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Schweinfurt
Wohin mit der Verwaltung? In Schweinfurts Rathaus gibt es zu wenig Platz
Für die gut 1100 Mitarbeitenden in der Stadtverwaltung gibt es im Rathaus zu wenig Büros. Der Stadtrat schlug Gebäude in der Innenstadt vor. Was die Verwaltung davon hält.
Das Bürogebäude des Zolls (im Bild rechts) ist keine schnelle Option für die Stadtverwaltung, ihre Raumnot zu lindern. Erst in sechs Jahren könnte es die geplante Zusammenlegung der verschiedenen Zoll-Standorte in der Stadt geben.
Foto: Anand Anders | Das Bürogebäude des Zolls (im Bild rechts) ist keine schnelle Option für die Stadtverwaltung, ihre Raumnot zu lindern.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:31 Uhr

Die Raumnot im Schweinfurter Rathaus ist immer wieder ein Thema. Für alle gibt es schlicht zu wenig Büros. Dazu kommen grundsätzliche Probleme: Das Kassengebäude neben dem Rathaus ist für Büronutzung alles andere als optimal, außerdem muss die Fassade dringend saniert werden. Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) und seine Finanzreferentin Anna Barbara Keck wollen die Bauverwaltung in das noch zu sanierende Gebäude 209 in Ledward umziehen. Die Sanierung inklusive Barrierefreiheit wird auf eine Million Euro geschätzt. Gibt es andere Optionen? 

Aus Sicht von Bündnis 90/Die Grünen schon, denn bei den Haushaltsberatungen lagen mehrere Anträge vor, aus denen ersichtlich wurde, dass man die Idee, nicht mehr möglichst viele Teile der Verwaltung zentral in der Innenstadt zu haben, nicht unbedingt für gut hält. Was auch die CSU so sieht.

Vorschlag der Grünen: Anmietung von Räumen in leeren Immobilien in der Innenstadt

Ein Vorschlag der Grünen war, in der Metzgergasse zwei derzeit leer stehende private Immobilien zu kaufen oder anzumieten. Außerdem solle geprüft werden, wann der Zoll seine Ankündigung wahr macht und die verschiedenen Standorte in der Stadt zu einem zusammenführt. Sollten da Immobilien, zum Beispiel die neben der Stadtbücherei, frei werden, sollte die Stadt diese als Büros anmieten. 

Finanzreferentin Anna Barbara Keck erklärte, auf diese Vorschläge zunächst nicht eingehen zu wollen. Zum einen sei der Umzug beim Zoll wohl nicht zeitnah, sondern binnen sechs Jahren auf der Agenda. Zum anderen plane man mit dem Gebäude 209, wo bereits alle Dienststellen, die für die Betreuung der aus der Ukraine Geflüchteten wichtig sind, einen Platz gefunden haben. Weiteres Büro-Potenzial gibt es im Friedrich-Rückert-Bau am Martin-Luther-Platz sowie im Harmoniegebäude an der Maxbrücke.

Kann das frühere Seniorenheim Maria Frieden ein Wohnheim für Azubis und Studenten sein?

Den weiteren Grünen-Antrag, zu prüfen, wo man städtische Gebäude als Wohnheim für Auszubildende und zugezogene Pflegekräfte umbauen könnte, sieht Anna Barbara Keck aber wohlwollend. Für das ebenfalls in Ledward liegende Gebäude 208 habe sich ein Investor gemeldet, der dort so genanntes "Mikrowohnen", also 1-Zimmer-Appartements, einbauen möchte. Man wolle die Grünen-Idee mit ansprechen und auch beim Leopoldina-Krankenhaus nachfragen, ob es Bedarf bei den Auszubildenden gebe. Für das neue Domicil-Pflegeheim in der Hennebergstraße gibt es schon diesen Ansatz, ein daneben liegendes, unter Denkmalschutz stehendes Gebäude, wurde vom Investor als Wohnraum für Auszubildende und Pflegekräfte umgebaut.

