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Schweinfurt
Welthirntumortag: Hirntumor-Zentrum am Leopoldina stellt sich vor
Operation, Chemo- und Strahlentherapie in einer Hand und in einem Haus: Die Vernetzung in der Klinik hilft auch, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen.
PD Dr. Johann Romstöck, Chef der Neurochirurgie am Leopoldina-Krankenhaus in Schweinfurt, bei einer Gehirnoperation. Die Klinik informiert am Dienstag, 8. Juni, um 16 Uhr bei einem Webinar anlässlich des Welthirntumortages über Hirntumore und ihre Behandlung.  
Foto: Anand Anders | PD Dr. Johann Romstöck, Chef der Neurochirurgie am Leopoldina-Krankenhaus in Schweinfurt, bei einer Gehirnoperation. Die Klinik informiert am Dienstag, 8.
Susanne Wiedemann
 |  aktualisiert: 12.09.2022 15:24 Uhr

Am 8. Juni ist Welthirntumortag. 2000 wurde dieser Tag von der Deutschen Tumorhilfe initiiert. Was ist das Ziel von solchen Tagen? Auf diese seltene Krebserkrankung aufmerksam machen, Verständnis für die Patienten wecken und zeigen, dass es Behandlungsmöglichkeiten gibt, sagt PD Dr. Johann Romstöck, Neurochirurgie-Chefarzt am Leopoldina-Krankenhaus. 

Am Dienstag, 8. Juni, um 16 Uhr stellt sich das interdisziplinäre Hirntumor-Zentrum im Leopoldina-Krankenhaus und MVZ Leopoldina in Kooperation mit der Deutschen Hirntumorhilfebei bei einem Webinar vor. Motto: "kompetent und menschlich in einer Hand". 

Die Diagnose Hirntumor ist verständlicherweise erstmal ein Schock, sagen Romstöck und Dr. Jérôme Manville, die stellvertretend für das interdisziplinäre Team am Leopoldina erklären, worauf  bei der Behandlung von Hirntumoren Wert gelegt wird. Oft kommt ein Tumor quasi aus dem Nichts, ist unbemerkt gewachsen, bis es zu Ausfällen kam. Zu Koordinationsstörungen. Kopfschmerzen, Taubheitsgefühl , Sprech-und Rechenstörungen, Wesensänderungen, zum Beispiel. Romstöck versinnbildlicht das mit einer Regentonne. "Sie füllt sich langsam und läuft dann über." 

Diagnose ist erstmal ein Schock

Hirntumor-Patienten stehen oft mitten im  Leben. Haben Familie, Beruf, Pläne und  Wünsche. Romstöck erzählt von einer Patientin, die sich gewünscht hat, zu einem Konzert von Eric Clapton zu gehen. Hat geklappt. Sie hat ihm eine  Fan-Tasse vom Konzert mitgebracht. Vor Jahren hatte er einen Mann operiert, der sich Zeit gewünscht hat, um sich mit seiner Familie zu  versöhnen. Auch das hat geklappt. 

Wert wird zum Beispiel daraufgelegt, sich viel Zeit zu nehmen, um mit den Betroffenen zu reden. "Es gibt viel zu erklären und zu klären ", so Romstöck.  Es sei wichtig, sich zusammenzusetzen, in einem geschützten Raum, sich Zeit zu nehmen und ehrlich darüber zu reden, was da genau wächst im Kopf, wie der Tumor behandelt wird.  Darüber berät sich das interdisziplinäre Team (Neurochirurgie, Strahlentherapie, Medizinische Onkologie, Neurologie, Radiologie und Pathologie) einmal in der Woche bei einer speziellen Tumorkonferenz. Bei Bedarf werden auch die Psychoonkologie und der Sozialdienst mit einbezogen. 

Wichtig: Ein Vertrauensverhältnis aufbauen

Sich kennen, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen, das sei durch die Vernetzung hier in der Klinik gut möglich. Viele Patienten werden regelmäßig kontrolliert, oft lebenslang. Das könne auch eine Belastung für die Patientinnen und Patienten sein. Auch da zahle sich ein Vertrauensverhältnis aus. "Man kennt sich, das ist gut", sagt Romstöck.  Romstöck sieht es als großen Vorteil für die Patientinnen und Patienten, dass man Operation, Chemo- und Strahlentherapie in einer Hand und in einem Haus anbieten könne und trotzdem kein anonymer, technischer Apparat sei. 

Beim Webinar geht es auch um Fragen, die häufig gestellt werden. Zum Beispiel: Welche Hirntumore sind heilbar? Welche nicht? Wie läuft ein Bestrahlungstermin ab? Wie lange dauert ein ambulanter Chemo-Termin? Im Leopoldina wird auch die TTF (Tumor Treating Fields)-Therapie angeboten. Danach werde oft gefragt, so Romstöck und  Manville. 

Beim Webinar informieren über die Behandlung von Hirntumoren: PD Dr. Johann Romstöck (Chefarzt Neurochirurgische Klinik), Dr. Jérôme Manville (Ltd. Oberarzt Neurochirurgische Klinik), Dr. Salome Schöpf (Funktionsoberärztin Neurochirurgische Klinik), PD Dr. Reinhard Sweeney (Chefarzt Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie) und Dr. Hans Reinel (Ltd. Oberarzt Medizinische Klinik 2).

 
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  • F. R.
    Handy-Nutzung und Hirntumor?

    Ein Zusammenhang ist, zumindest soweit allg. bekannt, nicht wissenschaftlich erwiesen. Aber in einer Studie (sie wurde, soweit ich mich erinnern kann, in der Zeitschrift der IHK WÜ-SW erwähnt) wurde bei Handy-Vieltelefonierern, die einen Hirntumor erlitten, dieser bei Rechtshändern immer in der rechten und bei Linkshändern immer in der linken Kopfseite festgestellt. Das wäre natürlich ein Indiz. Da heute Kinder mit dem Handy aufwachsen, ist demnach die Gefahr einer Zeitbombe, die sich in einigen Jahrzehnten unumkehrbar entläd, nicht auszuschließen. Hier gilt wohl das Motto: Vorsicht ist besser als Nachsicht.
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