäude kommen. Geschäfte & Lokale sind auf Hauptgebäude und neueren Pavillon verteilt, rund herum ist es kalt & zugig! Statt den Bahnhofsplatz nur grün zu schminken braucht es in Verbindung mit der Platz-Umgestaltung einen großen Wurf!
Wiederholt machte ich hier den Vorschlag für ein neues, großstädtisches Empfangsgebäude, würdig für ein Oberzentrum und künftigen IC-Bahnhof, in Verbindung mit der neuen Außenstelle des FA München (und/oder dem neuen HZA).
Wenn eine LGS nur aus grüner Schminke besteht hat sie ihren eigentl. Zweck der Verknüpfung von Park- und Stadtentwicklung verfehlt und Mio. Steuergelder würden schlecht investiert!
Wikipedia Oberndorf:
„Nördlich der Bahnstrecke nach Würzburg liegt das größte unbebaute, nicht bewaldete Gebiet Schweinfurts [...] 2,44 km² groß […] Am Ostrand [...] an der Einfahrt zum Hauptbahnhof, befand sich ein Gleisdreieck […] In den 2000er Jahren plante Toyota ein kontinentaleuropäisches Werk für seine Luxusmarke Lexus [...] Für eine Toyota-Bewerbung […] waren von der Stadt Schweinfurt unter ihrer damaligen Oberbürgermeisterin Gudrun Grieser der Bezirk 63 [Münzberg] angedacht und die Flächen südlich der Bahnlinie [...] Toyota nahm Abstand von seinen Plänen.“
Der Containerterminal-Betreiber bat die Stadt um ein Grundstück für ein nötiges Erweiterungsareal. Um noch mehr Güterverkehr auf die Schiene zu verlegen. Hier zeigt sich, wie auch am Hbf, ob Schwarz-Grün nur grün reden oder auch handeln! Wäre das ehem. Gleisdreieck ein mögl. Ort?
Auch für langfristige Stadterweiterung wäre Münzberg nahe Hbf ein guter Ort.