Eine weitere Idee brachte Stefanie Stockinger-von Lackum (CSU) ins Spiel: das geschlossene Seniorenheim Maria Frieden. Dort gebe es Zimmer mit Bädern, die Infrastruktur sei gut und ideal zum Wohnen für Auszubildende, aber auch für Studenten der Technischen Hochschule. "Gerade bei den internationalen Studenten ist die Wohnungsnot groß", so Stockinger-von Lackum. 

 
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  • Reinshagen153@t-online.de
    "Zum einen sei der Umzug beim Zoll wohl nicht zeitnah, sondern binnen sechs Jahren auf der Agenda."

    Die Stadt sollte nicht auf den Zoll warten, sondern ihm einen Vorschlag machen - zudem auch für die Außenstelle des FA München mit 300 Stellen! Da könnte man die Not zur Tugend machen und gleichzeitig einen Schandfleck beseitigen: Abriss des hässlichen Hbf-Gebäudes und Neubau mit einem großzügigen Empfangsbereich im EG, der im Osten bis zur Bahnsteigunterführung reicht! Darüber wäre in einem großstädtischen, langen, hohen Bau viel Platz fürs HZA (Bund) & FA München (Bund) in EINEM Projekt mit der DB (Bund)! Hauptbahnhöfe sind der BESTE Platz für Großbehörden, da bestens mit ÖPNV erreichbar, demnächst mit 49€ Ticket auf Dauer! Dann könnte das HZA von der Stadt benutzt werden.

    Zu den 55.000 Einwohneren - das ist kein Maßstab! Wann begreift man das? SW muss auch für die nicht eingemeindeten Vororte viele zentrale Funktionen erledigen und BEZAHLEN! Die Eingemeindungen ENDLICH nachholen!
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  • engert.andreas@gmx.de
    Es gäbe schon genügend Platz - hat ja jahrzehntelang gereicht!
    Das Problem ist die Überbürokratisierung unserer Gesellschaft, das betrifft nicht nur die Stadt Schweinfurt, das geht in alle Bereiche des Lebens hinein!
    Da müsste man mal ansetzen, aber das geht nur auf höherer Ebene - und das glaub ich leider nicht, dass das zu machen sein wird, dafür wiehert der Amtsschimmel in Deutschland viel zu laut!
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  • wwietschorke@freenet.de
    Noch mehr Verwaltung? Die jetzige sollte erstmal ihr Aufgaben machen. Zur Zeit Verkehrskatastrophe hoch 1! Ampelanlage am Marienbach - Brücke- , Deutschhöfer Str. Vom Deutschhof bis zum Bergl 1/2 halbe Stunde. Heute Abend vom alten Arbeitsamt bis zur Brücke Deutschhöfer Straße stehender Verkehr! Eine 3/4 Stunde Freizeit, bzw. Abzug am Besuch im Altenheim! Man fährts schneller nach Würzburg, natürlich um Schweinfurt herum, als einmal durch. Ich frage mich da auch wo die Presse - Mainpost bleibt - wäre einen Bericht wert. Schweinfurt ist immer noch so groß wie vor 50 Jahren! Warum fragt sich jeder ist die Verwaltung größer geworden und will noch größer werden!
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  • hartwig.schweinfurt@arcor.de
    Schweinfurt ist von den Einwohnerzahlen eher geschrumpft. Warum benötigt man gegenüber früher immer mehr Personal gegenüber früheren Zeiten. Bescheidenheit wäre angebracht
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  • otmar-faber@t-online.de
    1100 (!!!) Mitarbeiter, so viele...? Oder sind es doch "nur" 110???
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  • emily-sophie.schrodt
    @Mega Es handelt sich tatsächlich um 1.100 Mitarbeitende. Die Stadt Schweinfurt hat schließlich selbst 55.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Der so genannte Konzern Stadt Schweinfurt mit den Tochtergesellschaften Leopoldina Krankenhaus, Stadtwerke und Wohnungsbaugesellschaft hat sogar 4.000 Mitarbeitende. Ich hoffe, das hilft zum besseren Verständnis. Mit freundlichen Grüßen, Emily-Sophie Schrodt, Digital Management Main-Post
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