Digitalisierung, Industrie 4.0, Robotik, grüner Wasserstoff – Begriffe, die die Zukunft beschreiben, wohin sich industrielle Arbeit und Ausbildung in den nächsten Jahrzehnten entwickeln wird. Wie kann sich eine Stadt wie Schweinfurt da positionieren? Welche Rahmenbedingungen muss die Kommunalpolitik schaffen, um den wichtigsten Standort der unterfränkischen Industrie für die 2030er-Jahre und danach fit zu machen?
Diesem Thema widmete sich ein von Wirtschaftsförderin Pia Jost initiierter Arbeitskreis, der sich in verschiedenen Workshops mit dem Ist-Zustand, den Ideen und der Vision für die Zukunft beschäftigte. Darin vertreten waren Vertreter der Industrie, der Fachhochschule, der Stadt sowie anderer Branchen und Verbände. Sie leitete ein Gedanke: Wo sieht sich die Stadt in zehn Jahren, welche Vision verfolgt sie, wie will man das eigene Profil schärfen?
Themen, die laut Pia Jost bei ihrer Präsentation im Stadtrat sich auch für die Industriebetriebe stellen. "Schaffen Sie ein Umfeld, das Talente anzieht", zitierte sie den Wunsch eines Managers von ZF, der auch in den Diskussionen des Arbeitskreises Widerhall fand. Die Frage, wie sich Schweinfurt zukünftig aufstellen soll, sorgte immer wieder für kritische Diskussionen im Stadtrat, da gerade von der Opposition aktiveres Handeln des Oberbürgermeisters eingefordert wird.
Die Vorstellung des Zwischenberichts der Arbeitsgruppe sorgte zumindest im Stadtrat nun auch für Wohlwollen, da man sich vor allem mit den Zielen für 2030 anfreunden konnte. "Wie kann man die Industriegeschichte Schweinfurts erfolgreich weiterschreiben?", fragte Pia Jost, verbunden vor allem mit den Themen Bildung, Klimawandel und Elektromobilität. Wie schauen die Arbeitsplätze der Zukunft aus?
Vision von Nachhaltigkeit gepaart mit Gründergeist
Im Idealfall entspricht Schweinfurt aus Sicht des Arbeitskreises in der Zukunft folgenden Schlagworten: Miteinanderstadt; Wissensstadt; Ideenstadt; Gründerstadt; Nachhaltigkeitsstadt und Wohlfühlstadt. Ein großer Baustein, der schon gesetzt ist, wird die Weiterentwicklung des Robotik-Studiengangs an der Fachhochschule sein, "denn dieses Thema ist bei der Mobilität genauso wichtig wie in der Medizin und in vielen anderen Bereichen des täglichen Lebens", so Jost. Den Fokus auf die Entwicklung der Ledward Kaserne zu einem Technologiepark und Innovations-Campus zu legen, wo die Industriebetriebe und die Wissenschaft eng zusammen arbeiten und die Fachkräfte der Zukunft ausbilden, ist eine große Chance für Schweinfurt.
Gestärkt werden sollten aus Sicht des Arbeitskreises auch der Gründergeist in der Stadt, die mit dem GRIBS und dem Chancencenter schon gute Orte dafür hat. Auch ein Ort wie die DDC Factory, wo sich große künstlerische Freiheit offenbart, sei wichtig für das Image und die Entwicklung der Stadt.
Fachkräfte und junge Leute wollen auch stadtnah wohnen können und ihre Freizeit vor Ort gestalten, nicht durch die ganze Stadt fahren müssen um dort zum Beispiel Sport zu treiben usw.
Also bleibt nur zu hoffen, dass nicht nur besprochen wird sondern Projekte auch zeitnah umgesetzt!