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Schweinfurt
Wirtschaftsförderer Thomas Herrmann hat gekündigt: Das sagt Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé
Zum 1. Juli hat die Stadtverwaltung keinen Amtsleiter für die Wirtschaftsförderung mehr. Warum es eine längere Vakanz geben könnte.
Thomas Herrmann, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing, verlässt die Stadt Schweinfurt zum 1. Juli.
Foto: Herrmann/Stadt Schweinfurt | Thomas Herrmann, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing, verlässt die Stadt Schweinfurt zum 1. Juli.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 25.04.2024 02:48 Uhr

In der Kommunalpolitik und der Stadtverwaltung hat kürzlich eine Nachricht für Aufsehen gesorgt: Erneut plant ein Amtsleiter die Verwaltung unter Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) zu verlassen. Wirtschaftsförderer Thomas Herrmann hat zum 1. Juli gekündigt. Er wechselt in die Stadtverwaltung in Würzburg, wird dort Leiter des Fachbereichs Wirtschaft, Wissenschaft und Standortmarketing.

Im Hauptausschuss war die Kündigung zwar kein großes Diskussionsthema, hinter den Kulissen ist sie es aber sehr wohl. Denn Herrmann war in Personalunion Citymanager, hatte die Leitung des Amtes für Wirtschaftsförderung vor zwei Jahren übernommen, nachdem seine frühere Chefin Pia Jost die Stadt verlassen hatte. Einer der Hauptgründe für die Kündigung Herrmanns war, so erklärte er im Gespräch mit dieser Redaktion, die mangelnde personelle Ausstattung seines Amtes, in dem Wirtschaftsförderung und Citymanagement zusammengefasst sind.

Im Grunde, so Herrmanns durchaus bittere Bilanz im Gespräch, "war ich immer wieder ein Prellbock, der an allem schuld ist". Doch wie geht es weiter mit der Wirtschaftsförderung und wann wird die Stelle neu besetzt? Wird sie sofort ausgeschrieben? Diese Fragen stellte Christiane Michal-Zaiser (proschweinfurt). Die Antworten des Oberbürgermeisters dürften durchaus überrascht haben.

CIMA-Gutachten soll spätestens im Sommer Lösungen für Wirtschaftsförderung bieten

Sebastian Remelé erklärt zwar, er würde "lieber heute als morgen ausschreiben". Er sieht jedoch das vom Stadtrat in Auftrag gegebene laufende CIMA-Gutachten zur Neuaufstellung der Wirtschaftsförderung in der Stadtverwaltung als Hindernis. Bei diesem sind die ersten Schritte schon gemacht, es gab mehrere Treffen und eine Analyse darüber, was die Wirtschaftsförderung bisher genau macht, wie viele Aufgaben ihr zufallen, welche Stärken und welche Schwächen sie hat und wie die personelle Ausstattung ist.

Aus der Bestandsanalyse, so erklärte der OB, werden nun Vorschläge entwickelt für den Stadtrat, was eine sinnvolle Weiterentwicklung wäre. "Bleibt es bei einem Amt? Wird es eine GmbH?", umschrieb Remelé die Themen, um die es dabei geht. Er erklärte, es solle noch vor der Sommerpause Resultate geben. In den nächsten Wochen werde man intern entscheiden, ob man die Ausschreibung der Stelle Herrmanns vorziehe oder erst im Sommer vornehme, wenn sich Stadtrat und Verwaltung über die Richtung der Wirtschaftsförderung einig sind.

Hintergrund der CIMA-Analyse ist ein Antrag aller Fraktionen und Gruppen, außer der AfD, im Stadtrat im vergangenen Jahr, in dem eine Neuaufstellung der Wirtschaftsförderung gefordert wird, inklusive der Überlegung, ein eigenes Wirtschaftsreferat zu gründen. Diesem, so die Forderung, sollte ein neuer Wirtschaftsreferent vorstehen und nicht mehr der OB, der derzeit auch gleichzeitig Wirtschaftsreferent ist. 

 
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  • Robert Grünewald
    Mir fehlt die grundsätzliche Vorstellung, meinethalben auch die Vision, was aus Schweinfurt werden soll. Natürlich kann man das Bestehende bestens verwalten, das geht aber nur so lange, wie die Grundvoraussetzungen gleich bleiben. Es nützt doch wenig, wenn ich Citymanager anstelle, ihnen dann aber nicht die Mittel an die Hand gebe, um die Themen auch anzugehen. Es ist zudem auch nicht zielführend, wenn ich als Stadt nicht weiß, wo ich eigentlich in 5 oder 10 Jahren sein möchte, was meine Stärken sind und wo ich noch nachbessern muss.

    Die Stadt kann noch zig Citymanager oder Citymanagerinnen einstellen, aber die werden das Grundproblem nicht lösen können, denn das liegt woanders.
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  • Ralf Eberhardt
    Die Aufgabenstellung(en) ist/sind in Schweinfurt natürlich anders als in Würzburg. Würzburg hat in Sachen Handel/Innenstadt natürlich ähnliche Themen, aber mit seiner Beamtenschaft, den Studenten und den Institutionen eine stabilere Einwohnerschaft. In Schweinfurt ist das Problem die Veränderung der Industrie - sprich Gewerbesteuer und der Einfluss der industriellen Veränderungen auf den Handel und die Wirtschaft vor Ort. Dort hat eine Stadt generell nur begrenzt direkten politischen Einfluss, da die Landes- und oft auch nur die Bundespolitik den Rahmen für das wirtschaftliche und "gefühlte" wirtschaftliche Klima gibt. Ob da die CIMA-Analyse viel Neues bringt, wage ich zu bezweifeln. Fazit: Gerade in dieser Situation ist ein Fachmann für das Thema Wirtschaft in Schweinfurt wichtig. Vor allem im Kontext mit einem Oberbürgermeister, der zwangsläufig nicht alle Themen in die Tiefe begleiten KANN.
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  • Peter Koch
    Auch in Schweinfurt studieren etwa 3200 Leute an der THWS, immerhin 5,8% der Bevölkerung der Stadt. Das werden sicher noch mehr.
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