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Schweinfurt
Schweinfurt: Caritas schließt ihr Seniorenheim "Haus Maria Frieden"
Das 1965 erbaute Haus biete wegen Baumängel keine Perspektive für eine sichere Patientenversorgung, sagt die Caritas. Wie es für Bewohner und Personal weitergeht.
Das Seniorenheim 'Haus Maria Frieden' in der St.-Anton-Straße 14 schließt. Zuletzt wurden 47 Bewohnerinnen und Bewohner hier versorgt. 20 haben bereits einen neuen Platz gefunden.
Foto: Anand Anders | Das Seniorenheim "Haus Maria Frieden" in der St.-Anton-Straße 14 schließt. Zuletzt wurden 47 Bewohnerinnen und Bewohner hier versorgt. 20 haben bereits einen neuen Platz gefunden.
Helmut Glauch
Helmut Glauch
 |  aktualisiert: 11.02.2024 04:50 Uhr

Die Tage des Seniorenheims "Haus Maria Frieden"in der St.-Anton-Straße sind gezählt. Auf Anfrage dieser Redaktion bestätigt Georg Sperrle, Geschäftsführer der Caritas gGmbH Einrichtungen für Unterfranken, dass das Seniorenheim geschlossen wird. Über den genauen Fahrplan der Schließung soll in der kommenden Woche im Rahmen einer Pressemitteilung informiert werden.

Was geschieht mit den im Haus lebenden Seniorinnen und Senioren, wie sind die Perspektiven für das Personal, was passiert mit der Immobilie? "Themen, mit denen wir uns derzeit mit Hochdruck beschäftigen", bestätigt Sperrle. "Zunächst haben wir unsere Kommunikation daraufhin konzentriert, dass wir erst einmal die Menschen informieren und begleiten, die direkt von der Schließung betroffen sind." Das seien in erster Linie die Bewohnerinnen und Bewohner und deren Angehörige sowie das Personal im Haus.  

"Im Augenblick finden sehr, sehr viele Gespräche statt", beschreibt Sperrle seine derzeitigen Arbeitstage. Dabei gehe es hauptsächlich auch darum, die rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in anderen Caritas-Einrichtungen oder bei anderen Trägern unterzubringen. Die Entscheidung, das Haus, das dem Bistum Würzburg gehört, zu schließen, sei schwergefallen, auch vor dem Hintergrund, dass dort seit mehr als 50 Jahren pflegebedürftige Menschen begleitet werden

Versorgungsengpässe nicht wegen fehlender Plätze, sondern weil Personal fehlt

Zuletzt waren 47 Menschen im Haus Maria Frieden untergebracht. "Einige Bewohnerinnen und Bewohner konnten bereits in andere Häuser umziehen", so Sperrle. 20 Pflegebedürftige hätten bereits in umliegenden Einrichtungen einen neuen Platz gefunden. Aktuell seien noch 27 Bewohnerinnen und Bewohner im Haus, für deren Zukunft derzeit intensive Gespräche mit weiteren Pflegeeinrichtungen geführt würden.

Versorgungsengpässe aufgrund der wegfallenden Pflegeplätze sieht Sperrle nicht. Denn es gebe in der Stadt Schweinfurt mehr Pflegeplätze als tatsächlichen Bedarf. Das bedeutet: "Versorgungsengpässe entstehen nicht wegen fehlender Plätze, davon gibt es genug, nur Personal gibt's keines."

"Wir werden für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine neue Perspektive finden", ist Sperrle zuversichtlich. Entweder innerhalb der Caritas, also in anderen Caritas-Häusern, oder aber bei anderen Trägern. Dabei sei wichtig, dass die Menschen, die teilweise 30 oder 35 Jahre im "Haus Maria Frieden" gearbeitet haben, ortsnah eine neue Aufgabe finden.    

Bauliche Mängel treten immer mehr zutage

Und warum wird das Haus überhaupt geschlossen? "Der Hauptgrund ist, dass die Immobilie aus dem Jahr 1965 stammt", so Georg Sperrle. 1999 sei zwar mal etwas saniert worden, die baulichen Mängel seien aber mittlerweile so gravierend, dass es für die Zukunft wohl nicht mehr mit dem Anspruch der Caritas vereinbar sei, dort weiterhin Bewohner sicher zu versorgen. 

Eine Sanierung des Anwesens in der St.-Anton-Straße habe man nicht ins Auge gefasst. Es gebe bereits Planungen für einen Ersatzbau, über dessen Einzelheiten die Caritas demnächst informieren will, so Sperrle abschließend.   

 
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  • K. L.
    Die beliebige Ausrede, die derzeit schneller als das Corona-Virus zu seinen "besten Zeiten" um sich greift, sind "nicht beseitigbare Mängel" an aelteren Gebäuden. Und zwar Mängel, die aufgrund "neuer Sicherheitsvorschriften" (diese sind seit ca. 5 Jahren bekannt !!) bestehen .
    Hierzu könnten durchaus Übergangsfristen bis zu 15 Jahren eingeräumt werden; so die OBgm von Regensburg am Do-Abend bei BR 3 in der Sendung quer.
    Auffällig ist, dass egal von welchem Betreiber die Schließungen immer kurzfristig angekündigt werden und die Bewohner damit ergänzenden Belastungen ausgesetzt werden.
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