Mikrochips sind derzeit ein rares Gut. Weltweit. Der Hersteller Intel erweitert daher mit rasantem Tempo seine Produktionskapazitäten. Auch in Europa sucht das Unternehmen einen Standort. Die Conn-Barracks bei Geldersheim stehen mit auf der Liste. Der Konversionsmanager im Landratsamt, Frank Deubner, erklärt, wie es dazu gekommen ist.
Kontakt via Ministerium
Wie Deubner auf Anfrage der Redaktion erläuterte, stehe man mit Intel nicht in direktem Kontakt, sondern via "Invest in Bavaria", einem Ableger des bayerischen Wirtschaftsministeriums, der Investoren anlocken und sie bei der Standortsuche unterstützen soll. Von dort habe man im April im Landratsamt wegen Flächen in den Conn-Barracks, in denen ein interkommunaler Gewerbepark entstehen soll, angefragt. Ohne zunächst preis zu geben, um welches Unternehmen es sich handelt.
Man habe ein Exposee eingereicht und erfahren, dass man zumindest die erste Auswahlrunde überstanden habe. Wie Deubner sagte, sei später durchgesickert, dass es sich um Intel handelt. Und nachdem der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger sich offen über die Ansiedlungswünsche des Weltkonzerns geäußert und sich für Penzberg (Lkr. Landsberg/Lech) stark gemacht hat, habe man entschieden, ebenfalls die Nichtöffentlichkeit aufzugeben. Am Montag überraschte der Zweckverband Conn-Barracks dann mit der Information über Intel.
Deubner: Conn nicht der Favorit
Und die Chancen der Conn-Barracks? Deubner dämpft allzu große Erwartungen: Er geht davon aus, dass man nicht zum Favoritenkreis der Auswahlstandorte zählt. Käme Geldersheim dennoch zum Zug, wäre es ein mächtig dicker Fisch: Intel-Chef Pat Gelsinger hat im März verkündet, 15 Milliarden Euro in Europa investieren zu wollen, nachdem man schon die Kapazität der Produktionsstätte in Irland verdoppelt habe. 20 Milliarden Dollar hat Intel in zwei neue Fabriken im US-Bundesstaat Arizona gesteckt, die in diesem Jahr die Arbeit aufnehmen sollen. Laut Gelsinger sollen dort 21 000 langfristige Arbeitsplätze geschaffen werden, davon 3000 im High-Tech-Bereich.
Intel: Entscheidung am Jahresende
Wie eine Investition in der hiesigen Region konkret aussehen könnte, ist unklar. Einen Katalog mit neun Fragen dieser Redaktion hat der externe Pressedienstleister von Intel nur allgemein beantwortet und darauf verwiesen, dass wegen der ausstehenden Entscheidung noch keine Details bekannt seien. "Wir brauchen große Flächen", wird die Chefin von Intel Deutschland, Christin Eisenschmid, darin zitiert. Wirtschaftsförderer Deubner geht davon aus, dass das Unternehmen einen Flächenbedarf von etwa 100 Hektar hat. Das würde im Fall Conn-Barracks bedeuten, dass damit fast das gesamte Areal, das für Gewerbeansiedlungen vorgesehen ist, belegt wäre.
In Fußballdeutsch: Die Conn-Barracks haben die Gruppenphase überstanden und stehen in der K.O.-Runde. Das Datum des Finales hat Intel-Geschäftsführerin Eisenschmid festgelegt: "Eine Entscheidung soll bis Ende des Jahres fallen."
> Keinen unmittelbaren BAB-Anschluss
> Keinen Bahnanschluss
> Wird von 2000 Beschäftigten genutzt (die entlassen werden müssten?) u.a. als Reserve-Fliegerhorst der Bundeswehr
> Liegt unmittelbar am Wohnvorort Penzing, in Hauptwindrichtung West! Geht da überhaupt ein Industriegebiet? Wenn ja, ist vielleicht mit jahrelangen Anwohner-Klagen durch alle Instanzen zu rechnen! Weiß Intel, wie sowas in Deutschland läuft?
Der Fliegerhorst Landsberg hat 272 ha. Wenn er trotz aller Schwächen den Zuschlag von Intel bekäme, nur weil alle Flächen angeboten werden und bei Conn nur 100 statt 200 ha, wäre das unvorstellbar.
Gestern sprach ich wiedermal einen Schweinfurter, der von den "Verwaltern" in Stadt und Landkreis maßlos enttäuscht ist. Wenn Intel scheitert, weil man nur die halbe Fläche anbietet, wäre das das Bittereste was SW seit dem letzten Krieg erlebte - und ein weiteres Zeichen von Führungsschwäche.
1. Zusage eines Umbaus des US-Terminals zum Personenbahnhof für Intel & Niederwerrn
2. Bei Zuschlag Zusage, dass eine neues Wohngebiet so schnell wie möglich vorangetrieben wird, im gesamten Areal zwischen Gartenstadt, Hainig, Niederwerrn und B 286 (natürlich ohne Wasserschutzgebiet). Das hätte etwa die Fläche des Deutschhofs und Platz für viele Tausend Bewohner. Damit die vielen umworbenen, zuziehenden Fachkräfte sich nicht in den hintersten Ecken um Bauland oder attrakive Wohnungen bemühen müssen. Das moderate Preisgefüge Schweinfurts ist ein ganz wichtiger Standortvorteil gegenüber der Bewerbung aus Oberbayern, den man VOLL NUTZEN SOLLTE.
Halbherzig, im Dienst nach Vorschrift, wird die Bewerbung scheitern. Das wäre unverzeihlich für den Standort Schweinfurt. So was kriegt man nicht umsonst, die Konkurrenz schläft nicht. Da sollte man mehr anbieten als verlangt wird!
Die Conn Barracks haben 200 ha. Wenn man statt 100 ha alle 200 ha anbietet, wäre man bei dieser erstklassigen Lage wohl Top-Favorit! Hier sollte man deshalb SOFORT in pragmatischer Art nachlegen! Denn wenn Intel sich für die Conn Barracks entscheidet, werden ALLE anderen Hürden für eine 200 ha-Ansiedlung (Schließung des Ankerzentrums, Ökologie, Emissionen, Bauleitplanung, restliche Boden-Untersuchungen, etc.) so schnell wie nur möglich von allen Beteiligten aus dem Weg geräumt. Die SWer Bewerbung für das BMW-Werk scheiterte von vorneherein an zu kleinem Flächenangebot. Das darf jetzt nicht nochmal passieren! Jetzt ganz groß denken! Das sind andere Dimensionen, als wie man sie sich in Schweinfurt vorstellt! Die Maßeinheit sind hier nicht Hektar sondern Quadratkilometer, und davon könnte man glatte zwei anbieten!
Ganz schnell & unbürokratisch nachlegen!!!
Wenn Intel 200 ha braucht und kommt wird das garantiert klappen! Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.