Ende April kam es im Landkreis Schweinfurt zu einem Stromausfall in den Ortschaften Mainberg, Gochsheim, Schonungen, Sennfeld und Reichelshof. Grund war ein Teilausfall des Netzes der Stadtwerke Schweinfurt. Das Problem konnte zügig behoben werden, sodass in den betroffenen Ortschaften weitestgehend nach weniger als zwei Stunden der Strom wiederhergestellt war.
"Für uns ist es selbstverständlich, dass immer Strom da ist", wird Kreisbrandrat Holger Strunk in einer Pressemitteilung zitiert. "Im Alltag macht sich deswegen kaum jemand Gedanken darüber, zu welch massiven Problemen und Schäden eine längere Unterbrechung der Stromversorgung führen kann." Denn ein Stromausfall kann weitreichende Folgen in den Bereichen Gesundheitsversorgung und Notfallalarmierung haben. Heimbeatmungsplätze können nur für rund drei Stunden nach dem Stromausfall weiterbetrieben werden. Fällt der Strom länger aus, müsste eine Notstromversorgung eingerichtet werden.
Telefonnetz und Mobilfunknetz können ausfallen
Durch einen Stromausfall besteht zudem eventuell nicht mehr die Möglichkeit, über das normale Telefonnetz zu telefonieren, was das Absetzen eines Notrufes verhindert. Auch der Mobilfunk ist bei einem Stromausfall betroffen, denn innerhalb kürzester Zeit fällt hier die Verbindung zu den örtlichen Mobilfunkmasten aus. Geht das Netz noch, ist es bei Stromausfällen oft schnell überlastet, weil viele Menschen zur gleichen Zeit telefonieren. Und ein Stromausfall betrifft auch die Feuerwehren. Die Sirenen fallen aus, somit ist eine Alarmierung der Feuerwehr nicht möglich.
Strunk, weist darauf hin, dass Vorkehrungen getroffen werden, um eine Notversorgung auch bei längeren Stromausfällen zu gewährleisten. Feuerwehren in von Stromausfällen betroffenen Gebieten werden angewiesen, sofort die Feuerwehrhäuser personell zu besetzen und über den Funk Kontakt mit der Leitstelle Schweinfurt aufzunehmen. Bürger, die während eines Stromausfalls einen Notruf absetzen müssen, aber kein Netz mehr zur Verfügung haben, sollten sich deshalb in das nächste Feuerwehrhaus begeben, von wo aus die Alarmierung stattfinden kann.
Auf keinen Fall bei Feuerwehr und Rettungsdienst anrufen
Bei einem Stromausfall gilt grundsätzlich: Ruhe bewahren. Die Bürger sollen nicht bei der Polizei, der Feuerwehr oder dem Rettungsdienst anrufen und nachfragen, da sonst die Leitungen für wichtige Notfälle blockiert sein könnten. Stattdessen können Betroffene die Störungshotline ihres Stromversorgers anrufen. Die Nummer ist etwa auf den Stromrechnungen zu finden.
Die Schäden eines Blackouts reichen vom Ausfall von lebensnotwendigen medizinischen Geräten in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und in der häuslichen Pflege bis hin zum Versagen von Ampelanlagen und elektronischen Verkehrsleitsystemen. Ebenso können Wasserpumpen zur Versorgung mit Trinkwasser ausfallen sowie Tankstellen, Supermarktkassen oder das Internet: "Hier wird deutlich, dass wir in vielen Lebensbereichen massiv von einer zuverlässigen Versorgung mit elektrischer Energie abhängig sind", betont der Kreisbrandrat. Es zeige, in welch hohem Maße wir auf ein einwandfrei funktionierendes Stromnetz mit stabiler und lückenloser Stromversorgung angewiesen sind, so Strunk.
Stromerzeuger für den Landkreis Schweinfurt
Zur Aufrechterhaltung kritischer Infrastruktur hat das Landratsamt Schweinfurt für 60 000 Euro einen Stromerzeuger mit 100 Kilovoltampere Leistung beschafft. Dieser wird in erster Linie für die landkreiseigene Atemschutzwerkstatt des Kreisfeuerwehrverbands Schweinfurt vorgehalten, um bei einem Stromausfall weiter die Einsatzbereitschaft der Feuerwehren beim Einsatz von Atemschutzgeräten sicherzustellen. Beim Technischen Hilfswerk Gerolzhofen stehen zudem weitere Stromerzeuger zur Verfügung.
Für Krankenhäuser gilt grundsätzlich: Um bei einem Stromausfall die Versorgung sicherstellen zu können, müssen sie über eine Notstromversorgung verfügen, damit essenzielle Systeme für mindestens 24 Stunden weiterlaufen können. Da auch für Operationen eine Stromversorgung notwendig ist, müssen Operationen auf lebensbedrohliche Notfälle reduziert werden. Kühlpflichtige Medikamente, etwa Organe oder Blutkonserven, müssen notfalls umgelagert werden.
Vorsorge in Grafenrheinfelder Altmainsporthalle
Auch die Gemeinde Grafenrheinfeld sorgt für den Ernstfall vor. Im Zuge der Sanierung der Altmainsporthalle hat sie auf eigene Kosten einen Notstromzugang eingebaut. Das ist eine Investition, "bei der wir alle hoffen, dass sie hoffentlich nie benötigt wird. Wenn doch, steht aber die Grafenrheinfelder Halle zur Verfügung", wird Bürgermeister Christian Keller in einer Pressemitteilung zitiert.
Durch das leistungsfähige Notstromaggregat ist die Gemeinde in der Turnhalle zukünftig autark. Die Halle kann also unabhängig vom öffentlichen Stromnetz betrieben werden. Der Echt-Betrieb soll in Kürze getestet werden. "Die Gemeinde hat über den Tellerrand hinaus gedacht. Hallen mit der Möglichkeit einer Notstromversorgung sind im Ernstfall nicht zu unterschätzen", so Kreisbrandrat Strunk.
Deshalb braucht man weder neue Stromtrassen, noch AKWs oder Windräder!
Wie labil das europäische Stromnetz ist wird ja leider nie von den Medien publiziert.
Infos bei swissgrid oder auch hier: https://www.netzfrequenzmessung.de/aktuelles.htm